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Markus Dippold

letzte Aktualisierung:
29. Mai 2013

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Der Gelbe Sack
Zweiter von mir gekürzter Entwurf des Leserbriefes
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"Vom Winde verweht" oder "Es stinkt zum Himmel"

Um es von vorneherein klipp und klar zu sagen: Ich bin absolut GEGEN den Gelben Sack.

Warum? War irgendjemand, der unterschrieben hat, einmal an einem stürmischen Herbsttag in Erlangen, als dort der Gelbe Sack vor der Türe stand? Oder besser: Eigentlich stehen sollte. Sind nämlich nur leichte Sachen wie Kunststoffe oder Styropor drin, dann fliegen die Dinger irgendwo auf der Straße herum.

Oder gehen Sie doch einmal an einem heißen Sommertag nach Erlangen. Stinkende Berge von Gelben Säcken stehen in der Gegend herum. Da gestaltet sich der Weg zur Arbeit wahrlich nicht als angenehm. Ganz abgesehen davon, daß ein Gehen auf dem Gehsteig zu großen Teilen dann auch nicht mehr möglich ist. Hat der Kinderwagen-Pilot endlich die parkenden Autos umrundet, steht jetzt der Gelbe Sack im Weg.

Der Bürgermeister von Ebermannstadt meint, die Bürger Ebermannstadts haben sich an den Gelben Sack gewöhnt und wollen ihn auch behalten. Gut, das mag für Ebermannstadt gelten. Mit der gleichen Berechtigung kann ich sagen: Ich habe mich an den Wertstoffhof gewöhnt und möchte diesen behalten.

Haben sich die Ebermannstäder vielleicht auch deshalb daran gewöhnt, weil es keine Alternativen gab? Ich weiß es nicht. Ich überlasse es als Forchheimer den Ebermannstädtern selbst, die Entscheidung zu treffen.

Herr Michael Scherer hätte auch gut daran getan, ein paar Zahlen aufzuführen. Laut Artikel ist der Reinheitsgrad des Gelben Sackes im Prinzip geringer. Was heißt "im Prinzip"? Mir fehlt das "Aber". Ist der Gelbe Sack jetzt mit mehr "falschem Müll" durchsetzt oder nicht? Und von einigen nicht repräsentativ ausgewählten Wohngebieten auf das ganze Stadtgebiet zu schließen, ist auch nicht der richtige Weg. So kann ich jede Statistik hinbiegen, wie ich sie benötige.

Stellen wir doch auch mal die Vor- und Nachteile beider Systeme zusammen:

  • Der Gelbe Sack:
    • Vorteile:
      • Die Wertstoffmenge, die zum Wertstoffhof gebracht werden muß, wird weniger.
      • Die Intelligenz der Leute wird nicht mehr so auf die harte Probe gestellt, was in welchen Container muß.
    • Nachteile:
      • Der Weg zum Wertstoffhof entfällt durch den Gelben Sack keineswegs. Zeitungen, Zeitschriften, Papier und Glas werden weiterhin zum Wertstoffhof gebracht.
      • Am Tage der Abholung gibt es vollgestellte Gehsteige, Geruchsbelästigung im Sommer, Verwehungen bei windigem Wetter.
      • Der Bürger kann nicht mehr selbst entscheiden, wann er seinen Wertstoff zur Sammelstelle bringt. Er muß jetzt auf die Abholung warten.
      • Wenn in kleinen Mietswohnungen kein Platz für die Trennbehälter ist, wo wird dann der Gelbe Sack bis zur Abholung aufbewahrt?
      • Der Müll muß anschließend noch sortiert und auch von Fremdstoffen, die da überhaupt nicht hineingehören, gereinigt werden.
      • Das allgemeine Problem, daß die Wertstoffhöfe zum wilden Entsorgen mißbraucht werden können, besteht nach wie vor.
  • Wertstoffhof/Sammelstelle:
    • Vorteile:
      • Sortenreinheit ist von vorneherein weitestgehend garantiert.
      • Die Sammelstellen sind häufiger geöffnet als die Abholung des Gelben Sackes erfolgt.
      • Der Bürger wird, da er selbst dafür sorgen muß, den Müll wegzubringen, dahingehend erzogen, gleich möglichst wenig Müll zu produzieren.
      • Der Müll steht und fliegt auch nicht auf den Straßen herum, die Gehsteige bleiben frei.
      • Gerade wenn ich eine kleine Mietswohnung und wenig Platz für die Aufbewahrung habe, kann ich den Müll öfters fortbringen und muß nicht darauf warten, bis er endlich abgeholt wird.
    • Nachteile:
      • Ältere Mitbürger, die ohne Auto oder schlecht zu Fuß sind, müssen öfters gehen. Aber genau vor diesem Problem stehen sie bei der Verwendung des Gelben Sackes auch, denn Glas und Papier werden weiterhin zum Wertstoffhof gebracht.

Was bleibt abschließend festzustellen? Gegner und Befürworter wird es für beide Systeme immer geben. Aber um es auf einen einzigen, meiner Ansicht nach, aussagekräftigen Punkt zu bringen: Für mich resultiert die Verwendung des Gelben Sackes einfach aus  ...  Faulheit.

Mit freundlichen Grüßen,
Markus Dippold


Tja, und letztendlich abgedruckt wurde der folgende Text. Der Text ist eine Kopie, wie sie am Freitag, dem 15. November 2002, auf der Web-Seite des FT zu lesen war. Also machen Sie bitte nicht mich für die fehlenden Leerzeichen verantwortlich. Nicht, daß mir nicht auch einmal ein Rechtschreibfehler unterlaufen würde, aber so in dieser Penetranz kann man beinahe schon Absicht unterstellen. Ich habe hier auf meiner eigenen Seite nur die HTML-Zeichen für die harten Zeilenumbrüche sowie den Code für die deutschen Umlaute eingefügt bzw. ersetzt. Aber lesen Sie selbst.

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