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Markus Dippold
letzte Aktualisierung:
29. Mai 2013
Kritik, Meinungen & Kommentare:
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Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story
Sternzeit: 47225.7
Kurz nach der Installation eines neuen Warpkerns auf der Enterprise leidet Data an Alpträumen. In einem beobachtet er, wie Worf ein Stück von einem Kuchen ißt, der aus Zellpeptid besteht - noch dazu ein Stück, das von Trois linker Schulter stammt. In dem bizarren Traum ist der flache Kuchen wie Trois Uniform dekoriert. Es dauert nicht lange, bis Data auch tagsüber Halluzinationen hat. Er sieht einen Mund an Trois rechter Schulter und fügt ihr Schnittwunden zu, als er versucht, sie davon zu befreien.
Als Dr. Crusher Troi behandelt, bemerkt sie einen seltsamen Ausschlag an der Wunde. Bei genaueren Untersuchungen stellt sich heraus, daß sich ein Geschöpf vom Zellpeptid der Betazoidin ernährt. Und damit noch nicht genug: Weitere Wesen dieser Art sind an Bord und laben sich an der Besatzung. Sie blieben zunächst unentdeckt, weil sie interphasisch existieren und daher von den Sensoren nicht erfaßt werden können. Data bearbeitete genau jene Stelle, an der das Wesen Nahrung aufnahm, und daraus schließt Picard, daß der Androide imstande ist, die Geschöpfe auf einer unterbewußten Ebene wahrzunehmen. Das würde die Alpträume und sein seltsames Verhalten erklären. Eine Analyse der Träume gibt Picard, LaForge und Data die Möglichkeit, den Sieg über die Eindringlinge zu erringen. Mit LaForges Hilfe sendet Data einen Interphasenimpuls von seinem neuralen Netz durchs Schiff und eliminiert die Parasiten. Bei weiteren Nachforschungen ergibt sich, daß die Wesen im Innern einer Plasmaleitung an Bord kamen, die zum neuen Warpkern gehört.
Bildergalerie
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Data entdeckt drei Arbeiter, die eine Plasmaleitung der Enterprise beschädigen. | Als er dagegen einschreiten will, reißt ihm einer der Männer den Arm heraus, die anderen montieren seinen Kopf ab. |
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Abrupt wacht Data auf, er hatte einen Alptraum. | Unterdessen testet die Enterprise einen neuen Warpkern, doch einiges geht schief, Geordi muß weitere Anpassungen vornehmen. |
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Data hat Zeit und legt sich wieder schlafen. Er träumt wieder von den Arbeitern und erlebt weitere total absurde Dinge. | Und dann verschläft Data, was eigentlich völlig unmöglich ist. Irgendetwas stimmt da nicht. |
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Data begibt sich auf dem Holodeck in die Behandlung von Dr. Sigmund Freud. | Wieder im Maschinenraum erlebt Data einen Tagtraum und sieht auf Geordis Hals einen Mund. |
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Auch auf Deannas Schulter entdeckt er einen Mund und er sticht wild auf Deanna ein. | Worf und Riker können Schlimmeres verhindern. Data wird in sein Quartier gesperrt, bis man weiß, was los ist. |
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Doch dann entdeckt Crusher interphasische Wesen. Sie sitzen genau an den Stellen, an denen Data die Münder gesehen hat. | Um den Geschehnissen auf den Grund zu gehen, wird Data an das Holodeck angeschlossen. Picard und LaForge begleiten ihn. |
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In Zehn-Vorne schneidet Data ein Stück aus dem Peptide-Kuchen-Körper von Deanna heraus. | Und dann klingelt wieder das Telefon. Es ist Freud, er will Picard warnen, er muß ›sie‹ töten. |
