Suche aufrufen © & Design Markus Dippold letzte Aktualisierung: 29. Mai 2013 Kritik, Meinungen & Kommentare: Homepage-Master |
Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story Sternzeit: 3219.8 - 3220.3 Kirk, Spock und McCoy bringen Commissioner Nancy Hedford mit der Raumfähre Galileo zur Enterprise. Sie leidet an einer selten und tödlichen Krankheit. Plötzlich taucht eine Energiewolke auf, packt die Fähre und landet sie auf einem Planetoiden. Die vier stoßen überraschend auf den hier lebenden Zephram Cochrane, den Erfinder des Warp-Antriebs. Vor über 150 Jahren ist er mit einem Schiff ins All gestartet, um zu sterben. Als er an dem Planetoiden vorbeikam, hat ihn die Energiewolke - ein Lebewesen, das er Companion (Gefährte) nennt - herabgezogen. Irgendwie hat das Wesen ihn wieder jung gemacht und in all den Jahren für ihn gesorgt. Als Kirk Cochrane und den Companion zusammen sieht, vermutet er bald, daß der Mann der Energiewolke nicht gleichgüitig ist. Cochrane erklärt die Gründe für die Entführung der Fähre: Er hat dem Companion berichtet, er sei im Begriff, an der Einsamkeit zugrunde zu gehen. Deswegen hat der Companion Freunde für ihn geholt. Kirk macht den Versuch, mit dem Wesen zu reden. Er meint, es könne Cochrane erst dann wirklich lieben, wenn es menschlich sei. Kurz darauf taucht Hedford auf. Sie ist völlig genesen. Der Companion ist mit ihr verschmolzen. Er hat der Unsterblichkeit entsagt, um die wahre Liebe kennenzulernen. Als Hedford sagt, alle könnten gehen, bleibt Cochrane bei ihr. Er möchte mit derjenigen, die so viel für ihn geopfert hat, alt werden.
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Credits
Anmerkungen Die Folge "Metamorphose" beschäftigt sich mit dem Thema Liebe. In keiner anderen Folge steht dieses Thema so zentral im Mittelpunkt, wie hier. Geschrieben wurde die Folge von Stammautor und Produzent Gene L. Coon, der sich damit eher auf Neuland begab, denn wenn man die bisher von Coon verfaßten Episoden anschaut, stellt man fest, daß er sich meistens doch mit eher etwas handfesteren Themen beschäftigt hat. Vieleicht wurde er zu dieser Epsiode durch seine kurz zuvor wieder getroffene Jugendliebe (wegen der er später die Serie verließ) inspiriert. Doch dafür macht Coon seine Sache eigentlich ganz gut. Er erschafft glaubwürdige Charaktere und schildert die Liebesgeschichte zwischen dem Companion und Cochrane sehr einfühlsam. Kirk, Spock und McCoy sind auch hier wieder, wie so oft in der zweiten Staffel, die wichtigsten Hauptpersonen, während man von den Nebencharakteren Scotty, Uhura, Chekov und Sulu eher wenig sieht. Und doch gibt es dieses Mal einen Unterschied zu anderen Folgen. Das Triumvirat ist in dieser Folge zwar in fast allen Szenen zu sehen, es steht aber trotzdem nicht im Mittelpunkt der Handlung. Die Hauptakteure sind vielmehr Zefram Cochrane, der Companion und gegen Ende dann auch noch Nancy Hedford. Die eigentliche Handlung dreht sich um diese drei Charaktere und die Hauptpersonen treten dieses Mal eher etwas in den Hintergrund. Die Gastcharaktere sind dabei interessante vielschichtige Charaktere, die von ihren Schauspielern gut dargestellt wurden. Zefram Cochrane lebt bereits seit 150 Jahren mit dem Companion zusammen auf dem Planeten und doch hat er noch nicht bemerkt, daß dieser weiblich oder in ihn verliebt ist. Als er dies erfährt, fühlt er sich zunächst vom Companion mißbraucht, doch er überwindet relativ schnell seine Vorbehalte gegenüber der fremden Lebensform und ihm wird letztendlich klar, daß auch er nicht ohne Companion bzw. Hedford leben kann. Der Companion ist besonders interessant. Obwohl der Companion erst ganz zum Schluß in Nancy Hedfords Gestalt von einem richtigen Schauspieler dargestellt wird, gelingt Coon hier ein erstaunlich vielschichtiger Charakter. Der Companion war 150 Jahre in Cochrane verliebt, ohne daß ihm das klar war. Der Companion hatte keine Ahnung, was Liebe bedeutet, oder daß dazu meistens zwei Menschen gehören. Erst als ihm Kirk erklärt, um was es bei Liebe geht, versteht der Companion, daß er ein Mensch werden muß, um Liebe wirklich zu erfahren. Um dies zu erfahren, ist der Companion sogar bereit seine und Cochranes Unsterblichkeit aufzugeben. Coon betont hier, wie wichtig die Liebe ist. Sie kann durch überhaupt nichts aufgewogen werden, selbst durch Unsterblichkeit nicht. Hedford macht am Anfang der Folge den tyischen Eindruck einer Föderationsdiplomatin. Sie erscheint sehr überheblich, unfreundlich und arrogant. Als sie die traurige Liebesgeschichte zwischen Cochrane und dem Companion mitbekommt, erkennt sie, daß ihr bisheriges Leben eigentlich nichts wert war, da sie weder jemanden geliebt hat, noch von jemandem geliebt wurde. Auch hier