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Markus Dippold
letzte Aktualisierung:
29. Mai 2013
Kritik, Meinungen & Kommentare:
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Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story
Sternzeit: 42695.3 - 42741.3
Die Enterprise erreicht das System Selcundi Drema, wo es einige für ihre ausgeprägte geothermische Aktivität bekannte Planeten gibt. Den betreffenden Welten steht die Selbstvernichtung aufgrund von Erdebeben und Vulkanausbrüchen bevor. Die Crew der Enterprise möchte Untersuchungen anstellen und hofft, die Ursache für jene Katastrophen herauszufinden. Nach einigen Beratungen mit den übrigen Offizieren beschließt Riker, Wesley mit den Analysen zu beauftragen. Unterdessen führt Data eigene Experimente durch und programmiert die Sensoren auf normalerweise nicht verwendete Wellenlängen. Dabei entdeckt er niederenergetische Radiosignale. Sie stammen von einem Mädchen namens Sarjenka auf Drema IV. Die schlichte Frage lautet: ›Ist dort draußen jemand?‹ Data ist so fasziniert, daß er mit ›Ja!‹ antwortet. Zwar weiß Sarjenkas Volk nichts vom interstellaren Leben, aber Data unterhält einen ständigen Kontakt mit dem Mädchen, womit er gegen Starfleet-Vorschriften verstößt. Als der Androide feststellt, daß auf Drema IV eine ähnliche seismische Aktivität beginnt wie bei den übrigen Welten, wendet er sich an Picard. Data möchte, daß die Enterprise eingreift und Drema IV hilft. Picard ruft die Offiziere zu einer Lagebesprechung in sein Quartier.
Die Erörterungen laufen auf folgendes hinaus: Es wäre eine Mißachtung der obersten Direktive, Drema IV zu helfen. Doch als Picard die bittende Stimme des Mädchen hört, entscheidet er, auf Datas Anliegen einzugehen. Zur gleichen Zeit berichtet Wesleys Team über die Ursache der seismischen Aktivität: Auf dem Planeten wachsen Dilithiumkristalle in einer besonderen Formation. Sie wandeln Wärme in kinetische Energie um - daher die Erdbeben und Vulkanausbrüche. Später wird eine Lösung vorgeschlagen: Sonden sollen sich tief in die Kruste des Planeten bohren, um die Kristalle mit harmonischen Vibrationen zersplittern zu lassen. Der Plan gelingt und auf Drema IV kehren wieder normale Verhältnisse ein.
Bildergalerie
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Picard möchte sich einmal ausspannen und beschließt, auf dem Holodedck auszureiten. | Doch die Enterprise erreicht ein System, in dem Planeten durch Vulkanaktivität zerstört werden. |
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Die Offiziere beschließen, Wesley mit der Suche nach den Ursachen zu beauftragen. | Doch schon bei der Auswahl seiner Teammitglieder bekommt er Probleme. |
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Auch Data hat ein Hobby - die Erforschung niederfrequenter Radiowellen. | Er ist sehr überrascht, als jemand auf den Frequenzen um Hilfe ruft. |
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Die Probleme mit Wesleys Team halten an ... | ... und er sucht Rat bei dem erfahrenen Riker. |
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Data hingegen ist in Sorge um Sarjenka und bittet Picard um Hilfe. | In Quartier des Captains beraten die Senioroffiziere über die möglichen Optionen. |
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Man beschließt zu helfen und Wesleys Team hat eine Möglichkeit gefunden, um Dreama IV zur Ruhe zu bringen. | Doch zuvor beamt Data auf den Planeten, während O'Brien in der Ecke seinen Mittagsschlaf hält. |
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Data sieht sich in Haus von Sarjenka um ... | ... und beamt mit ihr zur Enterprise - sehr zum Mißfallen von Picard und Riker. |
