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Markus Dippold

letzte Aktualisierung:
29. Mai 2013

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Star Trek - alles, was sich bewegt
Titel: Soongs Vermächtnis (Inheritance)
Staffel & Folge: 7x10
Kategorie:The Next Generation - Die Serie
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Story
Sternzeit: 47410.2

Die Enterprise fliegt nach Atrea IV, um dort bei einem geologischen Notfall zu helfen: Es besteht die Gefahr, daß der abkühlende Kern des Planeten hart wird. Data und LaForge schlagen vor, ihn mit einer Plasma-Infusion erneut zu verflüssigen, und die Wissenschaftler von Atrea sind einverstanden. Kurz vor dem Beginn der Aktion gibt sich die Geologin Dr. Juliana Tainer als frühere Ehefrau von Dr. Noonian Soong zu erkennen - angeblich war sie bei der Konstruktion Datas zugegen. Data verbringt einige Zeit in der Gesellschaft seiner Mutter und stellt dabei Sonderbares fest. Dr. Tainer blinzelt in den gleichen Zeitabständen wie er, und bei einem musikalischen Duo gelingt es ihr, alle Tonlagen der Probe exakt zu wiederholen.

Bei einem Zwischenfall kommt die Wahrheit ans Licht: Dr. Tainer ist eine Androidin. Ein holographisches Modul in ihrem Gehirn liefert die fehlenden Informationen. Dr. Noonian Soong erklärt, daß die echte Tainer bei der Flucht von Omicron Theta schwer verletzt wurde. Soong konstruierte ein Duplikat und transferierte das Bewußtsein ins Gehirn der Androidin - die zwei Tage später erwachte, sich für einen Menschen und Soongs Frau hielt. Er hat ihr nie die Wahrheit gesagt und bittet auch Data, darüber zu schweigen. Die eingebauten Alterungsalgorithmen sorgen dafür, daß sich Dr. Tainers Aussehen im Lauf der Zeit ändert. Nach einem langen Leben soll sogar der ›Tod‹ erfolgen, in Form eines fatalen Systemausfalls. Die Enterprise verflüssigt den Kern des Planeten, und Data verabschiedet sich von seiner Mutter.

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Bildergalerie
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Die Doktores Tainer beamen an Bord. Sie erhoffen sich Hilfe von
der Enterprise, um den Kern ihres Planeten wieder zu verflüssigen.
Nach der Besprechung eröffnet Juliana
Data, daß sie seine Mutter sei.

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Doch zunächst glaubt er ihr nicht so recht und
versucht, ihre Angaben zu überprüfen.
Schließlich gibt er sich auf Geordis Geheiß mit
Indizien zufrieden und akzeptiert Julianas Aussagen.

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Im Maschinenraum gibt Juliana einige Jugendstreiche
von Data zum Besten. Geordi hört interessiert zu.
Als es daran geht, die Löchter mit den Phasern zu
bohren, traut Pran Tainer Data nicht über den Weg.

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Der Enterprise gelingt es, die Löcher an den
von Data vorausberechneten Stellen zu bohren.
Juliana möchte mit Data ein Streichkonzert
geben, hier üben die beiden schon mal.

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Beim nächsten Bohrloch gibt es kleine Probleme, die
von Juliana allerdings in Rekordzeit gelöst werden.
Data hegt einen Verdacht: Juliana ist eine Androidin.
Aber sie altert und schwitzt auch.

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Später beim Konzert spielt Juliana den Viola-Part
in allen Nuancen wie bei der Probe nach.
Es hat in einer Höhle einen Beben gegeben. Nachdem
sie die Geräte wieder repariert haben, ist den beiden ...

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... der Rückweg abgeschnitten. Sie müssen springen und
dabei verliert Juliana einen Arm. Datas Verdacht bestätigt sich.
Juliana hat Tränendrüsen, ein Alterungsprgramm und
ein Prozessor täuscht biologische Lebenszeichen vor.

