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Markus Dippold
letzte Aktualisierung:
29. Mai 2013
Kritik, Meinungen & Kommentare:
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Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story
Sternzeit: 45349.1 - 45351.9
Die Enterprise fliegt nach Penthara IV, um dort bei einem Notfall zu helfen. Ein kleines Raumschiff erscheint, und der Pilot beamt sich direkt auf die Brücke, stellt sich dort als Rasmussen vor. Er behauptet, ein Historiker zu sein, der fast dreihundert Jahre aus der Zukunft kommt. Angeblich reiste er in die Vergangenheit, um Picard und die Enterprise bei diesem Einsatz zu beobachten. Zwar ist der Captain skeptisch, aber er nimmt Rasmussens Schiff in einem Shuttlehangar auf und erlaubt dem Fremden, sich der Besatzung hinzuzugesellen. Kurze Zeit später erreicht die Enterprise Penthara IV, und dort stellt man folgendes fest: Ein Asteroid stürzte vor wenigen Tagen auf einen unbewohnten Kontinent, und dadurch entstand eine gewaltige Staubwolke, die nun das Sonnenlicht abschirmt.
Es gelingt Picard und seiner Crew, den Planeten zu retten, und anschließend verabschiedet sich Rasmussen. Doch der Captain und einige Brückenoffiziere hindern ihn daran, die Enterprise zu verlassen. Sie glauben, daß er diverse Objekte gestohlen hat. Rasmussen erlaubt Data, sich an Bord seines kleinen Raumers umzusehen, und vorher muß der Androide versprechen, nichts von dem zu verraten, was er dort sieht. Kaum sind sie in dem aus der Zukunft stammenden Schiff, als Rasmussen einen gestohlenen Phaser hervorholt und ihn auf Data richtet. Er gibt zu, in Wirklichkeit ein frustrierter Erfinder aus dem zweiundzwanzigsten Jahrhundert zu sein. Die Zeitmaschine ist nicht von ihm entwickelt worden. Er hat sie einem tatsächlichen Zeitreisenden aus dem sechsundzwanzigsten Jahrhundert abgenommen, der in Rasmussens relativer Gegenwart Studien betreiben wollte. Der Plan des Erfinders besteht darin, mit den gestohlenen Gegenständen in seine Zeit zurückzukehren und dort ein Patent auf sie anzumelden. Eine Enttäuschung erwartet ihn: Der Phaser funktioniert ebensowenig wie alle anderen entwendeten Geräte - der Computer hat sie deaktiviert. Data eskortiert Rasmussen in den Hangar, und Worf bringt ihn in der Arrestzelle unter. Die Zeitmaschine reagiert auf einen automatischem Timer und transferiert sich in die Zukunft.
Bildergalerie
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Die Enterprise entdeckt nach einer temporalen Verzerrung ein kleines Shuttle im Weltall. | Wenige Sekunden später steht Rasmussen auf der Brücke und ... |
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... verblüfft alle mit der Aussage, er sei ein zeitreisender Historiker. | Er erklärt den Offizieren, daß er Forschungen über das 22. bis 24. Jahrhundert anstellt. |
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Er zeigt auch großes Interesse an Data. | Doch die Enterprise muß nun weiter zu ihrem eigentlichen Auftrag. Ein Asteroid ist auf einem Planeten eingeschlagen. |
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Geordi und Picard besprechen mit Moseley das Vorgehen. Es sollen Bohrungen erfolgen, um Kohlendioxid freizusetzen. | Während der vorangehenden Simulationen benimmt sich Rasmussen schon etwas merkwürdig. |
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Schließlich wird gebohrt. Das Ziel ist ein kontrollierter Treib- hauseffekt, um damit die Wärme auf dem Planeten zu halten. | Rasmussen geht nun Troi und Crusher auf die Nerven. |
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Auf dem Planeten geht etwas schief. Erdbeben und Vulkanausbrüche sind die Folge. | Während Data die Daten analysiert, bedient sich Rasmussen unerlaubt an seiner Ausrüstung. |
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Picard muß sich entscheiden. Entweder brennt er die Atmosphäre des Planeten weg oder der Plan gelingt. | Er versucht, Informationen aus Rasmussen herauszuholen, doch der windet sich wie ein Aal auf dem Trockenen. |
