Suche aufrufen © & Design Markus Dippold letzte Aktualisierung: 29. Mai 2013 Kritik, Meinungen & Kommentare: Homepage-Master |
Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story Sternzeit: 3478.2 - 3479.4 Eine Landegruppe beamt zu einem wissenschaftlichen Stützpunkt auf den Planeten Gamma Hydra IV hinunter. Chekov stößt in einem Gebäude auf einen steinalten Toten. Entsetzt hechtet er ins Freie und ruft den Captain. Eine schnelle Bestandsaufnahme der Umgebung ergibt, daß alle Forscher gestorben sind oder in Kürze an Altersschwäche sterben werden. Kurz nach der Rückkehr auf die Enterprise altern auch Kirk, Spock und McCoy mit rasender Schnelligkeit. Spock stellt fest, daß der Alterungsprozeß von einer unbekannten Strahlungsart hervorgerufen wird. Leider schafft die Standardbehandlung keine Abhilfe. Commodore George Stocker zwingt Spock, Kirk für dienstunfähig zu erklären. Dann übernimmt er selbst das Kommando und weist Sulu an, den Kurs auf Raumstation 10 zu setzen - auch wenn dies bedeutet, daß man die Neutrale Zone durchfliegen muß. Die Romulaner umzingeln das Schiff im Nu und rasseln mit dem Säbel. McCoy entdeckt schließlich ein Heilmittel, und der verjüngte Kirk sendet der Flotte schnell eine Botschaft: Er beabsichtigt, das Schiff zu sprengen. Natürlich bleiben die Romulaner zurück, um nicht von der Detonation in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Kirk nutzt die Chance und entkommt mit Warp 8.
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Credits
Anmerkungen Die Idee des schnellen Alterns wurde später noch einmal in der The Next Generation-Episode "Die jungen Greise" verbraten. Wieder einmal wurde für eine Star Trek-Geschichte ein Science Fiction-Klassiker bemüht. Dieses Mal geht es um das vorzeitige Altern der Enterprise-Crew, ein für Star Trek hier noch neues Thema, das aber noch des öfteren in den anderen Serien behandelt werden sollte. Der vorschnelle Alterungsprozess der Führungsoffiziere ist hier das Hauptthema der Folge, allerdings hat Autor David P. Harmon offenbar bemerkt, daß dies alleine nicht reicht um eine 45 Minuten lange Folge zu tragen, also wurde die Handlung um die Anhörung ergänzt, in der Kirk seines Kommandos enthoben wird. Diese Ergänzung war auch nötig, denn ansonsten wäre die Handlung zu dünn gewesen, um eine kurzweilige Folge zu garantieren. Es gelingt dem Autor Harmon, dem Regisseur Pevney und den Schauspielern sehr gut, die negativen Auswirkungen des Alterns aufzuzeigen. Die ganze Problematik wurde sehr einfühlsam umgesetzt. Als Zuschauer bekommt man spätestens bei der Anhörung, als sich Kirk sein eigenes Grab schaufelt, richtig Mitleid mit dem sonst so vor Kraft strotzenden Captain. Die beginnende Senilität wird hier auch sehr detailverliebt geschildert. Man denke da vor allem an die kleinen Ausreden, die Kirk immer wieder erfindet, um seine beginnende Senilität vor den anderen und vor allem auch vor sich selbst zu verbergen (zum Beispiel als er sein Nickerchen im Kommandosessel als Nachdenken ausgibt). Jeder der eine Großmutter oder einen Großvater mit dem selben Problem hatte, kennt diese kleinen Ausreden zu Genüge. Mit Kirk leidet man als Zuschauer am meisten mit. Sein vorzeitiger Alterungsprozess hat auch die gravierendsten Auswirkungen auf Schiff und Besatzung. Etwas übertrieben erscheint die Senilität im Vergleich zum Alter der Crew. Während der Anhörung schätzt der Computer den Captain auf 60 bis 72 Jahre. Doch nach Kirks Geisteszustand zu urteilen, ist er eher 90 als 60 Jahre alt. In den späten Star Trek-Filmen ist die Enterprise-Crew schließlich auch schon recht betagt und doch erscheint keiner so senil wie in dieser Folge. Es könnte natürlich sein, daß vorzeitige Senilität auch ein Symptom der Krankheit ist, das wird jedoch nicht gesagt. Man könnte aber auch argumentieren, daß die Schnelligkeit des Alterungsprozesses daran schuld ist, daß Kirk und die anderen dermaßen senil wirken. Bei einem normalen Alterungsprozess kann sich eine Person lange Zeit mit dem Älterwerden auseinandersetzen und darauf vorbereiten und zusätzlich die schwindenden körperlichen und geistigen Fähigkeiten durch gesteigerte Lebenserfahrung und durch das, was man Weisheit nennt, ausgleichen. Da Kirk und die anderen innheralb von nur wenigen Tagen um so viele Jahre altern, haben sie keine Möglichkeit an Lebenserfahrung hinzu zu gewinnen, oder sich auf die neue Situation einzustellen. Sie werden von den Auswirkungen des älter werdens völlig überrumpelt. Bei Kirk zeigt sich die Auswirkung der Strahlenvergiftung am verheerendsten. Da er der Captain ist und die Verantwortung für mehr als 400 Mann trägt, muß er geistig natürlich fit sein. Seine schwindenden geistigen Fähigkeiten beeinträchtigen tatsächlich die Schiffsroutine und man kann