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Markus Dippold

letzte Aktualisierung:
29. Mai 2013

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Der Gelbe Sack
Pro und Kontra im Fränkischen Tag vom 10. November 2005
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Pro und kontra: der Gelbe Sack

Forchheim. "Eine Glaubenssache" nennt ihn ein hoher Beamter im Landratsamt, den Gelben Sack. Jedes Gegen-Argument könne locker entkräftet werden.

Der Gelbe nehme viel Platz weg, ist ein häufiges Argument gegen ihn. Doch auch für die wenig umweltfreundliche Fahrt mit dem Auto zum Wertstoffhof muss der Müll gesammelt werden. Es sei denn, man tritt den täglichen Gang zu den Containern an. Doch wer hat die Zeit dazu?

Ganze Straßenzüge würden mit dem Gelben Sack vermüllt, heißt es oft. Darüber kann Richard Gügel nur "lachen". Die Säcke stehen nicht tagelang da, höchstens über Nacht oder an dem Tag, an dem sie geholt werden. Auch Bamberg oder Ebermannstadt, wo das Holsystem angewendet wird, versinken nicht im Müll.

Viele Störstoffe

Die Menge der Störstoffe sei im Gelben größer - also mehr Müll, der da nicht hinein gehört - sagen die Wertstoffhof-Verteidiger. Das gegenteil ist der Fall, heißt es auf dem Amt. Jetzt befinden sich im Restmüll sehr viele Stoffe, die nicht hineingehören. Und die müssen bei der Müllverbrennung in Bamberg mitbezahlt werden, weil es dort nach Gewicht geht.

Das alte System klappt so gut, ist ein weiteres Argument bei Kreispolitikern. Die Bürger sind durch jahrelanges Training ans Müll trennen gewöhnt, warum sollten sie das beim Gelben Sack vergessen? Außerdem sind die Kontrollen laut Amt streng. Der Sack bleibt liegen, wenn das falsche drin ist.

Für Berufstätige sei der Wertstoffhof die günstigere Einrichtung heißt es. Nur haben Berufstätige nur am Samstag Zeit, ihren Müll wegzubringen und müssen lange anstehen, bis sie Tetrapak für Tetrapak in die Container-Öffnung schieben dürfen. Der Gelbe Sack hat keine Öffnungszeiten - und keine unfreundlichen Aufpasser.

Ist der Gelbe Sack teurer? Nein, sagt Gügel, für den Bürger bestimmt nicht. Es kann nicht billiger sein, mit dem Auto zum Wertstoffhof zu fahren. Auch auf den Kreis kämen keine nennenswerten Mehrkosten zu. Bleibt die Frage nach der Bürgerfreundlichkeit: Die spricht laut Gügel eindeutig für den Gelben Sack. Mehr als die Hälfte aller Kommunen in Bayern haben den Gelben Sack eingeführt, keine möchte mehr darauf verzichten. ott


Zunächst ist hier wieder der Scan des Artikels zu finden.

Wenn ich das hier lese, so frage ich mich, ob es Herr Gügel nicht schafft, seine Äußerungen alleine unter die Bevökerung zu bringen. Oder scheint es nur so, daß er immer die Presse dazu benötigt. Gehört Herr Gügel vielleicht zu den Leuten, die hinter dem Mond leben, wie er hier meinte?

Zu den Äußerungen von Herrn Gügel habe ich doch die eine und andere Frage.
Sie sagen, daß der Gelbe Sack für den Bürger bestimmt nicht teurer ist. Wer sagt denn jetzt die Wahrheit? Sie, Herr Gügel, oder Herr Landrat Glauber (siehe diesen Artikel). Drei Euro für einen Gelben Sack halte ich schon für geringfügig teurer als die Kosten bei der momentanen Situation.

Interessant ist auch folgendes: Der Gelbe Sack bleibt liegen, wenn etwas Falsches drin ist. Aha. Das ist natürlich eine einfache Lösung - für den Landkreis.
Beim Wertstoffhof habe ich immer noch einen Ansprechpartner, den ich fragen kann. Unfreundliche Aufpasser habe ich noch nicht getroffen, wobei ich eine solche Bezeichnung gegenüber diesen Leuten auch als Frechheit empfinde. Ich denke, jeder, der das sagt, sollte mal für einen Tag diesen Job machen.

Der Landkreis zahlt also in Bamberg bei der Müllverbrennungsanlage nach Gewicht. Das ist ja ein Ding. Ich zahle immer für die komplette 120l-Restmülltonne, völlig egal, ob da nur ein verschnupftes Taschentuch oder gar 120l Sand drin sind. Ja, sicher, es gehört weder das eine noch das andere rein, ich will aber nur das krasse Mißverhältnis aufzeigen.

Was noch? Ach ja. Machen die Erlanger etwas falsch? Oder warum stehen da die Gelben Säcke manchmal mehr als zwei Tag herum, bis sie abgeholt - oder besser: entfernt - werden? Sind das alles Gelbe Säcke, in denen etwas Falsches drin ist?

Mehr als die Hälfte der Kommunen in Bayern will nicht mehr auf den Gelben Sack verzichten. Was heißt mehr als die Hälfte? 51%? 60%? 90%? Warum stellt der Rest nicht sofort auf den Gelben Sack um, wenn dieser so toll ist?

Dann noch eine Anmerkung zum Platzbedarf und Öffnungszeiten. Der Gelbe Sack hat gewissermaßen schon Öffnungszeiten. Einmal alle 4 Wochen, wenn man so will. Der Wertstoffhof ist da viel flexibler. Und es ist auch ein Ammenmärchen, daß man täglich zum Wertstoffhof müßte, wenn man den nötigen Platz zum Zwischenlagern nicht hat. Bei wem das so ist, der hat auch ein Platzproblem, die Gelben Säcke bis zur Abholung aufzubewahren. Oder er hängt den Sack immer gleich an den Gartenzaun, wenn einer voll ist. Zu dumm, wir haben gar keinen Gartenzaun zur Straße hin, nur eine Hecke.

Wer hat die Zeit, zu den Wertstoffhöfen zu gehen? Wie mir scheint, sehr sehr viele Leute. Oder wie soll man sich die Anwesenheit von Personen bei den Sammelstellen sonst erklären?

Am 11. November 2005 tagte der Kreisausschuß. Das Ergebnis können Sie im folgenden Artikel lesen.

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