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Markus Dippold

letzte Aktualisierung:
29. Mai 2013

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Star Trek - alles, was sich bewegt
Titel: Horta rettet ihre Kinder (Devil In The Dark)
Staffel & Folge: 1x25
Kategorie:The Original Series - Die Serie
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Story
Sternzeit: 3196.1

Nach dem Tod einiger Dutzend Männer in den Schächten einer Minenkolonie auf Janus VI kommt die Enterprise zu Hilfe. Ein Augenzeuge behauptet, ein riesiges Lebewesen sei für den Tod der Männer verantwortlich. Eine runde Siliziumkugel im Büro des Koloniedirektors bringt Spock auf eine Theorie. Da die Morde kurz nach der Öffnung eines neuen Stollens und der Entdeckung Tausender dieser Kugeln begannen, fragt er sich, ob der Angreifer eine auf Silizium basierende Lebensform sein könnte. Eine Suchaktion bestätigt seine Vermutung. Als er und Kirk dem Geschöpf begegnen, wirkt es, als bestünde es aus Gestein. Phaserbeschuß läßt seinen Angriff zwar abbrechen, aber die nächste Begegnung ruft unsichere Reserviertheit hervor: Des Geschöpf zögert, einen erneuten Phaserbeschuß zu riskieren. Ebenso zögern Kirk und Spock mit ihrem Beschuß - es sei denn, sie werden dazu gezwungen. Spock findet durch eine Bewußtseinsverschmelzung heraus, daß das Geschöpf eine Horta ist - intelligent, und die Mutter ihres Volkes. Alle 50000 Jahre sterben die Horta bis auf eine und hinterlassen Tausende von Eiern. Die letzte existierende Horta wird zu ihrem mütterlichen Vormund. Als die Bergleute in ihre Kinderstube eingebrochen sind, hat sie angegriffen, um ihre Jungen zu verteidigen. Am Ende der Episode handelt Spock eine Übereinkunft aus, die sowohl den Horta als auch den Bergleuten nützt.

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Bildergalerie
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Die Enterprise trifft bei der Bergbaukolonie auf Janus VI ein.Dort sind bereits viele Arbeiter von einem Wesen
auf schreckliche Art und Weise getötet worden.

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Der Direktor und auch die Leute von
der Enterprise stehen vor einem Rätsel.
Da wird aus dem Reaktor eine Pumpe gestohlen.
Dies und im Zusammenhang mit den ...

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... seltsamen Kugeln läßt Spock zu einer
Theorie kommen. Das Wesen ist intelligent.
Schließlich treffen Kirk und Spock auf das Wesen.
Aber Phaserfeuer kann ihm scheinbar nichts anhaben.

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Die Entscheidung fällt schwer. Kirk will das Wesen
sofort töten, während Spock noch anderer Meinung ist.
Kirk erteilt den Suchmannschaften die letzten
Anweisungen. Sie sollen kein Risiko eingehen.

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Dann geht die Suche los. Spock und Kirk müssen
sich trennen. Jeder nimmt sich einen Tunnel vor.
Und in Kirks Tunnel liegt das Wesen schon auf der Lauer.

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Dann treffen die beiden auch schon aufeinander.
Kirk stellt fest, daß das Wesen intelligent sein muß.
Es ist verletzt. Kirk, Spock und das Wesen belauern
sich momentan gegenseitig. Wer hat was vor?

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Nach einem ersten telepathischen Kontakt
ätzt das Wesen eine Nachricht in den Stein.
Das ermuntert Spock, eine Mentalverschmelzung einzugehen,
um sich mit der Horta verständigen zu können.

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Die aufgebrachten Minenarbeiter sind von
der Enterprise-Crew kaum noch zurückzuhalten.
Kirk findet mit Spocks Informationen die gestohlene Pumpe
und begreift, daß die Kugel die Eier der Horta sind.

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Die Minenarbeiter wollen das Wesen töten, aber Kirk hindert
sie daran und legt ihnen eine Übereinkuft mit der Horta nahe.
McCoy kann die Horta heilen und die
Nachkommen bohren für die Bergleute die Tunnel.
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Credits
Regie:Joseph Pevney
Drehbuch:Gene L. Coon
Story:Gene L. Coon
PCode:026
Erstausstrahlung:USA: 09.03.1967; Deutschland: 11.01.1988
Hauptrollen:James T. Kirk (William Shatner)
Leonard ›Pille‹ McCoy (DeForest Kelley)
Mr. Spock (Leonard Nimoy)
Montgomery Scott (James Doohan)
Hikaru Sulu (George Takei)
Nyota Uhura (Nichelle Nichols)
Horta (Janos Prohaska)
Vanderberg, Chef-Ingenieur (Ken Lynch)
Lt.-Cmdr. Giotto (Barry Russo)
Ed Appel (Brad Weston)
Ingenieur (George E. Allen)
Sam (Dick Dial)
Schmitter (Biff Elliot)
Lt. Osborne (Frank Vinci)

