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Rückfall ins Müllmittelalter
Zur Diskussion um den "Gelber Sack" (Berichte im FT vom 10. und 18. November)
Was vom FT und allen Befürwortern (wohlweislich?) bisher verschwiegen wird, ist eine "Funktionsbeschreibung" des gelben Sacks. Was darf überhaupt hinein? Meines Wissens nur Leichtverpackungen aus Kunststoff, Alu, Weißblech.
Meine Argumente gegen den "Gelben" sind daher:
- schwere und sperrige Wertstoffe wie Papier/Kartonagen, Glas, Metallschrott müssen weiterhin (mit dem Auto!?) weggebracht werden;
- lt. Aussage vom Amt enthält er 27 bis 40 Prozent Störstoffe;
- Abholung erfolgt nur einmal im Monat; solange stehen die Säcke im Haus herum;
- die bisherige sortenreine Mülltrennung durch unsere engagierten Bürger würde z.T. entfallen; das wäre ein Rückfall in das Müll-Mittelalter;
- es wären mehr LKW-Fahrten nötig.
Zu dem Hauptargument für den Gelben Sack in den Artikeln des FT "Die Autofahrt zum Wertstoffhof ist wenig umweltfreundlich". Das ist richtig; umweltbewußte Bürger verbinden diese Fahrt daher mit anderen Besorgungen.
Aber: warum wird nur diese Autofahrt, die vielleicht nur zwei bis drei Mal im Monat erfolgt, angeprangert und nicht die täglichen Fahrten zum Brötchen/Kuchen holen oder zu anderen kleinsten Besorgungen, die man auch zu Fuß oder mit Fahrrad erledigen könnte? Solche unnötigen Autofahrten (die gehen nämlich in die Hunderte!) in ihren Gemeinden einzuschränken, stände den drei Bürgermeistern besser als für den gelben Sack zu werben, der zusätzlich die Bequemlichkeit fördert.
Eigentlich sollte ein Bürgermeister Engagement und Umweltbewußtsein seiner Bürger unterstützen und nicht abwürgen.
Hubert Worms
Auf der Hut 8
91369 Wiesenthau
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