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Goerdi entdeckt einen Chip, den Data im Holodeck startet.
Es erscheint Soong, der alle Fragen beantwortet.
Data weiß nicht, ob er Juliana sagen soll, daß sie eine Androidin
ist. Soong merkte an, daß sie nach einem langen Leben stirbt.

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Schließlich aktiviert Data Juliana wieder.
Auch ihrem Ehemann verschweigt er die Wahrheit.
Nachdem alle Arbeiten abgeschlossen sind,
verabschieden sich Mutter und Sohn voneinander.
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Credits
Regie:Robert Scheerer
Drehbuch:Dan Koeppel, René Echevarria
Story:Dan Koeppel
PCode:262
Erstausstrahlung:USA: 22.11.1993; Deutschland: 06.07.1994
Hauptrollen:Jean-Luc Picard (Partrick Stewart)
William T. Riker (Jonathan Frakes)
Data (Brent Spiner)
Dr. Beverly Crusher (Gates McFadden)
Deanna Troi (Marina Sirtis)
Geordi LaForge (LeVar Burton)
Worf (Michael Dorn)
Dr. Juliana Tainer, geb. O'Donnell (Fionnula Flanagan)
Dr. Pran Tainer, Atreaischer Geologe und Julianas Mann (William Lithgow)
Dr. Noonian Soong (Brent Spiner)

Anmerkungen

Die Episode hat ein sehr interessantes Thema: Was, wenn man gar nicht das ist, was man glaubt, zu sein. Und was, wenn man selbst noch nicht einmal daran denkt, das es so sein könnte?

Datas Tragik, der einzige Android seiner Art im Universum zu sein, wird einmal mehr in den Vordergrund gestellt, und wieder wird sein gutes ›Herz‹ betont, denn er handelt wieder einmal selbstlos. Aber er selbst würde sagen, da er keine Gefühle hat, trifft es ihn auch nicht.

Eine Nebenhandlung gibt es dieses mal nicht. Die Gespräche mit Tainer sind zeitweilig etwas langatmig, bei dem Versuch, sich in Data und sein Leben einzufinden, wirkt Tainer manchmal zu bemüht. Reflektiert werden Aspekte aus Datas Leben, wie seine Hobbys, seine Tochter Lal und auch sein (schon weit zurückliegendes) Sexualleben. Insgesamt erfährt man auch ein wenig mehr über Datas Entstehung und auch das Kristallwesen nimmt an einigen Stellen einen tragende Rolle in Abwesenheit ein (Tainers Tod, Datas Trennung von Soong und Tainer).

Im Abschlußgespräch zwischen Data und dem Soong-Hologramm zeigt sich Soong als Gönner mit Charakter, stellt er doch die Interessen seiner/des Frau/Androiden über seine eigenen, als er sie gehen läßt, nachdem die Beziehung gescheitert ist, ohne sie aufzuklären: ein Zeichen von wahrer Größe des 24. Jahrhunderts.

Datas Tochter Lal erscheint in der Episode "Datas Nachkomme".

Auf seinen Bruder Lore und seinen Schöpfer Soong trifft Data in "Die ungleichen Brüder".

Das Kristallwesen aus "Das Duplikat" erscheint in "Das Recht auf Leben" erneut.

