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Markus Dippold

letzte Aktualisierung:
29. Mai 2013

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Star Trek - alles, was sich bewegt
Titel: Talos IV - Tabu, Teil II (The Menagerie, Part II)
Staffel & Folge: 1x12
Kategorie:The Original Series - Die Serie
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Story
Sternzeit: 3012.1 - 3013.2

Als das Kriegsgericht die Sendungen von Talos IV sieht, geht Spocks Prozeß ohne Öffentlichkeit weiter. Sie schildern die Expedition, die Pike vor vielen Jahren dorthin geführt hat. Laut der Übertragung erkennt Pike bald, daß die Talosianer über ungeheure Kräfte verfügen: Sie können ihn in jede Umwelt versetzen, die er sich wünscht. Doch eine Konstante bleibt immer - eine Frau namens Vina. Darauf angesprochen, beantwortet sie schließlich Pikes Fragen: Sie war vor Jahren die einzige Überlebende der Notlandung eines Raumfrachters. Die Talosianer wollten ihren Planeten neu bevölkern - mit Menschen -, deswegen brauchten sie einen Adam für ihre Eva. Als ihnen klar wurde, daß man Menschen nicht domestizieren kann, haben sie die Enterprise abreisen lassen. Vina ist zurückgeblieben. Zwar haben die Talosianer, die sie nach der Bruchlandung zusammenflickten, gute Arbeit geleistet, aber sie wußten nicht, wie Menschen aussehen. In Wirklichkeit ist Vina deformiert.

Der Bildschirm verdunkelt sich, dann taucht das Abbild eines Talosianers auf. Er bietet an, Pike den Rest seines Lebens mit Vina verbringen zu lassen. Mit ihren Kräften können die Talosianer ihm die Illusion völliger Gesundheit vermitteln. Commodore Mendez verblaßt: Er war nie in der Raumfähre oder an Bord des Schiffes. Die Talosianer haben ihn als Illusion erzeugt, um Kirk daran zu hindem, die Kontrolle über die Enterprise zu übernehmen. Am Ende der Episode geht der ›erneuerte‹ Christopher Pike mit Vina in die Unterwelt von Talos IV.

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Bildergalerie
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Spock bekennt sich in allen Anklagepunkten für schuldig.Doch noch ist die Verhandlung nicht zu Ende.

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Die Talosianer senden weitere Bilder zur Enterprise.Mendez, Kirk, Pike und Spock sehen
sich die Erlebnisse des jungen Pike an.

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Dort beschließt man, den Planeten zu
beschießen, um Pike wieder zu befreien.
Als die Übertragungen wegen Pikes Müdigkeit unterbrochen wer-
den, ist Mendez über Spocks Unverfrorenheit sehr aufgebracht.

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Pike hat sich ausgeruht und die
Verhandlung wird fortgesetzt.
In der Vorführung macht Nummer Eins ihre Ankündigung
wahr und sie versucht, den Eingang wegzusprengen.

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Die Talosianer hingegen lassen Pike spüren, was
mit ihm passiert, wenn er nicht kooperiert.
Fürs Erste fügt er sich und bildet mit Vina eine
glückliche Familie, beobachtet von den Talosianern.

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Doch das meintliche Glück dauert nicht lange,
Vina wird zur orionischen Nymphomanin.
Beim Versuch, Pike zu retten, werden zwei Frauen in den
Kerker gebeamt, doch Pike kann einen Wärter überwältigen.

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Und hier hören die Übertragungen auf. Das Gericht
spricht Spock im Sinne der Anklage schuldig.
Die Talosianer bekommen das scheinbar mit und setzen
die Übertragung fort, um das Gericht positiv umzustimmen.

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Pike kann sich befreien, aber Vina bleibt auf
Talos IV. Und hier endet die Übertragung.
Als Kirk die Situation mit Mendez besprechen will, löst
dieser sich in Luft auf. Er war nie an Bord der Enterprise.

