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Markus Dippold
letzte Aktualisierung:
29. Mai 2013
Kritik, Meinungen & Kommentare:
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Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story
Sternzeit: 46844.3
Die provisorische Regierung von Bajor und die Föderation machen sich daran, den Kern von Bajors fünftem Mond anzuzapfen, wodurch dessen Oberfläche unbewohnbar wird. Ein sturer alter Mann namens Mullibok weigert sich, ihn zu verlassen. Kira ist daran gewöhnt, für die Unterdrückten und Benachteiligten zu kämpfen, doch diesmal hat sie eine unangenehme Aufgabe: Sie soll Mullibok dazu überreden, seine Heimat aufzugeben, die er vor vierzig Jahren während der cardassianischen Besatzung auf dem Mond fand. Zwar stellt das Projekt in Aussicht, Tausende von Bajoranern mit Energie zu versorgen, aber Mullibok zeigt sich rationalen Argumenten gegenüber wenig aufgeschlossen. Widerstrebend versucht Kira eine gewaltsame Evakuierung, aber dabei wird Mullibok verletzt. Während seiner Rekonvaleszenz stattet Sisko Kira einen Besuch ab und hilft ihr dabei, die Dinge aus der richtigen Perspektive zu sehen. Kurze Zeit später zwingt sie Mullibok, den Mond mit ihr zu verlassen.
Unterdessen lassen sich Jake und Nog auf ein geschäftliches Abenteuer ein. Von Quark kaufen sie fünftausend Einheiten cardassianische Yamok-Soße, für die sich sonst niemand interessiert. Nach einem über mehrere Stationen laufenden Tauschhandel erwerben sie schließlich Land auf Bajor - das plötzlich durch ein Bauvorhaben der provisorischen Regierung enorm an Wert gewinnt. Die beiden Jungen weisen Quark auf ihren Erfolg hin, und der Ferengi ist gern bereit, die Verhandlungen zu führen.
Credits
Regie: | Les Landau |
Drehbuch: | Peter Allan Fields |
Story: | Peter Allan Fields |
PCode: | 415 |
Erstausstrahlung: | USA: 09.05.1993; Deutschland: 24.04.1994 |
Hauptrollen: | Benjamin ›Ben‹ Lafayette Sisko (Avery Brooks)
Kira Nerys (Nana Visitor)
Odo (René Auberjonois)
Jadzia Dax (Terry Farrell)
Julian Subatoi Bashir (Alexander Siddig)
Miles Edward O'Brien (Colm Meaney)
Jake Sisko (Cirroc Lofton)
Quark (Armin Shimerman)
Mullibok, alter Bajoraner auf Jeraddo (Brian Keith)
Nog (Aron Eisenberg)
Liseppianer, Frachterkapitän (Nicholas Worth)
Toran, bajoranischer Minister (Michael Bofshever)
Baltrim, Bajoraner auf Jeraddo (Terrence Evans)
Keena, Bajoranerin auf Jeraddo (Annie O'Donnell)
Wache, Bajoraner (Daniel Riordan)
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Diese Episode ist eine sehr gelungene Charakterfolge ohne Happy End, die wahrlich sehenswert ist. In der Folge wird klar gezeigt, daß ›das Wohl eines einzelnen genauso viel wiegt, wie das Wohl vieler‹. Der Widerstand der Minderheit Mullibok gegen Staat, Militär und Regierung zeigt klar die Macht und Wichtigkeit eines einzelnen Individuums auf. Leider gibt es keine ethisch richtige Lösung, um Mullibok zu retten: Entweder läßt man ihn sterben oder man holt ihn gegen seinen Willen und mit Gewalt. Genau das weiß Kira, aber sie muß dennoch eine Entscheidung treffen. Die Entscheidung widerspricht ihrer Ethik und lastet schwer auf ihrem Gewissen, dennoch muß sie gefällt werden. Trotz Kiras zwischenzeitlichem Aufschub weiß sie, daß sie Schlechtes tun muß und dann ihre Macht für eine schlechte Angelegenheit mißbrauchen muß. Die Produzenten verstanden es, dies verständlich für den Zuschauer zu zeigen und zeigen weiter, daß solche Entscheidungen von Personen getroffen werden müssen und wie schwer es ihnen fällt.
