Suche aufrufen © & Design Markus Dippold letzte Aktualisierung: 29. Mai 2013 Kritik, Meinungen & Kommentare: Homepage-Master |
Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story Sternzeit: 4211.4 - 4211.8 Als Kirk einen Planeten aufsucht, auf dem er dreizehn Jahre zuvor schon einmal gewesen ist, stellt er fest, daß sich die friedlichen Dörfler und Bergbewohner im Kriegszustand befinden. Noch überraschender ist, daß die Dörfler nun über Steinschloßgewehre verfügen. Zuvor kannten sie nur Pfeil und Bogen. Der schöne Planet weist aber noch andere Gefahren auf: Kirk wird urplötzlich von einer wilden, affenähnlichen Mugato-Bestie angefallen, die ihn mit ihren vergifteten Reißzähnen verletzt. Da die Enterprise die Kreisbahn verlassen hat, informiert Kirk McCoy, ein Einheimischer namens Tyree kenne ein Heilmittel gegen Mugatobisse. Der Arzt spürt den Mann schnell auf. Tyrees Frau Nona ist eine ›Kahn-ut-tu‹ und kräutermedizinisch ausgebildet. Mit ihrer Hilfe kommt Kirk wieder auf die Beine. In der Nacht bestätigt die Erkundung des nächsten Dorfes Kirks schlimmste Befürchtungen: Die Klingonen haben die Dörfler bewaffnet und geben sich alle Mühe, dies als normale Entwicklung darzustellen. Kirk beschließt, das Bergvolk mit den gleichen Waffen auszurüsten, damit das Gleichgewicht der Kräfte erhalten bleibt. Tyree und McCoy sind dagegen. Tyree verabscheut das Töten; McCoy meint, Kirk verletze damit die Erste Direktive. Auf Kirks Frage, ob er eine bessere Lösung kenne, muß McCoy klein beigeben. Nachdem die Dörfler Nona getötet haben, ist auch Tyree dem Töten nicht mehr abgeneigt. Sobald die Enterprise zurückgekehrt ist, bestellt Kirk einhundert Steinschloßgewehre.
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Credits
Anmerkungen Das Auf und Ab in der zweiten Staffel geht weiter. Nach der letzten Folge, die etwas zu wünschen übrig ließ, kommt mit "Der erste Krieg" nun wieder eine deutlich bessere Folge. Die Folge ist seit längerer Zeit auch wieder die erste, die sich mit einem wirklich ernsthafteren Thema auseinandersetzt. Die letzten paar Folgen konzentrierten sich eher auf Action und Humor. "Der erste Krieg" steht, was die Ernsthaftigkeit des Themas angeht in einer Reihe mit Folgen, wie "Kodos, der Henker", "Krieg der Computer" oder "Kampf um Organia". Dies ist auch die erste Folge seit langem, an der Gene Roddenberry selbst wieder am Drehbuch beteiligt ist. Nach dem Ausscheiden des kreativen Leiters der Serie, Gene L. Coon, mußte sich Gene Roddenberry wieder vermehrt selbst um die Drehbücher kümmern. So kommt es, daß Roddenberry an fünf der Drehbücher der letzten acht Folgen dieser Staffel beteiligt war. Roddenberry setzt sich in dieser Folge erneut mit der Hauptdirektive der Föderation auseinander und durchleuchtet sie beziehungsweise ihren Sinn noch einmal genauer. Kirk mischt sich in dieser Folge von Beginn an in die Angelegenheiten des Planeten ein. Es läßt sich darüber streiten, ob es schon eine Verletzung der Hauptdirektive war, als er mit einem Stein nach den Dorfbewohnern geworfen hat und damit Tyree warnte. Später mischt er sich dann jedoch ganz eindeutig und sehr massiv ein und bringt Tyree und seinem Stamm das Schießen mit den erbeuteten Gewehren bei und liefert dann sogar noch weitere Gewehre auf den Planeten. Kirk liefert für sein Handeln dieses Mal eine sehr fadenscheinige Ausrede und gibt an, daß er nur das Gleichgewicht der Kräfte wieder herstellt. Doch dieses Mal ist Kirk nicht auf der Gewinnerseite mit seinem Verstoß gegen die Direktive. Man konnte bei allen bisherigen Verstößen Kirks gegen die Hauptdirektive sagen was man wollte, doch letztendlich hat Kirks Handeln in diesen Fällen immer zum Erfolg geführt. Dieses Mal ist es anders, er muß den Preis für sein Eingreifen bezahlen. Er muß erkennen, daß selbst der friedliebende Tyree, der immer gegen jede Gewalt war, nun voller Haß und Rachegedanken ist. Kirk verschärft mit seiner Waffenlieferung den Krieg auf dem Planeten und zerstört damit womöglich die gesamte