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Doch mit Hilfe von Wesleys Plan gelingt es, ... | ... den Planeten zu beruhigen. |
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Pulaski löscht alle Erinnerungen an die Enterprise aus Sarjenkas Gedächtnis. | Data bringt sie zurück ins Haus und wirft noch einen letzten Blick auf die Vulkanlandschaft. |
Credits
Regie: | Winrich Kolbe |
Drehbuch: | Melinda M. Snodgrass |
Story: | Hannah Louise Shearer |
PCode: | 141 |
Erstausstrahlung: | USA: 01.05.1989; Deutschland: 03.04.1992 |
Hauptrollen: | Jean-Luc Picard (Partrick Stewart)
William T. Riker (Jonathan Frakes)
Data (Brent Spiner)
Dr. Katherine Pulaski (Diana Muldaur)
Deanna Troi (Marina Sirtis)
Geordi LaForge (LeVar Burton)
Worf (Michael Dorn)
Wesley Crusher (Wil Wheaton)
Miles Edward O'Brien (Colm Meaney)
Guinan (Whoopi Goldberg)
Sarjenka (Nikki Cox)
Fähnrich Davis, Geochemiker (Nicholas Cascone)
Fähnrich Hildebrandt, Vulkanologin (Ann Gillespie)
Fähnrich Alans, Vulkanologe (Whitney Rydbeck)
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Auf den ersten Blick ist "Brieffreunde" keine besonders aufregende Episode. Jedoch gerät die Besatzung hier einmal mehr in Konflikt mit der obersten Direktive der Föderation, deren Zweck sowohl der Schutz weniger weit entwickelter Völker ist, denen ein Volk von Raumfahrern wie Götter erscheinen müßte, als auch der Schutz der Föderation vor sich selbst und voreiligen Entscheidungen. Nach einigem moralischem Ringen hilft man natürlich der bedrohten Bevölkerung und begeht somit einen klaren Verstoß gegen die Regeln der Föderation und der Sternenflotte.
Bleibt noch zu erwähnen, daß Data durch sein Verhalten und seinen Einsatz für Sarjenka mehr und mehr menschliche Züge zeigt, was ihm auch von Picard bestätigt wird.
Obwohl nicht implizit erwähnt, besteht sicherlich ein Zusammenhang mit dem Reisenden, der Picard auftrug, ein Auge auf Wesleys Entwicklung zu werfen und ihn zu fördern, ohne ihn zu beeinflussen ("Der Reisende").
Fehler und Ungereimtheiten
| Handlung: |
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| In dieser Episode gibt es soviele Ungereimtheiten, daß es gar nicht leicht ist, irgendwo anzufangen. Nehmen wir die oberste Direktive. Angenommen, die oberste Direktive ist tatsächlich das oberste und wichtigste Gesetz der Föderation: der Grundsatz, sich nicht in die Angelegenheiten anderer Völker und Kulturen einzumischen - ein Prinzip, das auf schmerzlichen historischen Erfahrungen beruht. Angenommen, Starfleet meint es sehr ernst mit der obersten Direktive - das deutete Picard in "Das Gesetz der Edo" an. Wenn das alles stimmt: Warum führt Data dann überhaupt einen Kontakt mit dem Mädchen herbei? Er ist ein Androide, und sein Verhalten wird nicht von Emotionen bestimmt. In "Der Sammler" (The Most Toys) erwähnt LaForge, daß sich Data immer an die Vorschriften hält. Von der obersten Direktive scheint ihm nichts bekannt zu sein ...
Nun, Data ist nur ein Junior-Offizier, und vom Captain eines Raumschiffs der Galaxy-Klasse kann man sicher mehr Disziplin erwarten. Während der Besprechung in seinem Quartier tritt Picard mit überzeugenden Argumenten für die oberste Direktive ein. Seinen Angaben nach dient das Nichteinmischungsprinzip auch dazu, ›uns zu schützen, uns davor zu bewahren, objektives Urteilsvermögen den Gefühlen zu opfern‹. Und dann macht er eine Kehrtwendung um 180 Grad, indem er beschließt, Drema IV zu helfen. Warum? Den Ausschlag gibt der Klang von Sarjenkas um Hilfe bittender Stimme. Ganz abgesehen davon, daß Picard keine Kinder mag: Genügt bei ihm eine Bitte um Hilfe, um ihn zu veranlassen, sich über die oberste Direktive hinwegzusetzen?
