Suche aufrufen © & Design Markus Dippold letzte Aktualisierung: 29. Mai 2013 Kritik, Meinungen & Kommentare: Homepage-Master |
Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story Sternzeit: 3715.0 - 3715.6 Kirk beamt mit einer Landegruppe auf den Planeten Gamma Trianguli VI. Drei Besatzungsmitglieder sterben schnell in dem wunderschönen Paradies, und Scotty meldet, daß die Enterprise Energie verliert: In wenigen Stunden wird ein vom Planeten kommender Traktorstrahl sie in die Atmosphäre reißen. Die Einheimischen, die sich ›Vaals Ernährer‹ nennen, wissen keine Erklärung. Sie werden von einem Mann namens Akuta angeführt. Kirk bittet darum, Vaal kennenzulernen. Messungen dieser Welt zeigen, daß der Gott der Einheimischen in Wirklichkeit eine mächtige und intelligente Maschine ist, die sie im Tausch gegen Nahrung beschützt. Leider hat Vaal erkannt, daß die Mannschaft der Enterprise eine Gefahr für die Ordnung des Planeten darstellt. Da er das Schiff bereits angegriffen hat, befiehlt er Akuta, die Fremdlinge zu töten. Natürlich übertölpelt die Landegruppe die ungeschickten Einheimischen schnell, und als Vaal das nächste Mal das Dinnerglöckchen ertönen läßt, tüftelt Kirk einen Plan aus: Er zwingt die Einheimischen zum Fernbleiben und weist die Enterprise an, Vaals Futterluke zu beschießen. Vaal bemüht sich, den Angriff abzuwehren, aber er schmort durch und stellt seine Funktion ein. Nun, da die Enterprise gerettet ist, kehren Kirk und die anderen, nachdem sie den Einheimischen zu ihrer neuen Freiheit gratuliert haben, aufs Schiff zurück.
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Credits
Anmerkungen "Die Stunde der Erkenntnis" ähnelt ein wenig den beiden Folgen "Der Tempel des Apoll" und "Landru und die Ewigkeit". Vor allem wegen der Ähnlichkeit zu "Der Tempel des Apoll" ist es natürlich etwas unglücklich, daß die beiden Folgen nur einen Abstand von drei Wochen zueinander haben. Wären die beiden Folgen mit größerem Abstand gesendet worden, wäre diese Ähnlichkeit vielleicht nicht einmal so stark aufgefallen. So erinnert aber vor allem das Ende der Folge schwer an die Folge "Der Tempel des Apoll", bei der übrigens auch Gene L. Coon am Drehbuch beteiligt war. In beiden Folgen wird am Ende wahlweise Vaal oder Apoll so geschwächt, daß sie Energiereserven anzapfen müssen. In beiden Fällen wird die Energiequelle unter Phaserbeschuss genommen, bis Vaal, bzw. Apoll keine Kraft mehr haben, bzw. tot sind. Auch zur Folge "Landru und die Ewigkeit" gibt es einige Parallelen. Zum Beispiel handelt es sich in beiden Folgen um ein Volk, das von einem Computer regiert wird. Die Bevölkerung wird in beiden Folgen von diesem Computer unterdrückt. Sie hat keinen freien Willen, die Gesellschaft entwickelt sich nicht. Man könnte fast sagen "Die Stunde der Erkenntnis" ist eine Art Kombination der beiden Geschichten von "Landru und die Ewigkeit" und "Der Tempel des Apoll". In "Die Stunde der Erkenntnis" wird auch das Thema Religion erneut thematisiert. Die Folge zeigt am Beispiel von Vaals Volk wieder einmal die Gefahren von religiöser Bevormundung und Unterdrückung, auch wenn man bei Vaals Volk nicht von Unterdrückung im herkömmlichen Sinne reden kann, schließlich macht Vaal nichts, was gegen den Willen seines Volkes ist. Im Gegenteil scheint das Volk mit der Gesellschaftsordnung