friedliche Gesellschaft des Planeten. Kirk argumentiert zunächst mit der typischen Argumentationsweise des 20. Jahrhunderts. Er ist der Meinung, man müsse das Gleichgewicht der Kräfte zwischen den beiden Kriegsparteien wieder herstellen, ansonsten hätte Tyrees Stamm wohl keine Chance. Auch wenn eine gewisse Plausibiliät hinter Kirks Argumentation zu erkennen ist, stellt sich dies am Ende als die falsche Handlungsgweise heraus. Er verursacht damit nur immer wieder neue Gewalt und Haß. Mit dem Gleichgewicht der Kräfte zieht Roddenberry hier eine nicht zu übersehende Parallele zum Kalten Krieg, sowie zum Vietnam-Krieg, die sich beide in den 60er Jahren, also zu Produktionszeiten der Originalserie auf ihrem Höhepunkt befanden. Es ist erneut erstaunlich, wie deutlich Star Trek hier Stellung bezieht und wie rigoros er mit dem Kalten Krieg und dem Vietnam-Krieg abrechnet und die Sinnlosigkeit dieser Konflikte aufzeigt. Dies ist für eine Fernsehserie, noch dazu eine amerikanische und noch dazu aus den 60er Jahren nicht nur erstaunlich, sondern vor allem auch äußerst lobenswert und keineswegs selbstverständlich. Hier zeigt sich wieder mal, wie sehr die Originalserie ihrer Zeit voraus war und wie falsch die Meinung vieler Fans, Kirk hätte immer alles mit Gewalt gelöst und Star Trek hätte sich erst mit der The Next Generation zu einer pazifistisch eingestellten Serie entwickelt. Kirk entschließt sich zwar am Ende für die Lösung mit neuer Gewalt, doch bleibt wohl kein Zweifel, daß dies der falsche Weg ist. Zunächst einmal ist Kirks Aussage, es würde keine Alternative geben, als das Gleichgewicht der Kräfte wieder herzustellen, merkwürdig. Nun, wieso versucht Kirk nicht den Einfluß der Klingonen zu unterbinden. Er hat Beweise, daß sich die Klingonen eingemischt haben und es existiert ein Friedensvertrag zwischen der Föderation und dem klingonischen Reich, welcher diese Einmischung verbietet. Damit müßte es doch möglich sein, dies zu unterbinden. Vielleicht steht Kirk auch zu sehr unter dem Einfluß von Nona, um diese Alternative zu erkennen, doch man hätte zumindest noch ein Wort darüber verlieren müssen, denn zunächst verfolgt Kirk sogar diesen Plan und begibt sich extra ins Dorf, um Beweise für die Einmischung der Klingonen zu finden. Am Ende wird dieser Weg aber einfach unter den Teppich gekehrt und nie wieder ein Wort darüber verloren. Einen etwas bitteren Nachgeschmack hinterläßt auch das Ende der Folge. Es ist zwar sehr lobenswert, daß nicht alle Folgen mit dem obligatorischen Happy End aufhören, doch schadet das Ende dieses Mal eher den Charakteren, denn Kirk läßt sich und McCoy zum Schluß einfach zurück aufs Schiff beamen, ohne sich weiter um den Konflikt auf dem Planeten zu kümmern. Das heißt, er erkennt zwar seinen eigenen Fehler, nämlich die Einmischung, liefert aber trotzdem die Waffen und unternimmt nichts, um dies wieder zu korrigieren, ungefähr nach dem Motto: ›Wir haben jetzt genug Chaos auf dem Planeten angerichtet, was machen wir als nächstes?‹ Das erscheint doch ein wenig merkwürdig und paßt auch nicht wirklich zu Kirk, der in anderen Folgen viel riskiert hat, um Einflüsse, die Sternenflottenschiffe auf fremde Zivilisationen hatten, wieder rückgängig zu machen. In "Epigonen" hat Kirk schließlich auch nicht die Waffen an Okmyx geliefert, sondern einen friedlichen Weg gefunden. Das Ende wirkt ein wenig, als wäre Roddenberry am Ende einfach die Sendezeit ausgegangen und er hätte die Folge mitten in der Handlung abbrechen müssen. Dann hätte er aber lieber den eher sinnlosen Handlungsstrang um den Mugato weggelassen, der eigentlich nichts sinnvolles zur Handlung beigetragen hat. Vielleicht wollte Roddenberry die Folge auch absichtlich auf diese tragische Weise enden lassen, doch hat er dabei die Beschädigung der Charaktere in Kauf genommen. Dadurch, daß Spock ganz am Anfang der Folge von einem Gewehrschuß getroffen wird und somit krank ausfällt, hält sich Leonard Nimoy in dieser Folge eher im Hintergrund. Doch das tut der Qualität der