Wertstoffhof ist gut so ...
... sagt der BN gegen den Gelben Sack
Forchheim-Land. Keinen Zugewinn sieht der Bund Naturschutz in der Einführung des Gelben Sacks für den Landkreis Forchheim. Das machten Vertreter des Kreisverbands mit dem BN-Fachreferenten Dr. Hartmut Hoffmann in einen Pressegespräch deutlich.
"Was gut läuft, soll man nicht ändern", brachte Hoffmann seinen Glaubensgrundsatz auf den Punkt. Und das Bringsystem im Landkreis Forchheim funktioniere aus fachlicher Sicht nicht schlecht.
Außerdem sei gerade jetzt der schlechteste Zeitpunkt, etwas zu ändern. Diese Meinung begründet der Chemiker und Abfallexperte des BN damit, dass mit der Einführung des Einwegpfands - besser bekannt als "Dosenpfand" - im Januar eine weitgreifende änderung im bereich der Wertstoffströme zu erwarten sei.
Vorab könne aber niemand sagen, wie die erwarteten Verlagerungen aussehen werden. Zudem hätten Befragungen gezeigt, dass im Vorfeld dieser Pfandänderung Einzelhändler verstärkt vorhätten, auf reinen Mehrweg-Betrieb umzustellen.
Seine Kritik am Gelben Sack lautet unter anderem, dass dadurch nichts zur Vermeidung von Abfall erreicht werde. Auch werde keine höhere Sortenreinheit der Wertstofffraktionen dadurch in Aussicht gestellt. Die sei eher durch die Wertstoffhöfe gewährleistet. Hoffmann verwies darauf, dass zum Beispiel Plastikbecher rund die Hälfte des Inhalts der meisten Gelben Säcke ausmachen. Sortenrein gesammelt, können sie der werkstofflichen Verwertung zugeführt werden, statt in der Verbrennung zu landen und die Energiebilanz auf die Weise wesentlich stärker zu belasten.
Außer acht gelassen wurde in dieser Argumentationsführung, dass der Landkreis Forchheim durch die vertraglich geregelten Kündigungsfristen gezwungen ist, vor Jahresende eine Entscheidung zu treffen. Lässt er sie verstreichen, müssten für die Einführung des Gelben Sacks oder die Beibehaltung des Bringsystems im Landkreis neue Fristen berücksichtigt werden. mac
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