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Markus Dippold
letzte Aktualisierung:
29. Mai 2013
Kritik, Meinungen & Kommentare:
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Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story
Sternzeit: 41697.9
Während eines Übungsfechtkampfes wiederholt sich eine mehrere Sekunden lang andauernde Zeitverzerrung. Picard fragt sofort auf der Brücke nach und stellt fest: Das Phänomen betraf alle Abteilungen des Schiffes. Kurz darauf empfängt Worf einen Notruf von Dr. Paul Manheim. Als Picard den Namen des Wissenschaftlers hört, ahnt er einen Zusammenhang zwischen der temporalen Anomalie und dem Notsignal. Vor 15 Jahren verschwand Manheim mit einigen jungen Forschern, um seine Theorie in Hinsicht auf die Zeit zu beweisen. Als die Enterprise die Forschungsstation von Manheim erreicht, stellen sie fest, daß die aktuellen Experimente fehl schlugen und Störungen im Zeitgefüge verursachten, die jungen Leute wurden getötet und der Wissenschaftler wurde schwer verletzt. Er und seine Frau Jenice werden sofort in die Krankenstation gebeamt. Als Picard sie dort besucht, erfährt die Besatzung folgendes: Picard und Jenice kennen sich. Vor 22 Jahren gab es eine Beziehung zwischen ihnen, doch sie endete, als Picard ›davonlief‹.
Wenig später kommt es an Bord der Enterprise zu weiteren Zeitverzerrungen. Der kranke Manheim erklärt sie mit einer offenen Tür zu einer anderen Dimension. Wenn es nicht gelingt, sie zu schließen, so gibt es bald keine ›normale‹ Realität mehr, denn die Grundstruktur der Zeit zerfällt und mit ihr jegliche wahrgenommene Realität. Picard schickt Data zu Manheims Laboratorium. Er soll den Riß im temporalen Gefüge ›abdichten‹, indem er ihm zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt eine ganz bestimmte Menge Antimaterie hinzufügt. Unglücklicherweise erscheinen bei der nächsten Zeitverzerrung drei Data-Versionen: Jeder Androide befindet sich an einer anderen Stelle des Zeitstroms. Sie befragen sich, um festzustellen, wer in der richtigen Position ist. ›Ich bin's!‹ sagt der mittlere Data, gibt die Antimaterie frei und schließt damit den Riß. Dadurch erholt sich Dr. Manheim. Zusammen mit seiner Frau Jenice kehrt er zur wissenschaftlichen Station zurück, um die Forschungen dort fortzusetzen.
Bildergalerie
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Als Picard das Fechten trainiert, sucht ein eigenartiges Phänomen den Raumsektor heim. | Kurz darauf empfängt die Enterprise einen Notruf von der Forschungsstation Paul Manheims. |
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Da Picard offenbar unter Streß steht, empfiehlt Troi etwas Ausspannung. Picard geht aufs Holodeck. | Nachdem er dort vergangenen Erinnerungen nachtrauerte, holt ihn das Hier und Jetzt wieder ein. |
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Schließlich erreicht die Enterprise die Forschungsstation ... | ... und beamt den verletzten Manheim und seine Frau an Bord. |
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In der Krankenstation trifft Picard seine Jugendliebe Jenice wieder. | Als Picard, Riker und Data wieder zur Brücke gehen, tritt die nächste Zeitverzerrung auf. |
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Der erste Versuch, zur Forschungsstation zu beamen, schlägt fehl. Die Landegruppe kann gerade noch so zurückgeholt werden. | Unterdessen spricht Picard mit Jenice über vergangene Zeiten. |
