Suche aufrufen © & Design Markus Dippold letzte Aktualisierung: 29. Mai 2013 Kritik, Meinungen & Kommentare: Homepage-Master |
Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story Sternzeit: 3468.1 Nachdem eine riesige, nur aus Energie bestehende Hand das Schiff gepackt hat, erscheint im Weltraum ein Gesicht: Im Stil einer griechischen Gottheit lädt es Kirk und seine Offizierskollegen auf einen Planeten ein. Der Captain nimmt Lieutenant Carolyn Palamas, eine Expertin für alte Kulturen, mit. Auf dem Planeten stoßen sie auf ein Lebewesen, das behauptet, Apollo zu sein. Es bringt mit der Fingerspitze Phaser zum Schmelzen und kleidet Palamas mit einer Handbewegung in ein altgriechisches Gewand. Apollo verlangt, daß die Mannschaft die Enterprise verläßt, sich auf dem Planeten ansiedelt und ihn anbetet. Inzwischen ist es Spock und der Enterprise-Mannschaft gelungen, Löcher in das Energiefeld zu stanzen; man nimmt die Kommunikation wieder auf. Er informiert Kirk, man habe auf dem Planeten eine Kraftquelle lokalisiert. Gleichzeitig befiehlt Kirk Palamas, Apollo abzuweisen, da sie ihm allem Anschein nach nicht gleichgültig ist. Die Taktik klappt, Apollo wird stinkwütend und vergeudet viel von seiner Energie. Kirk hält den Druck aufrecht und befiehlt Spock, die Phaser abzufeuern. Als die Energiequelle vernichtet ist, bejammert Apollo seinen Verlust - und als ihm klar wird, daß die Menschen keine Götter mehr brauchen, schrumpft er, bis nichts mehr von ihm übrigbleibt.
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Credits
Anmerkungen Stephen Whitfield macht in seinem Buch ›The Making of Star Trek‹ einige interessante Angaben über das altgriechische Gewand, das Lieutenant Palamas in dieser Episode trägt. Das Oberteil mußte mit Klebeband befestigt werden. Man fragt sich, wie vorsichtig die Schauspielerin bei der Sturmszene schreiten mußte, als der Wind ihr Kostüm hin- und herpeitschte. Diese Sequenz enthält einen Moment, der für 1967 viel enthüllte weibliche Anatomie vorführt (für amerikanische Verhältnisse, Europa war damals schon etwas weiter). Einmal fällt Palamas hin; ihr Kleid rutscht hoch und enthüllt ihren Schenkel vom Knöchel bis zur Taille. Außerdem noch eine Anmerkung zum Fall des fehlenden Fingers von Scotty: In den Anmerkungen zu "Kirk : 2 = ?" steht, man hätte in irgendein Drehbuch einen Arbeitsunfall einfügen können, um James Doohans fehlenden Finger zu erklären. Auch in dieser Episode hat man eine tolle Gelegenheit verpaßt, dies zu tun: als Apollo eine elektrische Entladung auf Scott abschießt und den Phaser schmelzen läßt, den dieser in der Rechten hält. Wenn der Angriff schon dem Phaser Schaden zugefügt hat, könnte er nicht auch seine Hand verletzt haben? "Der Tempel des Apoll" ist eine sehr atheistisch angehauchte Folge. Die Folge vertritt die These, daß die griechische Mythologie durch außerirdische Wesen begründet wurde, die von den Menschen damals aufgrund ihrer ungewöhnlich großen Fähigkeiten für Götter gehalten wurden. Außerdem wird es so dargestellt, als ob die Menschheit im 23. Jahrhundert keine Götter mehr benötigt. Apolls Schlußsatz "Ihr hattet Recht, die Zeit der Götter ist vorbei." spricht eine deutliche Sprache. In früheren Jahrhunderten brauchten die Menschen etwas, an das sie glauben konnten, jemanden den sie verehren und anbeten konnten, doch nun ist diese Zeit vorbei, die Menschheit hat sich weiterentwickelt und ihren Glauben an die Götter verloren. Da die Menschen nicht mehr an die Götter glauben, werden die Götter selbst auch überflüssig, sie existieren