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Markus Dippold

letzte Aktualisierung:
29. Mai 2013

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Star Trek - alles, was sich bewegt
Titel: Computer M5 (The Ultimate Computer)
Staffel & Folge: 2x24
Kategorie:The Original Series - Die Serie
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Story
Sternzeit: 4729.4 - 4731.3

Kirk akzeptiert nach einigem Zögern den Befehl, seine Mannschaft bis auf 20 Personen von Bord gehen zu lassen und sie durch eine experimentelle neue Computeranlage namens M5 zu ersetzen. Der Erfinder Dr. Richard Daystrom, der auch alle momentan an Bord befindlichen Computersysteme ersonnen hat, behauptet, M5 könne alle notwendigen Schiffsfunktionen erfüllen. Die Flotte hat die Enterprise für den ersten Test des Systems auserwählt. M5 soll die Navigation berechnen, Empfehlungen für Landegruppen geben und gegen überlegene Gegner an einer Kampfsimulation teilnehmen.

Zuerst scheint alles gutzugehen. Dann wendet sich M5 einem automatischen Frachter zu und vernichtet ihn. Da M5 die Kontrolle über die Schiffsfunktionen hat, ist es unmöglich, die sich nähernden vier Schiffe zu warnen, die an der Kampfsimulation teilnehmen sollen. M5 greift sie ebenso gnadenlos an. Als Spock bemerkt, daß sich M5 unlogisch verhält, befragt Kirk Daystrom. Dieser behauptet, er habe die Maschine gemäß seinen eigenen Denkstrukturen programmiert. Da Kirk weiß, daß Daystrom Mord verabscheut, nutzt er dies bei M5 aus: Er macht ihm klar, daß er durch seine Handlungen Hunderte von Menschen ermordet hat, und erinnert ihn an die Strafe, die auf Mord steht. Daraufhin schaltet M5 sich ab.

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Bildergalerie
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Commodore Wesley kündigt Kirk an, daß auf
der Enterprise ein Computersystem installiert wird.
Dr. Daystrom installiert M5, der alle
Kommandofunktionen des Schiffes übernehmen soll.

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Kirk ist skeptisch. Obwohl es nur ein Test ist, hat
Kirk Angst, daß er eines Tages überflüssig sein wird.
M5 berechnet automatisch den Kurs zu
einem Planeten und den Einflug in dessen Orbit.

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Aber M5 macht sich selbständig. Scotty entdeckt, daß
M5 auf den nicht benötigten Decks den Strom abschaltet.
Die erste Bewährungsprobe. Ein Scheinangriff von zwei
anderen Schiffen wird durch M5 erfolgreich abgewehrt.

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Deprimiert versucht Kirk, seinen Kummer in Alkohol
zu ertränken. McCoy versucht, ihn etwas aufzumuntern.
Doch dann entdeckt M5 einen automatischen
Frachter und aktiviert die Schutzschilde.

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Hilflos müssen Kirk und die anderen mit ansehen, wie M5
den Frachter zerstört. Kirk will von Daystrom Antworten.
Beim Versuch, M5 den Strom abzudrehen, tötet
dieser den Techniker und zapft die Warptriebwerke an.

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Auch die Umschaltung auf manuelle Steuerung
schlägt fehl. M5 legt Scott und Spock herein.
Zu allem Überfluß nähert sich auch schon die Flotte, die den
Scheinangriff fliegen soll. Und sie haben keine Ahnung, was los ist.

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M5 ist gnadenlos und zerstört das erste Schiff.Wesley ist erbost und will wissen, was los ist, doch
M5 hat die volle Kontrolle über die Enterprise.

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Daystrom soll M5 zur Aufgabe überreden, doch er will sein ›Kind‹
schützen und schnappt über. Da M5 Daystroms Denkstrukturen hat, ...
... müßte M5 Mord genauso ablehnen wie Daystrom. Kirk macht
dies M5 klar und er schaltet sich ab. Die Flotte aber soll ...

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... die Enterprise zerstören. Die Kommunikation funktioniert
nicht. Wesley begreift und bricht den Angriff ab.
Daystrom bekommt einen Nervenzusammenbruch und der
Mensch ist der Maschine letztendlich immer noch überlegen.
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Credits
Regie:John Meredyth Lucas
Drehbuch:D.C. Fontana
Story:Laurence N. Wolfe
PCode:053
Erstausstrahlung:USA: 08.03.1968; Deutschland: 15.07.1972
Hauptrollen:James T. Kirk (William Shatner)
Leonard ›Pille‹ McCoy (DeForest Kelley)
Mr. Spock (Leonard Nimoy)
Montgomery Scott (James Doohan)
Hikaru Sulu (George Takei)
Nyota Uhura (Nichelle Nichols)
Pavel Chekov (Walter Koenig)
Dr. Richard Daystrom (William Marshall)
Stimme des M-5 (James Doohan)
Fähnrich Harper (Sean Morgan)
Robert Wesley, Commodore (Barry Russo)

Anmerkungen

Irgendwann geht Kirk angesichts der überlegenen Verwaltung der Enterprise durch M5 in sein Quartier. McCoy folgt ihm mit einer Erfrischung. Die Szene erinnert an eine ähnliche aus dem Pilotfilm "Der Käfig": In beiden Folgen taucht der Chefarzt mit Alkoholika auf, um den Captain und dessen Emotionen zu besänftigen. In beiden Fällen fragt sich der Captain, ob er noch in der richtigen Branche tätig ist.

