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Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story Sternzeit: 4040.7 - 4041.7 Auf der Suche nach dem Wrack der SS Beagle, eines Schiffes, das sechs Jahre zuvor verschwunden ist, stößt die Enterprise auf einen Planeten, der merkwürdige Parallelen zur Erde aufweist. Auf dieser Welt ist das römische Weltreich offenbar nie untergegangen. Durch Beobachtung planetarer Fernsehsender erfährt man, daß einige Besatzungsmitglieder der Beagle noch leben. Kirk, Spock und McCoy beamen auf den Planeten, um sie zu retten. Sie erfahren bald, daß Captain R. M. Merrick von der Beagle nun Erster Bürger des Reiches ist. Besorgt, daß er die Erste Direktive verletzt hat, macht man sich auf, ihn aufzustöbern, und landet im Gefängnis. Kurz darauf tritt Merrick mit dem Prokonsul Claudius Marcus auf den Plan. Marcus erklärt, er weigere sich, die Stabilität seiner Welt durch eine Begegnung mit Fremdlingen zu gefährden. Er will, daß Kirk die Mannschaft der Enterprise in kleinen Gruppen auf den Planeten holt, damit man das Schiff anschließend vernichten kann. Als Kirk sich weigert, wirft Marcus Spock und McCoy in die Arena, damit sie umkommen. Diese Taktik hat auch Merrick zur Aufgabe gezwungen, doch bei Kirk klappt sie nicht. Kirks Mut erinnert Merrick daran, wie man sich als Captain zu verhalten hat. Er macht einen Kommunikator ausfindig und hilft den dreien, auf die Enterprise zurückzukehren. Leider kostet diese Tat ihn das Leben.
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Credits
Anmerkungen Bei "Brot und Spiele" mag man sagen: ›Schon wieder eine Parallelwelt der Erde‹ und tatsächlich erscheint es inzwischen einfach lächerlich, daß die Enterprise auf eine Parallelwelt nach der anderen trifft. Die Folge weist allgemein sehr große Ähnlichkeiten zu "Das Jahr des roten Vogels" auf. Nicht nur, daß die Folge erneut von Gene Roddenberry selbst mitverfaßt wurde, auch die Story ähnelt sich. Es geht erneut um die Hauptdirektive und um einen Sternenflottencaptain, der diese gebrochen hat und wieder trifft man auf eine Parallelwelt, die einen bestimmten Teil der Erdgeschichte wiederspiegelt (hier das Römische Reich). Doch obwohl die Folge "Das Jahr des roten Vogels" erst vor zwei Folgen gesendet wurde (es ist fraglich, ob die NBC Ausstrahlungsreihenfolge hier sinnvoll ist, nach der Produktionsreihenfolge wäre ein deutlich größerer Abstand zwischen den beiden Folgen gewesen) und obwohl die Parallelwelten, wie gesagt, inzwischen über Hand nehmen, kann diese Folge doch um einiges mehr überzeugen. Vielleicht liegt das daran, daß Kirk hier ausnahmsweise die Hauptdirektive wirklich einhält. Er macht nicht mal Anstalten, sie zu brechen. Vielleicht liegt es aber auch daran, daß diese Folge im Gegensatz zu "Das Jahr des roten Vogels" sich nicht nur auf irgendwelche Faustkämpfe konzentriert, sondern die Action dieses Mal so einsetzt, wie sie auch eingesetzt werden sollte, nämlich als Gewürz, welches eine Star Trek-Folge zwar verfeinern kann, aber niemals bestimmen sollte. Vor allem Spock und McCoy Fans kommen in dieser Folge auf ihre Kosten. Ihre Dialoge sind gelungen und ihre Streitereien wurden gut dazu benutzt, um die Geschehnisse auf dem Planeten etwas aufzulockern. Tatsächlich verfehlen die Szenen ihre Wirkung nicht. Sie sind in der ansonsten recht trockenen Handlung, die ohne viel Humor auskommt, richtig erfrischend. Besonders interessant ist natürlich der Dialog zwischen Spock und McCoy, als McCoy dem Vulkanier vorwirft, mehr Angst vor dem Leben als vor dem Sterben zu haben. McCoy ist der Meinung, daß Spock jeden Tag aufs neue Angst hat, man könnte an ihm eine menschliche Regung feststellen. McCoy trifft damit voll ins Schwarze. Hier wird klar, was für eine besondere Beziehung die beiden haben. Ihre Streitereien und Meinungsverschiedenheiten sind nur oberflächlich. In Wirklichkeit kennen und mögen sich die beiden ganz gut, sie haben zwar nicht immer Verständnis, aber immer Respekt füreinander. Kirk überzeugt hier, wie bereits erwähnt dadurch, daß er ausnahmsweise die Gesetze der Föderation einhält und vor allem, daß er sogar bereit ist für seine Crew und