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Markus Dippold
letzte Aktualisierung:
29. Mai 2013
Kritik, Meinungen & Kommentare:
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Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story
Sternzeit: 5843.7 - 5843.8
Als an Bord der Enterprise rigelianisches Fieber ausbricht, stellt sich heraus, daß man das Gegenmittel Ritalin nur auf einem scheinbar unbewohnten Planeten des Omega-Systems bekommen kann. Nach der Ankunft begegnen Kirk, Spock und McCoy dort einem Mann namens Flint und dem Roboter M4. Nachdem Flint M4 instruiert hat, das Ritalin zu besorgen und zu verarbeiten, lädt er sie in sein Heim ein. Dort stellt er ihnen Rayna Kapec vor, eine Frau, von der er sagt, man habe sie schon in jungen Jahren seiner Obhut überlassen.
Kirk und Rayna verbringen einige Zeit miteinander und verlieben sich ineinander. Als M4 seine Mission beendet hat, enthüllt Flint, daß Rayna in Wahrheit eine Androidin ist - eine Frau, die er für sich als perfekte Gefährtin gebaut hat. Flint, im Jahr 3834 v. Chr. auf der Erde geboren, hat irgendwann entdeckt, daß man ihn nicht töten kann. Im Lauf der Jahrtausende hat er unter verschiedenen Namen gelebt, Wissen und Reichtum angesammelt und ist dann auf diesen Planeten gezogen, um sein größtes Projekt zu beginnen - die Konstruktion einer ihm ebenbürtigen Frau. Vor Kirks Erscheinen konnte er ihre Emotionen nicht wecken. Nun, da Kirk es getan hat, schäumt er vor Eifersucht. Kirk hingegen fühlt sich ausgenutzt und weigert sich, die Frau aufzugeben, die er liebt. Die Spannung aufgrund ihrer widersprüchlichen Emotionen vernichtet Rayna schließlich; beide Männer trauern und schämen sich ihres Verhaltens. Mit dem Ritalin verläßt die Landegruppe den Planeten.
Bildergalerie
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Auf der Suche nach Ritalin wird das Außenteam überraschend von einem Roboter und einem Mann names Flint aufgehalten. | Nach anfänglicher Abneigung lädt Flint sie in sein Häuschen ein und will ihnen das Ritalin zur Verfügung stellen. |
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Flint ist nett eingerichtet. Viele originale Werke und Antiquitäten sind in seiner Wohnung zu finden. | Doch noch jemand beobachte die Gäste. Flint hatte zunächst behauptet, allein auf dem Planeten zu leben. |
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Ranya ist wunderschön, intelligent und in vielen Fachthemen sehr bewandert. | Auch Billiard ist für Rayna kein Problem. Kirk läßt sich bereitwillig alles erklären. |
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Spock entdeckt eine originale Komposition von Brahms. Er entpuppt sich auch als hervorragender Klavierspieler. | Doch bei der Annäherung zwischen Rayna und Kirk funkt M4 dazwischen. Spock kann ihn gerade noch rechtzeitig zerstören. |
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Aber kein Problem. Flint hat mehrere davon. Ein Ersatzgerät soll jetzt besseres Ritalin anfertigen. | Die Datenbanken der Enterprise und der Flotte enthalten keinerlei Informationen über Flint oder Rayna. |
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Dann ist Flint der Beobachter. Er sieht, wie sich Rayna immer mehr zu Kirk hingezogen fühlt. | Das Ritalin muß hinter dieser Tür sein. Die Tür, von der Flint Rayna verboten hat, hindurchzugehen. |
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Kirk und die anderen treten ein. Das Ritalin ist dort, aber auch noch verschiedene Raynas. | Flint wollte die perfekte Frau, die mit ihm alt wird. Er war Brahms und daVinci und viele andere Personen. |
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Er will verhindern, daß die Nachricht nach draußen dringt, verkleinert die Enterprise und bringt sie so in sein Labor. | Kirk darf Rayna nicht bekommen. Die beiden prügeln sich um die Zuneigung einer Androiden-Frau. |
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Ranya wird mit den neuen Gefühlen nicht fertig. Sie kann sich nicht zwischen Flint und Kirk entscheiden und hört auf zu funktionieren. | Auf der Enterprise nimmt Spock die schmerzlichen Erinnerungen von Kirk, damit er nicht vom Job des Captains abgelenkt ist. |
Credits
Regie: | Murray Golden |
Drehbuch: | Jerome Bixby |
Story: | Jerome Bixby |
PCode: | 076 |
Erstausstrahlung: | USA: 14.02.1969; Deutschland: 09.03.1974 |
Hauptrollen: | James T. Kirk (William Shatner)
Leonard ›Pille‹ McCoy (DeForest Kelley)
Mr. Spock (Leonard Nimoy)
Montgomery Scott (James Doohan)
Nyota Uhura (Nichelle Nichols)
Flint (James Daly)
Rayna Kapec (Louise Sorel)
Pfleger (John Buonomo)
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Warum hat sich Data nicht die Mühe gemacht hat, Flint aufzusuchen - oder, falls dieser nicht mehr lebt, seinem Labor einen Besuch abzustatten? Laut dieser Episode hat Flint einen zu Empfindungen und Gefühlen fähigen Androiden erschaffen. Data könnte bestimmt das eine oder andere von ihm lernen.