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Das oberste Kommando spricht Spock frei und gestattet
Pike wegen seiner großen Verdienste, nach Talos IV zu gehen.
Dort kann er in der Illusion als gesunder Mensch
gemeinsam mit Vina den Rest seines Lebens verbringen.
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Credits
Regie:Marc Daniels
Drehbuch:Gene Roddenberry
Story:Gene Roddenberry
PCode:016b
Erstausstrahlung:USA: 24.11.1966; Deutschland: 23.11.1987
Hauptrollen:James T. Kirk (William Shatner)
Leonard ›Pille‹ McCoy (DeForest Kelley)
Mr. Spock (Leonard Nimoy)
Montgomery Scott (James Doohan)
Hikaru Sulu (George Takei)
Nyota Uhura (Nichelle Nichols)
Christopher Pike (Jeffrey Hunter)
Commodore José I. Mendez (Malachi Throne)
Christopher Pike im Rollstuhl (Sean Kenney)
Miss Piper, Assistentin von Mendez (Julie Parrish)
Nummer Eins (Majel Barrett)
Talosianischer Wächter, Stimme (Malachi Throne)
Lt. Hansen (Hagan Beggs)
Sicherheitschef (Brett Dunham)
Wache (Tom Lupo)
José ›Joe‹ Tyler, Navigator (Peter Duryea)
Yeoman J.M. Colt (Laurel Goodwin)
Pitcairn, Transporter-Chef (Clegg Hoyt)
Dr. Philip Boyce, Schiffsarzt (John Hoyt)
Überlebender (Anthony Joachim)
Dr. Theodore Haskins, Überlebender (Jon Lormer)
Geologe der ›USS Enterprise‹ (Ed Madden)
Händler vom Orion (Joseph Mell)
Überlebender (Leonard Mude)
Vina, Überlebende auf Talos (Susan Oliver)
Offizier auf dem Orion (Robert Phillips)
Chief Petty Officer Garrison (Adam Roarke)
Talosianer (Serena Sande)
Chief Humboldt, Abteilungsleiter der Computerzentrale (George Sawaya)
Talosianer (Georgia Schmidt)
Talosianischer Wächter (Meg Wyllie)

Anmerkungen

Nach der Klageerhebung gegen Kirk wird wird die Handlung mehr als unlogisch. Im zweiten Teil der Folge ist nämlich plötzlich von einer Anklage des Sternenflottenkommandos gegen Kirk überhaupt keine Rede mehr. Im Gegenteil: Anstatt, daß man Kirk unter Anklage stellt, darf er sogar weiterhin als Richter an der Verhandlung teilnehmen, was sicher nicht möglich wäre, wenn er wirklich des Kommandos enthoben worden wäre.

Drittens paßt dies eigentlich auch nicht zu Spocks ausgeklügeltem Plan. Da Spock von vorne bis hinten alles durchdacht hat, hätte ihm eigentlich auch klar sein müssen, daß Kirk unter Anklage gestellt wird, wenn herauskommt, woher die Übertragung kommt (und er konnte wohl kaum damit rechnen, daß diese Tatsache geheim bleibt).

Die ganze Geschichte um Kirks Anklage paßt überhaupt nicht in die ansonsten gut durchdachte Handlung und wurde wohl nur deswegen eingebaut, damit man einen guten Cliffhanger zum zweiten Teil der Folge hatte. Wenn man dieses Element aber schon unbedingt in die Handlung einbaut, dann hätte man später, wenigstens in einem kurzen Satz, noch einmal darauf eingehen müssen. So wird das ganze im zweiten Teil einfach unter den Teppich gekehrt, als ob Kirk nie seines Kommandos enthoben worden wäre.

Es gibt auch sonst noch einige kleinere Schwächen und unlogische Stellen in der Handlung.

Da wäre zum einen das Verhalten der Sternenflotte im Fall Talos IV. Natürlich macht es Sinn, daß kein Sternenflottenschiff den Planeten anfliegen darf, damit die Menschen nicht auch die Fähigkeiten der Talosianer erlernen, aber muß man deswegen einen Verstoß gegen dieses Gesetz gleich unter Todesstrafe stellen? Dies erscheint im fortschrittlichen 23. Jahrhundert doch etwas zu weit hergeholt, war hier aber wohl aus Gründen der Dramatik notwendig.

Fraglich ist auch, wie Spock überhaupt Kontakt mit den Talosianern aufgenommen hat, um seinen Plan mit ihnen abzusprechen. Als die Enterprise die Übermittlung von Talos erhielt, hat dies die Sternenflotte sofort bemerkt, anscheinend wurde aber die Kommunikation von Spock mit dem Planeten nicht bemerkt.