Am Ende der zweiten Staffel häufen sich nun doch die Klischees der Serie. Kirk darf in fast jeder zweiten Folge die Hauptdirektive verletzten, die Rothemden sind vom Aussterben bedroht, Spock überlebt oft nur wegen seines grünen Blutes und Kirk darf hier erneut einen Computer zu Tode argumentieren.

Erneut geht es in dieser Folge darum, was höher einzuschätzen ist, ein Computer oder ein Mensch. Wer handelt logischer, arbeitet der Mensch oder der Computer effizienter? Kann ein Computer Entscheidungen treffen? Ist es erstrebenswert, wenn ein Computer den Menschen Befehle gibt? Und birgt diese Konzentration auf den Computer Gefahren? Dies sind die Fragen, mit denen sich "Computer M5" auseinandersetzt. Letztendlich stellt sich die Folge ganz klar auf die Seite der Menschen. Kein Computer kann die menschlichen Aufgaben so gut erledigen, daß der Mensch überflüssig wird. Die Folge betont den Computer als wichtiges und gutes Werkzeug, um viele verschiedene Arbeiten zu erledigen, doch der Computer muß immer unter der Kontrolle des Menschen stehen, und nicht umgekehrt. Der Computer darf nie mächtiger werden als seine Erbauer. Die Folge sagt sogar, daß es gefährlich sein kann, sich zu sehr auf einen Computer zu verlassen.

Dieses interessante Thema wird in dieser Folge durchaus gelungen behandelt. Man kennt das Thema bereits zum Teil aus der Folge "Krieg der Computer".

Neben dieser interessanten Thematik kann "Computer M5" vor allem charakterseitig überzeugen. Die Folge liefert solide Charakterstudien. Vor allem gibt es einige interessante Einblicke in Kirks Figur. Kirk ist von Anfang an misstrauisch gegenüber M5. Außerdem fühlt er sich in seiner Ehre verletzt, da er auf eine Mission geschickt wird, auf der er selbst überflüssig ist. Auch wenn Kirk dies immer abstreitet, so kann man nicht leugnen, daß er sich ein wenig durch M5 bedroht zu fühlen scheint und Daystrom hat vielleicht gar nicht so unrecht, wenn er sagt, Kirk fürchte um sein Prestige und seinen Ruhm, wenn er durch einen Computer ersetzt würde und andere Aufgaben übernehmen müßte.

Dabei kann man als Zuschauer richtiggehend mit Kirk mitfühlen. Man kann sich gut vorstellen, wie deprimierend es für Kirk sein muß, zu erkennen, daß M5 seine Aufgaben genausogut oder vielleicht sogar noch besser erledigen kann. Kirk war immer jemand, der seinem eigenen Urteil mehr als dem eines Computers vertraut hat.

Spock zeigt sich dieses Mal als sehr guter Kenner Kirks. Er erklärt dem Captain in einem Gespräch auf der Brücke sehr einfühlsam, daß seine Dienste durchaus noch gebraucht werden, da eine Raumschiffcrew einen Captain braucht, dem sie sich anvertrauen kann und dessen Urteil sie schätzt.

Spock ist in dieser Folge jedoch auch von M5 fasziniert. Er ist zu Beginn weit weniger kritisch gegenüber M5, als die anderen. Spock hatte schon immer eine besondere Beziehung zu Computern, da sie ähnlich logisch handeln, wie er selbst.

Auch McCoy versucht Kirk zu helfen und ihn zu unterstützen. Die Dialoge zwischen Kirk und McCoy sind sehr gelungen, besonders gut ist der in Kirks Kabine, als McCoy ihm einen Schnaps vorbeibringt.

Von Scotty würde man als Ingenieur eigentlich etwas mehr Begeisterung für M5 erwarten, doch auch er scheint nicht begeistert von der neuen Erfindung zu sein.

Daystrom ist ein interessanter Gastcharakter. Er hat schon sehr früh eine große Erfindung gemacht und wurde dadurch sehr früh berühmt. Seither sieht er sich mit Neidern konfroniert, die seine Erfindung als Zufall verspotten und er versucht deswegen etwas ähnlich Großes zu vollbringen und hat deswegen zu M5 auch eine besondere Beziehung. Er sieht den Computer als sein Kind an. Daystrom wurde in Fankreisen recht populär.

