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Markus Dippold

letzte Aktualisierung:
29. Mai 2013

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Star Trek - alles, was sich bewegt
Titel: Geist sucht Körper (Return To Tomorrow)
Staffel & Folge: 2x20
Kategorie:The Original Series - Die Serie
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Story
Sternzeit: 4768.3 - 4770.3

Kirk, Spock, McCoy und Dr. Ann Mulhall beamen in eine Kammer unter der Oberfläche eines nicht kartographierten Planeten, wo sie der Entität Sargon begegnen, die in Form von geistiger Energie existiert und in eine Kugel gesperrt ist. Vor einer halben Million Jahre haben sich die Wesen aus Sargons Volk, die damals humanoide Form besaßen, so weit entwickelt, bis sie sich für Gottheiten hielten. Danach folgte ein schrecklicher Krieg, der die Oberfläche des Planeten verwüstet hat. Aus Scham haben die Überlebenden die Kammer gebaut, die besten Angehörigen beider kriegführender Parteien ausgewählt und in die Kugeln transferiert, damit ihr Wissen erhalten bleibt. Nur drei von ihnen leben noch: Sargon, seine Gattin Thalassa, und Henoch, ein früherer Gegner. Die drei äußern den Wunsch, sich für eine Zeit in Kirk, Mulhall und Spock zu versetzen, um Androidenkörper für sich zu bauen.

Da das Lernpotential zu groß ist, als daß sie dieses Ersuchen ablehnen könnten, stimmen die Offiziere zu. Henoch weiß, daß Sargon ihm nie erlauben wird, Spocks Körper zu behalten; deshalb plant er seinen Tod: Er verändert die Formel des Serums, das Spock und die beiden anderen einnehmen müssen, um ihre körperliche Funktionen zu stabilisieren. Bald sieht es so aus, als liege Sargon im Sterben. Thalassa, die anfangs darüber verhandelt, Mulhalls Körper ebenfalls zu behalten, wird schnell klar, daß die Verlockungen zu groß sind. Dann meldet sich Sargon über den Schiffscomputer - erfreut, daß auch sie zu diesem Schluß gekommen ist. Zusammen überwältigen sie Henoch und reisen ab.

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Bildergalerie
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Uhura empfängt seltsame Funksignale, die sie nicht ent-
schlüsseln kann. Kirk beschließt, zu ihrem Ursprung zu fliegen.
Sie kommen bei einem Planeten an und eine Stimme
bittet darum, daß sie nach unten in eine Höhle beamen.

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Doch die Wachen müssen an Bord bleiben. Die
energetische Macht bedient den Transporter.
In der Höhle treffen sie auf den Geist von Sargon,
der ihnen von seiner Vergangenheit erzählt.

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Dann übernimmt Sargon Kirks Körper. Doch
die Belastung ist für Kirks Körper sehr groß.
Sargon erklärt, daß er Roboter bauen will, in die dann das
Bewußtsein der drei Überlebenden eingepflanzt werden soll.

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Sargon muß wieder in seine Kugel zurück,
Kirks Körper steht kurz vor dem Zusammenbruch.
An Bord der Enterprise besprechen die Offiziere, wie sie
vorgehen sollen. Sie entschließen sich für den Austausch.

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Der Austausch steht bevor. Sargon geht zu Kirk,
Thalassa zu Dr. Mulhall und Henoch zu Spock.
Henoch fühlt sich in Spocks Körper sichtlich wohl
und ist dem weiblichen Geschlicht nicht abgeneigt.

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Doch was hat Henoch vor? Er will Sargon töten und Spocks
Körper behalten. Er pflanzt Chapel falsche Vorgehensweisen ein.
Thalassa und Sargon erinnern sich bei
der Konstruktion der Roboter an alte Zeiten.

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Doch Henoch will auch Thalassa dazu überreden,
ihren menschlichen Körper zu behalten.
Henoch hat es geschafft. Sargon ist tot.
Zumindest sieht es so aus. Thalassa ist erschüttert.

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Henoch bringt die Konstruktion des Androiden zu Ende.
Dabei provoziert er Thalassa immer weiter.
Mit der Hilfe Thalassas kann McCoy Kirk retten.
Doch irgendwie verhält sich Chapel völlig seltsam.

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Henoch hält alle in Schach. Doch Spock
in Chapels Körper kann ihn überwältigen.
Am Ende ist jeder wieder dort, wo er sei sollte. Und
Sargon, der überlebt hat, geht mit Thalassa in die Ewigkeit.
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Credits
Regie:Ralph Senensky
Drehbuch:John Kingsbridge
Story:John Kingsbridge
PCode:051
Erstausstrahlung:USA: 09.02.1968; Deutschland: 29.12.1973
Hauptrollen:James T. Kirk (William Shatner)
Leonard ›Pille‹ McCoy (DeForest Kelley)
Mr. Spock (Leonard Nimoy)
Montgomery Scott (James Doohan)
Hikaru Sulu (George Takei)
Nyota Uhura (Nichelle Nichols)
Christine Chapel (Majel Barrett)
Sargon, Stimme im Original (James Doohan)
Krankenschwester (Cindy Lou)
Dr. Ann Mulhall, Astrobiologin (Diana Muldaur)

Anmerkungen

In einer ›Kaum zu glauben‹-Szene sieht Thalassa sich im Deckel einer metallenen Pfanne. (In Wahrheit blickt sie in die sie aufnehmende Kamera, damit wir ihr Gesicht sehen und glauben, sie sähe sich selbst ... doch das nur nebenbei.) Überraschenderweise hat Shahna ein paar Episoden vorher in "Meister der Sklaven" genau das gleiche getan. Und noch überraschender: Beide Frauen sehen sich im gleichen Deckel!