Die Handlung ist durchdacht und die Charaktere agieren schlichtweg brilliant. Genial sind das Gespräch zwischen Bashir und Sisko, die das Umbiegen von Gesetzen diskutieren, um es Kira leichter zu machen oder der Dialog zwischen Kira und Sisko, der sehr bewegend dargestellt wird; gar nicht zu erwähnen braucht man das tolle Zusammenspiel zwischen Mullibok und Kira. Die Idee der Folge ist gut und wird perfekt in Szene gesetzt. Eine kleine Schattenseite hat die Folge aber trotzdem, da dieser Handlungsstrang nicht in eine solch ernste und problematische Episode paßt: Der Kuhhandel, den Jake und Nog durchführen. Zwar ist es relativ lustig und nicht schlecht inszeniert, doch es paßt einfach nicht zu Kira und Mullibok
Die Kullisse von Mulliboks Farm ist sehr gut gemacht.
Das Thema mit dem Kuhhandel wird noch einmal in "Verrat, Glaube und ein gewaltiger Fluß" aufgegriffen.
Beste Szenen
Wir sehen Mullibok und Kira in einigen wundervollen Szenen. Die Stelle, als Mullibok meint, Kira ginge wie ein fleischfressender Rastipod, ist irgendwie herrlich. Die Bajoranerin regt sich nicht etwa darüber auf, sondern erkennt, daß Mullibok versucht, sie aus der Reserve zu locken. Dadurch wird deutlich, daß Kira mehr ist als ein Pulverfaß, das jeden Augenblick in die Luft fliegen kann. (Diesen Eindruck erweckte sie in den ersten Episoden.) Kiras Geschichte vom alten Baum gefällt auch recht gut, obgleich Metaphern nicht ihre starke Seite sind, worauf die Produzenten geschickt hinweisen.
Fehler und Ungereimtheiten
| Handlung: |
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| Bei der Vorschau auf diese Episode mangelt es erneut an Wahrheit. Darin heißt es: ›Einem fernen Mond droht Zerstörung. Ein Rebellenführer weigert sich aufzugeben. Und die Föderation muß mit einer Meuterei in ihren eigenen Reihen fertig werden.‹ Das mit dem Rebellenführer bezieht sich vermutlich auf Mullibok. Nun, man könnte ihn vielleicht als Anführer der aus drei Personen bestehenden Gruppe bezeichnen, aber unter einem Rebellenführer stellt man sich normalerweise etwas anderes vor. Und wann muß die Föderation mit einer ›Meuterei in ihren eigenen Reihen‹ fertig werden? Soll damit vielleicht Kira gemeint sein? Aber Kira gehört nicht zur Föderation - sie ist Bajoranerin! |
| Jake und Nog sind noch spät auf den Beinen. Am Anfang der Episode spielen sie Karten in Quarks Casino. Entweder sind dem Ferengi die Kunden ausgegangen, oder er hat geschlossen. Nun, es handelt sich um eine Mischung aus Bar und Spielcasino. Das Quarks hat bis zwei Uhr morgens geöffnet. |
| Sprechen wir ein wenig über das Vorhaben, den Kern des Monds anzuzapfen. Erstens: Die Schwerkraft auf dem Mond scheint im großen und ganzen der Erdnorm zu entsprechen. Also muß auch die Masse ungefähr so groß sein wie die der Erde. Eine atembare Atmosphäre kommt hinzu - das klingt nach einem Planeten, nicht nach einem Mond. Zweitens: Minister Toran meint, es gäbe nur siebenundvierzig andere Bewohner auf dem Mond. Nun, in "Die Erforscher" erfahren wir, daß die Bajoraner schon vor achthundert Jahren Sonnensegler verwendeten, um die Planeten in ihrem Sonnensystem zu besuchen und sogar zu fremden Systemen vorzustoßen. Mit anderen Worten: Vor achthundert Jahren hätten Bajoraner diesen wunderschönen Mond erreichen können. Warum ist er nie besiedelt worden? |
