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Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story Sternzeit: 1709.2 - 1709.6 Bei einem Patrouillenflug in der Nähe der Neutralen Zone verliert die Enterprise den Kontakt mit den Außenposten 2 und 3. Laut eines vor einem Jahrhundert abgeschlossenen Subraum-Vertrages bildet die Zone das Niemandsland zwischen der Föderation und dem Reich der Romulaner. Die Erde hat die Außenposten errichtet, um das Gebiet auf Verletzungen hin zu überwachen. Plötzlich taucht ein Schiff in der Nähe von Außenposten 4 auf und schießt einen leuchtenden Plasmaball ab, der ihn vernichtet. Danach verschwindet das Schiff im Nichts. Als die Bewegungssensoren anzeigen, daß es sich in die Neutrale Zone zurückzieht, nimmt Kirk an, es handele sich um einen Romulaner mit einem Tarnschirm. Spock fängt ein Bild der romulanischen Brücke auf und empfiehlt einen sofortigen Angriff. Die Romulaner sind Nachfahren der Vulkanier und noch immer kriegerisch. Seiner Ansicht nach verstehen sie nur die Sprache des Kampfes. Nach einer verwickelten Schlacht, bei der es ständig hin und her geht, siegt Kirk und bietet den Romulanern an, sie aus ihrem beschädigten Schiff zu beamen. Der Kommandant erwidert, dies sei nicht seine Art, und betätigt einen Hebel, der sein Schiff vernichtet.
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Credits
Anmerkungen Die Episode beginnt mit einer Hochzeit. Kirk nimmt seinen Platz hinter dem Podium ein und redet über das schöne Privileg, dessen Schiffskapitäne sich erfreuen. Der Monolog wird später als Teil von Miles und Keiko O'Briens Trauung in der The Next Generation-Episode "Datas Tag" wiederverwendet. Bei "Spock unter Verdacht" handelt es sich um eine eher Star Trek-untypische Folge. Die Handlung ist ungewöhnlich kriegerisch und im ansonsten sehr friedliebenden Star Trek wird der Konflikt ausnahmsweise nicht mit diplomatischen und friedlichen Verhandlungen beigelegt, sondern bis zum bitteren Ende mit Waffengewalt ausgetragen. Nun mögen manche Fans sagen, daß eine solche Art von Konfliktlösung in Star Trek nichts zu suchen hat, da Star Trek gerade aus der friedlichen Koexistenz verschiedener Völker seinen Reiz bezieht und sich Star Trek dadurch von anderer Science Fiction im Fernsehen und im Kino abhebt, allerdings übersehen solche Fans auch, daß eine große Stärke von Star Trek immer Abwechslungsreichtum war. Ab und zu muß man selbst Star Trek einen Ausflug in diesen Teil der Science Fiction zugestehen. Deutlich sieht man hier, wie sie sich Star Trek selbst bei einer so kriegerischen Folge noch von anderen Science Fiction Geschichten abhebt. In vielen Science Fiction Storys werden die Gegner als irgendwelche eindimensionalen Aliens gezeigt, über die man nichts erfährt und die einfach nur böse sind und die es deswegen gilt zu vernichten. Ganz anders hier. Die Romulaner werden sehr intensiv ausgeleuchtet, die Romulaner-Szenen sind die interessantesten der Folge, man erfährt viel über ihre Kultur und ihre Auffassung der Ehre. Die Romulaner-Kultur wird hier vorgestellt als ein Ableger einer früheren Vulkanier-Ära. Interessanterweise zählt die Ehre und die Pflichterfüllung zu den Tugenden der romulanischen Kultur. Diese Eigenschaften wurden erst sehr viel später auf die Klingonen übertragen. Die Romulaner sind in der Originalserie die um einiges kultivierteren Gegner als die Klingonen. Durch ihre Ehrenhaftigkeit zählen sie auch zu den interessantesten Gegnern. Die Klingonen in The Original Series halten noch nicht sehr viel von Ehre. Erst mit der The Next Generation wurden diese Eigenschaften vertauscht, die Klingonen wurden in die von Ehre und Ruhm getriebene Spezies verwandelt, während die Romulaner ihre früheren Eigenschaften im Großen und Ganzen vergessen haben. Sie wurden zwar in der The Next Generation, ähnlich wie in dieser Folge, immer noch sehr geheimnisvoll dargestellt, allerdings sind ihre Taten nicht mehr sehr ehrenvoll. Dadurch verlieren sie leider einen gewissen Reiz, auch wenn sie natürlich noch immer eine der interessantesten Spezies sind. Nach dem Ende von The Next Generation ist es um die Romulaner