"Geist sucht Körper" ist eine eher ungewöhnliche Folge. Bei The Original Series ist es relativ selten, daß die Wissenschaft so im Zentrum einer Folge steht, wie hier. Man gewinnt hier wirklich den Eindruck, daß die Föderation eine wissenschaftliche Einrichtung und keine militärische ist.

Selbst Kirk ist dieses Mal ganz der Wissenschaftler. Er ist von dem Projekt fasziniert und ist auch derjenige, der sich am meisten dafür einsetzt, daß man Sargon und den anderen beiden hilft.

Die Folge muß man eigentlich im Original gesehen haben, da in der deutschen Version einiges verändert wurde. Zunächst wurden Sargon, Henoch und Thalassa mit anderen Stimmen versehen, während sie in den Körpern von Kirk, Spock und Mulhall stecken. Im Original sprechen die drei weiterhin mit den Originalstimmen von William Shatner, Leonard Nimoy und Diana Muldaur.

Den Darstellern muß man ein besonderes Lob machen, denn sie müssen in dieser Folge auf einmal völlig andere Charaktere spielen als sonst, was ihnen jedoch meisterhaft gelingt. Auch wenn es nicht explizit gesagt wird, ob es sich nun um Sargon, Thalassa, Henoch oder um Kirk, Spock und Mulhall handelt, gelingt es den Darstellern durch ihre Gestik und ihren Gesichtsausdruck, einen deutlichen Unterschied zwischen ihren beiden Charakteren herauszuarbeiten.

Vor allem bei Henoch ist es interessant, ihn in Spocks Körper agieren zu sehen. Leonard Nimoy hat es sichtlich genossen, auch einmal völlig ohne vulkanische Hemmungen zu agieren und Gefühle frei zu zeigen.

Daß Henoch sich als der Bösewicht entpuppt, ist leider doch etwas vorhersehbar. Erfreulicherweise wird aber durchaus deutlich gemacht, wieso Henoch sich so verhält, es ist nachzuvollziehen, daß es schwer fällt, den Körper Spocks wieder zu verlassen, wenn man ihn erst einmal in Besitz genommen hat, vor allem wenn man solange körperlos existiert hat. Henoch bleibt also wenigstens nicht der völlig eindimensionale Bösewicht.

Sargon ist ein typisches Star Trek-Alien. Er ist freundlich, hat keinerlei böse Absichten und auch die Crew, die ihm zu Beginn nicht ganz zu Unrecht Mißtrauen entgegenbringt (immerhin übernimmt er ungefragt Kirks Körper) muß einsehen, daß Sargon nicht ihr Feind ist. In vielen anderen Science Fiction-Serien, in den denen das ›Vernichte das böse Alien-Schema‹ vorherrscht, sucht man vergeblich nach solchen Außerirdischen.

Die Folge hat eigentlich ein ungewöhnlich tragisches Ende, da sich am Ende heraustellt, daß Sargon und Thalassa nicht mehr fähig sind, unter den Menschen zu leben, was dazu führt, daß sie in die Vergessenheit eintreten, wobei unklar bleibt, um was es sich dabei genau handelt. Es läßt sich aber vermuten, daß es für die beiden körperlosen Wesen den Tod bedeutet.

Zum ersten Mal in Star Trek hat Diana Muldaur eine Rolle, sie spielt in Folge "Die fremde Materie" Dr. Miranda Jones. In The Next Generation spielte sie in der zweiten Staffel die Rolle von Dr. Katherine Pulaski. Es ist zu vermuten, daß es sich bei Diana Muldaur um eine von Roddenberrys Lieblingsschauspielerinnen gehandelt hat.

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Kernige Dialoge

›Ich halte es aber nicht für schädlich, mir Diagramme davon anzusehen.‹ - Scott, der sich breitschlagen läßt, für den Transfer zu stimmen, nachdem Kirk sagt, Sargon können ihnen zeigen, wie man einen Warp-Antrieb von Walnußgröße baut.

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Beste Szenen

Auch hier bringen Shatner und Nimoy ein nettes Mienenspiel in ihre Darstellung ein: Als Kirk am Ende der Episode entdeckt, daß Sargon das Bewußtsein Spocks zeitweise in Schwester Chapel versetzt hat, dreht er sich um und grinst ihn an. Spock hebt nur eine Braue.