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Der Plan gelingt, die Enterprise kann die freiwerdende Energie wie ein Blitzableiter ins All blasen. | Bliebe noch das Problem Rasmussen. Die Offizieren haben Verdacht geschöpft. |
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Rasmussen erlaubt Data, mit an Bord der Zeitkapsel zu gehen. Er will Data entführen. | Doch das mißlingt und die Zeitkapsel reist ohne Rasmussen in die Vergangenheit zurück. |
Credits
Regie: | Paul Lynch |
Drehbuch: | Rick Berman |
Story: | Rick Berman |
PCode: | 209 |
Erstausstrahlung: | USA: 18.11.1991; Deutschland: 11.04.1994 |
Hauptrollen: | Jean-Luc Picard (Partrick Stewart)
William T. Riker (Jonathan Frakes)
Data (Brent Spiner)
Dr. Beverly Crusher (Gates McFadden)
Deanna Troi (Marina Sirtis)
Geordi LaForge (LeVar Burton)
Worf (Michael Dorn)
Miles Edward O'Brien (Colm Meaney)
Guinan (Whoopi Goldberg)
Dr. Hail Moseley, Wissenschaftler auf Penthara IV (Stefan Gierasch)
Berlingoff Rasmussen (Matt Frewer)
Fähnrich Felton, Steuerfrau (Sheila Franklin)
Wissenschaftlerin auf Penthara IV (Shey Garner)
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"Der zeitreisende Historiker" ist eine intelligent angelegte Episode, die geschickt Humor und Spannung miteinander verknüpft. Zum einen gilt es, einen Planeten zu retten, zum anderen, das Geheimnis dieses merkwürdigen Mannes zu ergründen. Daß der Planet letztlich gerettet wird, ist klar, daher ist die spannendste Szene der Episode die, wo Picard Rasmussen bittet, ihm zu sagen, wie es ausgehen wird. Dabei betreibt Picard zum einen Selbstanalyse bezüglich seiner bisherigen Verstöße gegen die oberste Direktive und wägt gleichzeitig ab, ob ein Verstoß in diesem Fall angebracht ist.
Der Zuschauer fühlt mit der Crew, da er erst spät in Rasmussens Betrug eingeweiht wird, nämlich beim Diebstahl des Tricorders in Datas Quartier. Rasmussens lockere, fröhliche und vor allem neugierige Art läßt ihn zunächst vertrauensvoll und sympathisch erscheinen. Höchstens Deannas schlechtes Gefühl ihm gegenüber läßt einen milden Verdacht aufkeimen, aber da sein Schiff zweifelsohne aus der Zukunft stammt, wird man von der Auflösung doch überrascht.
Die Episode wäre wohl nur halb so gut, würde jemand anders als Matt Frewer Dr. Rasmussen spielen. Er erweckt tatsächlich den Eindruck eines fanatischen Historikers, der es gar nicht erwarten kann, ein berühmtes/wichtiges Ereignis einmal aus nächster Nähe zu sehen und direkt dabei zu sein, zu sehen, was die einzelnen Leute tun und wie sie es tun. Sein Improvisationstalent ermöglicht es Rasmussen, stets eine passende Antwort parat zu haben, wobei er aber meist nur erwähnt, nichts preisgeben zu dürfen; das Verstecken hinter der drohenden Veränderung der Zeitlinie paßt ihm bestens. Die logische Schwäche, daß seine Anwesenheit bereits eine Beeinflussung darstellt, haben die Autoren dieser Episode unter den Tisch gekehrt.
Riker und Worf dürfen einmal mehr ihre Charaktere in einer Antwort versinnbildlichen, als Rasmussen sie fragt, was sie für die bedeutendste Erfindung der letzten 200 Jahre halten. Als Forscher meint Riker, das wäre für ihn die Warpspule, die eine enorme Erweiterung des Horizonts ermöglicht hat. Für Worf ist es - was auch sonst - die Erfindung des Phasers.
Ein wenig enttäuschend ist dafür der Captain. Er hat im Umgang mit Rasmussen nicht die Stärke, die sonst für ihn charakteristisch ist, sondern beantwortet sich seine Fragen häufig selbst, indem er aufzeigt, wie das Wissen um die Zukunft jene verändern könnte. Vor allem aber ist er in der Szene, als er von Rasmussen wissen will, ob er den Planeten gerettet haben wird, schon beinahe am Betteln, um das Ergebnis zu erfahren. Wir kennen Picard als einen entschlußfreudigen Mann, der selten zögert. Doch hier kann er sich zunächst nicht entschließen. Das entspricht nicht dem Picard, den man aus anderen Episode kennt. Dafür weiß man dann aber, daß die Sache so gut wie überstanden ist, als Picard sich wieder faßt und mit festem Willen befiehlt, das riskante Manöver durchzuführen und damit Alles oder Nichts haben wird.