In der Pilotepisode ("Der Mächtige" und "Mission Farpoint") wird die Stadt der Bandi in Schutt und Asche gelegt, obgleich man einen Hilferuf an die Enterprise richtet - Picard nimmt ihn nur zum Anlaß, verschiedene Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen. In "Die Seuche" bitten die drogenabhängigen Onaraner Picard, ihnen zu helfen. Er lehnt mit dem Hinweis auf die oberste Direktive ab. Vielleicht hätte das Oberhaupt der Bandi den Hilferuf von einem Sohn oder einer Tochter übermitteln lassen sollen. Und was ist mit den drogensüchtigen Kindern auf Onara? Wenn die Onaraner ein kleines, an Entzugserscheinungen leidendes Mädchen präsentiert hätten - wäre Picard dann zu einer Intervention bereit gewesen?
Für die Entscheidung des Captains, Drema IV zu helfen, gibt es allein emotionale Gründe. Ein derartiges Verhalten soll die oberste Direktive doch verhindern, oder? Picards Ausführungen und Erläuterungen zeigen, daß er sich in diesem Zusammenhang allein von Gefühlen leiten läßt. Mit Vernunft und Rationalität steht es bei ihm während des ganzen Rests der Episode nicht gerade zum besten. Er erlaubt es Data, Kom-Kontakte mit Sarjenka zu unterhalten. Er gestattet es ihm auch, sich auf den Planeten zu beamen. Als Data mit Sarjenka auf der Brücke erscheint, ist Picard zwar sauer, aber er schickt das Mädchen nicht fort. Während die Enterprise Sonden verwendet, um Drema IV seismischen Frieden zu bringen, sitzt Picard im Kommandosessel und kocht stumm vor sich hin. Offenbar ist er gar nicht imstande, die Situation unter Kontrolle zu bringen. |
| Befassen wir uns etwas eingehender mit dem Grund, der Picard veranlaßt, seine Einstellung in Hinsicht auf Drema IV zu ändern. Während der Besprechung in seinem Quartier befiehlt er Data, die Kontakte mit dem Planeten zu beenden - er scheint entschlossen zu haben, Drema IV keine Hilfe zu gewähren. Data reagiert auf die Anweisung, indem er Sarjenkas Stimme in der Unterkunft des Captains erklingen läßt! Damit hat der Androide einem direkten Befehl zuwidergehandelt. Später wird Datas Verhalten noch schlimmer. Nachdem die seismischen Probleme von Drema gelöst sind, weist Picard den Androiden an, Sarjenka zur Krankenstation zu bringen. Er möchte, daß Dr. Pulaski Sarjenkas Erinnerungen an Data und die Enterprise löscht - auf diese Weise will er der obersten Direktive wenigstens teilweise gerecht werden. Sie befinden sich erst seit kurzer Zeit in der medizinischen Sektion, als Sarjenka Pulaskis ›Singstein‹ nimmt. Dabei handelt es sich um einen Stein, der auf einzigartige Weise vibriert; die Vibrationen werden von der Person hervorgerufen, die den Stein in der Hand hält. Sarjenka ist von dem Objekt begeistert. Als Data das Mädchen in seine Heimat zurückbringt, gibt er ihm als Abschiedsgeschenk einen solchen Singstein. Anders ausgedrückt: Er hinterläßt einen konkreten Hinweis auf die Präsenz der Enterprise.
