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Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story Sternzeit: 3012.4 - 3012.6 Die Enterprise erhält die Anweisung, sich in Raumbasis 11 zu melden. Dort angekommen, behauptet Commodore Mendez, man habe ihr keinen solchen Befehl geschickt. Während Kirk und er herauszufinden versuchen, wer den falschen Funkspruch gesendet hat, besucht Spock einen alten Freund. Christopher Pike, vor Kirk Captain der Enterprise, ist in der Raumbasis interniert. Ein Reaktorunfall hat ihn völlig verkrüppelt, nur sein Verstand arbeitet noch. Spock übermittelt der Enterprise falsche Anweisungen, entführt das Schiff und nimmt Pike mit. Der Schiffscomputer setzt Kurs auf Talos IV, einen Planeten, den zu betreten der Kode 7 verbietet - die einzige noch geltende Flottenorder, die die Todesstrafe nach sich zieht. Kirk und Mendez verfolgen die Enterprise in einer Raumfähre und zwingen Spock, sie an Bord zu holen. Der Erste Offizier verordnet sich zwar selbst Arrest, aber er weigert sich, die Computersteuerung des Schiffes auszuschalten. In der folgenden Kriegsgerichtsverhandlung führt er eine visuelle Aufzeichnung der Ereignisse aus "Der Käfig" (dem ersten Pilotfilm der TV-Serie) vor. Kurz nach der Aufzeichnung von Pikes Gefangennahme erhält Mendez ein Kommuniqué der Raumflotte: Subraum-Monitore zeigen, daß die Enterprise nun Sendungen von Talos IV empfängt. Mendez wird befohlen, Kirk des Kommandos zu entheben, da er den Kode 7 verletzt hat.
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Credits
Anmerkungen Wüßte man nicht, daß alle Aufnahmen der Begegnung der Pikeschen Enterprise mit Talos IV aus dem ersten Pilotfilm der Serie stammen, könnte man von der Episode sehr beeindruckt sein. Oberflächlich betrachtet sieht es so aus, als hätte man für nur zwei Episoden völlig neue Enterprise-Kulissen gebaut! Außerdem wurde gute Arbeit geleistet, um eine zu dem alten Material passende Rahmenhandlung auzutüfteln. Und eine gute Story. 1964 entwarf Gene Roddenberry für die Desilu-Studios und NBC eine neue Serie, Star Trek. Er schrieb das Drehbuch zu "Der Käfig". NBC erkannte das Potential, bewilligte den Pilotfilm und stellte teilweise das Budget zur Verfügung. Als der Film fertig war, lehnte NBC ihn ab, da er ihrer Meinung nach zu komplex für das Fernsehpublikum war und nicht genug Action enthielt. Sie erlaubten jedoch, daß Gene Roddenberry eine neue Pilotfolge schrieb. Nach der zweiten Pilotfolge ging die Serie 1966 in Produktion. Mit dieser Doppelfolge gelang es Gene Roddenberry nun, während der ersten Staffel die Handlung von "Der Käfig" doch noch in die Serie einzubinden. Der ursprüngliche Pilotfilm war zu diesem Zeitpunkt noch nie im TV gezeigt worden. Er sollte seine Premiere erst im Dezember 1988 haben. Die Einbindung der Handlung aus "Der Käfig" in eine Rahmenhandlung ist sehr geschickt gemacht. Die Unterschiede in den Kulissen der Enterprise, werden mit einer inzwischen vergangenen Zeitspanne von 13 Jahren erklärt. Die Filmaufnahmen werden damit erklärt, daß sie von den Talosianern stammen. In der Rahmenhandlung steht vor allem Spock im Vordergrund. Man erfährt viel über ihn und seine Auffassung von Loyalität. Spock ist in dieser Folge uneingeschränkt und bis zur Selbstaufgabe loyal, sowohl gegenüber seinem früheren Kommandanten, Captain Pike, als auch gegenüber seinem jetzigen Captain. Diese Loyalität geht sogar so weit, daß er für den gelähmten Pike seine Karriere und sein Leben opfern würde, nur um ihm zu einem angenehmen Leben zu verhelfen. Spock zeigt dabei erstaunlich menschliche Züge, denn seine Handlungen haben ohne Frage Mitleid gegenüber Pike als Ursprung. Pikes Unfall bringt Spock in einen Gewissenskonflikt. Auf der einen Seite ist er seinem früheren Kommandanten, Captain Pike, verpflichtet und will ihm gerne helfen, auf der anderen Seite muß er Kirk hintergehen, um Pike zu helfen. Interessant ist, daß er sich in dieser Zwickmühle dafür entscheidet Captain Pike zu helfen. Seine Entscheidung basiert natürlich auf logischen Erwägungen. Nach Spocks Überlegungen ist Pikes Wohlergehen wichtiger, als sein eigenes Leben und