Ebenso merkwürdig ist, wieso Spock nicht einfach beim obersten Kommando eine Sondergenehmigung für Pike erbeten hat. Wenn dies abgelehnt worden wäre, hätte er Pike ja immer noch entführen können, aber einen Versuch wäre es wohl wert gewesen.

Interessanterweise blieben in dieser Doppelfolge die Szenen aus "Der Käfig", in denen Spock lächelt, erhalten. Als "Der Käfig" gedreht wurde, hatte Spock nämlich durchaus noch Emotionen. Die Emotionslosigkeit war damals eher eine Eigenschaft von Nummer eins (gespielt von Majel Barrett). Diese Eigenschaft wurde später auf Spock übertragen.

Das Blinklicht, mit der Pike ja und nein signalisieren kann, sorgt für einige originelle Szenen und als Zuschauer ertappt man sich immer wieder dabei, wie man gespannt darauf wartet, wie oft er blinkt.

Die Einbindung der Geschehnisse aus dem ersten Pilotfilm war für die erste The Original Series-Staffel sehr wichtig. Man hatte mit der Produktion der Staffel einige Wochen vor der TV-Ausstrahlung begonnen. Dieser Vorsprung wurde jedoch während den ersten paar Folgen, wegen einiger Produktionsschwierigkeiten aufgebraucht. Drehbücher ließen auf sich warten, der Drehplan konnte mehrere Male nicht eingehalten werden und es mußte um einen oder zwei Tage überzogen werden. Außerdem konnte während der Sommerferien und Weihnachstferien nicht gedreht werden. Dieser Umstand führte dazu, daß die The Original Series-Produzenten bald sehr unter Druck standen, für die Nachbearbeitung der Folgen blieb immer weniger Zeit. Die Talos IV-Doppelfolge konnte hier etwas Entspannung bringen. Da man ungefähr die Hälfte der Handlung aus "Der Käfig" übernahm, brauchte man für die gesamte Doppelfolge nur 5 Drehtage, was über eine Woche Ersparnis brachte. Da die Folge außerdem noch das angeschlagene Budget schonte war sie doppelt sinnvoll und wichtig.

In dieser Folge wird behauptet, Vulkanier könnten nicht lügen, was allerdings zu einigen Widersprüchen führt, denn sowohl Spock, als auch Tuvok in Voyager, sagen nicht immer die Wahrheit.

Die Folge gewann 1966 einen Hugo Award für die beste dramatische SF-Geschichte.

Der amerikanische Abspann mußte für die Folge extra verlängert werden, damit alle Gaststars (auch die aus den Szenen aus "Der Käfig") aufgeführt werden konnten.

Die Spannung könnte nicht besser sein. Auch die Spezialeffekte können sich sehen lassen. Man darf zum ersten Mal ein Shuttleschiff bewundern, ebenso werden die Galauniformen eingeführt. Auch die Ansicht von Raumbasis 11 ganz zu Beginn des ersten Teils ist gelungen. Besonders lobenswert ist dabei, daß man später Teile der Außenkulisse nochmal sieht, und zwar als Blick aus dem Fenster von Mendez' Büro. Dabei wurde allerdings der Hintergrund geschwärzt, damit man den Eindruck erhält, es wäre bereits Nacht. Aus heutiger Sicht sieht das zwar alles sehr primitiv aus, allerdings war das damals eine enorme Leistung.

Die Doppelfolge stellt den ersten Höhepunkt der Serie dar, für den es langsam aber auch Zeit wurde. Es sollten bald noch weitere folgen.

In dieser Doppelfolge wurde fast die komplette Handlung (nur einige wenige Szenen wurden nicht verwendet) aus dem ersten Pilotfilm "Der Käfig", der von NBC abgelehnt und erst 1988 gesendet wurde, in die Handlung integriert. Dabei traten allerdings einige Probleme auf.

Jeffrey Hunter, der Darsteller des Captain Pike, hatte kein Interesse daran, in dieser Doppelfolge noch einmal mitzuspielen. Also nahm man für die Rahmenhandlung den Schauspieler Sean Kenney. Durch die Strahlenvergiftung konnte man Kenney so sehr schminken, daß man unmöglich einen Unterschied zwischen den beiden Darstellern feststellen konnte. Sean Kenney spielte ansonsten Lieutenant DePaul in den Folgen "Ganz neue Dimensionen" und "Krieg der Computer".

