Suche aufrufen © & Design Markus Dippold letzte Aktualisierung: 29. Mai 2013 Kritik, Meinungen & Kommentare: Homepage-Master |
Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story Sternzeit: 1312.4 - 1313.8 Am Rand der Galaxis findet die Enterprise den Flugschreiber der USS Valiant. Laut einer zweihundert Jahre alten Aufzeichnung ist die Valiant am Rand der Galaxis auf eine Energiebarriere gestoßen. Sechs Angehörige der Besatzung sind umgekornmen, ein siebenter wurde schließlich gerettet. Später interessierte sich die Mannschaft stark für außersinnliche Wahrnehmungen. Spock ist sich zwar nicht ganz sicher, glaubt aber, der letzte Eintrag des Bandes sei der Befehl des Captains, das Schiff zu vernichten. Kirk beschließt, mit der Mission fortzufahren, und nähert sich dem galaktischen Rand weiter. Bald trifft auch die Enterprise auf die Energiebarriere. Es kommt zu Kurzschlüssen, das Schiff wird hin und her geworfen, auf der Brücke brechen zwei Offiziere zusammen. Kirk befiehlt den Rückzug. Die beiden Offiziere, Lieutenant Commander Gary Mitchell und Dr. Elizabeth Dehner, erholen sich offenbar schnell. Mitchell entwickelt bald darauf neue Fähigkeiten, er kann unter anderem Gedanken lesen und Gegenstände durch Willenskraft bewegen. Als Kirk ihn in einer unbemannten Dilithiumverarbeitungsfabrik auf Delta Vega aussetzen will, entkommt er mit Dehner. Auch sie entwickelt übernatürliche Kräfte. Kirk, der Mitchell in einem verzweifelten Versuch stoppen will, nimmt sich ein Phasergewehr und verfolgt die beiden. Es gelingt ihm, Dehner von den Gefahren ihrer unglaublichen Kraft zu überzeugen. Da sie ihr eigenes Leben opfert, kann Kirk Mitchell töten, bevor der neu entstandene ›Gott‹ sie alle vernichten kann.
Bildergalerie
Credits
Anmerkungen Für die, die es nicht wissen: Diese Episode ist eigentlich der erste Pilotfilm. Bei Pilotfilmen muß man noch etwas sanft umgehen, denn in der Regel vergeht zwischen der Produktion eines solchen und der tatsächlichen Serie beträchtliche Zeit. Vergleicht man diese Folge mit den anderen der ersten Staffel, gibt es reichlich Unterschiede. Eine komplette Liste würde aber schnell langweilig werden, deswegen nur ein paar Beispiele:
Die Folge protzt mit einem hübschen Hintergrundbild der Dilithiumverarbeitungsfabrik von Delta Vega; der Einbau der Akteure vor dem Standfoto funktioniert ziemlich gut. 1964 lehnte NBC den Star Trek-Pilotfilm "Der Käfig" ab, weil er ihrer Meinung nach zu anspruchsvoll für das Fernsehpublikum war. Trotzdem stimmte NBC zu, eine weitere Pilotfolge zu produzieren und dann zu entscheiden, ob aus Star Trek eine Serie wird. Mit "Die Spitze des Eisbergs" haben wir hier nun diese zweite Pilotfolge. Sie wurde 1965, ein Jahr vor der regulären Produktion der ersten Staffel gedreht. Die Folge dreht sich darum, wie große Macht und große Intelligenz einen Menschen verändern können. Dies ist in der Science Fiction wohl deswegen ein sehr beliebtes Thema, da es natürlich gerade in diesem Genre durch übernatürliche Kräfte leicht thematisiert werden kann. Und so zieht sich auch dieses Thema, wie ein roter Faden durch Star Trek hindurch. Übernatürliche Kräfte hatten wir zum Beispiel schon in der vorangegangenen Folge "Der Fall Charlie". Auch in den neuen Star Trek-Serien tauchen immer wieder Personen mit übernatürlichen Kräften auf. Das beste Beispiel hierfür ist Q, der sowohl in The Next Generation, Deep Space Nine und auch in Voyager auftaucht. Die Thematik der The Next Generation-Folge "Rikers Versuchung" ähnelt sogar ziemlich dieser hier. Q gibt Riker