Suche aufrufen © & Design Markus Dippold letzte Aktualisierung: 29. Mai 2013 Kritik, Meinungen & Kommentare: Homepage-Master |
Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story Sternzeit: 1704.2 - 1704 4 Die Enterprise erreicht den Planeten Psi 2000, um eine Gruppe von Wissenschaftlern abzuholen. Spock und Lieutenant Joe Tormolen beamen in Isolieranzügen hinunter und finden die sechs Forscher tot auf. Tormolen zieht geistesabwesend einen Handschuh aus und kratzt sich an der Nase. Dann faßt er mit der Hand die Seite eines Schreibtisches an, und eine rote Flüssigkeiten tropft auf sie nieder. Kurz darauf beamen Spock und Tormolen wieder an Bord. Während der folgenden Lagebesprechung berichtet Kirk über die momentane Mission: Die irdische Wissenschaft braucht Beobachtungen der zusammenbrechenden uralten Welt aus nächster Nähe. Deswegen geht die Enterprise näher heran, als der Durchmesser des Planeten schrumpft. Inzwischen benimmt sich Tormolen immer seltsamer. Nachdem Sulu und Lieutenant Kevin Riley ihn an einem Selbstmord gehindert haben, führen auch sie sich eigenartig auf. Sulu fegt mit einem Degen durch die Gänge, Riley kommandiert das Schiff vom Maschinenraum aus. Kirk erlangt die Kontrolle erst zurück, als McCoy entdeckt, daß das Wasser des Planeten wie Alkohol wirkt, und ein Gegenmittel entwickelt. Inzwischen läuft die Enterprise Gefahr, in der planetaren Atmosphäre zu verbrennen. Die Mannschaft führt in den Triebwerken eine nie versuchte Implosion durch. Zwar funktioniert die Taktik, doch wird das Schiff drei Tage in die Vergangenheit geschleudert - eine Nebenwirkung, von der Kirk annimmt, sie könne sich irgendwann als nützlich erweisen.
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Credits
Anmerkungen "Implosion in der Spirale" ist vor allem charakterseitig eine interessante Folge. Es sind diesmal nicht nur zum ersten Mal alle Hauptcharaktere dabei, durch den Erreger, der auf die Besatzung wie Alkohol wirkt, erfährt man auch viel über die geheimen Gefühle, Sehnsüchte und Ängste der Crew. So erfährt man zum Beispiel von Christine Chapels Liebe zu Spock, die sie ihm hier offenbart. Ebenfalls näher beleuchtet wird Kirk. Es wird deutlich, daß er seine Position als Captain sehr mag, allerdings macht ihm vor allem die professionelle Zurückhaltung, die man von ihm als Captain erwartet, zu schaffen. Zum Beispiel darf er als Captain sich nicht so einfach mit einer Frau einlassen. In einer kurzen Szene erfährt der Zuschauer von seiner offensichtlichen Zuneigung zu Janice Rand (die auch in späteren Folgen noch mal aufgegriffen wird), die er aber nicht offen zeigen kann, da er schließlich der Captain ist. Dieser Aspekt ist zwar ein interessanter Charakterzug, paßt aber eigentlich nicht so richtig zu Kirk, denn gerade Kirk läßt später, Captain-Posten hin oder her, nie eine Gelegenheit für eine Romanze aus und kann getrost als Frauenheld bezeichnet werden. Glaubwürdiger ist da schon der Aspekt, daß Kirk sein Schiff, die Enterprise, offenbar als eine Art Gefährtin für sich sieht. Sie bedeutet ihm sehr viel und auch wenn sie ihn daran hindert, sein Leben zu leben, so kommt er nicht ohne sie aus. Dies ist ein sehr wichtiger Aspekt des Charakters Kirk und wird vor allem in den Kinofilmen noch näher behandelt, als er immer wieder ein eigenes Kommando anstrebt. Er unternimmt zwar immer wieder einen Versuch, sein eigenes Leben zu leben (zum Beispiel im Nexus in "Star Trek VII: Treffen der Generationen"), doch letztendlich holt ihn immer wieder seine Sehnsucht nach der Enterprise und der Sternenflotte ein. In dieser Folge wird auch zum ersten Mal Spock, die vielleicht interessanteste Figur der Serie, näher beleuchtet. Man erfährt, daß die Vulkanier keineswegs so emotionslos sind, wie bisher immer behauptet. Im Gegenteil, werden die Vulkanier sogar von sehr tiefen Gefühlen bewegt, die weit intensiver sein können, als die der Menschen. Früher waren die Vulkanier ein ungewöhnlich wildes Volk, das seine Emotionen offen auslebte. Dies führte allerdings dazu, daß der Planet im Chaos versank, und so entwickelten die Vulkanier über Jahrhunderte hinweg die Fähigkeit, ihre Gefühle zu unterdrücken. So bewegen auch Spock hinter seiner Fassade aus Logik und Selbstbeherrschung tiefe Gefühle. Durch den Virus, der wie Alkohol wirkt, darf man in einigen Szenen zum ersten mal