Folge keinen Abbruch, denn Shatner und DeForest Kelley sind auch ohne Nimoy in Hochform. Es gibt viele interessante Diskussionen zwischen den beiden, über die Einmischung Kirks, ihre Konsequenzen und das sogenannte Gleichgewicht der Kräfte. Spocks vulkanische Anatomie darf ihm hier erneut das Leben retten. Laut McCoy hat er dort, wo normalerweise die Leber sitzt, das Herz, sonst wäre er durch den Schuß ums Leben gekommen. Die Folge bietet auch einige Informationen für die Vulkanier-Fans. Wenn ein Vulkanier verletzt ist, konzentriert sich sein gesamter Körper darauf die Verletzung zu heilen. Deswegen wird der Stoffwechsel reduziert. Diese Methode zur Selbstheilung scheint recht effektiv zu sein. Ausnahmsweise ist es in dieser Folge nicht Kirk, der die schöne Frau in seinen Bann zieht. Hier ist es ausnahmsweise mal andersrum. Nona erfüllt alle Klischeevorstellungen einer schwarzhaarigen Hexe. Sie hat übersinnliche Fähigkeiten, sie ist durchtrieben, hinterlistig und benutzt sowohl Tyree als auch Kirk für ihre Zwecke. Sie muß am Ende auch hexentypisch mit dem Tod für ihre Taten bezahlen. Die Klingonen sind, wie in Folge "Im Namen des jungen Tiru" die Bad Guys vom Dienst. Sie versuchen erneut, eine fremde Zivilisation durch ihre Einmischung zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Es bleibt hier jedoch unklar, welches Ziel die Klingonen eigentlich verfolgen, wenn sie auf diesem eher unwichtigen Planeten einen Krieg auslösen. Tyree ist ein recht interessanter Gastcharakter. Er hat sich vor 13 Jahren mit Kirk angefreundet. Dieser hat ihm damals alles über sich und die Föderation erzählt und Tyree hat das Geheimnis für sich behalten. Er versteht die Hauptdirektive der Föderation und ist grundsätzlich gegen Gewalt. Erst durch den Verlust von Nona am Ende der Folge scheint er seine Friedliebigkeit zu verlieren. Für ihn nimmt die Folge ein tragisches Ende. In der Folge wird angegeben, daß Kirk vor 13 Jahren zum ersten Mal auf dem Planeten war, obwohl in "Tödliche Wolken" dvon die Rede war, daß Kirk vor elf Jahren seine erste Mission auf der Farragut bestritten hat. Vor 13 Jahren müßte er also eigentlich noch auf der Akademie gewesen sein. Zum ersten Mal in der Originalserie zu sehen ist Dr. M'Benga. Er wird in der dritten Staffel noch einen weiteren Auftritt haben. Er wird uns hier als Vulkanierexperte vorgestellt. Seine Einführung kommt recht überraschend, bisher hatte man immer den Eindruck, daß McCoy der einzige Arzt an Bord ist. Die Effekte der Folge halten sich eher im Rahmen. Außer einigen Phasergefechten darf man wenige Effekte bewundern. Erfreulicherweise wurden erneut viele Außendrehs gemacht. Negativ auf die Effekte-Wertung wirkt sich vor allem der Mugato aus, der leider doch ziemlich lächerlich aussieht. Da hat man mit dem Salzvampir in "Das Letzte seiner Art" und dem Gorn in "Ganz neue Dimensionen" wahrlich schon überzeugendere Monster gesehen. Das letzte Mal in der zweiten Staffel tauchen die Klingonen auf. Sie hatten bereits Auftritte in den Folgen "Kampf um Organia", sowie "Im Namen des jungen Tiru" und "Kennen Sie Tribbles?". Ein Wiedersehen gibt es in den Folgen "Das Gleichgewicht der Kräfte" und "Brautschiff Enterprise". Mit Ned Romero gibt es in Star Trek ein spätes Wiedersehen. Er spielt in der The Next Generation-Folge "Am Ende der Reise" den Indianer Anthwara und in der Voyager-Folge "Der Fight" spielt er den Urgroßvater. Paul Baxley ist ein häufig gesehener Gast in der Originalserie. Er verkörperte in Folge "Landurlaub" den schwarzen Ritter, sowie Fähnrich Freeman in "Kennen Sie Tribbles?". Er wird noch Auftritte in "Schablonen der Gewalt" als Soldat und in "Ein Planet, genannt Erde" als Sicherheitschef haben. Janos Prohaska ist der Monster-Experte bei The Original Series. Neben dem Mugato in dieser Folge, stellte er bereits die Horta in "Horta rettet ihre Kinder" dar. Er hat noch einen Auftritt als Yarnek in "Seit es Menschen gibt".
Fehler und Ungereimtheiten
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