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Markus Dippold

letzte Aktualisierung:
29. Mai 2013

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Star Trek - alles, was sich bewegt
Titel: Seit es Menschen gibt (The Savage Curtain)
Staffel & Folge: 3x22
Kategorie:The Original Series - Die Serie
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Übersicht
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Story
Sternzeit: 5906.4 - 5906.5

Als die Enterprise Excalbia untersucht, taucht Abraham Lincoln auf dem Hauptschirm auf. Nachdem er an Bord gekommen ist, lädt er Kirk und Spock auf den Planeten ein. Kurz nach der Ankunft taucht Surak auf - der geistige Vater all dessen, was die Vulkanier ehren und schätzen. Dann verwandelt sich ein Felsen in ein Lebewesen und erklärt den Grund der Zusammenkunft: Die Bewohner des Planeten haben keine Vorstellung von Gut und Böse. Sie wollen einen Kampf auf Leben und Tod erleben, um zu sehen, welches Prinzip stärker ist. Aus Kirks und Spocks Gedanken haben sie Lincoln und Surak als Verkörperung des Guten erschaffen. Aus der gleichen Quelle erschaffen sie vier Personifikationen des Bösen. Um Kirk zu motivieren, erklärt das Felswesen, wenn das Gute verlöre, werde die Enterprise vernichtet.

Als Mann des Friedens verweigert sich Surak dem Kampf. Als er mit der anderen Seite reden will, wird er prompt umgebracht. Ein paar Minuten später stirbt Lincoln bei einem Rettungsversuch. Trotz der ungünstigen Lage greifen Kirk und Spock an und schlagen den Feind. Das Felswesen meint, Gut und Böse seien gleich und wendeten gleiche Taktiken an. Kirk erwidert, seine einzige Motivation sei die Rettung seiner Leute gewesen. Zufrieden läßt das Felswesen sie gehen.

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Bildergalerie
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Die Crew untersucht einen Planeten voller Lava und ist schon
dabei, abzudrehen, als Abraham Lincoln auf dem Schrim erscheint.
Kirk & Co. sind nicht gerade wenig erstaunt.
Ungläubig folgen sie den Äußerungen des Wesens.

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Trotzdem wird er an Bord gebeamt und mit allen Ehren
empfangen. Kirk ist zum Platzen neugierig.
Lincoln läßt sich an Bord herumführen und will alles ganz
genau wissen. Noch wird er argwöhnisch beäugt.

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Er überwindet auch sein Denken gegenüber dunkelhäutigen
Personen und freundet sich mit Uhura an.
Als Kirk und Spock seiner Einladung folgen und auf den Planeten
beamen, bleibt deren Ausrüstung auf der Enterprise zurück.

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Spock ist völlig von den Socken, als auch noch Surak auftaucht.
Trotzdem ist Kirk besorgt, der Kontakt zum Schiff ist abgebrochen.
Dort hat die Crew gerade alle Hände voll
zu tun. Die Energie nimmt rapide ab.

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Ein Excalbianer erscheint. Er will, daß das Gute gegen
das Böse kämpft. Er will wissen, wer siegreich ist.
Die vier Bösen sind keine Unbekannten.
Dschingis Khan, Colonel Green, Zora und Kahless.

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Kirk, Spock, Surak und Lincoln können den ersten Angriff abwehren.
Zum Ansporn droht Yarnek mit der Zerstörung der Enterprise.
Aber es ist nicht so leicht. Surak verabscheut einen
Angriff und Gewaltanwendung ganz grundsätzlich.

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Er versucht mit den vier Bösen zu verhandlen.
Doch die stellen ihm eine Falle und töten ihn.
Auch Kirk und die anderen sind nicht untätig. Sie fertigen Speere
und andere Waffen an für den Fall, daß Surak erfolglos ist.

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Lincoln will Surak befreien, weil alle glauben, er würde
noch leben. Das Böse muß besiegt werden.
Der Angriff erfolgt. Es geling Lincoln zwar, ins Lager
zu schleichen, aber er wird entdeckt und auch getötet.

