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Markus Dippold
letzte Aktualisierung:
29. Mai 2013
Kritik, Meinungen & Kommentare:
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Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story
Sternzeit: 45208.2 - 45212.1
Beim Urlaub auf Risa lernt Riker ein Spiel kennen, das er zur Enterprise mitnimmt. Zur gleichen Zeit kehrt Wesley Crusher zurück - er studiert an der Starfleet-Akademie und möchte seine Ferien an Bord der Enterprise verbringen. Er lernt eine junge Dame namens Robin Lefler kennen, und schon bald wächst eine feste Freundschaft zwischen ihnen. Während das Spiel immer mehr Anhänger gewinnt, ruft Dr. Crusher Data in die Krankenstation; angeblich braucht sie seine Hilfe bei der Umprogrammierung eines Tricorders. Als sich der Androide an die Arbeit macht, schaltet die Ärztin ihn ab und trennt mehrere Verbindungen zwischen Hirn und Körper. Dadurch fällt Data in eine Art Koma.
Wer sich mit dem Spiel befaßt, fordert auch andere dazu auf, und zwar mit erheblichem Nachdruck. Dieser Umstand weckt Argwohn in Wesley und Robin. Sie verbinden das Spiel mit einem Hirnsimulator und stellen fest: Es verursacht psychische Abhängigkeit und modifiziert das Zentrum für logisches Denken. Wesley wendet sich mit diesen Informationen an Picard, ohne zu ahnen, daß der Captain ebenfalls süchtig ist. Schließlich wird ihm klar, daß es an Bord nur einen Immunen gibt: Data. Der junge Mann begibt sich zur Krankenstation und stößt dort auf das Problem des Androiden.
Inzwischen wird das Spiel von praktisch allen Besatzungsmitgliedern der Enterprise gespielt. Ein fremdes Schiff trifft ein, und an Bord befindet sich jene Frau, die Riker auf Risa mit dem Spiel vertraut machte. Sie kommt mit einem Invasionsplan, und die Spielsüchtigen gehorchen ihr. Picard gibt die Anweisung, alle zu zwingen, sich mit dem Spiel zu beschäftigen, auch Wesley. Zunächst gelingt es dem jungen Mann, den Verfolgern zu entkommen, doch dann wird er von Riker und Worf gefaßt. Als auch für ihn das Spiel beginnen soll, kommt Data mit einer kleinen Lampe herein, deren Licht in einem ganz bestimmten Rhythmus pulsiert - der optische Reiz befreit die Besatzungsmitglieder von der Sucht. Der Zuschauer erfährt: In der Krankenstation hat Wesley den Androiden repariert, und anschließend ließ er sich verfolgen, um Data Zeit genug zu geben, die richtige Blinkfrequenz zu programmieren.
Bildergalerie
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Riker hat seinen Spaß auf Risa, ... | ... wo er ein süchtigmachendes Spiel kennenlernt. |
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Auch Wesley stattet der Enterprise mal wieder einen Besuch ab, ... | ... wo er die attraktive Robin Lefler kennenlernt. |
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Dr. Crusher hat Data auf die Krankenstation gebeten und sie schaltet ihn zu seiner Überraschung ab. | Dann gesellen sich auch noch Riker und Troi hinzu. Was haben sie nur vor? |
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Robin und Wesley kommen sich näher, eine zarte Freundschaft bahnt sich an. | Kurz darauf ertappt Wes seine Mutter, wie sie das Spiel spielt. Sie wirkt geistesabwesend ... |
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... und versucht schon sehr aufdringlich, ihm das Spiel schmackhaft zu machen. | Doch er widersteht. Gemeinsam mit Robin untersucht er das Spiel. |
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Sie kommen zu dem Schluß, daß dieses Spiel süchtig, abhängig und beeinflußbar macht. | Wesley erstattet Picard bericht, ohne zu ahnen, daß dieser selbst bereits süchtig ist. |
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Jeder auf der Enterprise spielt. Die beiden kommen zu dem Schluß, daß sie etwas dagegen unternhemen müssen. | Sie finden Data beschädigt auf der Krankenstation. Wesley kann Datas Verbindungen wieder herstellen. |
