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Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story Sternzeit: 2947.3 - 2950.1 Da das visuelle Logbuch der Enterprise die Ereignisse während eines lonensturms anders wiedergibt als Kirk, führt Commodore Stone von Raumbasis 11 eine Untersuchung durch. Bei dem Sturm hat Kirk Lieutenant Commander Benjamin Finney in eine Wartungskapsel geschickt, um Messungen vorzunehmen. Kirk behauptet, er habe vor dem Abwurf der Kapsel vorschriftsmäßig Alarmstufe Rot ausgelöst, um Finney die Chance zu geben, sich in Sicherheit zu bringen. Laut der Computeraufzeichnungen hat er die Kapsel jedoch vor dem Alarm abgeworfen. Wenn dies stimmt, hat er Finney getötet. Stone rät Kirk, er solle einen Schreibtischjob annehmen, dann werde die Flotte die Sache unter den Teppich kehren. Kirk weigert sich; er zwingt Stone dazu, ein Militärgericht einzuberufen. Bei der Verhandlung sprechen alle Beweise gegen Kirk. Als alles verloren scheint, entdeckt Spock, daß er den Schiffscomputer beim Schachspielen schlagen kann. Da er ihn selbst programmiert hat, müßte dies unmöglich sein. Offenbar hat jemand am Computer und den Aufzeichnungen herumgepfuscht. Die Verhandlung wird auf die Enterprise verlegt. Kirk entdeckt mit Hilfe der Schiffssensoren, daß Finney noch lebt. Er wollte Kirk wegen eines Zwischenfalls vernichten, der ihn vor Jahren auf der Beförderungsliste ganz nach unten gesetzt hat. Stone hebt alle Anklagepunkte auf.
Bildergalerie
Credits
Anmerkungen Seit Beginn der Serie waren die Autoren und Produzenten immer wieder bemüht, mit klassischen Storys oder Storyelementen Zuschauer zur Serie zu locken, die sonst wenig Interesse an Science Fiction hatten. In dieser Folge wird dieses Bestreben besonders deutlich. Die Story hat deutliche Züge eines klassischen Gerichtsdramas (wie wir es aus Filmen, wie "Die Zeugin der Anklage" kennen), es tauchen aber auch Elemente einer Krimihandlung auf. Dabei werden die konventionellen Storyelemente geschickt mit einer Science Fiction Hintergrundstory ergänzt. Betrachtet man die Gerichtsverhandlung, muß man sagen, daß die Autoren bemüht waren, Spannung zu erzeugen, in dem man dem Zuschauer den Ablauf der Ereignisse auf der Enterprise während des Ionensturms vorenthalten hat. Somit erfährt der Zuschauer erst nach und nach, was eigentlich geschehen ist. Trotzdem will die Spannung irgendwie nicht richtig aufkommen, denn Geschichten, in denen die Hauptperson einer Serie beschuldigt wird, ein Verbrechen begangen zu haben, sind leider deswegen immer problematisch, da zumindest dem regelmäßigen Zuschauer von Anfang an klar ist, daß die entsprechende Person unschuldig ist, da ansonsten die Serie ja zu Ende wäre. Auch hier gibt es wohl kaum einen Zuschauer, der nicht von Anfang an auf Kirks Seite ist und weiß, daß Kirk in Wirklichkeit unschuldig ist. Dies führt leider dazu, daß die restliche Handlung ziemlich vorhersehbar ist und selbst die groß angelegte Enthüllung, daß Finney in Wirklichkeit gar nicht tot ist, vermag den Zuschauer nicht sonderlich zu überraschen, geschweige denn vom Stuhl zu reißen. Die gesamte Handlung konzentriert sich dieses mal fast ausschließlich auf Kirk (lediglich Spock hat eine größere Rolle), und Kirks Charakterisierung hätte interessanter sein können als die eigentliche Handlung. Sie wird zwar eher im Hintergrund gehalten, ist aber auf den ersten Blick trotzdem recht interessant. Stone möchte die ganze Angelegenheit unter den Teppich kehren und versucht Kirk dazu zu bewegen, einen unwichtigen Posten beim Bodenpersonal anzunehmen, um das Ansehen der Sternenflotte zu schützen, doch Kirk macht bei diesem Spiel nicht mit. Er hat für sein eigenes Kommando hart gearbeitet und lebt für