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Der Gelbe Sack
Artikel in den Nürnberger Nachrichten vom 24. September 2008
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Alle für das Holsystem

von Maria Däumler

Kreisausschuss stimmt ebenfalls für den Gelben Sack

FORCHHEIM - Der Gelbe Sack hat inzwischen viele Freunde: Auch der Kreisausschuss stimmte nun mehrheitlich dafür, das bestehende Bringsystem zum 1. Januar 2010 auf das Holsystem umzustellen. Die endgültige Entscheidung wird allerdings erst in der Kreistagssitzung am 24. Oktober fallen.

An die "wackeren drei Bürgermeister", die einst Unterschriften zur Einführung des Gelben Sackes gesammelt haben, erinnerte Landrat Reinhardt Glauber in der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses. Damals bissen die drei Kommunalpolitiker Franz Josef Kraus, Franz Stumpf und Richard Gügel mit ihrem Vorstoß im Kreisgremium jedoch auf Granit. "Heute denken alle Fraktionen etwas anders", so Glauber.

Ob CSU, Freie Wähler, SPD oder Grüne – alle wollen inzwischen das Holsystem. Auch der Kreisumweltausschuss hat sich kürzlich für diese Lösung ausgesprochen. Während die große Mehrheit nun im Kreisausschuss den Gelben Sack für die beste Lösung hält, plädierte Wolfgang Fees im Namen der SPD aber für die Gelbe Tonne - aus optischen Gründen, weil "die nicht so leicht rumfliegt".

Keinerlei Einsparung

CSU-Kreisrat Franz Stumpf, schon immer Verfechter des Holsystems, zeigte sich dankbar über die Information von Otto Werthmann, Sachgebietsleiter Abfallwirtschaft, der betont hatte, dass "das Bringsystem keinerlei Einsparung gebracht" habe. Was einst als Hauptargument gegen das Holsystem ins Feld geführt worden war, habe sich als reine Illusion entpuppt. Stumpf wandte sich allerdings klar gegen eine Tonne für die Leichtverpackungen. "Wir in der Innenstadt wissen sowieso schon nicht mehr, wohin mit all den Tonnen", betonte Stumpf. Ein Plastiksack sei wesentlich leichter unterzubringen.

Diskutiert wurde ferner auf Nachfrage von Edwin Dippacher (CSU) kurz darüber, ob es nicht möglich sei, künftig kleinere Mengen an Grüngut an den Wertstoffhöfen abzugeben. Der Landrat versprach hier, dass er auf diese Möglichkeit drängen werde. Ferner informierte Glauber auf Anfrage von Karl Waldmann (Grüne) darüber, dass der für das Holsystem nötige Vertrag mit der Entsorgerfirma DSD ab 1. Januar 2010 für drei Jahre gelte. Danach könne man sich wieder neu entscheiden, falls bis dahin bessere Müllentsorgungssysteme entwickelt seien.

Drei Schulen sanieren

Drei Schulsanierungen stehen im Landkreis an: Realschule und Gymnasium in Ebermannstadt sowie Ehrenbürg-Gymnasium in Forchheim. Auch darüber ist bereits mehrfach diskutiert worden und über die Notwendigkeit der Maßnahmen, vor allem um den Energiebedarf der Gebäude zu senken, bestehen keine Zweifel.

Kreisbaumeister Walter Neuner erläuterte dem Gremium dazu, dass es inzwischen für rein energetische Sanierungen kaum mehr Zuschüsse gebe. Um aber Geld aus anderen Fördertöpfen zu erhalten, müssten die geplanten Maßnahmen seit Anfang 2008 mindestens 25 Prozent eines vergleichbaren Neubaues betragen. Aus diesem Grund seien die drei anstehenden Projekte neu berechnet worden.

Neuner legte dann dem Kreisausschuss eine neue Kostenrechnung für die Generalsanierung der Realschule Ebermannstadt vor: Statt der bisher veranschlagten vier Millionen Euro sei man nun auf eine Summe von 4 960 000 Euro gekommen.

Anträge einreichen

Die Sanierung des Ehrenbürg-Gymnasiums werde voraussichtlich 5 380 000 Euro kosten. Damit liege man auch hier über dem 25-prozentigen Schwellenwert eines vergleichbaren Neubaues. Der Kreisbaumeister drängte in beiden Fällen auf eine Beschlussempfehlung, damit die Förderanträge für die Maßnahmen rechtzeitig zum 1. Oktober 2008 bei der Regierung von Oberfranken eingereicht werden können.

Die anstehende Generalsanierung des Gymnasiums Fränkische Schweiz werde so weit verschoben, dass der Förderantrag 2009 eingereicht werden kann, denn dann sei auch der letzte Bauabschnitt des Ebermannstädter Gymnasiums 25 Jahre alt und die Baumaßnahme damit förderwürdig. Die Ausschussmitglieder stimmten schließlich allen Beschlussempfehlungen zu.


Herr Stumpf hat ganz recht, ein Gelber Sack ist leichter unterzubringen als die Tonne. Irgendwie hege ich aber die Befürchtung, daß es in den vier Wochen Abholrhythmus nicht bei einem Sack bleiben wird.
Und wenn Herr Stumpf meint, daß er nicht weiß, wohin mit den Tonnen in der Innenstadt, tja, Herr Stumpf, Sie werden sich wundern, wo die Säcke dann so überall sind. Mal ehrlich, waren Sie auch mal in Ebermannstadt, wenn etwas windiger war? Oder haben Sie sich die Situation nur bei heiterem Sonnenschein angesehen? Ich vermute letzteres.

Ehrlich wäre es zu sagen, daß es im Landkreis demnächst ein Teil-Holsystem geben wird. Glas und diverse Metallteile müssen nach wie vor zur Entsorgung gebracht werden.
Und ich bin gespannt darauf, was man denn so alles NICHT in den Gelben Sack stecken darf. Plastikblumentöpfe aus der Gärtnerei? Alte Kunststoffkleiderbügel mit dem Metallhaken oben dran? Das sind beispielsweise so Sachen, auf denen ich noch keinen Grünen Punkt gesehen habe.

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