Eine angenehme Überraschung sind die Effekte. Das Schiff aus der Zukunft ist interessant schlicht gehalten. Vor allem aber überzeugt die Szene, als Picard die Phaser erneut abfeuern läßt: in Sekunden wird der ganze Planet von Plasma überzogen, das dann auf die Enterprise umgelenkt und vom Hauptdeflektor ins All geblasen wird. Möglicherweise der beste Effekt, den The Next Generation bisher zu bieten hatte.
Das Design des Schiffes aus der Zukunft wurde bei Voyager in der Episode "Vor dem Ende der Zukunft, Teil I" und "Vor dem Ende der Zukunft, Teil II" adaptiert.
Die Erwähnung Khan Noonian Singhs bezieht sich auf "Star Trek II: Der Zorn des Khan", wo eben jener Mann einen Rachefeldzug gegen Kirk startet. Der gesamte Film bezieht sich seinerseits auf die The Original Series-Episode "Der schlafende Tiger".
Kernige Dialoge
›Ich nehme an, daß sich die Tür mit Ihrem Handmuster öffnen läßt. Und es spielt sicher keine Rolle, ob Sie bei Bewußtsein sind oder nicht.‹ - Mit dieser subtilen Drohung will Data Rasmussen veranlassen, die Tür der Zeitmaschine zu öffnen.
Fehler und Ungereimtheiten
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| Als Rasmussen zum erstenmal auf der Brücke erscheint, spricht er davon, fast dreihundert Jahre weit in die Vergangenheit gereist zu sein. Darüber hinaus meint er, aus dem späten sechsundzwanzigsten Jahrhundert zu kommen. Diese beiden Bemerkungen sollten Picard beweisen, daß der Besucher lügt. In "Die Neutrale Zone" nennt Data das aktuelle Jahr: 2364 A.D. Wenn einer Staffel von The Next Generation etwa einem Jahr entspricht, so spielt "Der zeitreisende Historiker" rund dreieinhalb Jahre später - immerhin ist "Die Neutrale Zone" die letzte Episode der ersten Staffel. Mit anderen Worten: Die Ereignisse von "Der zeitreisende Historiker" sind im späten vierundzwanzigsten Jahrhundert angesiedelt. Wenn Rasmussen wirklich fast dreihundert Jahre in die Vergangenheit gereist ist, so kommt er aus dem siebenundzwanzigsten und nicht aus dem sechsundzwanzigsten Jahrhundert. |
| Kurz nach Rasmussens Ankunft an Bord findet eine Art Versammlung in der Beobachtungskammer statt. In Trois Gegenwart wiederholt der Besucher seine Lüge, ein Historiker aus dem sechsundzwanzigsten Jahrhundert zu sein. Als Picard die Counselor später um Rat fragt, gibt sie folgende Auskunft: Sie hat den Eindruck gewonnen, daß Rasmussen etwas verbirgt. Wieso ist sie nicht imstande, die Lüge als solche zu erkennen? In "Die Schlacht von Maxia" war Deanna Troi imstande, die üblen Absichten des Ferengi-Kommandanten zu spüren. Sie sollte also in der Lage sein, den Besucher zu durchschauen. Da wir gerade dabei sind: Warum versagen hier LaForges besondere Fähigkeiten? In "Der Planet der Klone" bereitet es dem Chefingenieur überhaupt keine Schwierigkeiten, die Lügen des Kolonie-Oberhaupts zu erkennen. LaForge erklärt in jener Episode, daß er die physischen Veränderungen sehen kann, zu denen es kommt, wenn jemand bewußt die Unwahrheit sagt. Bei den Angehörigen anderer Völker läßt sich so etwas nicht so leicht und manchmal gar nicht feststellen, aber menschliche Lügner kann Geordi angeblich auf den ersten Blick erkennen. Rasmussen ist ein Mensch. |