relativ still geworden. Bei Deep Space Nine spielten sie eine eher untergeordnete und in Voyager spielten sie so gut wie überhaupt keine Rolle. Interessant ist ebenfalls die Organisationsstruktur der Romulaner. Die erinnert sehr an die der alten Römer. Es gibt einen Zenturio und ein Praetor wird erwähnt, offenbar das Oberhaupt der romulanischen Kultur, der in den Schilderungen ein wenig an Cäsar erinnert. Auch die Gewänder der Romulaner haben unbestreitbar Ähnlichkeit mit Römer-Gewändern, wie wir sie aus Filmen kennen. Schon der Name Romulus weist auf eine solche Verbindung hin. Diese Verbindung zwischen den Römern und den Romulanern mag nicht sehr logisch erscheinen, da die Romulaner ja nicht von der Erde stammen, allerdings paßt sie hier ganz gut, denn offenbar haben die Romulaner in Eroberung und Unterwerfung anderer Sternensysteme auch eine ähnliche Philosophie und Zielsetzung wie die Römer. Die Handlung der Folge erinnert sehr an das typische Katz und Maus Spiel, das wir aus berühmten U-Boot-Kriegsfilmen wie "Jagd auf roter Oktober" kennen. Die gesamte Handlung scheint eine U-Boot-Geschichte gewesen zu sein, die man in den Weltraum verlegt hat. Das "toter Mann" spielen, das sowohl von den Romulanern als auch von Kirk praktiziert wird, erinnert zum Beispiel sehr an derartige Filme und Geschichten. Auch die Brücke des romulanischen Schiffes erinnert ein wenig an ein U-Boot. Der Rest der Handlung lebt vom Konflikt der beiden Kommandanten. Auf der einen Seite der romulanische Kommandant (übrigens gespielt vom späteren Sarek-Darsteller Mark Lenard), der in dieser Geschichte einige sehr sympathische und auch menschliche Züge bekam. Er wird als kriegsmüder Kommandant dargestellt, der die Konsequenzen einer erfolgreichen Mission genau kennt, nämlich, daß ein neuer Krieg zwischen Romulus und der Föderation ausbricht. Da er gegen den Krieg ist, wäre es ihm am liebsten, wenn sein Schiff von der Mission nicht zurückkehren würde. Trotzdem erfüllt er seine Pflicht bis in den Tod. Auf der anderen Seite haben wir Kirk, der ebenfalls den Krieg verhindern will, dazu aber groteskerweise Waffengewalt einsetzen muß. Im Konflikt der beiden Kommandanten laufen sowohl Mark Lenard als auch William Shatner zur Höchstform auf. Lobenswert ist aber auch, daß auch der Rest der Stammcrew in der Folge berücksichtigt wird, auch wenn sich die Handlung auf Kirk konzentriert und der Rest der Crew oft nicht viel zu tun bzw. zu sagen hat. Schön gemacht ist der Dialog zwischen Kirk und McCoy in Kirks Quartier, der ein wenig an den Dialog von Captain Pike und Dr. Boyce im Pilotfilm "Der Käfig" erinnert. Insgesamt zeichnet die Folge wie schon ihr Vorgänger ein recht düsteres Bild von der Galaxie und ihren Gefahren. Ansonsten macht die Folge noch den Versuch, sich mit Vorurteilen zu befassen. Lt. Stiles hat Vorurteile gegenüber Spock, weil er ebenso, wie die Romulaner spitze Ohren hat. Diese Thematik wird allerdings nicht sehr ernsthaft verfolgt und auch ihre Auflösung ist klischeehaft, denn Stiles wird, wie könnte es anders sein, von Spock gerettet, bei dem er sich anschließend entschuldigt und ihm von nun an vertraut. Überhaupt ist die Folge stark mit Klischees beladen. Da paßt es auch, daß ausgerechnet der Bräutigam Tomlinson das einzige Todesopfer ist. Auch Kirks Worte, die er am Ende der Folge an Angela Martine richtet, daß ihr Verlobter nicht umsonst gestorben ist, ist inzwischen doch eine sehr abgedroschene Floskel. Man könnte meinen, durch die vielen Klischees wird die Qualität der Folge gemindert, doch erstaunlicherweise stören die vielen Klischees relativ wenig und man sieht bei der ansonsten sehr spannenden Handlung gerne darüber hinweg. In Stiles Verdacht, Spock wäre ein Spion der Romulaner, sahen viele Fans damals eine Anspielung auf die McCarthy-Ära in den USA, in den 50er Jahren, als wahllos Bürger der USA als Spione der Sowjetunion verfolgt wurden, oftmals ohne daß dafür wirkliche Beweise existiert hätten. In dieser Folge erfahren wir einige sehr interessante Details über den Krieg zwischen der Föderation und den Romulanern, die den Grundstein für den auch in den späteren Serien