Der Gelbe Sack soll 2010 verteilt werden
von Torsten Geiling
KREISTAG Bisher müssen nur Ebermannstadter ihre Leichtverpackungen nicht zum WErtstoff bringen. Der Umweltausschuss sprach sich nun dafür aus, das Holsystem für alle einzuführen.
KREIS FORCHHEIM - Die Zeiten, in denen man im Keller oder in der Garage in einem halben Dutzend Schachteln Verpackungen aus Kunststoff, Metall und Materialverbunden sammelte, sind zum 1. Januar 2010 wohl vorbei. Die Mehrzahl der Mitglieder im Ausschuss für Umwelt und Natur empfiehlt dem am Montag tagenden Kreisausschuss, dann den Gelben Sack flächendeckend einzuführen.
Modell für Gesamtkreis
Bisher waren in einem Modellversuch nur die Bürger von Ebermannstadt an einem solchen Holsystem angeschlossen, die restlichen Bewohner des Landkreises müssen bisher ihre sortierten Wertstoffe zu den Wertstoffhöfen bringen.
Ebermannstadts Bürgermeister Franz Josef Kraus (CSU) fand für das Holsystem nur lobende Worte. "Sicherlich kann mal ein Sack aufreißen", grundsätzlich halte er den Sack für den Bürger leichter zu handhaben.
Landrat Reinhardt Glauber (Freie Wähler) hatte zuvor ins gleiche Horn gestoßen. "Man muss sich schon die Frage stellen, wie viele Tonnen sich der Bürger in Haus stellen soll." Er plädierte deshalb für den Gelben Sack. "Wenn die Mehrheit die Tonne will, kann ich aber auch damit leben."
Es waren aber nur die Vertreter der SPD-Kreistagsfraktion die im Ausschuss gegen den Gelben Sack stimmten. Wie Wolfgang Fees sagte, sei man für die Umstellung auf ein Holsystem. Die Sozialdemokraten würden es lieber sehen, dass der Kreis sich für eine "Gelbe Tonne plus" entscheidet. "Die Entscheidung sollte weitreichend und nicht nur für die nächsten zwei, drei Jahre sein."
Den Vorschlag der SPD, die Wertstoffe aus der Tonne von einem regionalen Entsorger trennen zu lassen, musste der Landrat den Wind aus den Segeln nehmen. "Wir sind für die Vergabe nicht zuständig", das mache das Duale System Deutschland.
Nicht zuletzt weil sich die "Gelbe Tonne plus" nach Auskunft der Kreisverwaltung noch in einem Versuchsstadium befindet, plädierte auch Susanne Diekmann für den Geleben Sack. "Den können wir leichter wieder fallen lassen und auf die Gelbe Tonne umsteigen, als umgekehrt." Schließlich koste die Tonnenanschaffung dem Bürger Geld.
Ob die Bürger - zusätzlich zum Sack - die Leichtverpackungen auch weiterhin am Wertstoffhoff abgeben können, bleibt vorerst offen.
Einig waren sich sie Kreistagsmitglieder aber, dass das Wertstoffmobil bei der Einführung eines Holsystems für Leichtverpackungen eingestellt wird. Auch die Dosencontainer werden dann entfernt.
"Den Gelben Sack können wir leichter wieder fallen lassen."
Susanne Diekmann
Verkaufsverpackungen aus Glas sowie Metallschrott sollen auch künftig an den Wertstoffhöfen abgegeben werden können, die bis auf weiteres bestehen bleiben. Beibehalten will der Kreis auch die Papiertonne.
Udo Schönfelder (CSU) regte darüber hinaus an, künftig an den Wertstoffhöfen auch Grüngut und Bauschutt anzunehmen. Diesen bürgerfreundlichen Service kann sich auch Landrat Reinhardt Glauber gut vorstellen. "Da laufen Sie bei mir offene Türen ein." Wenn die Flächen durch die Einführung des Gelben Sacks frei seien, stehe einer Annahme von Kleinmengen nichts entgegen.
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