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Um die anderen zu täuschen, setzen Wes und Robin Attrappen auf. | Wesley will Data mehr Zeit für eine Lösung geben und stellt einige Fallen auf. |
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Doch er wird schließlich doch erwischt und muß sich der Sucht hingeben. | Aber Data kann die Mannschaft aus ihrer Trance befreien und die Fremden haben Pech gehabt. |
Credits
Regie: | Corey Allen |
Drehbuch: | Brannon Braga |
Story: | Susan Sackett, Fred Bronson, Brannon Braga |
PCode: | 206 |
Erstausstrahlung: | USA: 28.10.1991; Deutschland: 06.04.1994 |
Hauptrollen: | Jean-Luc Picard (Partrick Stewart)
William T. Riker (Jonathan Frakes)
Data (Brent Spiner)
Dr. Beverly Crusher (Gates McFadden)
Deanna Troi (Marina Sirtis)
Geordi LaForge (LeVar Burton)
Worf (Michael Dorn)
Miles Edward O'Brien (Colm Meaney)
Guinan (Whoopi Goldberg)
Fähnrich Robin Lefler, Missionsspezialistin im Maschinenraum (Ashley Judd)
Etana, Verführerin (Katherine Moffat)
Alyssa Ogawa, Krankenschwester (Patti Yasutake)
Wesley Crusher (Wil Wheaton)
Frau (Diane M. Hurley)
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Der erste Besuch von Wesley seit Wil Wheatons Ausscheiden aus der Serie eine Staffel zuvor wartet mit guter Spannung und mehreren Überraschungen auf. Neben Wesleys bekannten Talenten ist er im Umgang mit Frauen viel offener und sicherer geworden, so daß seine spontane Freundschaft zu Fähnrich Lefler eine angenehme Überraschung zu seinen früheren Bekanntschaften darstellt, bei denen er meist gehemmt war. Sein Erinnerungsaustausch mit Picard knüpft an "Die letzte Mission" an, wo Picard ihm von Gärtner Boothby erzählte, und das Verhältnis zwischen den beiden wirkt sehr gut. Es scheint, sowohl Wheaton als auch die anderen Darsteller hätten große Freude an dem Wiedersehen gehabt und dieses auf die Episode übertragen.
Neben den Charakteren ist auch die Handlung gelungen, die dem Zuschauer eine gute Mischung aus Geheimnis und Wissen offenbart, indem weder von den Süchtigen, noch von Wesleys Ablenkungsmanöver und Datas Reaktivierung zu früh etwas gezeigt wird. Der Versuch einer schwächer ausgestatteten Spezies, der Ktarianer, die Enterprise zu übernehmen, war perfide und geschickt eingefädelt, da die Drahtzieherin Etana offensichtlich Rikers Bereitschaft für amouröse Abenteuer gezielt eingesetzt hat und ihr Plan letztlich nur an Wesleys und Robins Spürsinn und Geschick scheiterte.
Man fragt sich allerdings, wie Geordi mit seinem Visor das Spiel spielen kann und ob der Visor nicht möglicherweise die Signale gar nicht überträgt. Dem Problem wird seitens der Episode aus dem Weg gegangen, indem man Geordi nicht beim Spielen sieht, sondern nur erfährt, daß er nach einiger Zeit ebenfalls von dem Spiel eingenommen ist.
Alles in Allem eine gute Episode.
Wesley ist seit "Die letzte Mission" nicht mehr an Bord, da er die Akademie besucht. Sein nächster Besuch findet in "Ein mißglücktes Manöver" noch in dieser Staffel statt.
Aus "Die letzte Mission" und "Das Herz eines Captains" rühren Wesleys Anspielungen auf Gärtner Boothby und seine Fächerwahl her, da er sich u.a. um die Philosophie kümmert, wie Picard es ihm empfahl.
Die mittlerweile zum Hollywoodstar gereifte Ashley Judd (Robin Lefler) war bereits in "Darmok" in dieser Rolle zu sehen, hat aber leider keine weiteren Gastauftritte mehr bei The Next Generation.
Kernige Dialoge
›Deine Neutrinos treiben.‹ - Robin zu Wesley, als er ihr zu lange die Hand schüttelt.
›Schokolade ist eine ernste Sache.‹ - Troi zu Riker, nachdem dieser die Bemerkung macht, bei Deanna käme der Genuß von Schokolade einem Ritual gleich.