auftauchenden Konflikt zwischen den beiden Welten bildet. Nach der offiziellen Star Trek-Chronologie wurde der Konflikt in den Jahren 2156-2160 ausgetragen. Gekämpft wurde mit primitiven nuklearen Waffen, die beiden Kriegsparteien haben sich nie zu Gesicht bekommen, da es noch keine visuelle Übertragungsmöglichkeit gab. Nach einer verheerenden Niederlage für die Romulaner, wurde über Subraumfunk ein Friedensvertrag ausgehandelt, in dem die Neutrale Zone als Puffer zwischen beiden Welten festgelegt wurde. Über 100 Jahre lang wurden die Grenzen dieser neutralen Zone nicht verletzt, bis zu dieser Folge, in der das Romulanerschiff in die neutrale Zone und später in Föderationsgebiet eindringt. Leider bleibt offen, wieso die Romulaner ausgerechnet jetzt, nach über 100 Jahren Frieden, die Föderation angreifen. Interessant ist noch die Mitteilung von Kirk an seine Besatzung, in der er sagt, daß die Enterprise notfalls zu opfern ist, wenn damit ein neuer Krieg zwischen Romulus und der Föderation zu verhindern ist. Dabei zeigt sich deutlich zu welch großen Opfern die Föderation bereit ist, wenn dadurch der Frieden erhalten werden kann. Die Spannung ist, wie schon in den vorangegangenen Folgen, auf konstant hohem Niveau. Die Spezial-Effekte ließen bei der Nachbearbeitung der Folge lange auf sich warten (deswegen wurde sie auch schon als 8. Folge gedreht, aber erst als 14. ausgestrahlt), sind aber auch entsprechend gut. Das Raubvogelschiff der Romulaner ist sehr interessant gestaltet, die Innenkulissen sind zwar sehr primitiv, was aber vielleicht auch beabsichtigt war, um die düstere Atmosphäre zu unterstreichen. Dafür sehen wir auf der Enterprise einige neue Kulissen. Da wäre zum einen die Messe, die in Wirklichkeit ein umgebauterTransporterraum ist und der Phaserkontrollraum, den wir bisher auch noch nicht gekannt haben. Einziges kleines Manko der Spezial-Effekte sind die Effekte bei den Phasern. Immer wenn davon die Rede ist, daß man die Phaser abfeuert, bekommt man den Torpedoeffekt zu sehen. Die Phasereffekte waren in diesem Umfang zu teuer und zu aufwendig für damalige Zeiten. Die Folge war schließlich auch so schon die zweitteuerste der gesamten Serie. In dieser Folge stößt die Enterprise zum ersten mal auf die Romulaner. Ein Wiedersehen mit diesem Volk gibt es in den Folgen "Wie schnell die Zeit vergeht" und "Die unsichtbare Falle", sowie in zahlreichen The Next Generation-Folgen. Nach der Ausstrahlungsreihenfolge beinhaltet diese Folge den letzten Auftritt von Grace Lee Whitney als Janice Rand. Außer in dieser Folge hatte sie Auftritte in den Folgen "Das Letzte seiner Art", "Der Fall Charlie", "Implosion in der Spirale", "Kirk : 2 = ?", "Miri, ein Kleinling", "Pokerspiele" und "Kodos, der Henker". Barbara Baldavin, die hier Angela Martine spielt, hat bereits in der nächsten Folge "Landurlaub" einen weiteren Auftritt. Sie spielt dort Angela Teller. Außerdem spielt sie Baker in der Folge "Der schlafende Tiger". Lawrence Montaigne (Decius) war zu Beginn der zweiten Staffel als Ersatzschauspieler für Spock vorgesehen, als Leonard Nimoy eine zu hohe Gage forderte. Doch dann einigte man sich doch noch mit Nimoy. Montaigne hat noch einen weiteren Auftritt, als Stonn, in der Folge "Weltraumfieber". In dieser Folge taucht zum ersten Mal in Star Trek Mark Lenard auf. Er spielt später in der Folge "Weltraumfieber" Spocks Vater Sarek. Die selbe Rolle spielt er in den Star Trek-Filmen "Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock", "Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart" und "Star Trek VI: Das unentdeckte Land", sowie in den The Next Generation-Folgen "Botschafter Sarek" und "Wiedervereinigung?, Teil I". Außerdem spielt er in "Star Trek I: Der Film" einen klingonischen Captain. Vince Deadrick, der hier einen Romulaner spielt, sahen wir bereits in der Folge "Der alte Traum" als Fähnrich Matthews.
Kernige Dialoge ›Der da ist ein Zauberer.‹ - Der romulanische Kommandant, der mit einem Untergebenen über Kirks Fähigkeiten spricht, seine nächsten Schritte vorauszuberechnen.
Fehler und Ungereimtheiten
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