Nach den letzten beiden Folgen, die sich beide eher auf die Action konzentrierten, kommt mit "Planet der Unsterblichen" nun wieder mal eine Folge, die sich primär um die Charaktere kümmert und mit relativ wenig Action-Elementen auskommt. Es gibt zwar einige Phasergefechte zwischen dem Außenteam und dem Computer M4, diese bestimmen jedoch keineswegs die Handlung. In erster Linie geht es um die Dreiecksbeziehung Kirk, Rayna, Flint.
Die Folge beginnt zunächst nach typischem The Original Series-Strickmuster. Die Enterprise-Crew muß aufgrund eines Notfalls auf einen unbewohnten Planeten beamen. Es stellt sich heraus, daß der Planet gar nicht unbwohnt ist. Dadurch entsteht für die Enterprise-Crew eine Bedrohung. Ähnlich verlaufende Storys hatten wir schon des öfteren, beispielsweise in "Das Spukschloß im Weltall". Trotzdem bleibt lange Zeit unklar, in welche Richtung die Folge eigentlich steuert.
Eine Romanze Kirks durfte natürlich nicht fehlen. Allerdings handelt es sich in diesem Falle um eine der wenigen ernsthafteren Beziehungen Kirks. Wie schon bei Edith Keeler in "Griff in die Geschichte" und Miramanee in "Der Obelisk", verliebt er sich hier wirklich in die schöne Rayna.
Die ganze Episode wurde von Murray Golden kammerspielartig in Flints Haus inszeniert. Man sieht kaum etwas von der Planetenoberfläche. Auch die Enterprise-Kulissen kommen ungewöhnlich kurz. Abgesehen von drei kleinen Szenen auf der Brücke und der Schlußszene in Kirks Quartier, spielt die komplette Handlung auf dem Planeten.
Die Folge läßt sich im ersten und zweiten Drittel viel Zeit für die Charaktere und verzichtet erfreulicherweise auf unnötige Actionszenen. Etwas unpassend wirkt leider die Faustkampfszene zwischen Flint und Kirk am Ende, die wohl sein mußte, um die Verantwortlichen bei NBC zufrieden zu stellen.
Neben Kirk bekommen vor allem die Gast Stars Flint und Rayna einen großen Handlungsspielraum.
Die Folge dreht sich in ihrer Handlung um die Liebe, in all ihren Erscheinungsformen. Rayna liebt Kirk als Mann und Flint als Vaterfigur. Flint zeigt große Eifersucht gegenüber Kirk und auch Kirk zeigt hier sehr starke Gefühle und ist nicht nur der kühl taktierende Captain der Enterprise.
Interessant ist in diesem Zusammenhang McCoys Bemerkung zu Spock am Ende, daß die unangenehmen Begleiterscheinungen der Liebe, wie Eifersucht, Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen oder einfach nur unerfüllte Liebe genauso zum Menschsein dazugehören, wie die positiven Eigenschaften der Liebe. Flint hatte dies vergessen, als er die Gefühle von Rayna zum Leben erweckt hat.
An Spocks anschließender Geistesverschmelzung mit dem Captain, in der er Kirk die schmerzhaften Gefühle vergessen läßt, wird deutlich, wie tief die Freundschaft Kirk-Spock inziwschen geht. Die Szene ist sehr bewegend, da Spock hier Mitgefühl für seinen Freund zeigt und sich sogar über den Ehrenkodex der Vulkanier hinwegsetzt und ohne Kirks Einverständnis in sein Gehirn eindringt, um ihm zu helfen.
Kirk setzt sich am Ende dieser Folge wieder, in gewohnter Star Trek-Manier, sehr vehement für die Rechte von Rayna und damit für die des Individuums ein. Er betont, daß es Raynas Entscheidung ist, ob sie sich für Kirk oder Flint entscheidet.