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Spock ist hier zwar noch unten, aber er kann seinen
Gegner abschütteln und in die Flucht schlagen.
Kirk verfolgt Green und gibt ihm den Rest. Yarnek hat immer
noch nicht alles verstanden, aber Kirk und Spock dürfen gehen.
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Credits
Regie:Herschel Daugherty
Drehbuch:Gene Roddenberry, Arthur Heinemann
Story:Gene Roddenberry
PCode:077
Erstausstrahlung:USA: 07.03.1969; Deutschland: 25.11.1972
Hauptrollen:James T. Kirk (William Shatner)
Leonard ›Pille‹ McCoy (DeForest Kelley)
Mr. Spock (Leonard Nimoy)
Montgomery Scott (James Doohan)
Hikaru Sulu (George Takei)
Nyota Uhura (Nichelle Nichols)
Pavel Chekov (Walter Koenig)
Yarnek, das Steinwesen (Janos Prohaska)
Yarnek, Stimme im Original (Bart La Rue)
Colonel Green, ein Böser (Phillip Pine)
Zora, eine Böse (Carol Daniels Derment)
Abraham Lincoln, ein Guter (Lee Berger)
Surak, ein Guter (Barry Atwater)
Lt. Dickenson, Chef der Sicherheit (Arell Blanton)
Kahless, ein böser Klingone (Robert Herron)
Dschinghis Khan, ein Böser (Nathan Jung)

Anmerkungen

In dieser Folge wird mal wieder die Einzigartigkeit Star Treks deutlich. In welcher anderen Serie ist es schon möglich, daß Abraham Lincoln und Dschinghis Khan in einer Folge auftauchen. Nun, leider ist es jedoch so, daß auch der ehemalige amerikanische Präsident allein noch keine gute Folge ausmacht und so wird mal auch wieder bei dieser Folge, wie beispielsweise auch bei "Das Jahr des roten Vogels", deutlich, daß Gene Roddenberrys größte Stärke sicher nicht das Drehbuchschreiben ist. Ausnahmen wie "Brot und Spiele" oder "Ein Planet, genannt Erde" gibt es natürlich auch.

Die Folge scheitert letztendlich an der fehlenden Originalität. Mag das Auftauchen von Lincoln noch recht originell sein, läuft das Ganze später leider auf eine Standard-Geschichte hinaus, mit fremdartigen Aliens, die auf eine etwas sonderbare Weise versuchen, menschliche Verhaltensweisen zu erforschen. Das hatten wir leider schon des öfteren. Und daß die Aliens die Crew der Enterprise zum Kämpfen zwingen, hatten wir auch schon, beispielsweise in "Meister der Sklaven".

Interessant wird die Folge vor allem durch die in ihr auftauchenden Charaktere. Abraham Lincoln bleibt dabei relativ blaß. Man erfährt zwar, daß Lincoln Kirks großes Vorbild ist, aber es gelingt dem Darsteller Lee Bergere irgendwie nicht, der Figur von Lincoln Leben einzuhauchen. Interessanter ist da schon Surak, der Begründer der vulkanischen Philosophie und Lebensweise. Er hat die Vulkanier aus ihrer gewalttätigen Zeit herausgeführt und sie zu dem gemacht, was sie sind. Er hat auch mit die IDIC-Philosophie geprägt, welche man in "Die fremde Materie" kennengelernt hat. Er ist äußerst pazifistisch eingestellt und ist nicht einmal bereit, gegen Green und seine Leute in den Kampf zu ziehen. Surak wurde in Fankreisen ziemlich berühmt und er wird auch in "Star Trek II: Der Zorn des Khan" erwähnt. Dort sagt David Marcus, daß man seine Mutter auf einen Sockel mit Newton, Einstein und Surak stellen wird.

Auch den Wegbereiter der Lebensweise der Klingonen darf man in dieser Folge kennenlernen. Kahless hat hier seinen ersten Auftritt im Star Trek-Universum. Allerdings entspringt er hier natürlich nur der Phantasie von Kirk und Spock. Es handelt sich also nicht um den echten Kahless. Kirk und Spock stellen sich Kahless lediglich so vor. Kahless wird man in der The Next Generation-Folge "Der rechtmäßige Erbe" wiedersehen. Auch Kahless wurde populär unter den Fans.