| Als Mullibok verletzt wird, beauftragt Kira einen Sicherheitswächter, sich zum Runabout zu beamen und von dort aus einen Kom-Kontakt mit Bashir an Bord von Deep Space Nine herzustellen. Moment mal. Wir haben es hier mit einem von Bajors Monden zu tun. Aus der letzten Episode wissen wir, daß es mindestens zwei Stunden dauert, um selbst während eines medizinischen Notfalls von Deep Space Nine nach Bajor zu fliegen. Ein Arzt von Bajor müßte eigentlich schneller zur Stelle sein können. Als Bashir eingetroffen ist und Mullibok behandelt hat, verkündet er seine Absicht, ihn nach Deep Space Nine mitzunehmen. Hier wiederholt sich das Problem mit der Flugzeit. Gibt es auf Bajor nicht ein einziges vernünftiges Krankenhaus? |
| Mullibok kann von Glück sagen, daß in seinem Haus auf dem Mond nie etwas zu brennen begann. Am Ende der Episode legt Kira an sechs verschiedenen Stellen Feuer, und schon wenige Sekunden später steht das ganze Gebäude in Flammen. |
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| Logik und Voraussetzungen: |
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| Seit der Episode "Die Nachfolge" scheint sich Bajor zwei weitere Monde zugelegt zu haben. In jener Folge liest Nog aus einem Text hervor, der behauptet, Bajor hätte drei Monde. In dieser Episode trifft man Vorbereitungen dafür, den Kern des fünften Monds anzuzapfen. |
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| Geräte und Ausrüstung: |
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| Nachdem sie hundert Gros sich selbst versiegelnde Schaftbolzen gekauft haben, scheinen Jake und Nog nicht recht zu wissen, für welchen Zweck man soiche Dinge verwendet. Warum fragen sie nicht einfach den Computer? |
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| Probleme mit Kontinuität und Produktion: |
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| Nachdem die Jungen die Yamok-Soße gegen Schaftbolzen getauscht haben, meint Nog: ›Jetzt lautet die Frage, was wir mit hundert Gros sich selbst versiegelnder Schaftbolzen anfangen sollen.‹ Beobachten Sie den Hintergrund auf der linken Bildschirmseite, als Nog diesen Satz beginnt. Dort steht eine Frau, die eine rote Starfleet-Uniform trägt und starr geradeaus blickt, bis Nog ›Jetzt lautet die Frage...‹ sagt. Daraufhin setzt sie sich plötzlich in Bewegung, geht von links nach rechts und gerät aus dem Bild. Sie erweckt den Eindruck, auf ein Zeichen gewartet zu haben. |
| Als Sisko eintrifft, um mit Kira zu reden, empfängt Mullibok ihn an der Tür. Wenige Sekunden später beginnt Mullibok, Kiras Geschichte vom knorrigen Baum zu erzählen. Als er dabei die linke Hand hebt, kann man ganz deutlich ein schwarzes Uhrarmband sehen. |
| Der alte Mullibok kann richtig arbeiten, wenn er will. Nachdem Kira sich die ganze Nacht über um ihn gekümmert hat, erwacht sie und stellt fest, daß er an seinem Brennofen tätig ist. Durchs Fenster sehen wir, wie er an die Reihe klopft, die er gerade fertiggestellt hat. Es warten noch zwei weitere Reihen mit insgesamt fünf Kacheln auf ihn. Kira geht nach draußen, und wir hören, wie Mullibok auch weiterhin klopft. Die Perspektive wechselt, und Mullibok bringt eine Kachel am Ende der nächsten Reihe an. Jetzt bleibt nur eine Reihe mit zwei Kacheln übrig. Innerhalb von nur wenigen Sekunden hat er es geschafft, zwei Kacheln anzubringen! |
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