nur solange man an sie glaubt. Gene Roddenberry und auch der Co-Autor dieser Folge Gene L. Coon waren beide atheistisch eingestellt, was sich auch in vielen Folgen der Originalserie und auch in der Nachfolgeserie The Next Generation niedergeschlagen hat. "Der Tempel des Apoll" ist nur eines von vielen Beispielen. Auch in der Folge "Die Stunde der Erkenntnis" wird noch einmal die Sinnlosigkeit von blinder Anbetung einer Gottheit thematisiert und auf die Gefahren religiöser Unterwerfung hingewiesen. Die The Next Generation-Folge "Der Gott der Mintakaner" ist vielleicht von allen Star Trek-Folgen die am stärksten antireligiöse. Dort wird Religion gar als veralteter Aberglaube dargestellt, den ein aufgeklärtes Volk nicht mehr nötig hat und den es in der Föderation offenbar auch nicht mehr gibt. Mit der Star Trek-Serie Deep Space Nine vollzog sich ein interessanter Wandel in der Einstellung von Star Trek gegenüber der Religion. Die erste Serie, die nicht mehr unmittelbar von Gene Roddenberry entwickelt wurde, zeigte oft eine deutliche Hinwendung zur Religion. Doch zurück zu dieser Folge. Obwohl die Folge von Gene L. Coon mitverfaßt wurde, der in der ersten Staffel für viele hervorragende Drehbücher verantwortlich war, gehört diese Folge eher zum Durchschnitt der Originalserie. Zunächst einmal ist die Idee, daß die Götter der Menschheit in Wirklichkeit außerirdische Raumfahrer mit besonderen Fähigkeiten waren, nicht gerade neu, noch nicht einmal zu Zeiten von The Original Series. Das alleine ist also eine nette Idee, reicht aber bei weitem nicht, um eine ganze Folge zu tragen. Das Außenteam agiert lange Zeit wieder ziemlich planlos, auch wenn man ihnen das hier kaum zum Vorwurf machen kann, da sie gar keine Alternative haben. Trotzdem passiert lange Zeit überhaupt nichts von Bedeutung, nachdem das Außenteam auf den Planeten gebeamt wurde. Solche Minuten der Tatenlosigkeit wirken sich vor allem am Anfang einer Geschichte immer negativ auf die Spannung aus. Ein anderes Problem in dieser Folge sind die teilweise recht unglaubwürdigen und überzogenen Charaktere. Kirk erledigt seinen Job wieder einmal solide, nicht zuletzt hat er die Idee, daß die Götter in Wirklichkeit Außerirdische waren und außerdem kommt er auf die Idee, Apolls Energievorräte anzugreifen. Auch Spock, der hier wieder einmal auf der Enterprise verweilen darf, koordiniert seine Arbeit solide. McCoy hat hier recht wenig zu tun. Er dient eigentlich nur als Gesprächspartner für Kirk, damit dieser seine Gedankengänge mit jemand besprechen kann. Scotty macht in dieser Folge leider keinen sehr guten Eindruck. In seiner Liebe zu Palamas scheint er jeden Funken Verstand zu verlieren und greift Apoll mehrmals an, obwohl ihm eigentlich schon beim ersten Mal die Sinnlosigkeit dieser Tat klar sein müßte. Außerdem trägt er auch nicht gerade viel zur Lösung des Problems bei. Scotty ähnelt hier eher einem pubertierenden Teenager als seinem üblichen Charakter. Er erscheint naiv, kindisch und manchmal sogar total bescheuert und so sehr man es begrüßt, daß Scotty auch mal ein paar Szenen spielen darf, in denen es nicht nur um Technik geht, so wird seine Verliebtheit sehr übertrieben dargestellt. Es ist schlicht unglaubhaft, daß sich ein erwachsener Mensch so verhält. Über Sulu gibt es in dieser Folge kaum was zu sagen. Er macht, wie immer, seine Arbeit. Uhura hat einige ungewöhnliche Szenen. Sie darf im Innern ihrer Kommunikationskonsole einige Veränderungen vornehmen und zeigen, daß sie auch mehr kann, als nur ein paar Knöpfe zu bedienen. Chekov macht