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In Freuds Praxis sind wieder die Arbeiter, sie symbolisieren die Wesen. Sie greifen Picard und LaForge an. | Data kann sie mit einem schrillen Ton töten. Jetzt wissen sie, wie sie das Schiff von den Wesen befreien können. |
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LaForge berichtet Picard, daß er mindestens sechs Stunden für die Reparatur benötigt, was Picard gerne zur Kenntnis nimmt. | Und Deanna revanchiert sich bei Data, indem er sich selbst verspeisen muß. |
Credits
Regie: | Patrick Stewart |
Drehbuch: | Brannon Braga |
Story: | Brannon Braga |
PCode: | 258 |
Erstausstrahlung: | USA: 25.10.1993; Deutschland: 30.06.1994 |
Hauptrollen: | Jean-Luc Picard (Partrick Stewart)
William T. Riker (Jonathan Frakes)
Data (Brent Spiner)
Dr. Beverly Crusher (Gates McFadden)
Deanna Troi (Marina Sirtis)
Geordi LaForge (LeVar Burton)
Worf (Michael Dorn)
Fähnrich Tyler, Ingenieurin, die La Forge anhimmelt (Gina Ravarra)
Sigmund Freud, Holodeckfigur (Bernard Kates)
Admiral Nakamura (Clyde Kusatsu)
Arbeiter aus Datas Traum (David L. Crowley)
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Es ist interessant, daß die Produzenten Troi mit einem flachen Kuchen darstellten. Schon im zwanzigsten Jahrhundert ist die Backtechnik weit genug fortgeschritten, um Kuchen praktisch in jeder gewünschten Form herzustellen. Trotzdem wählten die Produzenten eine Form, die Deanna Troi auf eine fast kubistische Weise darstellte. (Was vielleicht durchaus angemessen ist. Immerhin handelt es sich um einen sehr sonderbaren Traum.)
Was als interessante Episode über Datas Träume beginnt, artet zu einer wirren Story mit interphasischen Aliens aus. Zwar sind Datas Träume in der Tat schwer zu verstehen und halten so manche Überraschung bereit (die Minenarbeiter aus dem 19. Jahrhundert, das Telefon in seinem Bauch, den Strohhalm in Rikers Kopf etc.), doch ist es auf der anderen Seite interessant, Data bei dem Versuch einer vernünftigen Interpretation zu beobachten, bei dem er sowohl seinen Freund Geordi als auch Counselor Troi konsultiert, ohne zu greifbaren Ergebnissen zu gelangen.
Soweit ist die Episode durchaus interessant, doch als man dann erfährt, daß es sich um interphasische Kreaturen handelt, die Datas Träume und sogar das Fehlverhalten des Warpantriebs auslösen, sinkt die Spannung erkennbar ab, denn es wird klar: hier gibt es keine neuen Erkenntnisse über Data, alles, was an merkwürdigen Dingen zu sehen war, ist durch die Erklärung mit den Aliens aufgelöst, und Data, der in letzter Zeit einige Veränderungen durchmachte, wird in dieser Episode nichts Wesentliches dazulernen und seinem Ziel, menschlicher zu werden, kein bißchen näherkommen.
Zudem verwundert es, daß man die Kreaturen ohne Bedenken tötet, anstatt erst einmal eine Kontaktaufnahme zu versuchen oder sich um eine Alternative zu bemühen.
Damit ist Patrick Stewart (Picard), der hier Regie führt, keine so gute Episode gelungen, wie "Datas Tag", was vor allem an Brannon Bragas schwachem Drehbuch liegt, denn auf der anderen Seite ist die Inszenierung durchaus geschickt.
Für die Episode sprechen die netten Szenen am Rande: Riker und Worf unterhalten sich, kurz bevor sie die verletzte Deanna finden, über ein Musikprogramm, das Riker Alexander geschenkt hat (interessant allein wegen der Erwähnung von Worfs Sohn Alexander, der sich in letzter Zeit recht rar macht) und Worf gar nicht gefällt. Riker verteidigt sein Geschenk, immerhin handelt es sich um Jazz.
Nett auch der Handlungsbogen um Picard, dem es bei dem Gedanken, stundenlang mit 60 Admirälen herumzusitzen und sich Reden anzuhören, graust. Schließlich entkommt er doch noch, was ihm einen Stein vom Herzen fallen läßt.