Einen interessanten selbstironischen Gag enthält die Folge, als M5 feststellt, daß Kirk und Pille für die Erforschung des Planeten unwichtig sind. In der Tat fragt man sich als Zuschauer des öfteren, warum Kirk und Pille so oft Außenmissionen begleiten, obwohl sie meistens wenig sinnvolles beitragen können. Das liegt jedoch natürlich daran, daß Kirk und Spock zwei der wichtigsten Hauptpersonen der Serie sind und deswegen natürlich auch im Mittelpunkt der Handlung stehen. Dies war auch ein Problem, mit dem die The Next Generation eine Zeit lang zu kämpfen hatte. Dort saß Picard am Anfang oft auf der Brücke herum, während sich auf dem Planeten unter Rikers Führung das eigentlich Wichtige abspielte.

Die Handlung von "Computer M5" erscheint an manchen Stellen etwas unlogisch. Zunächst erscheint es unglaubwürdg, daß eine so gravierende Fehlfunktion an M5 bei den sicher sehr umfassenden Tests nicht entdeckt wurde. Fraglich ist außerdem, wie M5 zu der Ansicht gelang, daß es sich bei den anderen Schiffen um Angreifer handelt. Bei der Föderationsflotte mag dies ja noch nachvollziehbar sein, da diese die Enterprise ja tatsächlich angegriffen haben, wenn auch nur zu Übungszwecken, doch der Frachter, den M5 zerstört, war ja nun wirklich nicht feindlich. Daß ein so perfektes Computersystem den Unterschied zwischen Freund und Feind nicht erkennt, erscheint seltsam.

Daß M5 von Kirk zur Selbstzerstörung überredet werden kann, setzt der Unglaubwürdigkeit natürlich die Krone auf. Diese Auflösung hat schon in den Folgen "Landru und die Ewigkeit" und "Ich heiße Nomad" nicht überzeugen können, und sie kann es hier noch viel weniger. Wenigstens wurde Kirks Ansprache an M5 dieses Mal recht kurz und unspektakulär gehalten.

Erneut zum Einsatz kam hier das Schläferschiff aus "Der schlafende Tiger", welches hier für den Frachter Woden Modell stand. Außerdem durfte man kurz das Raumstationsmodell aus "Kennen Sie Tribbles?" wiedersehen. Bei den anderen Föderationsschiffen handelt es sich erneut um Schwesternschiffe der Enterprise, allerdings darf Commodore Wesley in einem Kommandosessel mit höherer Rückenlehne sitzen. Die höhere Rückenlehne kennen wir bereits aus "Ein Parallel-Universum".

In dieser Folge geht Kirk erneut seiner Lieblingsbeschäftigung nach, Computer zur Selbstzerstörung zu überreden. Dies tat er bereits in "Landru und die Ewigkeit" und "Ich heiße Nomad". Glücklicherweise wird er es in Zukunft nicht mehr tun.

Barry Russo, der Darsteller von Commodore Wesley, hatte bereits als Commander Giotto in "Horta rettet ihre Kinder" einen Auftritt.

Sean Morgan (Fähnrich Harper) spielt in den Folgen "Landru und die Ewigkeit" und "Das Spinnennetz" die Rolle von Lieutenant O'Neil. In Folge "Der Obelisk" spielt er einen Ingenieur.

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Kernige Dialoge

›Du bist ein Wunder, und du bist mein Werk.‹ - Daystrom, als er mit M5 spricht.

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Fehler und Ungereimtheiten
buttonHandlung:
arrowrightIn The Next Generation wird regelmäßig ein nach einem Daystrom benanntes technisches Institut erwähnt. Wurde es nach dem Richard Daystrom benannt, der in dieser Episode auftaucht? Na schön, er ist ein anerkanntes Genie - aber er ist auch für den Tod von 400 Flottenangehörigen verantwortlich. Ob das nicht reicht, um ihn von der Liste der zehn beliebtesten Wissenschaftler zu streichen?
buttonLogik und Voraussetzungen:
arrowrightWarum läßt die Flotte M5 ein Raumschiff der Constitution-Klasse steuern? Wäre es nicht vernünftiger, ihn zunächst an einem Frachter üben zu lassen?
arrowrightDie Woden - der altmodische Frachter, den M5 vernichtet - sieht der Botany Bay zwar sehr ähnlich, kann aber nicht der gleiche Schiffstyp sein. Die Botany Bay war ein Schiff der Klasse DY-100, das in den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts für interplanetarische Flüge gebaut wurde. Hat die Handelsmarine überhaupt so alte Schiffe?
arrowrightIn dieser Episode zeigt die Tür zum Lazarett wunderbare Sensibilität. Als Kirk und Spock den unter starken Beruhigungsmitteln stehenden Daystrom besucht haben, stößt McCoy auf dem Weg zur Brücke zu ihnen. Aus irgendeinem, Grund bleibt die Kamera im Lazarett zurück; das Trio entfernt sich von ihr und geht zum Turbolift. Zum Glück hat die Tür Verständnis für unseren Wunsch, unsere Helden beim Abmarsch zu sehen, und bleibt großzügigerweise offen, bis Kirk, Spock und McCoy den Gang hinter sich bringen und einsteigen. Noch verblüffender: Die Tür weiß, daß Daystrom Ruhe braucht und öffnet sich deswegen absolut lautlos.
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