Commodore Stocker durchaus verstehen, wenn er sich um das Schiff sorgen macht. Nachdem die Krankheit besiegt wurde, darf sich Kirk erneut als erfahrener Kommandant präsentieren. Er findet erneut einen Weg aus einer schier hoffnungslosen Situation und löst das Problem mit den Romulanern ohne einen einzigen Torpedo oder Phaser abzufeuern. Er benutzt dabei erneut seinen Bluff, den er bereits in "Pokerspiele" eingesetzt hat. In der Originalversion ist sogar vom Corbomite-Bluff die Rede, also ein direkter Bezug zu dieser Folge. Dies wurde im deutschen leider nicht übernommen. Während Kirk auf der Brücke seinen Bluff austüftelt, hören die Romulaner freundlicherweise auf, die Enterprise anzugreifen. Dies ist eine allgemeine Science Fiction-Serien-Krankheit. Auch Star Trek bleibt davon leider nicht verschont. Spock ist von allen Erkrankten am wenigsten betroffen. Da die Vulkanier eine deutlich höhere Lebenserwartung haben, als die Menschen, zeigt sich der Alterungsprozess bei ihm äußerlich nur durch einige graue Schläfen. Er selbst klagt jedoch über schwindende Fähigkeiten und ist deswegen auch nicht bereit das Kommando zu übernehmen, was vielleicht aber auch an seiner Loyalität Kirk gegenüber liegt. McCoy ist im gealterten Zustand recht interessant. Er scheint fast noch kauziger zu sein, als er es sonst schon ist. Wie Scotty mit seinem schnellen Altern zurecht kommt, erfährt man in der Folge kaum. Er fühlt sich im Maschinenraum am wohlsten und möchte bis zum Ende seinen Dienst versehen. Auch die restlichen Crewmitglieder sind wie üblich nur am Rand der Handlung aktiv. Einzig Chekov hat eine größere Handlung. Seine Angst vor den Untersuchungen sorgt für einige witzige Szenen. Es wäre keine Folge der zweiten Staffel, wenn nicht wenigstens ein paar typische The Original Series-Klischees auftauchen würden. So trifft Kirk erneut auf eine alte Jugendliebe. Es bleibt völlig unklar, wieso sie überhaupt auf der Enterprise anwesend ist. Auch Commodore Stocker ist der typische Sternenflottenvorgesetzte, der hinterm Schreibtisch sitzt und keine Ahnung von der Führung eines Raumschiffes hat. Fraglich ist, wie Stocker Commodore werden konnte, ohne je ein Raumschiff befehligt zu haben. Offenbar gibt es auch noch einen anderen Weg Commodore zu werden, als die komplette Laufbahn durchzumachen. Dieses Mal kann man sich sogar zum Teil in Stockers Lage hineinversetzen. Er sorgt sich nicht ganz zu Unrecht um das Wohl der Enterprise, zumal es wirklich etwas seltsam engstirnig von Kirk ist, die technischen und medizinischen Möglichkeiten, die die Sternenbasis 10 bietet, nicht zu nutzen. Etwas arg naiv erscheint Stocker dann aber doch, als er mitten durch die neutrale Zone fliegt um zur Sternenbasis 10 zu kommen. Selbst als Schreibtischhengst müßte er eigentlich soviel Verstand haben, beziehungsweise soviel Information über die Romulaner haben, um zu wissen, daß dies kein sonderlich intelligenter Einfall ist. Interessanterweise rechtfertigt diese Folge die später bei The Next Generation eingeführte Regel, daß der Captain nicht das Außenteam begleiten sollte. Hier wird die Situation noch dadurch zugespitzt, daß alle drei leitenden Offiziere Kirk, Spock und Scott zum Außenteam gehören und deswegen später ausfallen. Heute, da man aus den Star Trek-Filmen weiß, wie die gealterten Schauspieler in Wirklichkeit aussehen, ist es recht ulkig diese Folge mit ihren Bemühungen, die Darsteller auf alt zu trimmen, wieder anzusehen. Einige der Bemühungen mit ein paar grauen Haaren höheres Alter vorzutäuschen, wirken dann auch etwas lächerlich, doch im Großen und Ganzen muß man sagen, daß die Maskenbildner für damalige Verhältnisse hervorragende Arbeit geleistet haben. Man muß bedenken, daß das Altern von Personen auch heute beim Film und Fernsehen noch zu den schwierigsten Aufgaben für Maskenbildner gehört. Laura Wood hatte bereits in "Der Fall Charlie" einen Auftritt. Dort spielte sie eine alte Frau. Diese Folge beinhaltet den zweiten Auftritt der Romulaner in der Originalserie. Eingeführt wurden sie in "Spock unter Verdacht". Einen weiteren Auftritt haben sie in Folge "Die unsichtbare Falle". Eine Art Remake dieser Folge gibt es in der zweiten The Next Generation-Staffel. In der Folge "Die jungen Greise" beginnt Dr. Pulaski ebenfalls schneller zu altern.
Kernige Dialoge ›Vielleicht möchten Sie auch Dr. McCoy ablösen.‹ - Kirk voller Sarkasmus, als Spock ein Befähigungsverhör leitet, das in Kirks Absetzung als Captain resultiert.
Beste Szenen Gegen Ende des Befähigungsverhörs nennt Kirk den Planeten fortwährend Gamma Hydra II, obwohl es sich um Gamma Hydra IV handelt. Die gesamte Szene ist aber astrein geschrieben und prächtig gespielt.
Fehler und Ungereimtheiten
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