seine Arbeit. Schon in früheren Folgen wurde deutlich, daß Kirk ohne ein eigenes Kommando nicht leben kann und deswegen kämpft er dafür. Das sind Dinge, die wir schon aus anderen Folgen wissen und diese Eigenschaften Kirks werden hier noch einmal geschickt vertieft. Leider hört die Charakterisierung hier auch schon wieder auf. Die Folge verpaßt die Chance, auch in einem anderen Punkt Kirks Charakter nocheinmal zu vertiefen. So wird in der ganzen Folge kein einziges mal auf Kirks Selbstzweifel eingegangen, die ihn in früheren Folgen in Extremsituationen bereits heimsuchten. Zum Beispiel erfuhren wir in "Spock unter Verdacht" in einem Gespräch mit McCoy, daß Kirk durchaus Angst davor hat, irgendwann mal dem ständigen Druck nicht mehr gewachsen zu sein und einen Fehler zu begehen, der jemanden das Leben kostet. Es hätte wohl keine bessere Gelegenheit gegeben, auf diese Selbstzweifel nocheinmal einzugehen. Es hätte der Folge nur gut getan, wenn Kirk in Bezug auf seine Schuld, bzw. Unschuld, nicht hundertprozentig sicher gewesen wäre und man hätte interessante neue Einblicke in Kirks Persönlichkeit gewonnen. Originell ist Spocks Vorgehen, Kirk dadurch zu entlasten, daß er gegen den Computer in einer Schachpartie gewinnt. Nicht weniger gelungen ist Cogleys Strategie, über die Herztöne herauszufinden, wieviele Menschen an Bord der Enterprise sind. Cogley hat in dieser Folge einen gelungenen Gastauftritt als schrulliger Anwalt von Kirk. Er wird von Elisha Cook jr. gelungen verkörpert, obwohl dieser laut Regisseur offenbar Probleme hatte, sich seinen Text zu merken. Etwas plötzlich kommt Jamie Finneys Meinungsänderung. Im einen Moment beschimpft sie Kirk noch als Mörder und dann ist sie mit ihm auf einmal wieder ein Herz und eine Seele. Die amerikanische Originalversion verschafft hier Klarheit. Dort wird es nämlich so dargestellt, daß Jamie herausfindet, daß ihr Vater noch lebt und sich deswegen bei Kirk entschuldigt. Der Originaldialog, nachdem Jamie erklärt, sie würde nicht an Kirks Schuld glauben, lautet folgendermaßen: Cogley: ›Das ist sehr empfehlend, aber höchst ungewöhnlich! Nach allem ist Captain Kirk der Schuld am Tod ihres Vaters angeklagt.‹ Kirk: ›Sind sie fertig?‹ Cogley: ›Nein, aber ich könnte fertig werden.‹ Aus diesem Dialog wird klar, daß Cogley Jamies Meinungsänderung durchschaut und somit herausgefunden hat, daß sie sich nur entschuldigt, weil sie inzwischen weiß, daß ihr Vater noch lebt. Im deutschen wurde aus dem Dialog unverständlicherweise: Cogley: ›Was sie gesagt haben, stimmt, und es spricht für Sie, aber das Gericht denkt anders. Der Captain steht immerhin im Verdacht, am Tod ihres Vaters schuldig zu sein.‹ Kirk: ›Sind sie fertig?‹ Cogley: ›Ja, aber so schnell werfe ich die Flinte nicht ins Korn.‹ Vor allem durch den letzten, total verfälschten, Satz klingt das ganze nicht nur sehr holprig, sondern der Dialog macht auch keinen Sinn mehr. Andere Synchrofehler sind unter anderem die Degradierungen von Kirk (zum Commander) und Stone (zum Captain). Die Folge wird mal wieder in typischer The Original Series-Manier mit einem Faustkampf zwischen Kirk und seinem Gegner beendet. Schon zum zweiten Mal in der Serie trifft Kirk auf eine alte Bekannte.
Beste Szenen Als das Gericht im Fall Kirk ein Urteil fällen muß, entdeckt McCoy den schachspielenden Spock in einem Konferenzraum. Er beschuldigt ihn, das kaltblütigste Lebewesen zu sein, dem er je begegnet sei. Daraufhin erwidert Spock freundlich: ›Oh, danke, Doktor.‹ Er läßt McCoy zur Tür zurückgehen und berichtet dann ganz gelassen, daß er den Computer schon viermal geschlagen hat. Eine tolle Szene mit herrlichem Knalleffekt.
Fehler und Ungereimtheiten
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