äußerst zufrieden zu sein. Allerdings kann man sagen, daß Vaal die freie Entwicklung seines Volkes unterdrückt. Jede Art von Fortschritt wird im Keim erstickt. Auch diese Folge ist wieder sehr religionskritisch. Sie zeigt auf, wie schnell Religion in Unterdrückung ausarten kann. Diese Kritik ist erstaunlich deutlich für eine Fernsehserie der 60er Jahre und das auch noch im äußerst religiösen und puritanischen Amerika. Das Thema der Religion wird in dieser Folge mit der Frage kombiniert, wie weit eine Maschine dem Menschen Aufgaben abnehmen sollte. Vaal nimmt seinem Volk praktisch alles ab. Er sorgt für eine gute Gesundheit und ein unendliches Leben seiner Anhänger. Er sorgt dafür, daß die Früchte wachsen und er sorgt für das Wetter, das sein Volk braucht (wobei allerdings unklar bleibt, wie Vaal das Wetter beeinflussen kann). Im Gegenzug dazu wird er von seinem Volk mit Energie gefüttert. Durch diese Symbiose versinkt das Volke Vaals überhaupt erst in ihrer Stagnation. Da sie von Vaal mit allem versorgt werden, haben sie keine Ziele, brauchen sie keine Entwicklung und keinen Fortschritt. Ein anderes äußerst interessantes Thema wird in der Folge leider kaum thematisiert, nämlich die Frage, ob die Crew der Enterprise korrekt gehandelt hat, als sie Vaal vernichtete und dem Volk von Vaal die Freiheit gab. Letztendlich kann man Kirk natürlich keine großen Vorwürfe machen, schließlich hat er damit ja nur sein Schiff gerettet. Doch es zeigt sich, daß auch Spock nicht glücklich über das Vorgehen Kirks ist. Leider werden seine Einwände nicht näher behandelt, sondern stattdessen TV-Serien-gerecht vom Teller gefegt, obwohl sich eine sehr interessante Thematik dahinter versteckt, nämlich die Frage, inwieweit sich der Mensch in fremde Kulturen einmischen darf. Wie Kirk selbst sagt, ist Vaals Gesellschaftsordnung für die Bewohner des Planeten das Paradies, da sie gar nichts anderes kennen. Welches Recht hat nun die Enterprise-Crew, sich in diese Gesellschaftsordnung einzumischen und das Paradies zu zerstören? Man kann zwar McCoy zustimmen, daß man dem Volk zumindest die Möglichkeit geben sollte, frei zu entscheiden, allerdings ist dies gar nicht so einfach, denn bevor man Vaals Volk aus ihrer Stagnation holte, wußten sie gar nicht, daß ihnen die Freiheit fehlt. Nun hat man sie aber herausgeholt und da sie nun beide Seiten kennen, haben sie theoretisch die Freiheit und die Möglichkeit, sich für eine der Gesellschaftsformen zu entscheiden, doch selbst wenn wie wollten, gäbe es für sie kein Zurück mehr in die alte Gesellschaftsordnung, da Vaal tot ist. Darf man hier also menschliche Maßstäbe ansetzen, oder nicht? Hat die Crew der Enterprise das Recht, ihre Bedürfnisse und Rechte auf Vaals Volk zu übertragen und stellvertretend für sie eine Entscheidung zu treffen? Kirk argumentiert ähnlich, wie in "Landru und die Ewigkeit", entgegen der Hauptdirektive und sagt, man hätte den Menschen auf dem Planeten helfen müssen, da sie sonst für immer in ihrer Stagnation geblieben wären. Damit ist Kirk zwar immerhin konsequent, was das Verletzen der Hauptdirektive angeht, leider vergißt er aber dabei, was die Aufgabe der Hauptdirektive ist. Die Hauptdirektive ist ja genau dafür gemacht worden, sie soll verhindern, daß ein Raumschiffcaptain seine Ansicht über die Art, wie eine