Anmerkungen

"Horta rettet ihre Kinder" ist vielleicht die bekannteste The Original Series-Folge überhaupt. Sie fängt an wie die klassische Jagd nach einem tödlichen und überlegenen Monster und wandelt sich dann in ein interessantes und mitreißendes Plädoyer für Toleranz gegenüber anderen Kreaturen, Völkern oder allgemein gegenüber Andersartigkeit. Die Auflösung der Folge paßt genau in Roddenberrys Philosophie. Nach seiner Meinung ist es immer möglich, daß auch zwei total verfeindete Parteien friedlich nebeneinander leben können, wenn sie erst die Beweggründe, Motive und Gefühle des anderen kennen. Hier geht die Lösung sogar noch über die friedliche Koexistenz hinaus. Beide Parteien profitieren vom anderen. Die Horta baut die Stollen und die Bergleute müssen nur noch die Erze einsammeln. Dafür lassen die Bergleute die Horta in Ruhe.

Die Beliebtheit der Folge ist vielleicht durch den deutlichen Kontrast zur Folge "Das Letzte seiner Art", der ersten Star Trek-Folge, die über den Fernsehschirm lief, zu begründen. Die Parallelen der Story sind erstaunlich, so daß man fast glauben könnte, Gene L. Coon hätte die Handlung absichtlich so ähnlich geschrieben, um sich deutlich vom intoleranten Eindruck der ersten Folge abzugrenzen. In beiden Folgen geht es darum, daß eine fremde Kreatur mehrere Menschen getötet hat und zwar wegen ihres Selbsterhaltungstriebs. Beim Salzvampir in "Das Letzte seiner Art" ging es um das Salz, das die Kreatur aus dem Körper der Menschen saugte. Hier geht es darum, daß die Horta Rache für den Tod ihrer Nachkommen nimmt. Der gravierendste Unterschied ist eben, daß in "Das Letzte seiner Art" der Salzvampir am Ende getötet wird und man in dieser Folge ein Abkommen mit Horta trifft.

In dieser Folge zeigt sich Spock sehr friedliebend und sehr an der Wissenschaft interessiert. Er will die Kreatur verschonen, weil ihr Tod ein Verbrechen an der Wissenschaft wäre. Sein Interesse an der Kreatur geht sogar soweit, daß er den Sicherheitsleuten den Befehl von Kirk zunächst falsch wiedergibt, um es lebend einzufangen. Gleichzeitig wird aber auch die starke Freundschaft zu Kirk betont. Als Kirk in Gefahr ist, wäre er sofort bereit gewesen, die Kreatur zu töten, um ihn zu retten.

Daß Kirk seinen Befehl, die Kreatur zu töten, letztendlich selbst nicht befolgt, macht ihn sympathisch und zeigt, daß Kirk Fehler durchaus zugeben kann.

Nach der Folge "Falsche Paradiese" darf Spock hier schon wieder Gefühle zeigen. Auch wenn es dies mal nicht seine eigenen sind, sondern nur die, die er von Horta empfängt und wiedergibt, wird es langsam doch etwas arg zum Regelfall.

"Horta rettet ihre Kinder" ist nicht nur eine ungewöhnliche Folge, sie hat auch eine ungewöhnliche Entstehung hinter sich. Es ist wohl die einzige The Original Series-Folge, bei der es zuerst das Kostüm gab und dann erst das Drehbuch. Janos Prohaska, der die Horta spielt, hatte nämlich das Kostüm erworben und war dann zu Gene L. Coon gekommen. Coon schreib dann innerhalb kürzester Zeit ein Drehbuch passend zum Kostüm.

Das Kostüm selbst ist einfach nur grandios. Es ist lächerlich und überzeugend zu gleich. In Fankreisen wird es oft als überdimensionale lebende Pizza bezeichnet. Besonders ulkig sind die Zotteln, die es am Rand hat. Trotz des Humorfaktors ist es eine der interessantesten außerirdischen Kreaturen, die je in The Original Series zu sehen war und es ist zumindest mal was anderes, als die ganzen Aliens, die man von den Menschen gar nicht unterscheiden kann.

Die Folge wurde im Laufe der Jahre zu einem einzigartigen Symbol für die Toleranz im Star Trek-Universum. Keine andere Folge wurde so stark zu einem Sinnbild für die Werte, die hinter Star Trek stehen.

An dieser Folge ist auch gut zu erkennen, wie sich die erste Staffel gesteigert hat. Nach den Folgen " Der schlafende Tiger", "Krieg der Computer" und "Falsche Paradiese" ist dies nun schon die vierte Folge hintereinander, die sich auf höchstem Niveau abspielt. Und noch ist diese Positiv-Serie nicht zu Ende.

Die deutsche Version leidet vorallem unter einem Titel, der schon alles vorne weg verrät, was man eigentlich erst am Ende erfahren sollte.

Mit der spannenden Umsetzung, der schönen Aussage, die dahinter steckt, und der kultigen Horta ist die Folge bis heute eine meiner Lieblingsfolgen und macht, meiner Meinung nach, wie keine andere Folge deutlich, wieso Star Trek zum Kult wurde.

Barry Russo, hier als Commander Giotto zu sehen, spielt in der Folge "Computer M5" Commodore Robert Wesley.