wird der besondere Stellenwert deutlich, den Coon der Liebe gibt. Kirks Verhalten in dieser Folge ist vor allem zu Beginn sehr auffällig. Er versucht hier zunächst, das Problem gewaltsam aus der Welt zu schaffen, bevor er mit dem Companion Kontakt aufnimmt. Dies erscheint recht Star Trek-untypisch, wird jedoch auch prompt durch einen Mißerfolg quittiert. McCoy macht Kirk klar, daß er nicht nur gewaltsam vorgehen kann, sondern auch durchaus diplomatisches Geschick hat. Letztendlich ist es auch die Diplomatie, die den Erfolg bringt und nicht die Gewalt. Coon, als Pazifist bekannt, betont hier nochmals den Stellenwert der Diplomatie. Kirk argumentiert hier vor dem Companion, daß der Mensch Freiheit, Entwicklung und Herausforderungen braucht. Wenn der Mensch in Gefangenschaft lebt oder in einer stagnierenden Welt, in der es keine Herausforderungen und Entwicklungen gibt, so kann seine Seele darin nicht überleben, selbst wenn sein Körper unsterblich geworden ist. Kirk hat diesen Grundsatz unter anderem bereits in "Landru und die Ewigkeit", "Falsche Paradiese" oder "Der dressierte Herrscher" vertreten. Es ist auch einer der vielleicht wichtigsten Star Trek-Grundsätze, der immer wieder in allen Serien auftaucht. Spock zeigt sich in dieser Folge mal wieder sehr friedliebend. Er ist von Anfang an dafür, eine friedliche Einigung mit dem Companion anzustreben. Außerdem ist Spock sehr an der wissenschaftlichen Seite der Mission interessiert. Er möchte mehr über den Companion erfahren, wissenschaftliche Erkenntnisse sammeln, allerdings wird er hier von Kirk relativ schnell abgewürgt, der mehr an der Rettung von Hedford interessiert ist. Inszeniert wurde die Folge von Ralph Senensky, der hier zum zweiten Mal Regie führt und sich während der zweiten Staffel zu einem Stammregisseur hocharbeiten sollte. Er liefert hier gewohnt gute Arbeit ab. Etwas weit gehen hier auch die Fähigkeiten des Universalübersetzers. Spock betont extra, daß dieser nur für verwandte Spezies funktioniert und doch reichen einige Modifikiationen um mit dem Companion zu kommunizieren. Doch den Universalübersetzer muß man wohl einfach als ein Stück Star Trek-Technik akzeptieren, sei es noch so unglaubwürdig. Zefram Cochrane taucht später in "Star Trek VIII: Der erste Kontakt" noch einmal auf. Der Film spielt allerdings in der Star Trek-Chronologie deutlich vor dieser Folge, genauer gesagt im Jahr 2061, also ungefähr 200 Jahre vor dieser Folge. Cochrane wird dort von James Cromwell gespielt, da Glenn Corbett inzwischen verstorben war. Cochranes Charakter ist im Film doch recht anders, als in dieser Folge, was allerdings nicht unbedingt ein Fehler sein muß, denn 150 Jahre vereinsamt auf einem Planeten zu leben, kann den Charakter eines Menschen sicher sehr verändern. Cochrane sagt in dieser Folge, daß er im Alter von 87 Jahren auf dem Planeten gestrandet ist und er vor 150 Jahren dort gelandet ist. Nach dieser Rechnung wäre er im Jahr 2061, also zum Zeitpunkt von "Star Trek VIII: Der erste Kontakt", ungefähr 30 gewesen. Im Film sieht er aber deutlich älter aus. Ein Kontinuitätsfehler hat sich in Zusammenhang mit Cochrane auch noch eingeschlichen. Hier wird behauptet, daß Cochrane von Alpha Centauri kommt, während Cochrane in "Star Trek VIII: Der erste Kontakt" ein Mensch ist, was auch eher einleuchtet, denn wenn die Warp-Triebwerke auf der Erde erfunden wurden und Cochrane der Erfinder ist, muß er zwangsläufig ein Mensch sein, denn mit Unterlichtgeschwindigkeit wäre er von Alpha Centauri zur Erde ziemlich lange unterwegs gewesen. Erneut zum Einsatz kommt die Raumfähre. Zuletzt sahen wir sie in "Planeten-Killer". Der Planet auf dem die Folge spielt, sieht leider sehr nach Studio aus. Auch sonst halten sich die Effekte in Grenzen. In dieser Folge taucht zum ersten Mal in Star Trek der Erfinder des Warp-Antriebs Zefram Cochrane auf. Neben vielen Erwähnungen in den verschiedenen Star Trek-Serien darf man ihn noch einmal im achten Kinofilm "Star Trek VIII: Der erste Kontakt" und im Enterprise-Pilotfilm "Aufbruch ins Unbekannte, Teil I" sehen. Dort wird Cochrane allerdings von James Cromwell verkörpert, da Glenn Corbett inzwischen gestorben ist.
Beste Szenen Am Ende der Episode, nachdem der Companion sich mit Hedford vereint hat, gibt es einen entzückenden Augenblick: Der Companion bzw. Hedford lehnt an einem Baum, hört Cochrane zu und beobachtet ihn durch einen erhobenen Sehal. Das hauchdünne Gewebe des Tuchs entspricht in etwa dem Muster, das der Companion als Energiewolke zur Schau stellte. Für einen Augenblick sieht der Companion/Hedford Cochrane so, wie er/sie ihn in den vergangenen 150 Jahren gesehen hat.
Fehler und Ungereimtheiten
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