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Troi hilft Crusher über ihre fast schon eifersüchtigen Gefühle hinweg. | Manheim klärt Picard über die Versuche auf und redet mit ihm auch über Jenice. |
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Dann beauftragt er Data, eine Lösung für das Problem zu finden. | Als Data im Labor angekommen ist, gilt es ersteinmal, ... |
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... diverse Sicherungsmechanismen zu überwinden. | Die Tür zur Zeit steht noch sperrangelweit offen, ... |
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... als sich Data, Data und Data entscheiden müssen, welcher Data denn nun der richtige Data ist. | Nachdem Data die Tür geschlossen hat, öffnet sich Picard noch einmal der Vergangheit, um sich richtig von Jenice zu verabschieden. |
Credits
Regie: | Robert Becker |
Drehbuch: | Deborah Dean Davis, Hannah Louise Shearer |
Story: | Deborah Dean Davis, Hannah Louise Shearer |
PCode: | 124 |
Erstausstrahlung: | USA: 02.05.1988; Deutschland: 16.03.1991 |
Hauptrollen: | Jean-Luc Picard (Partrick Stewart)
William T. Riker (Jonathan Frakes)
Data (Brent Spiner)
Dr. Beverly Crusher (Gates McFadden)
Deanna Troi (Marina Sirtis)
Geordi LaForge (LeVar Burton)
Tasha Yar (Denise Crosby)
Worf (Michael Dorn)
Jenice Manheim (Michele Phillips)
Dr. Paul Manheim (Rod Loomis)
Gabrielle, Frau im Café (Isabel Lorca)
Lt. Dean (Dan Kern)
Eduard, Kellner im Café (Jean-Paul Vinon)
Francine, Frau im Café (Kelly Ashmore)
Fähnrich Herbert, Transporter-Chief (Lance Spellerberg)
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Picard trifft eine frühere Geliebte, was zu diesem Zeitpunkt der Serie noch interessante Rückschlüsse auf seine jungen Jahre zuläßt, während man später erfährt, daß er seinerzeit durchaus die Bezeichung ›Frauenheld‹ verdiente. Da Jenice mit ihrem Mann wieder ins Labor zurückkehrt, wird Picard sie zumindest im Lauf der Serie nicht wiedersehen, und nachdem er sich schließlich von ihr verabschiedet und sie ihm verziehen hat, kann er sich möglicherweise etwas besser mit der Tatsache arrangieren, daß er sie damals hat sitzenlassen.
Interessant ist die Episode vor allem auch in Hinblick auf Deanna: zwei mal wird sie recht schroff zurückgewiesen, als sie ihre Hilfe anbieten will. Zunächst erkennt sie, wie emotional Picard auf den Namen Manheim reagiert, doch er will nicht darüber sprechen und erklärt, daß er seine Probleme alleine bewältigen kann.
Später versucht Deanna, Beverly zu helfen, welche immerhin seit Jahren mit Picard befreundet ist und nun miterlebt, wie er sich gegenüber der deutlich jüngeren Jenice verhält. Wie es scheint, liebt Picard sie nämlich noch immer. Doch auch Beverly hegt kein Interesse daran, sich von Deanna helfen zu lassen.
Auf diese beiden Momente könnte man zu späteren Zeitpunkten in der Serie durchaus hinweisen, wenn Picard oder Beverly einem Crewmitglied eine Sitzung mit Deanna ans Herz legen bzw. befehlen.
Aber Deanna bekommt denn schließlich doch noch ihre Chance, als sie am Ende Jenice zum Holodeck führt, wo sich Picard von ihr verabschiedet; wenigstens jetzt bekam sie die Gelegenheit, Picard bei seiner Aussöhnung behilflich zu sein.
Kernige Dialoge
›Oh, wir sind wir, Sir. Sie sind ebenfalls wir. Und wir sind beide wir.‹ - Mit diesen Worten versucht Data, eine Zeitverzerrung zu erklären. Zusammen mit Picard und Riker beobachtet er dabei einige Sekunden früher existierende Selbst-Entsprechungen.