übermenschliche Kräfte und dieser wird ähnlich, wie hier Mitchell, auf einmal arrogant und fühlt sich den Menschen überlegen. Ebenfalls eine ähnliche Thematik hat die The Next Generation-Folge "Die Reise ins Ungewisse", als Barclay auf einmal übernatürliche Intelligenz erreicht. Die Handlung hat also ein Thema, das in der Science Fiction immer wieder auftaucht. In diesem Fall wurde das Thema zumindest zu Beginn gut umgesetzt. Der erste Teil der Folge hat alles, was man verlangen kann. Der Grundgedanke, der hinter der Handlung steckt, nämlich, daß Macht korrumpiert, regt durchaus zum Nachdenken an und ist nicht unbedingt sehr weit hergeholt. Man kann sich gut vorstellen, daß man mit Mitchells Kräften die Enterprise bald nur noch als Spielzeug betrachten würde. Mitchells Charakterentwicklung wird zunächst sehr behutsam und nachvollziehbar gezeigt. Seine kleinen arroganten Anspielungen sind zunächst eher unmerklich, dann werden sie langsam immer deutlicher. Zweitens enthält die Folge ungewöhnlich viel Action, was wohl daran liegt, daß NBC sich vom zweiten Pilotfilm ausdrücklich mehr Action erwünscht hat. Und zu guter Letzt bietet die Folge mit Kirks innerem Zwiespalt, ob er einen Verrat an seinem alten Freund begehen soll, sogar noch gutes Charakterdrama. Eine andere Thematik wird ebenfalls kurz angedeutet, und zwar als Kelso Mitchell in der Krankenstation besucht und dieser ihn auf die angeschmorten Leitungen aufmerksam macht. Kelso sind Mitchells Fähigkeiten unheimlich und er hat es auf einmal sehr eilig die Krankenstation zu verlassen. Dies wäre ein guter Ausgangspunkt gewesen, um die Vorurteile "normaler Menschen" gegenüber Menschen, mit größerer Intelligenz zu thematisieren. Dazu hätte man das Arroganz-Thema nicht unbedingt weglassen müssen. Dies wäre zumindest ein Ansatzpunkt gewesen, um die gesamte Handlung interessant zu gestalten. An der Spannung gibt es nichts auszusetzen. Man kann die Folge wohl als die bisher spannendste bezeichnen, was vor allem daran liegt, daß sie im Gegensatz zu ihren beiden Vorgängern, keine großen Spannungsdurchhänger hatte. Sie steigt gleich zu Beginn mitten in der Handlung ein, was der Spannung immer zu Gute kommt. Ebenfalls zum ersten Mal mit gut können die Spezialeffekte bewertet werden. Man bekommt einige neue Effekte zu sehen. Zum Beispiel sind die explodierenden Konsolen recht gut gelungen. Die funkelnden Augen sind ebenfalls ordentlich gemacht, dann wäre noch die Erzraffinerie, die zwar deutlich als gemaltes Bild erkannt wird, aber trotzdem für damalige Verhältnisse überzeugen kann. Ebenfalls zum ersten Mal darf man ein Phasergewehr bewundern. Alles in allem eine ziemliche Fülle an neuen Effekten. Diese Folge ist nach der Produktionsreihenfolge die erste The Original Series-Folge und wurde ein Jahr vor der ersten Staffel produziert. Das Drehbuch zu dieser Folge war einer von drei Vorschlägen von Gene Roddenberry für die zweite Pilotfolge, nachdem "Der Käfig" von NBC als zu anspruchsvoll abgelehnt wurde. Die anderen beiden Vorschläge waren "Das Jahr des roten Vogels" und "Die Frauen des Mr. Mudd". In einer Szene auf Delta Vega, sieht man im Hintergrund ein stummes Besatzungsmitglied. Dieses Crewmitglied wird von Eddie Paskey gespielt, der in der ganzen Serie, immer wieder einmal als Crewmitglied auftaucht. Einmal stirbt er sogar, was ihn aber nicht daran hindert, weiterhin mitzuspielen. In manchen Folgen wird er uns als Lt. Leslie vorgestellt, in anderen bleibt er namenlos.
Fehler und Ungereimtheiten
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