einen guten Eindruck. Er wird hier als Wissenschaftsoffizier eingesetzt, als Ersatz für Spock, und trägt mit logischem und analytischem Vorgehen auch einiges zur Lösung des Problems bei, unter anderem die Idee, daß Apoll seinen Energiespeicher erst wieder aufladen muß, nachdem er seine Kräfte demonstriert hat. Am schlechtesten kommt jedoch Lt. Palamas weg. Während sie am Anfang noch als kompetente Wissenschaftlerin dargestellt wird, rutscht sie schon bald in die übliche Schublade der weiblichen Besatzungsmitglieder auf der Enterprise. Ihr Charakter ist furchtbar klischeebeladen, und man kann fast froh sein, daß sie nur einmal in der Serie auftaucht. Sie verhält sich ähnlich naiv, wie Lt. McGivers in der Episode "Der schlafende Tiger". Kaum trifft sie auf einen schönen und starken Mann, der sie ein wenig becirct, schon verliert sie ihren gesunden Menschenverstand und läßt sich von ihm um den Finger wickeln. Das ist leider kein sehr positives Bild der Frauen, die auf der Enterprise dienen, daß man dadurch gewinnt. Apoll dagegen ist interessant. Er hat einige Charakterzüge, die uns an Charlie aus "Der Fall Charlie" und Trelane aus "Tödliche Spiele auf Gothos" erinnern. Auch er verfügt über große Kräfte und auch er will, ähnlich wie Charlie, Bewunderung, Zuneigung und Liebe spüren. Zusätzlich verlangt er von den Menschen, daß sie ihn anbeten. Bekommt er diese Anbetung nicht, wird er recht schnell aggressiv und benutzt seine übernatürlichen Kräfte, um sich die Anerkennung und Anbetung zu verschaffen. Auch Apoll kann man letztendlich wenig vorwerfen. Er wurde durch die Anbetung, die ihm die Menschen vor 4000 Jahren zukommen ließen, geblendet, und will diese Anbetung nun erneut verspüren. Die deutsche Version wurde wieder einmal durch viele Witze und lockere Sprüche verunstaltet. Außerdem fehlen einige Szenen, zum Beispiel auch eine Szene am Ende, was erklärt, wieso das deutsche Ende der Folge ungewöhnlich aprupt kommt. Auch Lt. Palamas wird seltsamerweise Palomas genannt. Laut Originaldrehbuch sollte sich am Ende übrigens herausstellen, daß Palamas von Apoll schwanger ist. Alles in allem macht die Folge einen recht durchschnittlichen Eindruck. Die Spannung ist nicht gerade überwältigend, in manchen Passagen stellt sich sogar gepflegte Langeweile ein, auch die Effekte halten sich in dieser Folge in Grenzen, und die Handlung kommt trotz interessanter Aussage nicht über Duschnittsniveau hinaus. Einer von Coons schwächeren Beiträgen für die Serie. In dieser Folge taucht wieder einmal Lt. Kyle auf. Kyle wird von John Winston gespielt und taucht in zahlreichen The Original Series-Folgen auf. Er hat auf der Enterprise die verschiedensten Aufgaben. Meistens ist er als Transporterchief tätig, doch ab und zu findet man ihn auch auf der Brücke. John Winston hat mit seiner Rolle sogar den Sprung auf die Kinoleinwand geschafft. In "Star Trek II: Der Zorn des Khan" dient er als Commander Kyle an Bord der USS Reliant.
Kernige Dialoge ›Ja, das war schmeichelhaft für mich, aber jetzt muß ich meine Arbeit fortsetzen.‹ - Palomas, als Apollo sie daran erinnert, daß er sie ›erwählt‹ hat.
Beste Szenen Chefingenieur Montgomery Scott kriegt in dieser Episode allerhand aufs Dach: Er macht den Fehler, Apollo zu reizen, und der griechische Gott schleudert einen Blitz auf ihn. Der Schlag reißt Scott von den Beinen und wirft ihn nach hinten, so daß er selbst nach dem Aufstehen noch ein paar Schritte taumelt. Der Stunt ist sehr gut ausgeführt.
Fehler und Ungereimtheiten
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