Wunderbar auch die Szene, in der Data Worf bittet, sich vorläufig um Spot zu kümmern: Worf versucht zunächst, mit den Worten ›Spot: komm her!‹ die Katze zu sich zu rufen, was natürlich keinen Erfog hat. Data erläutert ausführlich, was Spot wann essen und trinken muß, merkt aber schließlich, daß es genügt, wenn Worf sie einfach nur füttert. Beim Rausgehen, mit Spot im Arm, muß Worf niesen. Es scheint also, daß Klingonen eine generelle Abneigung gegen Pelztiere haben, denken wir nur an die Tribbles (The Original Series: "Kennen Sie Tribbles?", Deep Space Nine: "Immer die Last mit den Tribbles").
Und schließlich die Szene, in der sich Geordi und der Captain auf dem Holodeck in Datas Traum befinden. Nun können die beiden versuchen, die Bilder zu deuten, deren Interpretation Data zuvor nicht gelungen ist. Mit gemeinsamer Anstrengung gelingt es den Dreien, das Puzzle zu lösen.
Schön gemacht ist ebenfalls das ständige Wiederkehren des gezackten Messers, mit dem Data im zweiten Traum den Troi-Kuchen anschneidet: ein ähnliches Messer taucht später im Maschinenraum auf, und sofort fühlt sich Data wieder an den Traum erinnert, durchlebt gar einen Tagtraum, in dem er erneut das Telefon hört. Als er rangeht und eine Stimme ihm sagt ›Töten Sie sie!‹, wacht er auf und hält das Messer wie einen Telefonhörer am Ohr - und wird von der halben Maschinenraumcrew ungläubig beäugt.
Durch die Nachrichten, die der geheimnisvolle Anrufer in den Träumen übermittelt (›Töten Sie sie!‹), wird eine gewisse Spannung erzeugt, zumal sich erst am Schluß klärt, was damit gemeint ist.
Clyde Kusatsu (Admiral Nakamura) war bereits in "Wem gehört Data?" in der zweiten Staffel dabei und wird in "Gestern, heute, morgen, Teil I" noch einmal diese Rolle spielen.
Datas Träume beziehen sich auf die Episode "Der Moment der Erkenntnis, Teil I", wo versehentlich ein Traumprogramm bei Data aktiviert wurde, das von Datas Schöpfer Dr. Soong erst für einen späteren Zeitpunkt in Datas Entwicklung vorgesehen war.
Kernige Dialoge
›Ich füttere ihn!‹ - Mit diesen Worten reagiert Worf, als Data ihm eine lange Liste von Dingen nennt, die angeblich für Spots Pflege notwendig sind.
Fehler und Ungereimtheiten
| Handlung: |
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| Während der Episode hilft Data LaForge bei Installation, Test und Reparatur des neuen Warpkerns. Doch als sich die ersten Probleme damit einstellen, teilt LaForge dem Captain mit, es würde zwei Stunden dauern, um alles in Ordnung zu bringen. Die nächste Szene zeigt Data, der seine schlafende Katze beobachtet. Troi trifft ein. Data beschließt, einen Traum zu haben, und er schläft fünfunddreißig Minuten länger als geplant. Damit sind mindestens fünfzig Minuten der von LaForge erwähnten zwei Stunden vergangen. Warum befindet sich Data überhaupt in seinem Quartier? Die Enterprise braucht dringend Warppotential, denn Picard muß einen wichtigen Termin wahrnehmen. Kann der Androide dem Chefingenieur bei dieser Sache nicht die geringste Hilfe leisten? |
| Der Alptraum hat Data beunruhigt, und deshalb aktiviert er eine holographische Darstellung Sigmund Freuds. Wir erleben, wie er Freud davon erzählt, vom Troi-Kuchen (mit Zuckerguß) gegessen zu haben. Erstens: Warum hat Data nicht mit der Counselor darüber gesprochen? Ist ihm die Sache vielleicht peinlich? Das erscheint unwahrscheinlich, denn so etwas erfordert die Fähigkeit, Emotionen zu haben. Zweitens: Data behauptet, die drei verwahrlost wirkenden Arbeiter - sie erscheinen immer wieder in den Träumen - hätten auf Trois Schulter gezeigt, bevor er hineinschnitt. Doch in der entsprechenden Traumsequenz ist davon nichts zu sehen. Offenbar geschah es, als die Kamera nicht lief. |