Interessant ist das Aufeinandertreffen von Uhura und Lincoln. Lincoln bezeichnet sie zunächst als Niggerin, entschuldigt sich jedoch dafür sofort wieder. Uhura erklärt daraufhin, daß die Schwarzen im 23. Jahrhundert nicht mehr mit diesen Problemen zu kämpfen haben. Dies ist im Prinzip die logische Fortsetzung des Kusses zwischen Kirk und Uhura in der Folge "Platons Stiefkinder". Uhura hat in dieser Folge übrigens ihren letzten Auftritt in der Originalserie. In den letzten beiden Folgen ist sie schon nicht mehr mit von der Partie.

Das Drehbuch geht nicht allein auf Roddenberrys Konto. Auch Arthur Heinemann, der bereits an "Was summt denn da?" und "Die Reise nach Eden" beteiligt war, schrieb an diesem Drehbuch mit. Regie führte Herschel Daugherty, der bereits die Abschlußfolge der ersten Staffel "Spock außer Kontrolle" inszenierte.

Das Steinmonster wurde effektetechnisch relativ gut umgesetzt. Es wurde, wie alle Monster in ūThe Original Seres, von Janos Prohaska gespielt.

"Seit es Menschen gibt" ist eine Folge mit vielen Faustkämpfen und einigen interessanten Gaststars.

In dieser Folge taucht Kahless, der legendäre Klingone zum ersten Mal in Star Trek auf. Er wird erneut auftreten in der The Next Generation-Folge "Der rechtmäßige Erbe". Dort wird er von Kevin Conway gespielt.

Bart LaRue leiht in dieser Folge Yarnek seine Stimme. Er tat dies bereits beim Hüter in "Griff in die Geschichte", beim Nachrichtensprecher in "Schablonen der Gewalt" und beim Sprecher in "Brot und Spiele".

Janos Prohaska, hier als Yarnek zu sehen, steckte auch schon im Kostüm der Horta in "Horta rettet ihre Kinder" und im Mugato-Kostüm in "Der erste Krieg".