Im Pilotfilm "Der Käfig" wurde der talosianische Wächter im Original von Malachi Throne synchronisiert. Da Throne nun aber Commodore Mendez spielte, mußten alle Szenen mit dem talosianischen Wächter neu synchronisiert werden. Malachi Throne spielt übrigens noch einmal in der The Next Generation-Doppelfolge "Wiedervereinigung?, Teil I" und "Wiedervereinigung?, Teil II" als Senator Pardek mit.

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Kernige Dialoge

›Möchten Sie etwa, daß ich meine Theorie an Ihrem Kopf ausprobiere?‹ - Pike zum Anführer der Talosianer, als er vermutet, daß die Laserwaffen wirklich funktionieren.

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Beste Szenen

Zu Beginn des dritten Aktes dieser Geschichte haben die Produzenten ausgezeichnete Arbeit geleistet: Die neuen Aufnahmen von Kirk, Spock und Mendez vor dem schwarzen Hintergrund sind bestens integriert.

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Fehler und Ungereimtheiten
buttonHandlung:
arrowrightAm Ende von "Talos IV - Tabu, Teil I" erfährt Kirk, daß die Bilder, die er auf dem Schirm sieht, von Talos IV stammen. Außerdem erhält er die Nachricht, daß die Flotte ihn eben deswegen seines Kommandos enthoben hat. Doch am Anfang des zweiten Teils marschiert das Kriegsgericht wieder in den Raum hinein und sieht sich die Filmvorführung weiter an. Die Produzenten erklären dies, indem sie Kirk sagen lassen, die Mannschaft habe alles unternommen, um die Übertragung der Bilder zu verhindern - doch erfolglos. Wenn jemand Bilder überträgt, bedeutet dies auch, daß man sie sich ansehen muß? Na schön, Mendez, Kirk und Pike müssen Spocks Prozeß weiterführen, aber könnten sie nicht in einem anderen Raum tagen oder zumindest einen Lappen über den Bildschirm hängen?
arrowrightGegen Ende der Folge ruft der Navigator Mendez an und sagt ›Brücke an Commander‹. Ist Mendez nicht Commodore? (Na schön, ›Commander‹ kann allgemein gesehen stimmen, aber in "Planeten-Killer" wird Decker ständig als ›Commodore‹ bezeichnet.)
arrowrightAm Ende der Folge hat man den Eindruck, als nenne Kirk den Ersten Offizier ›Miss Spock‹. Dies ist kein gutes Zeichen und könnte andeuten, daß Kirk vorhat, für die Ereignisse der vergangenen Stunden persönliche Vergeltung zu fordern. (Andererseits klingt Kirk fast immer so, als würde er ›Miss Spock‹ sagen).
buttonGeräte und Ausrüstung:
arrowrightAgiert der Computer nicht mehr als Protokollant? Als die Offiziere im ersten Teil während der Verhandlung den Raum betreten, schaltet ein weiblicher Fähnrich den Computer ein. In der Pause schaltet sie ihn ab. Als die geschlossene Verhandlung beginnt, schert sich niemand mehr um das Gerät.
arrowrightKomischerweise haben die Talosianer nach all den Jahren noch immer nicht das ›Dach‹ ihres an die Oberfläche des Planeten führenden Aufzugs repariert. Damals hat Pikes Crew es nämlich bei dem Versuch abgesprengt, den Captain zu retten. Als Pike mit Vina in der letzten Szene dieser Episode in den Aufzug steigt, ist es noch immer abrasiert. Wahrscheinlich hat Vina nicht gescherzt, als sie sagte, die Talosianer hätten vergessen, wie man Maschinen repariert. Der offene Schacht muß bei Regen ziemlich lästig sein.
buttonProbleme mit Kontinuität und Produktion:
arrowrightEinmal unterhalten sich Pike und Vina in Pikes Käfig über die Talosianer. Die Talosianer wollen Vina bestrafen; sie verschwindet schreiend. Ah die Bilder über den Schirm flimmern, kehrt die Szene zur Kriegsgerichtsverhandlung zurück. Dabei hört man einige recht bizarre Toneffekte, die mit dem, was auf dem Schirm passiert, nicht das geringste zu tun haben.
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