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Fehler und Ungereimtheiten
buttonHandlung:
arrowrightIn einem großen, dramatischen Augenblick erfahren wir, daß Juliana eine Androidin ist. Mindestens zwei Besatzungsmitglieder hätten es sofort feststellen sollen, als sie an Bord kam. Deanna Troi müßte eigentlich in der Lage sein, Julianas Andersartigkeit zu spüren, und wie wir aus "Worfs Brüder" wissen, geht von Androiden ein besonderer Glanz aus, den LaForge mit seinem VISOR sieht.
arrowrightWährend Soongs Hologramm Data Einzelheiten über die Androidin Juliana nennt, erklärt er auch, daß ihm ein schlimmer Fehler unterlief, nachdem er seine Frau in eine Androidin verwandelte. Er sagte ihr nie, wie sehr er sie liebte. Deshalb hat sie ihn verlassen - und angeblich hätte sich die menschliche Frau ebenso verhalten. Mit anderen Worten: Soong berichtet davon, daß Juliana ihn verließ, und er schildert auch seine Reaktionen darauf. Diesen Punkt muß man beachten, wenn man hört, wie Soong zu Beginn des holographischen Vortrags sagt: ›Ich habe dieses Hologramm darauf programmiert, alle Fragen zu beantworten.‹ In bezug auf Data fügt er hinzu: ›Ich habe sogar ein Programm hinzugefügt, um deine Fragen zu beantworten.‹ Alles schön und gut. Allerdings: Das Modul mit den entsprechenden Informationen befand sich in Julianas Gehirn. Und wenn es Hinweise darauf enthielt, daß die Androidin ihn verließ ... Das bedeutet, daß Soong ihr gefolgt ist, um sie zu deaktivieren, den speziellen Chip in ihrem Kopf zu installieren und sich anschließend aus dem Staub zu machen.
arrowrightData fragt sich, ob er die Wahrheit vor seiner Mutter verbergen soll oder nicht. Picard, Crusher und Troi nennen viele Gründe für das Für und Wider, vergessen dabei aber den offensichtlichsten. Wenn Data Juliana nicht sagt, daß sie eine Androidin ist, so bleibt sie auf eine menschliche Lebensspanne beschränkt. Als Androidin könnte sie Jahrhunderte leben und hätte Zeit genug, ein stabiles positronisches Netzwerk zu perfektionieren, was einen unbegrenzten Nachschub an Androidenkörpern für sie bedeuten würde.
arrowrightAndererseits: Hat es überhaupt einen Sinn, diese Frage zu erörtern? Soong betont, daß er Juliana auf eine automatische Deaktivierung programmiert hat, sollte ihr die Wahrheit enthüllt werden. Unter solchen Umständen kann Data doch gar nicht mit ihr reden, oder? Wie ginge es bei einem solchen Gespräch zu? Vermutlich so: ›Äh, Mutter, ich muß dir etwas sagen. In Wirklichkeit bist du eine Andro ...‹ (Data schüttelt sie.) ›Wach auf Mutter! Na schön, jetzt hör gut zu. Du bist eine Andro ... MUTTER!‹ (Er schüttelt sie erneut.) ›Wach auf! Du bist eine Andro ... Mutter?‹ (Ja, aber sicher doch: Data könnte sie darauf programmieren, sich nicht zu deaktivieren. Nur ein kleiner Scherz am Rande.)
arrowrightStellen wir aus den Informationen dieser Episode und den Hinweisen anderer Fernsehfolgen eine Soong-Chronologie zusammen. Soong konstruiert Lore. Lore nicht gut. Soong demontiert Lore. Soong konstruiert Data. Data gut. Soong deaktiviert Data. Programmiert Erinnerungen der Siedler. Kristalline Entität greift Omicron Theta an. Juliana verletzt. Data bleibt zurück. Soong und Juliana suchen abgelegenen Planeten auf. Juliana im Koma. Soong - seine letzten Erfahrungen in Hinsicht auf die Konstruktion von Androiden betrafen goldene Humanoiden mit gelben Augen, künstliche Geschöpfe, die niemand mit einem Menschen verwechseln konnte - baut eine so absolut perfekte Juliana, daß diese Jahre später nicht einmal von den leistungsfähigen Instrumenten der Enterprise als Androidin erkannt werden kann. Diese erstaunliche Leistung erbringt Soong während eines Wettlaufs mit der Zeit, denn er muß fertig werden, bevor seine Frau stirbt. Woher bekommt er das Material? Wie konnte er seine Konstruktionstechnik nach Data so enorm verbessern?
