Suche aufrufen © & Design Markus Dippold letzte Aktualisierung: 29. Mai 2013 Kritik, Meinungen & Kommentare: Homepage-Master |
Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story Sternzeit: 3614.9 - 3615.4 Als Kirk und McCoy auf Argelius II Scott neben der Leiche einer Tänzerin finden, ist der städtische Ermittler Hengist von der Schuld des Chefingenieurs überzeugt. Zum Glück verlangt der Beamte Jaris weitere Beweise. Während einer Zeremonie spürt Jaris' Gattin Sybo, eine Emphatin, die Gegenwart eines bösen Geistes, der von unglaublichem Haß auf Frauen erfüllt ist. Das Licht im Raum geht aus, die Frau schreit auf. Als es wieder hell wird, läßt Scott die Tote zu Boden sinken. Die Gruppe beamt zur Enterprise hinauf, um deren Lügendetektor-Computer einzusetzen. Er zeigt schnell, daß Scott Sybo nicht umgebracht hat. Unter Verwendung ihrer letzten Worte und mit Hilfe des Bibliothekscomputers finden Kirk und Spock die Wahrheit: Der Mörder ist in Wirklichkeit eine energetische Lebensform, die sich von Emotionen, speziell Angst, ernährt. Man verfolgt seine Herkunft über die Morde Jack the Rippers bis zu einer Reihe von Tötungen vor einem Jahr auf Rigel IV. Das Wesen wird Redjac genannt. Kirk, der weiß, daß Hengist von Rigel IV stammt, beschuldigt den Ermittler. Hengist will sich den Weg freikämpfen, doch Kirk schlägt ihn zu Boden. Redjac flieht plötzlich in den Schiffscomputer. Während Spock die Kontrolle über das System aufrechterhält, setzt McCoy die Crew unter Sedative, damit sie keine Angst zeigt. Redjac wird wieder zu Hengist, aber Kirk ist darauf vorbereitet. McCoy pumpt den Massenmörder mit Beruhigungsmitteln voll, und Spock setzt den Transporter ein, um das Energiewesen im Weltall zu zerstreuen.
Bildergalerie
Credits
Anmerkungen In "Kirk unter Anklage" wurde zum ersten Mal in Star Trek eine Kriminalgeschichte in eine Handlung mit eingeflochten. Dies wird auch in "Der Wolf im Schafspelz" wieder gemacht. Hier dreht sich sogar der größte Teil der Folge um die Kriminalgeschichte. Erst in den letzten Minuten, als klar wird, daß die Morde ein fremdes Wesen begangen hat, nimmt die Handlung eine andere Richtung und begibt sich mehr ins Horrorgenre. Kriminalgeschichten im Science Fiction-Gewand können recht interessant und kurzweilig sein, doch Star Trek hat damit meistens kein sehr glückliches Händchen gehabt, man denke nur an die vergleichsweise mittelmäßigen The Next Generation-Folgen "Riker unter Verdacht" und "Verdächtigungen". Hier haben wir es mit einer der besser gelungenen Kombinationen aus Krimi und Star Trek zu tun. Nach dem ersten Mord scheint alles auf eine langweilige Folge hinzudeuten, in der in einer langwierigen und schwierigen Ermittlung Scottys Unschld bewiesen werden kann. Doch spätestens nach den beiden anderen Morden ist das Interesse des Zuschauers an der Handlung geweckt, denn als Zuschauer von TV-Serien weiß man natürlich, daß es völlig indiskutabel ist, daß Scotty der wahre Täter ist. Trotzdem kann man sich nach den drei Morden schwer einen anderen Täter als Scotty vorstellen. Aus diesen Unvereinbarkeiten wird in dieser Folge gekonnt Spannung und damit Interesse des Zuschauers bezogen. Gerade weil es klar ist, daß Scotty nicht der Täter sein kann, die Lösung des Kriminalfalls aber alles andere als auf der Hand liegt, wird die Folge äußerst kurzweilig. In der deutschen Version der Folge erfährt man einiges über Scottys Vergangenheit. Laut McCoy kam Scotty auf die Enterprise, als ihn seine Frau sitzen gelassen hat und mit einem anderen Mann durchbrannte. Offenbar hatte Scotty daraufhin einige Zeit einen Haß auf Frauen, den er inzwischen aber wohl überwunden hat. Das ist jedoch eine Erfindung der Synchronisation. In der Originalversion hatte Scotty einen Unfall, der von einer Frau verursacht wurde. Deswegen hat er auch die Kopfverletzung, die mehrmals in der Folge erwähnt wird. Nach "Der Tempel des Apoll" darf sich Scotty hier erneut für etwas anderes als seine Maschinen interessieren, nämlich für eine Frau, doch wie schon bei Lt. Palamas in "Der Tempel des Apoll" steht seine Liebe unter keinem guten Stern. Obwohl sich fast die komplette Handlung um Scotty dreht, hat James Doohan in dieser Folge kaum mehr Dialog, als in den anderen Folgen. Er darf nur immer wieder beteuern, daß er die Morde nicht begangen hat, beziehungsweise, daß er sich an nichts erinnern kann. Auch die anderen Nebencharaktere kommen dieses Mal eher kurz. Chekov und Uhura sind gar nicht mit von der Partie und Sulu hat lediglich einen sehr kleinen Auftritt. Interessant ist die Art der Verbrechensaufklärung im 23. Jahrhundert. Kirk und Spock verlassen sich bei ihrer Verteidigung vollkommen auf den Schiffscomputer. Der Computer hat offenbar eine Art Lügendetektor eingebaut, mit dem er sofort feststellen kann, ob jemand die Wahrheit sagt, oder lügt. Mit diesen Mitteln dürfte Verbrechensbekämpfung im 23. Jahrhundert kein großes Problem mehr sein, auch wenn es natürlich fragwürdig ist, sich so vollkommen auf ein technisches und damit auch manipulierbares Gerät, wie den Computer zu verlassen. Nicht ganz umsonst, sind Lügendetektortests in Deutschland vor Gericht kein zulässiges Beweismittel. Ebenfalls fraglich ist es, wieso der Lügendetektor nicht schon in Folge "Kirk unter Anklage" eingesetzt wurde, um die Richtigkeit von Kirks Aussage zu bestätigen. Interessanterweise wurde in dieser Folge die Geschichte von ›Jack the Ripper‹ aufgegriffen. Bis heute wurde nie eindeutig geklärt, wer ›Jack the Ripper‹ war. Um den berühmten Frauenmörder ranken sich viele Legenden und Mythen und es gibt viele verschiedene Theorien, Spekulationen und Verschwörungstheorien über den berühmten Frauenmörder. Star Trek fügt in dieser Folge eine Theorie hinzu. Laut dieser Folge war ›Jack the Ripper‹ in Wirklichkeit ein fremdes Wesen, welches von dem jeweiligen menschlichen Täter Besitz ergriffen hatte. Intersannt ist auch die 15-minütige Szene, die ohne Unterbrechung im Konferenzraum spielt, vielleicht die längste zusammenhängende Szene in Star Trek überhaupt. Kirk und Spock betreiben darin zusammen mit dem Computer eine Art Brainstorming und kommen so letztendlich zu der Erkenntnis, daß es sich um ein fremdes Wesen handelt, das die Morde begangen hat. Die Szene ist eigentlich das komplette Gegenteil zu dem, was heute bei Serien üblich ist. Heute sind vor allem schnelle Schnitte und ein damit verbundenes hohes Erzähltempo an der Tagesordnung (man denke nur an Serien wie ›Emergency Room‹). Eine Szene, die sich 15 Minuten in den gleichen Kulissen abspielt, ist heute so gut wie undenkbar. Daß die Folge durch diese überlange Szene trotzdem nichts an ihrem Erzähltempo einbüßt, ist den Darstellern und vor allem Regisseur Pevney zu verdanken, dem es durch abwechslungreiche Kameraeinstellungen und Schnitte gelingt, dieses Kammerspiel trotzdem interessant zu halten. Etwas arg vohersehbar ist leider die Tatsache, daß Hengist von dem fremden Wesen befallen ist. Er wehrt sich von Anfang an derart vehement gegen die Untersuchung, daß eigentlich zur völligen Klarheit lediglich die Tätowierung ›I'm the bad Guy‹ auf der Stirn fehlt. Hier hätte vielleicht eine unerwartete Wendung, zum Beispiel, wenn Jaris sich als Redjac entpuppt hätte, der Folge gut getan. Bei Karas Bauchtanz zu Beginn der Folge mußte der Bauchnabel der Schauspielerin durch eine Blume verdeckt werden, da es zu Zeiten der Originalserie noch nicht erlaubt war einen Bauchnabel im Fernsehen zu zeigen. Marlys Burdette, hier als Kellnerin zu sehen, hat in Folge "Epigonen" einen weiteren Auftritt als Krakos Mädchen. Charles Macauley, der hier den Präfekten Jaris verkörpert, haben wir in Folge "Landru und die Ewigkeit" zumindest schon mal gehört. Dort lieh er Landru seine Stimme. Außerdem hat John Wintson hier einen seiner zahlreichen Auftritte als Lt. Kyle. Er darf sich am Ende der Folge bei Spock darüber beschweren, daß dieser ihn von der Transporterkonsole weggeschubst hat. John Winston spielt in dieser Folge außerdem noch einen Barkeeper.
Fehler und Ungereimtheiten
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