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Der Gelbe Sack
Artikel in den Nürnberger Nachrichten vom 16. Dezember 2008
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Gelbe Säcke lassen weiter auf sich warten

von Nicole Hinz

Bürger beklagen, dass sie immer noch nicht beliefert worden sind

NÜRNBERG - Die Beschwerden über den Gelben Sack reißen nicht ab: Von Ende November bis 20. Dezember beliefert die Firma Remondis jedem Haushalt in Nürnberg mit einer Rolle Gelber Säcke. Das klappt aber offensichtlich nicht in jedem Stadtteil.

Mehrere Bürger beklagten sich darüber, dass sie bis jetzt noch keine Säcke erhalten haben - obwohl Remondis die Belieferung in diesem Zeitraum definitiv zusagte. Betroffen sind bis jetzt die Bereiche mit den Postleitzahlen 90402 und 90471. Bis spätestens 30. November hätten die Bewohner dort ihre Rolle erhalten sollen, doch manche Haushalte standen dort in der ersten Dezemberwoche noch immer mit leeren Händen da.

Ungehalten reagiert

Die Nürnbergerin Gerda F. (Name geändert) griff also kurzentschlossen zum Telefon, um sich zu beschweren. Die Nummer, die sie wählte, ist auf jedem Abholplan zu finden: Die Service-Hotline verspricht Hilfe bei allen Fragen rund um den Gelben Sack. Gerda F. wurde an den Mitarbeiter Herrn P. (Name geändert) weitervermittelt. Auf ihre Frage, wann die Säcke gebracht würden, reagierte dieser ungehalten.

"Es war kein sehr angenehmes Gespräch", erzählt die Nürnbergerin "Er war sehr unfreundlich und hat ständig versucht, mich zu belehren. Er forderte mich unter anderem auf, doch auch mal ‚über meinen Tellerrand zu blicken’. Der Gipfel war, als er mir sagte, ich müsse mir die Säcke dann eben selbst holen - dann könne ich meinen Nachbarn ja auch gleich welche mitbringen", so die empörte Nürnbergerin.

Ihren Einwand, dass sie nicht zum Wertstoffhof komme, wollte der Mitarbeiter nicht hören. Vielmehr legte er ihr nahe, sie müsse wohl etwas mehr Eigeninitiative entwickeln. Wann in ihrer Straße die Rolle geliefert wird, beantwortete Herr P. nicht.

Persönliche Schimpfattacken

Michael Schneider, Pressesprecher von Remondis, kann sich das Verhalten des Mitarbeiters nicht erklären: "Die von uns beauftragten Call-Center-Mitarbeiter werden ausdrücklich im Umgang mit unseren Kunden geschult und sind dazu angehalten, stets freundlich zu bleiben." Er weist aber darauf hin, dass es auch den umgekehrten Fall gibt. Vereinzelt erhalte die Hotline Anrufe von verärgerten Bürgern, die das Gespräch erst einmal mit persönlichen Schimpfattacken gegen die Mitarbeiter beginnen.

Schneider betont, dass die Einschätzung von Gerda F., der Mitarbeiter sei "unfreundlich, ungehalten und belehrend" gewesen, zunächst einmal subjektiv ist. Er bedauert aber dessen Aufforderung an die Kundin, sie solle "über den Tellerrand schauen": "Solche Formulierungen sind zwar nicht beleidigender Natur, gehören aber dennoch nicht in ein Kundengespräch. Wir bitten dies ausdrücklich zu entschuldigen". Weiterhin sichert Schneider zu, den Vorfall mit dem fraglichen Call-Center-Mitarbeiter zu klären, um für die Zukunft die Gesprächskultur zu verbessern.

Keine andere Möglichkeit

Etwas verspätet hat Gerda F. dann doch noch eine Rolle Gelber Säcke vor ihrer Tür gefunden - am 8. Dezember. Ob Remondis dafür verantwortlich ist, weiß sie nicht: "Es kann ja wirklich sein, dass einer der Nachbarn für das ganze Haus Rollen geholt hat."

Sollte die eigene Fußmatte tatsächlich leer bleiben, gibt es allerdings keine andere Möglichkeit, als sich die Säcke selbst zu holen. Die Zulieferung erfolgt nämlich nur einmalig im Jahr. Michael Schneider von Remondis dazu: "Wenn die zugesendeten Säcke in Einzelfällen vor Empfang entwendet werden oder anderweitig abhanden kommen, bleibt leider nur der Gang zu einer der Abholstellen."

Der gelbe Sack sorgt für Ärger: Nicht jeder wird ausreichend mit den gelben Tüten versorgt.

Der gelbe Sack sorgt für Ärger: Nicht jeder wird ausreichend mit den gelben Tüten versorgt.
Foto: nn


Nun, mal sehen, ob die Versorgung mit gelben Säcken in Forchheim besser klappt. Die Begründung von Remondis ist aber als Blödsinn zu bezeichnen. Demnächst kommt die Post her und sagt, daß man seine Briefe selbst abholen muß, weil sie könnten ja geklaut weden, wenn man sie auf den Fußboden vor die Tür legt.
Ich meine, daß zumindest für Forchheim eine andere Möglichkeit der Verteilung der Gelben Säcke gefunden werden muß. Vor die Türe werfen ist keine Lösung.

Bezeichnend finde ich aber das Bild. Schön ist das nun wirklich nicht. Müllsäcke auf dem Gehweg, der dann auch noch reichlich verengt ist. Im Sommer bei Hitze kommt die Geruchsbelästigung hinzu. Wo die Säcke bei Windböen hingeweht werden, wird sich auch noch herausstellen.

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