arrowrightZum Schluß der Episode teilt Juliana Data mit, daß es beim Volk von Atrea IV einen bestimmten Glauben gibt: Ein Kind, das sich liebenden Eltern geboren wird, hat in seinem Herzen keinen Platz für irgend etwas Böses, und deshalb entwickelte sich Data so gut. Dem gegenüber steht allerdings Lore. Wurde dieser nicht auch von Soong und Juliana geboren?
buttonLogik und Voraussetzungen:
arrowrightData läßt für Juliana die Violine erklingen, woraufhin seine Mutter meint, er hätte wundervoll gespielt. Data erwidert, von anderen Personen sei sein Spiel als fehlerlos bezeichnet worden, aber nie als wundervoll. Er sollte die Speicherbausteine seines Gedächtnisses überprüfen lassen: In "Die Macht der Paragraphen" benutzte auch Picard den Ausdruck wundervoll, um Datas Musik zu kommentieren.
arrowrightWährend der Episode stellt Data fest, daß Dr. Tainer auf der Grundlage der gleichen mathematischen Formel wie er selbst blinzelt. Eine Frage: Wenn Datas Blinzeln von einer mathematischen Formel kontrolliert wird, so müßte das doch auch bei Lal (siehe "Datas Nachkomme") der Fall sein, oder? Und wenn es auch bei Lal eine solche Formel gab: Warum mußte ihr Data das Blinzeln dann extra beibringen?
arrowrightAls Crusher und LaForge erfahren, daß Juliana eine Androidin ist, nehmen sie in der Krankenstation eine gründliche Untersuchung vor. LaForge stellt dabei fest, daß Juliana mit dem gleichen Alterungsprogramm wie Data ausgestattet ist. Seit wann hat Data ein Alterungsprogramm? Hat er es vor kurzer Zeit für sich selbst entwickelt? In "Datas Tag" weist der Androide darauf hin, daß er nie alt werden kann. In "Das Recht auf Leben" betont er, die Dauer seiner Existenz sei unbegrenzt. In "Gefahr aus dem 19. Jahrhundert, Teil I" meint Data, er hätte sich damit abgefunden, seine Freunde zu überleben. (Es ist natürlich klar, daß Brent Spiner altert, und LaForges Worte sollen erklären, warum er zu Beginn der Serie jünger aussah. Aber es klingt so, als sei Data schon immer mit einem Alterungsprogramm ausgestattet gewesen, und das ist einfach nicht der Fall. Die Dialoge in anderen Folgen beweisen es. Warum sagt Geordi nicht einfach, das entsprechende Programm sei erst kürzlich hinzugefügt worden?)
buttonGeräte und Ausrüstung:
arrowrightNachdem sich Data mit Juliana zur Magma-Tasche auf Atrea IV gebeamt hat, greift er nach einem umgefallenen Strukturverstärker und richtet ihn auf. Müssen diese Vorrichtungen nicht richtig funktionieren, um einen sicheren Transfer zu gewährleisten? Erfüllen sie ihren Zweck auch dann, wenn sie auf dem Boden liegen?
arrowrightZu dem Zwischenfall, der Dr. Tainers Androidennatur offenbart, kommt es tief unter der Oberfläche von Atrea IV. Data und Juliana springen von einer Klippe, als sich der zum Transferort führende Weg auflöst. Beim Sturz verliert Dr. Tainer einen Arm und deaktiviert sich automatisch, um nicht zu erkennen, daß sie ein Androide ist. Aus dem Dialog geht hervor, daß sie den Transferort aufsuchen müssen, um sich mit Hilfe der Strukturverstärker zur Enterprise zu beamen. Doch über den Maschinen gibt es einen offenen Schacht, der bis zur Oberfläche emporführt. Die Enterprise müßte doch imstande sein, Data und Juliana durch diesen Schacht an Bord zu beamen. In "Die Rettungsoperation" war es möglich.
buttonProbleme mit Kontinuität und Produktion:
arrowrightDer Transporter scheint über einen besonderen Schaltkreis zu verfügen, der Unpraktisches eliminiert. Als sich Dr. Tainer mit Data zur Magma-Tasche transferiert, beginnt sie die Reise mit Schuhen, die fünf Zentimeter hohe Absätze aufweisen. Als sie das Ziel erreicht, sind ihre Schuhe flach.
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