Fehler und Ungereimtheiten
| Handlung: |
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| Als Riker das Spiel der Counselor zeigen möchte, findet er sie im Gesellschaftsraum. Dort erfreut sie sich gerade an Schokoladeneis. Das Verspeisen einer solchen Leckerei ist für Deanna ein Ritual, das sie dem Ersten Offizier bei dieser Gelegenheit in allen Einzelheiten beschreibt. Ist es für solche Erklärungen nicht ein wenig spät? Riker verhält sich so, als hätte er nie zuvor gesehen, wie Troi Schokoladeneis ißt. Aber sie sitzt im Gesellschaftsraum, und wir können ziemlich sicher sein, daß sie dieses Ritual bisher nicht auf ihre Unterkunft beschränkt hat. Hinzu kommt: Zwischen Riker und Deanna gab es einmal eine sehr enge Beziehung, und inzwischen sind sie seit mehreren Jahren Offizierskollegen an Bord der Enterprise. Er müßte schon einmal beobachtet haben, wie Troi Eis ißt, oder? |
| Zu Anfang der Episode sagt Picard zu Riker, Wesley käme mit einem Shuttle. Doch der junge Mann beamt sich von einem wissenschaftlichen Schiff aus an Bord - es ähnelt dem in "Augen in der Dunkelheit". |
| Als Robin Wesley auffordert, die Sensoren manuell zu kalibrieren, weicht er aus und meint, dafür sei der Computer zuständig. Robin beweist ihm, daß sich die Sensorjustierung tatsächlich manuell bewerkstelligen läßt. Hat die Starfleet-Akademie Wesley ruiniert? In "Gedankengift" verwandelte er einen Traktorstrahl in einen Repulserstrahl, obwohl das alle für unmöglich hielten. In "Die geheimnisvolle Kraft" half er den Technikern dabei, neue Möglichkeiten für die Energieversorgung zu finden, als eine fremde Entität das Schiff unter ihre Kontrolle brachte. Solche Leistungen vollbrachte er als Kind. Und jetzt, als Akademie-Kadett, ist er nicht fähig, die Sensoren manuell zu kalibrieren? |
| Es erscheint seltsam, daß Picard im Gegensatz zu Wesley bereit ist, sich mit dem Spiel zu befassen. (Siehe dazu auch die Rubrik ›Logik und Voraussetzungen‹.) |
| Als Picard die Anweisung erteilt, alle zu zwingen, das Spiel kennenzulernen, beginnen Dr. Crusher und Worf mit der Suche nach Wesley. Sie finden ihn und Robin auf Wesleys Bett: Beide tragen Attrappen des Spielapparats, der einer Brilie ähnelt. Die Ärztin und der Klingone fallen auf den Trick herein und gehen zufrieden. Trotz dieses Erfolgs verzichtet Wesley darauf, die Attrappe noch einmal zu benutzen. Wäre es für ihn und Robin nicht viel sinnvoller, sie ständig zu tragen, um keinen Verdacht zu erregen? |
| Kurz nach seiner Ankunft an Bord der Enterprise wandern Wesley und Data durch einen Korridor. Sie sprechen dabei über ihre Erfahrungen an der Starfleet-Akademie. Beide erinnern sich voller Unbehagen an den ›Sadie Hawkins-Tanz‹. Wenn der im vierundzwanzigsten Jahrhundert gebräuchliche Tanz dieses Namens dem des zwanzigsten Jahrhunderts gleicht, so geht es darum, daß die Mädchen die Jungen auffordern. Nun, ich finde es schade, daß eine so fortschrittliche Serie wie The Next Generation davon ausgeht, daß sich an unserem heutigen Rollenverhalten während der nächsten vierhundert Jahre kaum etwas ändert: Im vierundzwanzigsten Jahrhundert scheint es noch immer üblich zu sein, daß Männlein Weiblein zum Tanzen auffordert. |
| Als Dr. Crusher nach dem Spiel süchtig geworden ist, bittet sie Data in die Krankenstation. Dort deaktiviert sie ihn und unterbricht mehrere positronische Verbindungen im Hinterkopf. Die nächste Szene zeigt Picard, LaForge und andere, die besorgt beim reglosen Data stehen und der Ärztin zuhören. Beverly Crusher behauptet, Data sei wegen eines defekten Servomotors gekommen und dann plötzlich zusammengebrochen. Moment mal. LaForge stand direkt neben Data, als Crusher ihn bat, die Krankenstation aufzusuchen. Er sollte jetzt eigentlich sagen: ›Seltsam. Der Servomotor muß ganz plötzlich ausgefallen sein, nachdem Sie ihn baten, zur Krankenstation zu kommen. Mir gegenüber hat er nämlich keinen Defekt erwähnt.‹ |
| Zur großen Überraschung kommt es am Ende der Episode, als Data mit einem Handlicht auf der Brücke erscheint, dessen Blinken die Führungsoffiziere von ihrer gefährlichen Spielsucht befreit. Eine Frage: Warum hat Fähnrich Robin Lefler die anderen infizierten Besatzungsmitglieder nicht auf Wesleys Versuch hingewiesen, Data zu reaktivieren? Sie befand sich bei Wesley, als sie das Suchtpotential des Spiels entdeckten. Sie leistete ihm auch Gesellschaft, als sie herausfanden, daß jemand Datas Systeme manipuliert hat. Zum Schluß gerät sie ebenfalls unter den Einfluß des Spiels. Erscheint es nicht sinnvoll, daß sie die anderen auffordert, Data im Auge zu behalten? |
