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Markus Dippold
letzte Aktualisierung:
29. Mai 2013
Kritik, Meinungen & Kommentare:
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Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story
Sternzeit: 43917.4
Sarek, hochgeschätzter vulkanischer Botschafter und Vater von Mr. Spock (aus der klassischen Star Trek-Serie), kommt mit seiner Frau und Assistenten an Bord. Die Enterprise soll ihn zu einem vereinbarten Treffen mit den Legaranern bringen. Es stehen Verhandlungen über die Aufnahme der Legaraner in den interstellaren Völkerbund bevor - seit über 90 Jahren hat Sarek Vorbereitungen für eine solche Konferenz getroffen. Während die Enterprise zur legaranischen Heimatwelt fliegt, kommt es an Bord zu Zwischenfällen. Dr. Crusher und Troi finden schließlich die Ursache: Sarek leidet am Bendii-Syndrom, einer Krankheit, die vor allem Vulkanier im Alter von über 200 Jahren betrifft. Sie führt letztendlich zum völligen Verlust der emotionalen Kontrolle. Vulkanier verfügen über telepathische Fähigkeiten; Crusher und Troi vermuten, daß Sarek unbewußt intensive Gefühle projiziert, die von andern empfangen werden.
Picard sieht die Konferenz in Gefahr und spricht mit Sarek. Während der Unterredung wird deutlich, daß Sarek seine emotionale Kontrolle bereits verloren hat. Der Captain entscheidet, das vereinbarte Treffen abzusagen, doch die Frau des Botschafters bittet ihn inständig, die Konferenz stattfinden zu lassen und nach einer Lösung des Problems zu suchen. Picard schlägt eine ›Mentalverschmelzung‹ vor. Vulkanier sind in der Lage, ihre Selbstsphären miteinander zu verbinden, und auf diese Weise gelingt es vielleicht, Sareks Ich lange genug zu stabilisieren. Der Botschafter ist einverstanden, und ein entsprechendes Ritual wird durchgeführt. Während Sarek mit den Legaranern verhandelt, werden seine emotionalen Ausbrüche zu Picard kanalisiert. Mit Hilfe des Captains gelingt es Sarek, einen letzten diplomatischen Erfolg zu erzielen, bevor er sich in den Ruhestand zurückzieht.
Bildergalerie
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Die Enterprise ist im Orbit um Vulkan, ... | ... um Botschafter Sarek an Bord zu holen. |
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Entgegen der Ankündigung seiner Begleiter ist Sarek noch sehr vital - Picard diskutiert das seltsame Verhalten. | Doch an Bord häufen sich seltsame Vorfälle. Wesley streitet mit Geordi, ... |
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... Sarek weint beim Besuch eines Streichkonzerts, ... | ... und Wesley erhält von seiner Mutter eine schallende Ohrfeige. |
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Die Stimmung an Bord ist etwas gereizt, meint Worf. | Die Führungsoffiziere rätseln noch über die Ursache. |
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Data stellt weitere Nachforschungen über Sarek an. | Bei einer Besprechung geraten sich Riker und Picard in die Haare - im übertragenen Sinne. |
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Daraufhin stellt Picard Perrin zur Rede und will wissen, was mit Sarek los ist. | Sarek und Picard erörtern die Möglichkeiten für die bevorstehende Konferenz. |
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Dabei erleidet Sarek einen urplötzlichen Wutausbruch. Er leidet offensichtlich am Bendii-Syndrom. | Als Sarek sich wieder beruhig hat, schlägt ihm Picard eine Geistesverschmelzung vor, ... |
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... um die Emotionen des Vulkaniers während der Konferenz auf sich zu nehmen. | Es funktioniert und Sarek hat seine Gefühle unter Kontrolle. |
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Dafür erlebt nun Picard die volle Breitseite aller vulkanische Emotionen. | Doch die Konferenz wird erfolgreich abgeschlossen und Sarek verabschiedet sich von Picard. |
Credits
Regie: | Les Landau |
Drehbuch: | Peter S. Beagle |
Story: | Marc Cushman, Jake Jacobs |
PCode: | 171 |
Erstausstrahlung: | USA: 14.05.1990; Deutschland: 05.08.1993 |
Hauptrollen: | Jean-Luc Picard (Partrick Stewart)
William T. Riker (Jonathan Frakes)
Data (Brent Spiner)
Dr. Beverly Crusher (Gates McFadden)
Deanna Troi (Marina Sirtis)
Geordi LaForge (LeVar Burton)
Worf (Michael Dorn)
Wesley Crusher (Wil Wheaton)
Miles Edward O'Brien (Colm Meaney)
Guinan (Whoopi Goldberg)
Sarek, Botschafter (Mark Lenard)
Perrin, Frau von Sarek (Joanna Miles)
Ki Mendrosson, Stabschef des Botschafters (William Denis)
Sakkath, persönlicher Assistent von Sarek (Rocco Sisto)
Wissenschaftler (John H. Francis)
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Diese Episode enthält den wohl ausführlichsten Auftritt Mark Lenards als Botschafter Sarek, der in sämtlichen Filmen und Serien zu sehen ist. Das Wiedersehen mit Sarek ist hintergründig spannend und gut geschauspielert, wirkt dadurch sehr intensiv.