Beste Szenen
Die letzte Sequenz mit Data, der Antimaterie und dem Zeitriß ist gut gelungen. Die Öffnung im Gefüge des Zeitkontinuums wirkt sehr eindrucksvoll und der multiple Data fügt dem Schluß der Folge ein interessantes dramatisches Element hinzu.
Fehler und Ungereimtheiten
| Handlung: |
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| Im dreidimensionalen Raum kann man einen Ort nicht mit nur zwei Koordinaten beschreiben. Als die Enterprise Manheims Notruf empfängt, beschreibt der Wissenschaftler seine Position mit ›66728.9 und 707542.2‹. Das ergibt keinen Sinn, weil die dritte Zahl fehlt. Irgendwie schafft es die Enterprise trotzdem, das angegebene Ziel zu finden, und dort erhält sie die nächsten - diemal richtigen - Koordinaten: ›664.8 und 1323.7 und 4949.9.‹ |
| Bevor Data die Antimaterie in den Zeitriß einfügt, ruft er: ›Ich bin's!‹ Hier sei nochmal darauf hingewiesen, daß der Androide keine solchen Verkürzungen verwenden kann, wie aus der Folge "Datas Nachkomme" (The Offspring) hervorgeht. |
| Hier ist eine harte Nuß: Wenn sich die Zeit während des Fechtduells wiederholt - woher weiß Picard davon? Er verhält sich auf die gleiche Weise, benutzt die gleichen Worte, was bedeutet: Ein großer Teil seiner gedanklichen Aktivität ist genauso beschaffen wie bei der ersten Ereignissequenz. Vermutlich wiederholen sich die mentalen Vorgänge ebenso wie die physischen, was bedeutet, daß sich die Ereignisse in subjektiver Hinsicht immer nur einmal abspielen. Woraus wiederum der Schluß gezogen werden muß, daß sich Picard nicht an etwas erinnern kann, das subjektiv für ihn noch gar nicht geschehen ist. |
| Am Schluß der Episode nimmt Data einen Behälter mit Antimaterie und tritt damit an den Zeitriß heran. Bei der nächsten Verzerrungswelle erscheinen zwei weitere Datas, und das Trio erörtert die Frage, wer von ihnen sich in der korrekten Zeitlinie befindet. Aus irgendeinem Grund entscheidet der mittlere Data, in der richtigen temporalen Struktur zu weilen. Wenn Data zur Plattform ging, bevor die Verzerrungswelle eintraf, dann müßte sich doch der dort stehende Data in der richtigen Zeitline aufhalten? (Von solchen Dingen könnte man wirklich manchmal Kopfschmerzen bekommen.) |
| Kurz bevor Jenice Manheim am Ende der Episode das Holodeck betritt, meldet sich Troi beim Computer an. Er fragt die Counselor, ob sie das derzeit aktuelle Programm beenden möchte - das von Picard gestartet wurde. Kann man einfach zum Holodeck gehen und die Phantasiewelten anderer Personen ›abschalten‹? Oder ist nur Troi mit dieser besonderen Autorität ausgestattet? |
| Kurz nachdem Data das Labor betreten hat, schießt wieder ein Laser auf ihn. Wie schon in "Ein Planet wehrt sich" weicht Data auch hier den lichtschnellen Laserstrahlen aus. Hier kündigt sich der Laser allerdings durch ein schrilles Pfeifen an. |
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| Geräte und Ausrüstung: |
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| Wenn die Holodeck-Simulation des Straßencafés in Paris wirklich so genau war - hätte es dann nicht regnen sollen? Jenice erwähnt dies, als sie sagte, daß sie den ganzen Tag gewartet hätte und es regnete. |