Janos Prohaska, der Darsteller der Horta, taucht in "Der erste Krieg" als Mugato und in "Seit es Menschen gibt" als Yarnek noch einmal auf.

Dick Dial spielt Kaplan in "Die Stunde der Erkenntnis".

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Fehler und Ungereimtheiten
buttonHandlung:
arrowrightZu den Spannungselementen dieser Folge gehört der Diebstahl einer Reaktorumwälzpumpe durch Horta. Die Bergleute haben angeblich keine Ersatzteile für den Reaktor. (Dies ist an sich schon kaum zu glauben, aber lassen wir das ...) Ohne die Pumpe wird ihre einzige Energiequelle in wenigen Stunden Schreckliches anrichten. Spock merkt an, daß Horta genau wußte, welches Teil sie stehlen sollte. Wie das? Der Lebensbereich Hortas läßt nirgendwo erkennen, daß ihr Volk je irgendein mechanisches Gerät gebaut hat. Außerdem ist Horta jetzt nur noch daran interessiert, den Planeten von der auf Kohlenstoff basierenden Seuche zu befreien. Sie hat fünfzig Menschen umgebracht, um ihre Mission zu vollenden. Warum sollte sie sich die Mühe machen, eine Pumpe zu klauen? Warum macht sie sie nicht einfach unbrauchbar und zwingt die Bergleute zur Abreise?
arrowrightBei der Untersuchung der Siliziumkugeln auf Vanderbergs Schreibtisch zitiert Spock die Aussage des Direktors, daß es Tausende davon gäbe. Tatsächlich hat Vandenberg eine Million gesagt. Natürlich ist tausend mal tausend eine Million, aber könnte Spock - auch wenn er Vanderbergs Angabe für leicht übertrieben hält - nicht etwas genauer sein?
arrowrightWieso sind die Stollen, die Hortas erzeugt, so schön rund, wo ihr Körper doch elliptisch geformt ist?
arrowrightZu Beginn der zweiten Suchaktion schlägt Kirk vor, Spock solle Scott an der Behelfspumpe assistieren. Er möchte verhindern, daß er und der Erste Offizier von dem Geschöpf getötet werden. Spock erwidert, die Möglichkeit, daß sie beide sterben, sei sehr hoch, was auch Kirks Ansicht ist. Und dann suchen sie zusammen nach dem Geschöpf! Erhöht dies nicht beträchtlich die Möglichkeiten, daß das Geschöpf sie gleichzeitig umbringt?
arrowrightDie Raumflotte scheint sich offenbar hauptsächlich auf die Frage zu konzentrieren, was Backbord und Steuerbord bedeutet. Bereits in "Der Mächtige"/"Mission Farpoint" kann Riker rechts und links nicht unterscheident: Der Computer teilt ihm mit, daß er rechts abbiegen soll - aber er geht nach links. Wie sich zeigt, befindet er sich in bester Gesellschaft: Als Kirk und Spock bei der Suche nach Horta eine Stollengabelung erreichen, deutet Kirk nach rechts und sagt: ›Sie gehen nach links.‹ Dann deutet er nach links und sagt: ›Ich gehe nach rechts.‹ Spock, der stets loyale Offizier, ignoriert Kirks Worte und tut das, was der wackere Captain gemeint hat.
buttonGeräte und Ausrüstung:
arrowrightAn der Unterseite von Vanderbergs Schreibtisch befindet sich ein Knopf, mit dem man die Bürotür öffnet. Entweder ist er riesengroß oder beweglich, denn als er ihn zum ersten Mal betätigt, drückt er ihn am Ende des Tisches. Beim nächstsn Mal greift er fast dreißig Zentimeter daneben.
arrowrightIn dieser Episode vergißt Kirks Kommunikator beim Öffnen mehrmals sein Zirpen.
arrowrightMcCoy heilt Horta, indem er sie mit hundert Pound (man horche auf: Pound, keine Kilogramm) Thermalbeton zukleistert. Er bezeichnet die Substanz als jene Art, die man zum Bau von Notunterkünften verwendet. Wäre doch eine gute Idee gewesen, in "Kirk : 2 = ?" einen Haufen von dem Zeug in eine Fähre zu laden und es zu Sulu und Co. auf den eiskalten Planeten Alpha 117 zu bringen.
buttonProbleme mit Kontinuität und Produktion:
arrowrightKurz vor der zweiten richtigen Mentalverschmelzung meint Spock, daß er die Kreatur dazu berühren müsse. Kirk stimmt zu und richtet seinen Phaser auf die Kreatur. Dann wechselt die Einstellung und Kirks Hand mit dem Phaser hängt nach unten. Hat Kirk seine Einstllung zu dem Wesen geändert? Oder hält er Spock jetzt für ersetzbar? Wie auch immer, in der nächsten Einstellung hat er die Hand mit dem Phaser wieder im Anschlag.
arrowrightA propos Alpha 117: Auch Janus VI ist ein Planet, der eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem Planeten aufweist, den man in "Kirk : 2 = ?" zu sehen bekommt.
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