Das selektive Löschen von Sarjenkas Gedächtnis sollte es der Enterprise gestatten, das Sonnensystem unbemerkt zu verlassen. Doch Data gibt Sarjenka ein Objekt, das nicht von ihrem Planeten kommt. Vermutlich stammt der Stein aus einem Replikator. Es sieht genauso aus wie der in Dr. Pulaskis Büro, doch die Ärztin hätte sich bestimmt nicht davon getrennt. Sie bezeichnete das Löschen der Erinnerungen als kluge Maßnahme, woraus folgt: Sie wäre nicht bereit gewesen, Beweise dafür zurückzulassen, daß es zu Kontakten mit Außenweltlern kam. |
| Die Episode beginnt mit Picards Vorbereitungen für einen Ritt auf dem Holodeck. Als er sich in den Sattel schwingen will, öffnet Riker einen internen Kom-Kanal und bittet den Captain, so schnell wie möglich zur Brücke zu kommen. Er spricht von einem ›spektakulären‹ und auch ›erschreckenden‹ Anblick. Picard reagiert, indem er das Pferd anbindet. Wie bitte? Der Erste Offizier hat ihn gerade auf etwas Spektakuläres und Erschreckendes hingewiesen, und Picard nimmt sich die Zeit, ein holographisches Pferd anzubinden? |
| In dieser Episode gibt es einen eklatanten Handlungsfehler. Nachdem Picard den Androiden gestattet hat, sich auf Drema IV zu beamen, weist er Riker an, den Transfer vorzunehmen. Data und der Erste Offizier suchen den Transporterraum auf und dort beamt Riker seinen Begleiter zu Sarjenkas Haus. Anschließend ruft ihn Picard zur Brücke. Warum? Als wir Riker erneut sehen, beobachtet er den Captain dabei, wie er auf und ab geht. Hat Picard ihn deshalb zur Brücke zurückbeordert? Damit er ihm bei einer unruhigen Wanderung zusieht? Nein, er hat ihn in den Kontrollraum gerufen, damit der Techniker an den Transporterkontrollen einen niedrigeren Rang hat als Data. Wenn der Androide beschlossen hätte, in Begleitung Sarjenkas zur Enterprise zurückzukehren, so wäre es mit dem ranghöheren Riker sicher erst zu einer Diskussion gekommen. |
| Offenbar hat Pulaski erneut die Brücke ›überwacht‹. Erstaunlicherweise wählt die Ärztin dafür immer genau den richtigen Augenblick. Data beamt sich mit Sarjenka an Bord und sucht sofort die Brücke auf. Nachdem die Crew Drema IV gerettet hat, weist Picard den Androiden an, Sarjenka zur Krankenstation zu bringen. Dann zieht er sich in den Bereitschaftsraum zurück, kontaktiert von dort aus die medizinische Abteilung, bezeichnet Sarjenka als ›die Fremde‹ und verlangt eine Löschung ihres Gedächtnisses. Pulaski fragt nicht etwa: ›Welche Fremde?‹ Sie verspricht schlicht und einfach, sich Mühe zu geben. |
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| Geräte und Ausrüstung: |
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| Das Haus auf Drema IV ist sehr interessant. Das Dekor entspricht frühem Steinzeit-Musterm doch es gibt eine Tür, die sich auf Befehl in Luft auflöst. So etwas läßt sich nur mit einer sehr komplexen Technik bewerkstelligen, und im Rest des Hauses deutet nichts auf einen so hohen Entwicklungsstand hin. (Siehe Ungereimtheiten bei der Handlung bei "Planet Angel One"; dort wird ausführlicher auf dieses Thema eingegangen.)
Andererseits gibt es auch in der heutigen Zeit Leute, die Blockhütten bauen und sie schlicht einrichten. |
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| Probleme mit Kontinuität und Produktion: |
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| Als sich die Führungsoffiziere in der Aussichtskammer einfinden, um über Rikers Wunsch zu sprechen, Wesley zum Leiter der Untersuchungsgruppe auf dem Planeten zu machen, offenbaren die Sterne ein seltsames Verhalten. Bei den Nahaufnahmen von Picard und Riker bewegen sie sich von rechts nach links. Wenn Pulaski und LaForge gezeigt werden, bewegen sie sich von links nach rechts. Und als Wesley hereinkommt, verharren die Sterne ganz plötzlich. |
| Ein Teammitglied murrt bei der Aussicht, einen längeren Test durchführen zu müssen, und daraufhin bittet Wesley Riker um Rat. Der Erste Offizier nimmt Platz und stellt einen Krug so ab, daß der Griff nach links weist. Die Perspektive wechselt und plötzlich zeigt der Griff des Kruges nach rechts. Als die Szene zur ersten Kameraeinstellung zurückkehrt, weist der Griff wieder in die ursprüngliche Richtung. |
| Nachdem die Tür von Sarjenkas Heim verschwunden ist, tritt Data einige Schritte hervor. Wind erfaßt sein Haar und dann ändert sich die Kameraeinstellung. Erneut tritt er hervor und wieder weht sein Haar im Wind. |
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