| Nachdem Riker und Worf Wesley geschnappt haben, bringen sie ihn zur Brücke, setzen ihn in den Kommandosessel und zwingen ihn, die Augen zu öffnen. Er soll sich das Spiel ansehen. Wenn man aufpaßt, kann man erkennen, daß Wesley einmal blinzelt. Und wenn er blinzeln kann, ist er auch imstande, die Augen zu schließen. |
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| Logik und Voraussetzungen: |
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| Bis Worf und Riker Wesley zwingen wollen, das Spiel zu spielen, hat man den Eindruck, daß alle freiwillig damit in Kontakt gerieten. Gilt das auch für Picard? In Picard macht Urlaub erweckt er den Eindruck, nichts von Spielen zu halten. |
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| Geräte und Ausrüstung: |
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| Als Robin Wesley zeigt, worauf es bei einer manuellen Justierung der Sensoren ankommt, bietet uns eine Kameraeinstellung einen Blick auf die Konsole, und zwar über Robins Schulter hinweg. Hinzu kommt eine Nahaufnahme, in der ein Display mit dem blinkenden Hinweis ›Manual Calibration Verified‹ (manuelle Justierung wird geprüft). Als akustisches Signal erklingt rhythmisches Piepsen. Als das Bild zur vorherigen Perspektive zurückkehrt, piepst es nach wie vor, aber der Display-Hinweis blinkt nicht mehr. Außerdem unterscheiden sich in den beiden Einstellungen die Farben auf der Konsole voneinander. |
| Bei der Untersuchung des Androiden nimmt Wesley einen Scan vor, und Robin projiziert die Daten auf einen großen Bildschirm. Kurze Zeit später weist sie den Computer an, das Bild um den Faktor 4 zu vergrößern. Ein Teil der Darstellung schwillt an, und in einem kleinen Hinweisfenster erscheint eine 4. Allerdings: Der vergrößerte Teil, der nun den gesamten Projektionsbereich beansprucht, bildete vorher ein Neuntel des Gesamtbildes, woraus folgt: Es wird nicht um den Faktor 4 vergrößert, sondern um den Faktor 9. |
| Als Wesley Vorbereitungen dafür trifft, seinen Verfolgern zu entgehen, erwähnt er ein spezielles Transporterprogramm, das es ihm erlaubt, sich ganz nach Belieben von einem Ort zum anderen zu transferieren. Von dieser Möglichkeit macht er mehrmals Gebrauch, und aus einigen Dialogen geht hervor: Er scheint tatsächlich imstande zu sein, sich von einer Sektion der Enterprise in eine andere zu beamen, ohne dabei den Transporterraum aufsuchen zu müssen. (Ähnliches brachte Data in "Die ungleichen Brüder" zustande, als er sich von der Brücke auf den Planeten transferierte.) Doch kurz darauf folgt eine Szene, in der sich Wesley von einem Korridor zu einem Transferfeld im Transporterraum 3 beamt! Von einem speziellen Programm kann also gar nicht die Rede sein - es handelt sich vielmehr um ganz normales Transferieren! Nur deshalb ist LaForge in der Lage, Wesley zu lokalisieren und dem Captain mitzuteilen, daß er auf Deck 6 weilt. (Vermutlich setzten sich hier die Erfordernisse des Plots durch ...) |
| Es ist erstaunlich, daß das Spiel die gleiche Wirkung auf alle Besatzungsmitglieder erzielen kann, obwohl sie aus verschiedenen Völkern stammen. Was ist zum Beispiel mit Worf? Ist sein Gehirn nicht anders strukturiert? Wer könnte ihn zwingen, das Spiel zu spielen? |
| Gibt es einen besonderen Grund dafür, warum der Traktorstrahl am Ende der Episode vom vorderen Torpedokatapult ausgeht? |
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| Probleme mit Kontinuität und Produktion: |
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| Als Wesley seine Mutter in ihrem Quartier beim Spiel überrascht, will sie ihn dazu bringen, sich ebenfalls damit zu beschäftigen. Sie steht auf, bleibt direkt vor ihrem Sohn stehen und bietet ihm das Spiel an. Als die Perspektive wechselt, zeigen die Augenbereiche einmal nach unten und dann nach oben. |
| Als es zur zweite Szene von Wesley und Lefler in Zehn-Vorne kommt: Steht da im Hintergrund Brent Spiner in einer blauen Uniform am Fenster? |
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