| Als Rasmussen Data in die Zeitmaschine geführt hat, gesteht er die wahren Gründe für seinen Besuch: Er will die in der Enterprise gestohlenen Gegenstände ins zweiundzwanzigste Jahrhundert mitnehmen und dort behaupten, sie erfunden zu haben. Ganz abgesehen davon, daß zu den entwendeten Objekten auch ein klingonischer Dolch gehört (gibt es im zweiundzwanzigsten Jahrhundert keine Messer?) - Rasmussens Plan kann einfach nicht funktionieren. Man denke nur an die Entwicklung unserer Elektronik in den vergangenen vierzig Jahren. Angenommen ein Erfinder aus den fünfziger Jahren erscheint in der Gegenwart und reißt sich einen kompakten Computer unter den Nagel, zum Beispiel einen der Apparate, die man Notebooks nennt. Anschließend kehrt er in seine Zeit zurück, überzeugt davon, Ruhm und Reichtum zu erringen, indem er den gestohlenen Computer als seine Erfindung präsentiert und vermarktet. Aufgrund einer graphischen Benutzeroberfläche lernt der Dieb recht schnell, mit dem Gerät umzugehen. Doch als er es auseinandernimmt, ergeben sich die ersten Probleme. Der Apparat enthält integrierte Schaltkreise, sogenannte ICs. Sie sind flach und rechteckig; Kontaktstifte ragen aus ihnen heraus. Beim Erfinder beschränkt sich das Wissen um Elektronik auf die Röhrentechnik, aber gehen wir trotzdem einmal davon aus, daß er es irgendwie schafft, die Funktionsweise der ICs zu enträtseln - wie soll er sie dann herstellen? Eine Erfindung bringt nur dann viel Geld ein, wenn man sie für die Massenproduktion verwerten kann. In den fünfziger Jahren gab es gar nicht die notwendige Produktionstechnik, um Notebooks herzustellen! Der Erfinder hat nur ein interessantes Gerät, mehr nicht. |
| An einem Punkt muß Picard eine Entscheidung treffen, um den Planeten zu retten. Wenn er nichts unternimmt, droht Zehntausenden von Personen der Tod. Wenn er einen Vorschlag von LaForge annimmt, so riskiert er, daß die ganze Atmosphäre der von einer Katastrophe heimgesuchten Welt verbrennt. Zwar ist der Captain nicht davon überzeugt, daß Rasmussen wirklich aus der Zukunft kommt, aber er muß alle Möglichkeiten in Betracht ziehen. Deshalb fragt er ihn nach den Konsequenzen der Entscheidung, die es zu treffen gilt. Der zeitreisende Historiker lehnte es ab, Auskunft zu geben. Angeblich besteht dadurch die Gefahr, daß er seine Vergangenheit ändert. Er meint: Vielleicht verzichtet Picard darauf, LaForges Methode zu verwenden; und dann könnte auf dem Planeten jemand überleben, der später zu einem Adolf Hitler wird. Picard hält das nicht für ein überzeugendes Argument und erwidert: ›Seit der Entdeckung des ersten Wurmlochs wird jeder Philosophiestudent zu Beginn seines Studiums mit dieser Frage konfrontiert. Aber wir sind hier nicht in einem Hörsaal, in dem temporale Logik erörtert wird.‹
Am Ende der Episode bittet Rasmussen darum, in seine eigene Zeit zurückkehren zu dürfen. Picard lehnt ab und stellt dem Besucher folgende Frage: ›Was sollte mich dazu veranlassen, Ihnen eine solche Möglichkeit zu geben?‹ Wie wär's hiermit: Vielleicht ist Rasmussen der Urururururgroßvater von Riker. Vielleicht half er Cochrane, dem Erfinder des Warptriebwerks, während einer frühen Entwicklungsphase mit der einen oder anderen Idee. Vielleicht inspirierte er mit seinen Geschichten vom Leben in der Zukunft eine ganz neue Generation von Politikern. Niemand kann die Auswirkungen eines einzelnen Lebens auf historische Entwicklungen genau beurteiten, doch Picard - der angeblich über temporale Logik Bescheid weiß -, läßt in der Vergangenheit eine Lücke entstehen, indem er Rasmussen die Rückkehr verweigert. Wäre es nicht besser, ihn von Data ins zweiundzwanzigste Jahrhundert begleiten zu lassen, damit der Androide die Zeitmaschine anschließend in die relative Gegenwart zurücksteuert? Wenn Rasmussen herausgefunden hat, wie sie funktioniert, sollte auch Data dazu imstande sein.