Es wird angesprochen, daß Sarek bei der Allianz zwischen Klingonen und Menschen mitgearbeitet hat, was sich auf "Star Trek VI: Das unentdeckte Land" bezieht.
Beim Streit mit Geordi erwähnt Wesley, daß Geordi sich auf dem Holodeck verliebt hat, womit er sich auf die Holoversion von Dr. Leah Brahms in "Die Energiefalle" bezieht.
Mark Lenard ist in der Doppelfolge "Wiedervereinigung?, Teil I" und "Wiedervereinigung?, Teil II" in der fünften Staffel noch einmal an der Seite von Leonard Nimoy zu sehen. Da Sarek in jener Folge stirbt, ist es Mark Lenards letzter Auftritt in Star Trek (Lenard starb 1996).
In "Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock" hatte Sarek eine Geistesverschmelzung mit Kirk durchgeführt. Deshalb müßte Picard auch einiges über Kirk wissen. Als sich die beiden Captains in "Star Trek VII: Treffen der Generationen" treffen, wird darauf aber leider kein Bezug genommen.
Beste Szenen
Eine besondere Glanzleistung bietet Patrick Stewart, der die Gefühlsflut während der Geistesverschmelzung ganz hervorragend spielt und sämtliche Emotionen glaubwürdig und kraftvoll darstellt.
Fehler und Ungereimtheiten
| Handlung: |
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| Wenn Sareks nicht besonders stark ausgeprägte Telepathie andere Personen veranlaßt, gewalttätig zu werden - welche Reaktionen müßte dann Trois Mutter bewirken? In "Andere Sterne, andere Sitten" erlebt Lwaxana die bei betazoidischen Frauen übliche ›Phase‹, wodurch sich der Sexualtrieb ums Vierfache verstärkt. Hinzu kommt: Deannas Mutter hat ein hohes telepathisches Potential. |
| Als Picard Sarek eine Mentalverschmelzung vorschlägt, betont er, das sei die einzige logische Maßnahme. Wäre es nicht logischer, diese Sache von einem anderen Vulkanier erledigen zu lassen? Es gehört ein Vulkanier zu Sareks Mitarbeiterstab, und es gibt auch Vulkanier an Bord der Enterprise. In "Das fremde Gedächtnis" erscheint eine vulkanische Ärztin.
Allerdings könnte man auch zu dem Schluß kommen, daß Picard zwar nicht die logische Wahl ist, aber für eine Mentalverschmelzung mit Sarek eignet er sich besser als sonst jemand. Vulkanier finden starke Emotionen abscheulich, und daher wäre es unangemessen, wenn Sarek in seinem gegenwärtigen Zustand das Selbst eines Artgenossen berührt. Aber es ist auch nicht überraschend, daß sich Sarek damit einverstanden erklärte, mit Picard eine Mentalverschmelzung herbeizuführen. Immerhin zeichnet sich der Captain sowohl durch Logik als auch durch diplomatische Fähigkeiten aus. Weiter könnte es sein, daß Sareks außer Rand und Band geratene Emotionen eine Gefahr für jeden Vulkanier darstellen könnten, der eine geistige Brücke zu ihm baut. (In der The Original Series-Episode "Platons Stiefkinder" weist Kirk darauf hin, daß starke Emotionen Spock verletzen können.)
