Fensterbrettla
Nun ist sie da, die Sackentscheidung. Eigentlich ja auch wieder nicht oder doch oder wie?
Die drei Kämpen, die für die Einführung des Gelben Sacks auf Landkreisebene ganz schön mobil gemacht hatten, zogen mal eben ihr Begehren zurück und lassen damit erst Mal die rund 5000 Bürger, die per Unterschrift für einen Bürgerentscheid votiert hatten, im Regen stehen. Es bleibt alles beim Alten und was im Jahr 2005 in Sachen Abfall sein wird, steht in den Sternen. Ob dann geholt oder gebracht werden wird, ist in den nebulosen Fernen einer nicht vorherzusagenden Entwicklung verborgen.
Irgendwie müssen sich die 5000 doch ver... vorkommen. Da wurde mit großem Ballyhoo um ihre Unterstützung geworben, des Volkes Stimme sollte basisdemokratisch das entscheiden, was die Politiker nicht entscheiden konnten (oder wollten). Die ganze Mobilisierung für die Katz, nur heiße Luft im Gelben Sack?
Gewaltig kreißten die Berge und sie gebaren nur ein Mäuslein. Das Gespenst eines Bürgerentscheids, das im Landkreis umging, ist verscheucht. Warum hatte man nicht den Mut, das angekurbelte Verfahren bis zum Ende durchzuziehen? Die Bürger entscheiden lassen und sich dem Votum (wie immer es auch ausgefallen wäre) beugen, auch wenn es 50 000 Euro gekostet hätte.
Es liegt der Verdacht nahe, dass da einem parteiinternen Gerangel Tribut gezollt wurde. Es soll nicht sein, was manche nicht wollen, obwohl etliche es wollen und viele jetzt nicht dürfen, gleichwohl sie wollten.
Und dass man im Jahr 2005 "anstrebt", das Holsystem einzuführen, mag ein löblicher Vorsatz sein, mehr ist es jedenfalls nicht. Wer weiß heute schon, welche Prämissen dann oder im Jahr 2007, wenn die Verträge mit dem DSD auslaufen, gelten? Niemand und darin waren sich auch alle Redner in der Kreistagssitzung einig.
Ob man den Gelben Sack jetzt will oder nicht, das war die Frage. Und ihre Klärung dem mündigen Bürger zu überlassen, war nicht die schlechteste Idee.
Da ist eine Chance vertan worden. Mü
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