Gesellschaft funktionieren soll, anderen Völkern vorschreibt. Auch hier zeigt sich eine Ähnlichkeit zu "Landru und die Ewigkeit". Beide Folgen verpassen die Möglichkeit, am jeweiligen Beispiel den Sinn und Zweck der Hauptdirektive zu erörtern. Die Folge kratzt hierbei leider ziemlich an der Oberfläche des Themas und behandelt es ziemlich einseitig, dadurch, daß Kirks Handlungsweise als die einzig richtigte dargestellt wird und Spocks Einwände einfach unter den Teppich gekehrt werden. Nach "Landru und die Ewigkeit", "Krieg der Computer" und "Ich heiße Nomad" wird von Kirk schon wieder mal ein Computer zerstört. Allerdings argumentiert er ihn dieses Mal nicht in den Selbstmord, wie er es etwa bei Nomad getan hat, sondern er benutzt ganz altmodisch die Phaser der Enterprise. Auch Spock erweist sich wieder einmal als äußerst widerstandsfähig. Er wird von giftigen Sporen einer Pflanze getroffen, dann von einem Kraftfeld weggeschleudert und dann noch vom Blitz getroffen und doch läuft er umher als wäre nichts gewesen. Und wenn alle vier Rothemden des Außenteams auf die eine oder andere makabere Weise getötet werden, die Führungscrew aber unversehrt bleibt, könnte man fast schon an einen gar nicht mal so schlechten selbstironischen Scherz der Autoren glauben. Aber eben leider nur fast. Überhaupt ist die Spezies der Rothemden zu dieser Zeit der Originalserie vom Austerben bedroht. In "Ich heiße Nomad" wurden vier Rothemden um die Ecke gebracht, in "Ein Parallel-Universum" wurden drei erledigt und in dieser Folge erwischt es nun wieder vier. Das sind elf Rothemden innerhalb von drei Folgen. Das sprengt ja jede Statistik. Kirks Satz "Ich kenne Kaplans Familie. Sein Vater half mir, auf die Akademie zu kommen." setzt dem ganzen allerdings die Krone auf. Solche Sätze können eigentlich nur aus dem Buch "Wie schreibe ich eine TV-Serien Folge?" stammen und zwar aus dem Kapitel "Wie man den Tod einer unbedeutenden Nebenperson tragisch erscheinen läßt". Solche Sätze sind an Klischeehaftigkeit wohl nicht mehr zu überbieten und sie ändern auch absolut nichts an der Tatsache, daß dem Zuschauer der Tod der vier Besatzungsmitglieder so ziemlich egal ist. Die Folge schneidet auch das Thema der Sexualität von Vaals Volk an. An ihrem verkrampften Umgang mit diesem Thema erkennt man mal wieder, aus welchem Jahrzehnt die Serie bei aller Fortschrittlichkeit eben doch stammt. Über die Spannung kann man eigentlich nicht meckern, die Folge ist kurzweilig erzählt. Es kommt eigentlich nie Langeweile auf und die Lösung, auch wenn sie nicht gerade überrascht, liegt auch nicht unmittelbar auf der Hand. Dick Dial, hier als Sicherheitsoffizier Kaplan zu sehen, spielte in Folge "Horta rettet ihre Kinder" Sam. Jay Jones hat in Folge "Epigonen" noch einen Auftritt als Mirt. Außerdem taucht wieder einmal Lt. Kyle auf. Kyle wird von John Winston gespielt und taucht in zahlreichen The Original Series-Folgen auf. Er hat auf der Enterprise die verschiedensten Aufgaben. Meistens ist er als Transporterchief tätig, doch ab und zu findet man ihn auch auf der Brücke. John Winston hat mit seiner Rolle sogar den Sprung auf die Kinoleinwand geschafft. In "Star Trek II: Der Zorn des Khan" dient er als Commander Kyle an Bord der USS Reliant.
Fehler und Ungereimtheiten
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