Aber vielleicht sollte man diese Idee auch ablehnen, weil Rasmussen mit dem Wissen um die Zukunft in seiner Zeit großen Schaden anrichten könnte. Der Umstand, daß sich nichts veränderte, als Picard entschied, Rasmussen im vierundzwanzigsten Jahrhundert zu behalten, beweist die Richtigkeit dieser Entscheidung. Trotzdem muß man sich fragen, wie Picard sicher sein konnte, die richtige Entscheidung zu treffen. Geht aus historischen Aufzeichnungen hervor, daß Rasmussen plötzlich verschwand? Nun, vielleicht ließen sich bei der Durchführung des ersten Plans Risiken vermeiden, wenn Dr. Crusher zunächst Rasmussens Gedächtnis löscht ...) |
| Während der ersten Besprechung in der Aussichtskammer behauptet Picard, Rasmussens ID-Dokumente überprüft zu haben. Angeblich ist mit ihnen alles in Ordnung. Wie prüft man die Gültigkeit eines Ausweises, der aus der Zukunft stammt? |
| Nach der Besprechung bringt Data Rasmussen zu seinem Quartier. Dort fragt der Androide den Historiker, ob er im sechsundzwanzigsten Jahrhundert noch lebt. Rasmussen lehnt natürlich eine Antwort ab, aber aufgrund der Ereignisse in dieser Episode müßte Data eigentlich zu einem ganz bestimmten Schluß gelangen. Mehrmals erkundigt sich Rasmussen nach den Fähigkeiten des Androiden und scheint immer wieder über sein Potential zu staunen. Er bittet sogar um schematische Darstellungen. Dieses Verhalten deutet doch darauf hin, daß es Data im sechsundzwanzigsten Jahrhundert nicht mehr gibt, oder? |
| In einer Szene sucht Rasmussen den Maschinenraum auf, um neue Fragen zu stellen. Als LaForge aufsteht und zur zentralen Konsole geht, erkundigt sich der Besucher nach seinem VISOR. Anschließend sagt Rasmussen etwas, das wie ›Ich habe ein Bild von Ihnen, das Sie mit dem Ding zeigt, Lev‹ klingt. Aber eigentlich heißt der Chefingenieur Geordi LaForge, nicht LeVar Burton. Oder hat Rasmussen vielleicht ›Laf‹ gesagt und damit die Kurzform für ›LaForge‹ benutzt? (Es läßt sich kaum feststellen.) |
| In dieser Episode präsentieren uns die Produzenten einen erheblichen Zeitsprung, als die Enterprise den ersten Versuch unternimmt, der Kolonie auf Penthara IV zu helfen. Ein Asteroid ist auf den Planeten gestürzt und hat eine gewaltige Staubwolke entstehen lassen, die das Sonnenlicht filtert, wodurch es kälter wird. LaForge entwickelt den Plan, mit den Phasern Löcher in die planetare Kruste zu bohren und unterirdisches Kohlendioxidgas entweichen zu lassen. Er erhofft sich davon einen Treibhauseffekt, der es wärmer werden läßt und so eine Eiszeit verhindert. Nur wenige Sekunden nach dem Einsatz der Phaser meldet LaForge einen Anstieg der Temperatur bei zwei äquatorialen Meßstationen. Aber die Temperatur der Atmosphäre von Planeten verändert sich nicht annähernd so schnell. So ist es zum Beispiel an Nachmittag zwischen drei und vier Uhr am wärmsten, obgleich die Sonne mittags ihren höchsten Stand erreicht. Man spricht in diesem Zusammenhang von thermischer Verzögerung. |
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| Logik und Voraussetzungen: |
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| Zu Beginn der Episode begegnet Rasmussen in der Aussichtskammer den Führungsoffizieren. Riker fragt, wann Historiker damit begannen, Zeitreisen für ihre Forschungen zu unternehmen. Nun, Kirk und seine Gefährten haben derartige historische Forschungen schon mehrere Jahrzehnte zuvor betrieben, und zwar in "Ein Planet, genannt Erde". |
| Als Rasmussen in der Krankenstation darauf hinweist, gerade erst im zweiundzwanzigsten Jahrhundert gewesen zu sein, meint Beverly Crusher, vermutlich hätte er dort Mundschutz und Operationshandschuhe gesehen - weil es damals noch keine Quarantänefelder gab. Erstaunlicherweise benutzt sie selbst solche Handschuhe, um Odan in Rikers Körper unterzubringen (siehe "Odan, der Sonderbotschafter") und beim Austausch von Worfs Rückgrat in "Die Operation". |