auch wichtiger, als das Vertrauen, das Kirk in Spock setzt, denn er ist sowohl bereit sein Leben zu opfern, als auch Kirk gegen sich aufzubringen, indem er ihn hintergeht. Er greift also zur, aus seiner Sicht, einzig logischen Lösung und entführt die Enterprise, um Pike zu helfen. Erwähnenswert ist noch die Tatsache, daß Spocks Handlungsweise erstaunliche Ähnlichkeit mit Kirks Handlungen in "Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock" aufweist. In "Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock" entführt Kirk ebenfalls die Enterprise und opfert seine Karriere, um Spocks Leben zu retten. Ebenfalls interessant ist, daß Spock den gesamten Verlauf der Geschehnisse vorausgeahnt und geplant hat. Er entführte die Enterprise von vorneherein mit der Gewißheit, daß Kirk ihm mit einer Raumfähre folgen wird. Die Tatsache, daß die Talosianer Kirk die Illusion von Mendez suggeriert haben, deutet darauf hin, daß sie und Spock sich auch bewußt waren, daß Kirk nicht umkehren wird, solange er noch genügend Energie dazu hat. Spock rechnete von Anfang an damit, daß es auf der Enterprise zur Militärgerichtsverhandlung kommt. Die Freundschaft zwischen Kirk, Spock und McCoy wird in dieser Folge ganz deutlich. Als zum ersten Mal ein Verdacht auf Spock fällt, setzt sich Kirk sofort für ihn ein. Als Kirk dann selbst zu zweifeln beginnt, wird Spock wiederum von McCoy in Schutz genommen. Das Vertrauen zwischen Kirk und Spock dürfte nach dieser Folge gelitten haben. Zwar versteht Kirk, wieso Spock so gehandelt hat, allerdings läßt sich Spocks Vertrauensbruch auch nicht leugnen. Leider wird in späteren Folgen auf diesen Vertrauensbruch nie wieder eingegangen. Größter Schwachpunkt der Handlung ist das Ende des ersten Teils. Die Enterprise erhält einen Funkspruch vom Sternenflottenkommando, in dem Kirk und Mendez darauf hingewiesen werden, daß die Enterprise Übertragungen von Talos IV empfängt und damit gegen die Bestimmungen der Föderation verstößt. Weiterhin besagt die Meldung, daß Kirk deswegen seines Kommandos enthoben wird und Mendez das Kommando übernimmt. Nach dieser Meldung sagt Mendez zu Spock, daß er durch sein Verhalten nicht nur sich, sondern auch Kirk geschadet hat, da Kirk für alles verantwortlich ist, was auf dem Schiff vor sich geht. Anscheinend soll Kirk also dafür bestraft werden, daß die Enterprise eine Übertragung von Talos IV empfängt. Auch wenn Kirk nicht direkt für diese Übertragung verantwortlich ist, ist er als Captain für alle Geschehnisse an Bord verantwortlich und wird deswegen ebenfalls angeklagt. Diese Bestimmung der Sternenflotte ist viel zu engstirnig. Das wäre ja ungefähr so, als würde man Kirk anklagen, wenn ein Besatzungsmitglied ein Verbrechen begeht. Dieses Gesetz paßt zur ansonsten sehr fortschrittlichen Föderation eigentlich nicht. George Sawaya, der hier den Abteilungsleiter der Computerzentrale Humboldt spielt, werden wir in der Folge "Kampf um Organia" als Klingone wiedersehen. Nach der Produktion dieser Folge galt der ursprüngliche Pilotfilm "Der Käfig" lange Zeit als verloren. Man war der Ansicht, daß nur noch die Szenen, die in dieser Doppelfolge verwendet wurden, existieren würden. 1986 wurde "Der Käfig" in Amerika dann auf Video veröffentlicht. Kurz zuvor wurde eine komplette Fassung des Films in den Paramount-Archiven gefunden. Da diese Kopie allerdings in Schwarz-Weiß war, wurden die farbigen Szenen aus Talos IV-Tabu mit den restlichen schwarz-weißen Szenen ergänzt. 1988 entdeckte dann ein Verantwortlicher von Paramount in seinem Schrank eine komplette Farb-Kopie von "Der Käfig". Der Film wurde 1988 zum ersten Mal dem amerikanischen Publikum präsentiert und zwar als Füllepisode für die zweite Staffel von The Next Generation.
Beste Szenen Gegen Ende der Episode - als Kirk seinen Ersten Offizier heftig vor McCoy verteidigt und dann feststellen muß, daß es doch angebracht war, Spocks Handlungen zu beargwöhnen, sieht er sich aufgrund der Handlungen seines Ersten Offiziers plötzlich einem möglichen Kriegsgericht gegenüber. Ein eisiger Augenblick.
Fehler und Ungereimtheiten
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