hinter diese Fassade schauen. Was sich dahinter verbirgt, ist eine im tiefsten Innern gespaltene Persönlichkeit. Er ist hin und hergerissen zwischen seiner menschlichen und seiner vulkanischen Hälfte. Seine vulkanische Hälfte würde die menschlichen Eigenschaften gern verdrängen. Er hat sich früher sogar für seine freundschaftlichen Gefühle gegenüber der Crew geschämt. Durch das Bestreben, ein voller Vulkanier zu sein, wird Spock auch in einer der späteren Folgen ("Der alte Traum") sehr getroffen, als Kirk ihn als Halbblut bezeichnet. Trotz dieses Strebens verbergen sich in seinem Innersten sehr menschliche Gefühle. Im Gespräch mit Kirk gibt er zum Beispiel zu, daß er seiner menschlichen Mutter gerne mitteilen würde, daß er sie liebt, doch seine vulkanische Selbstkontrolle läßt dies nicht zu. Diese tiefen Einblicke in die Psyche und das Zeigen von Gefühlen hat natürlich, gerade bei Spock, einen ganz besonderen Reiz und dieses Thema wurde wohl auch von den Autoren sehr geschätzt, denn ein Spock, der Emotionen zeigt, wurde bald zum Klischee der Serie. Jedenfalls sind die Charakterszenen mit Kirk und Spock sehr interessant. Über den Rest der Crew erfährt man leider nicht sehr viel. McCoys Szenen beschränken sich auf seine Tätigkeit, das selbe trifft bei Scotty und Uhura zu. Sulu darf zwar in einigen Szenen D'Artagnan spielen, viel über seine Person erfährt man dadurch aber nicht. Trotzdem sind die charkaterbetonten Szenen die besten der ganzen Folge. Leider sind sie aber immer relativ kurz. Die Folge beeinhaltet den ersten Auftritt von Krankenschwester Christine Chapel, die wir vor allem in Staffel 2 und 3 noch ziemlich häufig wiedersehen werden. Sie wurde von Gene Roddenberrys damaliger Geliebten und späteren Ehefrau Majel Barrett gespielt, die schon in "Der Käfig" die Rolle des ersten Offiziers der Enterprise spielte. Diese Rolle wurde nicht in die Serie übernommen, da NBC einen weiblichen ersten Offizier ablehnte. Barrett bewarb sich für Chapels Rolle mit einer blonden Perücke, mit der sie nicht mal Roddenberry erkannte. Den beiden war damit klar, daß auch NBC nicht bemerken würde, daß es sich bei den beiden Schauspielerinnen um ein und dieselbe Person handelte. In "Der Käfig" trug sie auch noch ihren richtigen Namen Majel Lee Hudec. Allerdings wäre NBC mit Barrett wohl auch einverstanden gewesen, wenn sie es gewußt hätten, denn die Rolle einer Krankenschwester paßte definitiv besser in das damalige Frauenbild als die des ersten Offiziers. William Shatner behauptet heute, daß George Takei bei den Dreharbeiten für die Degenszenen ein wenig durchgedreht sei. Takei bestreitet dies zwar vehement, allerdings bestätigten auch einige andere Schauspieler, er habe die Sache ein wenig zu ernst genommen. Das Produktionsteam hätte diese Folge gerne als erste in der Ausstrahlungsreihenfolge gesehen, wohl da sie alle Hauptpersonen beeinhaltet und da man viel über die Charaktere erfährt. Allerdings ist es fragwürdig, ob solch tiefgehende Charakterisierungen bereits in der allerersten Folge ratsam sind. Diese Folge ist maßgeblich für Spocks Beliebtheit im Star Trek-Universum verantwortlich. Vorher war er sowohl von den NBC-Verantwortlichen, (die ihn am liebsten ganz aus Serie entfernt hätten) als auch von den Zuschauern eher mit Skepsis betrachtet worden. Als diese Folge ausgestrahlt wurde, wurde Spock auf einmal besser verstanden und Leonard Nimoy bekam plötzlich säckeweise Fanpost und avancierte kurzerhand zum Star der Serie. Dies ermöglichte ihm, im 2. Produktionsjahr ein deutlich höheres Gehalt zu fordern. Nachdem sein Agent (für damalige Verhältnisse völlig übertriebende) 9000 Dollar pro Folge verlangt hatte, einigte man sich schließlich auf 2600 Dollar, statt bisher 1250.
Kernige Dialoge ›Tut mir leid, weder noch.‹ - Uhuras Kommentar auf Sulus Anrede ›schöne Maid‹.
Beste Szenen Die Produktion hat diese Handlungsidee erneut in der The Next Generation-Folge "Gedankengift" (The Naked Now) verwendet. Die ursprüngliche Episode hatte wohl einen glaubhafteren Grund für die Gefahr, in der das Schiff schwebt. In "Gedankengift" hätte Picard nur den Traktorstrahl umkehren und die Tsiolkovski aus der Gefahrenzone schleppen müssen, bevor die Lage wirklich heikel wurde. Aber natürlich hat er es nicht getan.
Fehler und Ungereimtheiten
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