Der Tod von Rayna am Ende ist etwas arg melodramatisch ausgefallen, verfehlt aber trotzdem nicht seine tragische Wirkung. Damit ist "Planet der Unsterblichen" eine der wenigen Folgen, die nicht mit einem Happy End aufwartet. Dies ist aber leider schon nach der Hälfte der Folge etwas arg vorhersehbar, denn alle von Kirks ernsthafteren Beziehungen müssen ja zwangsläufig tragisch enden, damit er frei bleibt für eventuelle Abenteuer in künftigen Folgen.
Das Drehbuch zu "Planet der Unsterblichen" stammt von Jerome Bixby, die mit "Ein Parallel-Universum" und "Das Gleichgewicht der Kräfte" bereits zwei sehr starke Folgen ablieferte. Obwohl diese beiden Folgen sehr starke Charakterszenen enthielten, waren sie doch deutlich handlungsorientierter und actionbetonter als diese Folge. Das ebenfalls von Bixby geschriebene "Stein und Staub" behandelte hingegen ein ganz ähnliches Thema, wie "Planet der Unsterblichen". Auch dort ging es um Liebe und Eifersucht. Beide Folgen gehören sicher nicht zu Bixbys besten Drehbüchern. Diese Folge stellt den letzten von insgesamt vier Beiträgen Bixbys dar.
So interessant die Idee des unsterblichen Flint, der früher Brahms und da Vinci war, ist, so wenig kann sie gleichzeitig überzeugen, denn da Vinci und Brahms hatten schließlich beide eine Kindheit. Wie aber konnte dann Flint Brahms oder da Vinci sein, wenn er immer dasselbe Alter hatte und niemals eine Kindheit hatte. Es ist wohl kaum anzunehmen, daß er sich in den 6000 Jahren zwischenzeitlich in ein Kind zurück verwandelte, den Platz von Brahms und da Vinci einnahm und dann wieder alterte, bis zum Erwachsenenalter.
In dieser Folge wird mal wieder deutlich, daß es im 23. Jahrhundert bedeutend einfacher zu sein scheint, hochentwickelte Androiden zu bauen, als dies später zu Zeiten der The Next Generation der Fall sein sollte.
Effekte gibt es in dieser Folge kaum. Für M4 wurden alte Modelle wieder verwendet. Die Aufnahmen auf der Planetenoberfläche wurden im Studio gedreht. Für die Außenansicht von Flints Haus kamen die Aufnahmen des Schlosses aus "Der Käfig" noch einmal zum Einsatz.
Fehler und Ungereimtheiten
| Handlung: |
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| Als Flint vorschlägt, daß M4 das Ritalin herstellen soll, möchte McCoy gern dabei zusehen. Flint hat nichts dagegen, und McCoy folgt M4 ins Labor. Dort angekommen, fliegt M4 ans andere Ende des Raumes, wo eine Tür McCoys Weg blockiert. Na schön, die Tür hat eine Milchglasscheibe, aber McCoy kann nicht erkennen, was der Roboter macht. Der leicht auf die Palme zu bringende Arzt bezähmt sich und begnügt sich damit, auf die Rückkehr des Roboters zu warten. Müßte er nicht stinkwütend hinausmarschieren und sich bei Flint beschweren, weil er nicht sehen kann, was in dem Raum vor sich geht? |
| Die Position eines Captains erreicht man wohl nur, wenn man bereit ist, die Bedürfnisse der Mannschaft und des Schiffes über die eigenen zu stellen. Doch in dieser Episode muß Spock Kirk fortwährend daran erinnern, daß sie wegen des Ritalins gekommen sind. Die Mannschaft stirbt an einer schrecklichen Seuche, und Kirk soll im Zeitraum von nur vier Stunden so verrückt nach einer Frau werden, daß er jegliches Interesse an den 430 Männern und Frauen auf seinem Schiff verliert? Ist das etwa glaubwürdig? Oder braucht er mal ein paar Wochen auf Rigleys Vergnügungsplanet? |
| Als der lechzende Kirk Rayna überreden will, mit ihm fortzugehen, sagt er, er werde sie glücklich machen. Wie will er das anstellen? Indem er sie monate- oder jahrelang mit den Roboterkindlein allein läßt, während er durch die Galaxis düst? (Selbst wenn es ihm gelänge, Rayna in die Flotte zu holen: Man hat in dieser Serie noch nie ein Ehepaar auf einem Raumschiff zusammen gesehen. Zwar gab es in "Spock unter Verdacht" eine Trauung, aber der Bräutigam kam um, bevor sie vollzogen war, und die Dialoge zwischen ihm und der Braut deuteten an, daß sie anschließend aus der Flotte ausscheiden wollte.) |