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Fehler und Ungereimtheiten
buttonHandlung:
arrowrightZwei Bordwachen stehen zusammen mit Kirk, Spock, McCoy und Mulhall auf der Transporterplattform, um auf den Planeten zu beamen. Als Sargon die Kontrollen bedient, läßt er die Wachen zurück. Bei der Diskussion über diese Wendung der Ereignisse beziehen sich Spock und Scott auf zwei Wachen, doch Kirk redet in der Einzahl, als er fragt, ob die Wache noch an Bord sei.
arrowrightDie Entwicklung der Handlung basiert in dieser Folge auf zwei notwendigen Grundlagen: Erstens muß Henoch Sargon ausschalten. Also nahm man sich vor, das Metabolismusserum als Mechanismus für diesen ersten Bestandteil zu verwenden. Leider führt dies zu einem unvermeidlichen Handlungsfehler: Warum hat Sargon McCoy die Formel nicht einfach diktiert? (Sicher, ihr Androidenkörperbauverfahren verlangt nach manueller Tätigkeit, aber dabei geht's doch nur um das simple Mischen von Chemikalien. Zudem hat McCoy schon zuvor am Metabolismus der Mannschaft herumgepfuscht. In "Das Loch im Weltraum" hat er Stimulanzien verabreicht, um sie auf den Beinen zu halten.)
Auch die zweite Komponente - Thalassas zeitweilige Verlockung, Mulhalls Körper zu behalten - hat ihr Problem: Die Motivation des Sinneswandels ist in ihrem Abscheu vor dem steril wirkenden Androidenkörper begründet. Aber warum kann man nicht mit einer unzureichenden Hülle anfangen und sie dann allmählich verbessern? Sargon ist doch offenbar auch im Inneren des Schiffscomputers seiner sämtlichen Fähigkeiten mächtig. Selbst wenn es nicht ginge: Zwei andere Episoden haben gezeigt, daß Androidenkörper - zumindest kosmetisch - demjenigen weit überlegen sind, den Sargon, Thalassa und Henoch gebaut haben. Es ist zweifelhaft, daß Thalassa etwas gegen einen Körper wie jenen hätte, der Andrea bzw. Alice ziert (siehe "Der alte Traum" und "Der dressierte Herrscher"). Wenn die drei uralten Wesen wirklich so klug sind, wieso können sie dann keine Androidenleiber herstellen, die wenigstens denen nahekommen, die man schon in der Serie gesehen hat?
arrowrightAls Thalassa Sargon überreden will, in Kirks Körper zu bleiben, küßt sie ihn und sagt: ›Können Roboterlippen das auch?‹ Nun ... ja. Sie erzeugen vielleicht in einem nicht die gleichen Gefühle, aber berühren können sie einen auch.
arrowrightEinmal will Thalassa mit McCoy einen Handel abschließen, um in Mulhalls Körper bleiben zu können. Sie sagt, wenn er schweigt, werde niemand es merken. Sie sollte dies lieber leiser sagen, wenn es ihr ernst ist, oder schweigen - es sei denn, sie befindet sich nicht in einem Raum, in dern alle Stimmen solche Echos werfen wie die ihre.
arrowrightAm Ende der Episode borgen sich Thalassa und Sargon Kirks und Mulhalls Körper noch einmal für einen Abschiedskuß aus. Was machen Kirks und Mulhalls Bewußtsein in dieser Zeit? Zuvor wurde ihr Geist stets in die Kugeln oder einen anderen Menschen transferiert. Doch nun sind die Kugeln vernichtet, und niemand verhält sich so, als sei er plötzlich übernommen worden. Hat Sargon sie in den Computer verfrachtet?
buttonLogik und Voraussetzungen:
arrowrightAls Spock erklärt, Sargon sei ›formlose Materie, reine Energie‹, erwidert Kirk: ›Unmöglich.‹ Der Companion aus "Metamorphose" bestand ebenfalls aus Energie. Die Vampirwolke in "Tödliche Wolken" existierte an der Grenze zwischen Materie und Energie, und Redjac in "Der Wolf im Schafspelz" konnte sich in Menschen und Computer versetzen. Warum soll Sargons Existenz also unmöglich sein? (Abgesehen von der Tatsache, daß reine Energie sowieso keine Materie enthält, ist Spocks Aussage reiner Quatsch. Hmmm. Vielleicht sagt Kirk deswegen ›Unmöglich‹. Er meint gar nicht Sargon. Er meint Spocks physikalisches Wissen.)
buttonGeräte und Ausrüstung:
arrowrightIn einer Szene bringt Spock Thalassa einen gebogenen Gegenstand mit Aufklappdeckel, der Normans Magen aus "Der dressierte Herrscher" sehr ähnlich sieht.
buttonProbleme mit Kontinuität und Produktion:
arrowrightAls Kirk, Spock und Mulhall auf den Planeten beamen wollen, ändert sich der Kamerawinkel und zeigt Scott an der Transportersteuerung. Man achte auf die Rückseite der Haube in der Konsolenmitte. Man erblickt den Schatten einer sich blitzartig zurückziehenden Hand. Offenbar ist jemand von der Produktions mannschaft dem Ding zu nahe gekommen, hat seinen Fehler erkannt und sich eilig zurückgezogen, da alle anderen Anwesen den angeblich auf der Plattform stehen.
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