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Fehler und Ungereimtheiten
buttonHandlung:
arrowrightAls Lincoln an Bord gebeamt ist, wirkt er wirklich überrascht über technische Fortschritte wie den Transporter und Tonbandmusik, aber als er in den Gang hinausgeht, bewegt er sich, als wüßte er, daß die Tür von selbst aufgeht. Ein Mensch aus seiner Zeit würde stehenbleiben, die Türklinke suchen und zurückspringen, wenn eine Tür von allein aufgeht.
arrowrightIn einer peinlichen Zurschaustellung von Unbildung muß Kirk Spock tatsächlich bitten, Surak zu identifizieren. Spock nennt ihn den Vater all dessen, was den Vulkaniern lieb und wert ist - den größten der großen Helden seines Volkes. Zwar erwartet niemand, daß Kirk die Feinheiten des vulkanischen Lebens kennt, aber Suraks Name sollte ihm zumindest geläufig sein.
arrowrightA propos Surak. Der Bursche ist knallhart und gefühllos. Obwohl Spock keine Miene verzieht, als sein Idol auftaucht, entschuldigt er sich für die Emotionen, die er empfindet. Statt ›Welche Emotionen?‹ zu fragen, erwidert Surak nur, die Umstände seien halt ungewöhnlich.
arrowrightSpock gibt in dieser Episode eine jämmerliche Figur ab. Wahrscheinlich ist er in Suraks Gegenwart befangen, wenn es zu Raufereien kommt. Beim ersten Faustkampf mit dem Quartett der Bösewichter fällt ihm nichts anderes ein, als mit seiner Gegnerin zu tanzen: Er ist unfähig, sie zu überwältigen. Bei der letzten Schlacht ringt er mit Dschingis Khan, bis Kirk Kahless tötet und ihm zu Hilfe eilt. Wo sind die ungeheure vulkanische Kraft und das Kampftalent geblieben, die man uns in den anderen Folgen gezeigt hat?
arrowrightIn einer Szene marschiert Kirk auf das Felswesen zu und will ihm einen Hieb versetzen. Haben Sie schon mal versucht, einen Stein zu verdreschen? Besonders einen Felsen, aus dem Rauch aufsteigt? Was denkt er sich nur dabei?
buttonLogik und Voraussetzungen:
arrowrightUm einen Zeitrahmen für die erste persönliche Begegnung abzustecken, fragt Lincoln Kirk, ob man die Zeit noch immer in Minuten berechne. Kirk erwidert selbstgefällig: ›Wir können umrechnen.‹ Umrechnen? Wann hat man aufgehört, die Zeit in Minuten zu berechnen? Jede Großaufnahme der Uhren zeigt die Zeit in Stunden, Minuten und Sekunden an. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, geben sämtliche Bösewichter die Zeit ebenfalls in dieser Einheit an.
arrowrightIn einer Szene auf der Brücke erklärt Spock Lincoln, wie hoch sich die Enterprise über dem Planeten befindet. Er spricht von Meilen und sagt: ›Nach Ihrem alten Maßsystem ...‹ Aber Mr. Spock!!! Warum haben Sie dann die Amöbe in "Das Loch im Weltraum" als 11000 Meilen lang bezeichnet?
arrowrightIn dieser Episode kommt ein klingonischer Krieger namens Kahless vor. Er soll angeblich der Vorläufer all dessen sein, was die gegenwärtigen Klingonen sind. Die The Next Generation-Episode "Der rechtmäßige Erbe" erwähnt Kahless ebenfalls, und ein Klon des großen Kriegers taucht auf. Doch interessanterweise hat der Kahless in "Seit es Menschen gibt" keine Beulenstirn.
buttonGeräte und Ausrüstung:
arrowrightAuch wenn schon öfters erwähnt wurde - aber in dieser Folge benutzt Kirk den obersten Knopf der rechten Armlehne, um das Interkom einzuschalten, und die Aufnahme zeigt eindeutig, daß das Lämpchen nicht angeht.
arrowrightKirk und Spock wollen mit der Standardausrüstung auf den Planeten beamen, doch die Einheimischen manipulieren den Transporter, so daß die Phaser und Spocks Tricorder an Bord bleiben. Spock braucht mehrere Minuten, bis es ihm auffällt. Beim Phaser ist das durchaus verständlich, er hängt an der Hüfte. Aber der Tricorder? Er hängt normalerweise an Spocks Schulter. Ist es nicht wahrscheinlich, daß man diesen Verlust auf der Stelle bemerkt?
buttonProbleme mit Kontinuität und Produktion:
arrowrightAuch hier hat man ein Stück Film seitenverkehrt einmontiert: Kurz nachdem das Felswesen die Bösmänner ins Leben gerufen hat, zeigt eine Großaufnahme unseren wackeren Captain mit dem Scheitel auf der falschen Seite.
arrowrightAu weia, jetzt kommt das Allerpeinlichste überhaupt für den beliebten Captain Kirk! Diesmat ist er in einen epischen Kampf des Guten gegen das Böse verstrickt, in unbekannter Umgebung und mit - ausgenommen einen - fremden Kampfgefährten: Was könnte die Situation wohl noch verschlimmern? Tja, seine Hose könnte platzen! Beim ersten Ringkampf der Guten mit den Bösen rauft Kirk mit Colonel Green. Dabei landet er auf dem Rücken und setzt die Beine ein, um Green wegzustoßen. Als er die Knie anzieht, sieht man an seinem Hinterteil einen weißen Strich. Es sieht so aus, als wäre die Flottenuniform nicht mehr intakt.
arrowrightBevor Surak geht, um mit dem Gegner zu verhandeln, macht er das vulkanische Grußzeichen. Man achte genau darauf, denn kurz davor sieht man, daß er die Hand ein Stück hinter sein Gewand schiebt. Es sieht so aus, als wolle er die Hand in Stellung bringen, um das Zeichen zu machen. Trotzdem kriegt er es nicht richtig hin, denn als er sie in Kirks Richtung hebt, ist der Daumen an den Zeigefinger gelegt.
arrowrightLincolns Großaufnahme bei Suraks Schrei stammt eigentlich aus dem erst später gesprochenen Satz, er kenne sich in Wäldern bestens aus. Man hat die Szene einfach nur verlangsamt.
arrowrightDie Felswesen haben bei der Erschaffung Lincolns sehr gute Arbeit geleistet: Sie haben ihn sogar mit einer dicken Brieftasche versehen. Als Abe auf Händen und Knien zu Surak kriecht, ist eine große Ausbuchtung in seiner Gesäßtasche zu erkennen. Entweder hat er eine Brieftasche oder einen Flachmann eingesteckt.
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