| In Hinsicht auf die Technik des 24. Jahrhunderts kommt es zu einer interessanten Szene, als sich Jenice und Picard voneinander verabschieden. Jenice geht in Richtung Ausgang, doch die Holodeck-Tür zeigt sich nicht. Woraufhin sie kommentiert: ›Das hier ist wirklich das, was man einen dramatischen Abgang nennt.‹ Woraufhin die Tür erscheint! Offenbar reagiert sie auf Ausdrücke wie Abgang, Ausgang und so weiter. Was ist mit anderen Anweisungen wie ›Programm anhalten‹ oder ›Programm fortsetzen‹? Muß der Anwender vermeiden, solche Worte in einem anderen Kontext zu verwenden, wenn er keine unangenehmen Überraschungen erleben will? |
| Am Anfang der Episode, als Picard den Fechtkampf mit seinem Sparringspartner durchführt, trifft Picard seinen Partner unterhalb der rechten Schulter, an der Trefferanzeige allerdings wird der Treffer unterhalb der linken Schulter angezeigt (der Partner steht links, die Trefferanzeige für ihn ist aber die rechte Anzeige). Der Treffer vorher vom Partner bei Picard ist rechts und wird auch so angezeigt. |
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| Probleme mit Kontinuität und Produktion: |
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| In dieser Folge kommt es zu einem der (seltenen) Kontinuitätsfehler bei Patrick Stewart. Eigentlich ist er kaum der Rede wert. Nach der ersten Zeitverzerrung macht sich Picard sofort auf den Weg zur Brücke und er nimmt sein Handtuch mit. Im Anschluß an den Vorspann sitzt er im Kommandosessel, das Handtuch in der rechten Hand haltend. Es hängt nach unten, ihm entgegengeneigt. In der nächsten Szene reicht es an der Seite des Sessels herab, und damit ist es Riker ein ganzes Stück näher. |
| Als Picards Manheims Namen hört, spürt Troi eine tiefe emotionale Reaktion. Sie rät dem Captain, sich Zeit zu nehmen und seine Gefühle unter Kontrolle zu bringen - damit er alles objektiv beurteilen kann, wenn sie die Forschungsstation erreichen. Picard beherzigt diesen Rat, besucht das Holodeck und läßt dort eine holographische Kopie jenes Cafés entstehen, in dem er sich vor 22 Jahren mit Jenice treffen wollte. Als er die Projektionskammer betritt, befindet sich der Eiffelturm direkt vor ihm. Links sieht er einen Tisch, an dem zwei junge Leute sitzen, die nach Theiss' Reiz-Theorie gekleidet sind (siehe dazu die Anmerkungen bei "Das Gesetz der Edo"). Picard geht in Richtung dieses Tisches, wendet sich dann nach links und passiert den Tisch an der rechten Seite. Anschließend dreht er den Kopf noch etwas weiter nach links und blickt über die Stadt. Der Tisch mit den jungen Leuten befindet sich nun direkt hinter ihm. Die nächste Aufnahme zeigt uns Picards Rücken - und wir stellen erstaunt fest, daß der Eiffelturm auch weiterhin vor dem Captain aufragt!
Kurze Zeit später kommt ein Kellner und Picard dreht sich noch weiter nach links, um eine Bestellung aufzugeben. Der aufmerksame Zuschauer stellt fest, daß die Welt wieder in Ordnung ist: Der Eiffelturm steht genau dort, wo er sich erhob, als der Captain das Holodeck betrat. |
| Als Manheim und seine Frau in der Krankenstation materialisieren, helfen Dr. Crusher und ein Pfleger dem Wissenschaftler auf eine Liege. In der ersten Einstellung berühren die Hände des Pflegers nur leere Luft, und in der nächsten ruhen sie auf Manheims Schultern. |
| Nach dem Transfer in Manheims Laboratorium wird Data von einem Laser-Verteidigungssystem angegriffen. Er duckt sich hinter einen großen, rechteckigen Behälter und dabei rutscht ihm etwas aus der Tasche. (Es ist nicht genau zu erkennen, was es ist, aber es ist weder ein Phaser noch ein Tricorder.) Vermutlich ist es etwas vom dem pyrotechnischen Sprengsatz, der den Lasertreffer simuliert. |
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