| Die Alpträume scheinen den Androiden wirklich sehr zuzusetzen. Er hätte Trois Büro fast ohne den Gegenstand verlassen, den er aus dem Maschinenraum mitbrachte. Und Androiden vergessen doch nichts! |
| Kurz bevor Data Troi im Turbolift angreift, scheint sich Deanna verfolgt zu fühlen. Es würde bedeuten, daß sie Datas Präsenz spüren kann - wozu nicht einmal der große Tam Elbrun in "Der Telepath" fähig war. Andererseits: in "Das fremde Gedächtnis" und "Angriff der Borg, Teil II" fühlte sie Emotionen bei Data. Was geht hier vor? |
| Als Dr. Crusher die fremden Wesen entdeckt, ruft sie Picard und Riker zur Krankenstation. Mit einem Interphasenscanner gelingt es ihr, das Geschöpf an Trois Schulter sichtbar zu machen. Ein weiteres findet die Ärztin an Rikers rechter Schläfe und noch eins an Picards Hals. Crusher meint, die ›Organismen haften offenbar mit osmotischen Ranken an der Epidermis‹. Eigentlich wird die Epidermis auch Haut genannt. Doch als Crusher ihren eigenen Parasiten sichtbar macht, wird deutlich: Er klebt nicht an der Haut, sondern am Kittel. |
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| Probleme mit Kontinuität und Produktion: |
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| Die Episode beginnt mit Datas Alptraum. Er geht durch einen Korridor, erreicht eine Kreuzung, hört Stimmen und wendet sich nach links. Kurze Zeit später begegnet er drei verwahrlosten Arbeitern. Die nächste Szene zeigt Datas Gesicht - und die Kreuzung, von der er kam, ist hinter ihm verschwunden! Nun, es handelt sich um einen Traum, und in Träumen passieren die seltsamsten Dinge. (Zum Beispiel können den Produzenten bei den Dreharbeiten die Korridorkulissen ausgehen!) |
| Während des zweiten Versuchs, den Warpkern zu aktivieren, bricht das Warpfeld in sich zusammen, wodurch die Enterprise Energie verliert. Eine Außenaufnahme des Raumschiffs zeigt blaues Glühen dort, wo das Gefechtssegment an den Diskus grenzt. Normalerweise stammt dieses Glühen vom Warptriebwerk, aber das funktioniert derzeit nicht. Woraus sich die Frage ergibt: Was glüht hier eigentlich? |
| Nach dem Angriff auf Troi begegnet Data Picard in der Aussichtskammer. Picard entläßt den Androiden aus dem aktiven Dienst und stellt ihn in seinem Quartier unter Arrest. Als Data aufsteht, sieht man goldene Fingerabdrücke auf dem Tisch. Offenbar hat er hier einen Teil seines Makeups verloren. |
| Auf dem Holodeck erlebt LaForge Datas Alptraum und öffnet den Brustkorb des Androiden, um einen Telefonhörer daraus hervorzuholen. Als sich Datas Brust öffnet, ist ein etwa fünf Zentimeter breiter Streifen des gelben Uniformpullis zu sehen. Die nächste Szene zeigt den Brustkasten aus größerer Entfernung: Der Streifen ist verschwunden - die Öffnung mit dem Telefon scheint plötzlich zur Seite gesprungen zu sein! |
| Nachdem er bei Worf gewohnt hat, verändert sich Spot ein wenig. Die Katze wirkt lebendiger, ihr Bauch ist ein ganzes Stück heller. (Vermutlich hat Worf Spot während eines Bat'leth-Trainings versehentlich getötet und sich von einem Besatzungsmitglied eine andere Katze geliehen. Data scheint davon nichts zu bemerken, aber er hat auch eine schwere Woche hinter sich.) |
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