| Man muß sich fragen, wie Rasmussen angesichts der ungeheuren Entfernungen im Weltall die Enterprise finden konnte. Vermutlich hat er im sechsundzwanzigsten Jahrhundert historische Aufzeichnungen gesehen, die das Raumschiff Enterprise unter dem Kommando von Captain Jean-Luc Picard betreffen. Nur dadurch ergibt die Episode einen Sinn, denn als Rasmussen an Bord kommt, weiß er erstaunlich viel über Schiff und Crew. Zumindest ein Teil seines Wissens muß echt sein; andernfalls wäre er als Schwindler und Betrüger ein wahres Genie. Entweder brach Rasmussen mit detaillierten Kenntnissen bezüglich der Enterprise auf, oder er machte zunächst einen Abstecher in die Zukunft, um dort ein geeignetes Ziel für seine Techno-Diebstähle auszuwählen. |
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| Geräte und Ausrüstung: |
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| Während eines Gesprächs mit Picard spielt Rasmussen weiterhin die Rolle des Historikers, indem er die Breite des Bereitschaftsraums mißt. Er weicht zur Tür zurück und zählt die Schritte bis zum Fenster. Wieso bleibt das Schott geschlossen? Der Besucher tritt ganz dicht an die Tür heran, doch sie öffnete sich nicht. |
| Als Rasmussen in seinem Quartier eintrifft, nähert er sich dem integrierten Frisiertisch und betätigt eine Taste an der linken Seite. Daraufhin gleitet eine Schiebefläche beiseite, und zum Vorschein kommt ein Waschbecken. In "Die Verfemten" drückt Danar eine Taste auf der rechten Seite, um das Waschbecken zu aktivieren.) |
| Beim ersten Versuch der Enterprise, dem Planeten zu helfen, werden mit Phasern Löcher in die Kruste gebohrt. Subplanetares Kohlendioxidgas soll freigesetzt werden, um einen Treibhauseffekt zu bewirken. LaForge meint, es seien mehr als zwanzig Bohrungen notwendig. Während die Aktion läuft, meldet Worf einmal: ›Ziel 14 komplett.‹ Das bedeutet: Es sind mindestens vierzehn Bohrungen durchgeführt worden. Später kommt es an den entsprechenden Stellen auf dem Planeten zu seismischen Störungen, die Erdbeben und Vulkanausbrüche zur Folge haben. Riker zeigt dem Captain eine graphische Darstellung, die sich jedoch auf nur acht Bohrstellen beschränkt. Was ist mit den anderen passiert? |
| Nachdem Data die Zeitmaschine betreten hat, richtet Rasmussen einen Phaser auf ihn. Während er seine wahren Absichten nennt, zielt er auch weiterhin auf den Androiden. Doch seine Hand ist um den unteren Bereich des Kolbens geschlossen; von dort aus kann er den Auslöser gar nicht betätigen. Dadurch dürfte der Strahler recht nutzlos für ihn sein, oder? |
| Als Data in seiner Unterkunft mit Rasmussen spricht, meldet sich LaForge von dem Planeten Penthara IV. Die Hintergrundmusik verklingt sofort, was durchaus einen Sinn ergibt, denn sie soll ja nicht stören. Doch nach dem Kom-Kontakt bleibt alles still. Sollte die Musik jetzt nicht wieder zu hören sein? |
| Picard wirft Rasmussen vor, an Bord der Enterprise Geräte gestohlen zu haben. Er erlaubt es dem Historiker nicht, die Zeitkapsel allein zu betreten, sorgt dafür, daß Data ihn begleitet. Im Innern des kleinen Schiffes holt Rasmussen einen Phaser hervor und versucht, den Androiden zu betäuben. Doch die Waffe funktioniert nicht. Picard erklärt später, der Computer hätte sie deaktiviert. Das technische Handbuch weist uns darauf hin, daß die Phaser mit einer Sicherheitskomponente sowie einem Subraum-Transceivermodul ausgestattet sind - der Computer ist also tatsächlich imstande, eine Waffe zu deaktivieren. Warum macht er von dieser Möglichkeit nicht auch in anderen Episoden Gebrauch, zum Beispiel in "Die Verfemten" und "Ungebetene Gäste"? |
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| Probleme mit Kontinuität und Produktion: |
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| Es werden Vorbereitungen für den zweiten Versuch getroffen, der Kolonie auf Penthara IV zu helfen - die Enterprise wendet sich dem Planeten zu. Doch der Wandschirm im Kontrollraum vermittelt noch immer den Eindruck, daß sich das Schiff im Standardorbit befindet. |
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