All diese Überlegungen haben einiges für sich, doch bis zur Reise mit der Enterprise ist es Sakkath, dem Vulkanier in Sarkes Mitarbeiterstab, gelungen, Sarek emotional zu stabilisieren. Starke Gefühle bewirken bei den Vulkaniern tatsächlich Abscheu und stellen auch eine Gefahr für sie dar, aber der von Picard wahrgenommene emotionale Sturm basiert in erster Linie auf seiner eigenen menschlichen Natur. Als Picard und der Botschafter über die Mentalverschmelzung sprechen, meint Sarek: ›Vulkanische Emotionen sind sehr intensiv. Kein Mensch könnte sie kontrollieren.‹ Das bedeutet eigentlich: Ein Vulkanier wäre wohl dazu imstande. Und wenn das stimmt, brächte die Mentalverschmelzung mit Sarek einen anderen Vulkanier nicht in Gefahr. Ob sie mit Abscheu verbunden wäre ... diese Antwort verbirgt sich in den unergründlichen Tiefen der vulkanischen Kultur. |
| Nach der Mentalverschmezung führt Riker den Botschafter durch einen Korridor. Sie sprechen über Sareks und Picards Zustand nach der psychischen Verbindung. Sarek meint, alles sei in bester Ordnung. Im Anschluß an diesen Hinweis dreht er sich um und betritt ein Zimmer. Angeblich handelt es sich dabei um das Quartier der Legaraner, die dort in Schleimmulden hocken. Allerdings: Es kann sich nicht um die richtige Kammer handeln, denn Sarek wies darauf hin, daß die Unterkunft der Legaraner fast völlig dunkel sein muß. Dieser Raum hingegen ist hell erleuchtet. |
| Das zweite Stück aus dem Mozart-Konzert - angeblich handelt es sich dabei um ein Streichquartett mit Data an der ersten Violine - ist in Wirklichkeit das Sextett Nummer 1 von Johannes Brahms! |
| In einer Szene führen Sareks unkontrollierte Emotionen zu einer Schlägerei in Zehn-Vorne. Riker und Worf kommen herein, sehen sich kurz um und eilen dann LaForge zu Hilfe. Als dem Chefingenieur keine Gefahr mehr droht, verständigt Worf die Sicherheitsabteilung. Wäre es nicht sinnvoller, erst die Sicherheitsabteilung zu alarmieren und sich dann ins Getümmel zu stürzen? |
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| Logik und Voraussetzungen: |
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| Aus irgendeinem Grund verzichtet Sarek auf den vulkanischen Gruß, als er an Bord der Enterprise kommt. Er zeigt ihn uns, als er in der The Original Series-Episode "Reise nach Babel" an Bord von Kirks Enterprise eintrifft. Warum bleibt der vulkanische Gruß diesmal aus? Ist er auf Vulkan nicht mehr gebräuchlich? |
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| Geräte und Ausrüstung: |
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| Als Sarek und seine Frau die Enterprise verlassen, halten sie sich auf der Transporterplattform an den Händen - wodurch sich die Hände außerhalb der individuellen Transferfelder befinden. Glücklicherweise funktioniert der Transporter trotzdem ›richtig‹. Andernfalls kämen Sarek und seine Frau am Ziel ohne Hände an. |
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| Probleme mit Kontinuität und Produktion: |
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| In einer Szene streiten sich LaForge und Wesley - Schuld daran ist der von Sarek projizierte Zorn. Während der Auseinandersetzung hält Geordi einen Datenblock in der Hand, preßt ihn Wes auf die Brust und schiebt den Jungen fort. In der nächsten Szene sehen wir den Block erneut an Wesleys Brust, und LaForge gibt ihm einen neuerlichen Stoß. (Vermutlich hätte Wesley bei Frauen weitaus mehr Erfolg, wenn er daran denken würde, seine Hose richtig zu schließen. In dieser Hinsicht scheint es bei seiner Fähnrichsuniform erhebliche Probleme zu geben. |
| Während sie an der Konferenz teilnehmen, sitzen die Legaraner in einer 150° Celsius heißen Schlammgrube. Überlegen wir einmal: Wenn man Geschirr aus der Spülmaschine holt, die gerade eben fertig gespült hat, geht von dem Geschirr heißer Dampf aus. Die Schlammgrube hingegen scheint überhaupt keine Wärme abzustrahlen, und sowohl Welsey wie auch LaForge stehen in unmittelbarer Nähe. |
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