| Am Ende der Episode wird die Zeit knapp. Die Landegruppe findet das Ritalin, und McCoy hängt herum und schaut sich die lebensgroßen Barbie-Puppen an, die Flint zu seinem Amüsement konstruiert hat. Müßte er nicht sofort mit der Medizin an Bord beamen? Die Produzenten lassen diesen Gedanken jedoch links liegen und zwingen die Landegruppe, über Raynas wahre Natur zu tratschen. Dann taucht Flint auf, Kirk weigert sich zu gehen, und sie fangen einen Faustkampf an - sie stoßen einander herum, direkt neben dem Tisch, auf dem das kostbare lebensrettende Serum steht! Selbst wenn wir akzeptieren, daß Kirk bis über beide Ohren in eine Androidin verknallt ist - was ist mit McCoy los? Ist die Szene zu heikel, um sie mit etwas so Banalem wie dem Retten von Leben zu unterbrechen? |
| Am Ende der Episode möchte Kirk Rayna vergessen. McCoy murmelt, dies sei besser für ihn. Daraufhin legt Spock die Hand auf Kirks Kopf und sagt: ›Vergiß.‹ Wenn Spock ihn tatsächlich dazu bringen kann, Rayna zu vergessen, wäre er dann nicht verpflichtet, diese Lücke mit irgend etwas zu füllen? Was würde Starfleet Command sagen, wenn dem Captain seines Flaggschiffes einige Stunden seiner Erinnerungen fehlen? Müßte diese mentale Unzulänglichkeit kein Grund zur Besorgnis sein? Selbst wenn Spock die Lücke mit etwas füllen würde, gäbe es keine Probleme bei ihren Meldungen? Kirk würde sich anders an die Dinge erinnern als Spock und McCoy. |
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| Geräte und Ausrüstung: |
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| Auf Fiints Laborschreibtisch steht offenbar ein romulanischer Computer. |
| In dieser Episode macht Kirk zweimal Logbucheinträge - ohne Tricorder, und ohne die Lippen zu bewegen. (Dabei erwähnt er auch Flint. Doch am Ende der Episode sagt er, er könne dessen Existenz geheimhalten. Kriegt das Flottenkommando etwa keine Kopien seiner Logbücher?) |
| Einige Computerschalttafeln in Flints Labor hatten kurz zuvor Auftritte in der Episode "Wen die Götter zerstören". Kriegen die eigentlich Wiederholungsgage? |
| Als M4 der Landegruppe begegnet, deaktiviert er ihre Phaser. Bei seinem später erfolgenden Angriff auf Kirk deaktiviert er auch seinen Phaser. Als Spock zur Rettung in den Raum marschiert, schießt er mit einem Phaser auf M4! Warum hat M4 nicht auch Spocks Phaser deaktiviert? Dies glättet man, indem Spock sagt, es sei Glück gewesen, daß der Roboter seine Anwesenheit nicht entdeckt und seinen Phaser nicht deaktiviert habe. Tja, das war aber wirklich günstig, nicht wahr? |
| In einer Szene holt Flint, um seine Macht zu beweisen, die Enterprise aus dem All, reduziert sie auf die Größe eines Modellbausatzes und legt sie auf den Tisch. Entweder ist der Tisch sehr robust, oder Flint kennt auch eine Möglichkeit, die Masse des Schiffes zu reduzieren. Wenn nicht, behielte es sein Gewicht bei und würde den Tisch zu Staub zermalmen. |
| Als Kirk das Schiff auf dem Tisch liegen sieht, tritt er an es heran und wirft einen Blick auf die Brücke. Die Aufnahme wechselt und zeigt Kirk, der durch den Hauptschirm lugt. Wie logisch - aber Kirk steht neben dem Schiff, nicht davor! Aller Wahrscheinlichkeit nach müßte der Bildschirm, wenn das Schiff den Planeten umkreist, nach Backbord weisen. Kirk tut aber so, als könne er die Mannschaft tatsächlich sehen. Der Bildschirm ist aber kein Fenster, sondern eine elektronische Anzeige und befindet sich nicht an der Seite, sondern vorn. Sieht er die Mannschaft durch die Kuppel in der Brückendecke? |
| Nach Raynas Zusammenbruch eilt McCoy zu ihr und tastet nach ihrer Halsschlagader. Ähm ... Er fühlt den Puls einer mechanischen Frau? |
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