seine Überzeugungen zu sterben. Etwas naiv stellt sich Kirk allerdings an, als er Flavius fragt, wieso es nicht schon lange einen Aufstand gab, wenn Mericus Herrschaft so unbarmherzig ist. Wieviele ungerechte Diktaturen haben sich auf der Erde über Jahre gehalten und halten sich auch heute noch, obwohl sie fast die komplette Bevölkerung unterdrückt haben. Scotty darf ebenfalls eine gute Figur machen, indem es ihm gelingt unter Einhaltung der Gesetze das Leben von Kirk, Spock und McCoy zu retten. Er erhält dafür auch prompt eine Belobigung von Kirk. Gene L. Coon und Gene Roddenberry haben in dieser Folge auch das TV-Geschäft etwas auf die Schippe genommen und einige Insider-Gags eingebaut. Beispielsweise muß man über den Kommentar eines römischen Soldaten schmunzeln, der Flavius Strafe androht, wenn wegen ihm die Einschaltquoten sinken. Coon und Roddenberry wußten, wovon sie schrieben, denn auch sie waren ständig durch die schlechten Quoten der Serie bedroht. Die Folge ist vielleicht auch deswegen recht gelungen, da es hier nicht das ansonsten obligatorische Happy End gibt. Besonders in "Das Jahr des roten Vogels" ist das negativ aufgefallen. Hier werden jedoch die Probleme auf dem Planeten ausnahmsweise mal nicht gelöst und das Römische Imperium besteht auch nach der Abreise der Enterprise noch. Unglaubwürdig bleiben natürlich nach wie vor die Parallelen zwischen der Erde und diesem Planeten. Wie groß ist wohl die Wahrscheinlichkeit, daß sich ein Planet genau gleich entwickelt, angefangen bei der Zusammensetzung der Atmosphäre und dem Verhältnis Wasser zu Land, bis hin zur Kultur, der Sprache und der Religion? Dies wäre schon bei einem Planeten unglaubwürdig, doch die Enterprise traf bereits mehrmals auf solche Welten. Wieso hat sich das Außenteam eigentlich nicht von Anfang an mit der Kleidung an die Sitten des Planeten angepaßt. Schließlich war ja wohl klar, daß sie in ihren Uniformen ein gewisses Aufsehen erregen und sofort als Fremde erkannt werden. Die Verwechslung, daß es sich bei den Sonnenanbetern (englisch: sun) in Wirklichkeit um Gottesanbeter (englisch: son für ›Gottes Sohn Jesus‹) handelt, funktioniert natürlich nur im englischen Original, da dort die beiden Worte ›son‹ und ›sun‹ gleich ausgesprochen werden. In der deutschen Version wird man sich also zwangsläufig fragen, wie Uhura nun plötzlich darauf kommt, daß es sich bei den Sonnenanbetern um die ersten Christen handelt. Alles in allem handelt es sich bei "Das Jahr des roten Vogels" und bei "Brot und Spiele" eigentlich um zwei verschiedene Umsetzungen ein und desselben Grundthemas, wobei "Brot und Spiele" deutlich vor der anderen produziert wurde. Der Unterschied ist, daß diese Folge überzeugen kann. Es handelt sich um eine sehr gelungene Episode, mit guten Charakterszenen. Die Qualität wird allenfalls durch das x-te Auftauchen einer Parallelwelt vermindert. Auch das Thema Hauptdirektive wurde in letzter Zeit etwas überstrapaziert, doch sollte es nun für eine Weile in der Mottenkiste verschwinden. Ian Wolfe, der Darsteller von Septimus, taucht in "Portal in die Vergangenheit" noch einmal als Mr. Atoz auf. Bart LaRue kommentiert in dieser Folge die Fernsehübertragungen der Gladiatorenkämpfe. Er sprach bereits den Hüter in "Griff in die Geschichte", sowie den Nachrichtensprecher in "Schablonen der Gewalt". In "Seit es Menschen gibt" leiht er Yarnek seine Stimme.
Kernige Dialoge ›Ich habe gehört, es war so ähnlich.‹ - Kirk über die Gewalt im Fernsehen des Imperiums, das er mit dem der Erde des 20. Jahrhunderts vergleicht.
Beste Szenen Es gibt eine wunderbare Szene zwischen Spock und McCoy in der Gefängniszelle. Da die Römer Kirk noch nicht zurückgebracht haben, machen die beiden sich Sorgen über seinen Verbleib. Im Verlauf des Gesprächs erkennt McCoy, warum Spock keine Angst vor dem Tod hat: Er hat mehr Angst zu leben, weil er sich sorgt, er könne seinen Gefühlen freien Lauf lassen. Spock reagiert, indem er einen Augenblick über diese Beobachtung nachsinnt. Sein Gesichtsausdruck wird stoisch; er schaut McCoy an und sagt: ›Wirklich, Doktor?‹
Fehler und Ungereimtheiten
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