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Der Gelbe Sack
Artikel aus den Nordbayerischen Nachrichten, Forchheim vom 22. September 2005
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Holen oder weiter bringen?

Die Wertstoffentsorgung im Landkreis wird neu überdacht

FORCHHEIM - Wer ihn hat, will ihn nicht missen. Die Rede ist vom gelben Sack. Die Bewohner des Nachbarlandkreises würden sich umschauen, müssten sie ihren Plastik- und Verpackungsmüll künftig selbst zum Wertstoffhof fahren. Im Landkreis Forchheim ist dies, bis auf die Enklave Ebermannstadt, ganz normal.

von Michaela Zimmermann

Für das kommende Jahr steht eine Neuordnung des Wertstofferfassungssystems an. Der Ausschuss für Umwelt- und Naturschutz hat sich mit der Thematik befasst. Derzeit gibt es im Landkreis rund 37 Wertstoffhöfe, das heißt in jeder Gemeinde existiert mindestens eine Möglichkeit, Papier- und Verpackungsmüll loszuwerden.

71 Haltestellen

Darüber hinaus kurven im wöchentlichen Turnus zwei Wertstoffmobile durch die Fränkische Schweiz. An 71 Haltestellen in 15 Gemeinden des Landkreises machen sie Station. Die Firma Fritsche leistet diesen Service, der vor allem älteren Menschen zugute kommt, im Auftrag des Dualen Systems (DSD). Zudem gibt es einmal im Jahr Papierbündelsammlungen an allen Wertstoffmobilstationen, das heißt lediglich in 15 der insgesamt 29 Gemeinden. 86 Containerstationen für Papier, Glas und Dosen stehen außerdem in 21 Gemeinden zur Verfügung. Den gelben Sack für Kunststoff-, Verbund-, Aluverpackungen und Dosenmüll aber gibt es seit 2000 nur in Ebermannstadt.

"Zum Glück", sagt Bürgermeister Franz Josef Kraus, dem daran gelegen ist, den Service beizubehalten. "Meine Bürger sprechen mich immer wieder darauf an, dass sie den gelben Sack behalten wollen." Papiermüll müssen die Ebermannstädter aber nach wie vor zum Wertstoffhof bringen.

Auch im Landkreis ist das Thema Wertstoff ein alter Hut. Vor allem deshalb, weil der Landkreis Verträge mit verschiedenen Dienstleistern abgeschlossen hat. Der Kreistag hatte im Februar 2003 beschlossen, dass im Jahr 2005 die Umstellung von einem Bring- in ein Holsystem angestrebt werden soll. Doch dies ist natürlich mit Kosten verbunden.

Obwohl die Fraktionen aufgefordert wurden, bis zur nächsten Sitzung Stellung zu beziehen, hielten einige Kreisräte mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg: "Ich bin dafür das Bringsystem für Wertstoffe beizubehalten, aber dafür Papiertonnen anzuschaffen", erklärte Christian Meier (CSU). Es sei einfach wichtig, die Kosten im Griff zu halten.

Veronika Kaul pflichtete ihrem Fraktionskollegen bei: "Das hat sich jetzt so eingebürgert und so lassen wir's." Die Kinder seien so motiviert beim Sammeln der Verpackungen und beim Entsorgen auf dem Wertstoffhof. "Auf dem Land gibt's da gar keine Probleme, da fährt einer und nimmt die Sachen der Nachbarn mit."

Susanne Fiebiger von der Abfallberatung des Landratsamtes gab zu Bedenken, dass die Einführung einer Papiertonne sich kontraproduktiv auf das Trennverhalten der Bürger auswirken könne: "Das Papier gibt nochmals einen Anreiz zum Wertstoffhof zu fahren, fällt dieser weg, schmeißen die Leute den Plastik- und Verpackungsabfall gleich in die Restmülltonne." Das sei aber nicht Sinn der Sache.

Eine rasche Lösung müssen die Fraktionen vor allem für das Wertstoffmobil finden. Die Fahrzeuge der Firma Fritsche sind mittlerweile stark angeschlagen. Das Unternehmen ist nur bereit, den wenig lukrativen Service des Wertstoffmobils weiterzuführen, wenn sich der Einsatz künftig auszahlt.

Deponie Gosberg

An Samstagen herrscht auf den Wertstoffhöfen Hochbetrieb. Zahlreiche Bürger liefern dann ihren gesammelten Plastik- und Verpackungsmüll ab. Nun steht zur Diskussion, ob nicht doch ein Holsystem eingeführt werden soll.
Foto: Ralf Rödel


Mangels eines Abos der NN sehe ich mich derzeit außerstande, einen Scan des Artikels einzustellen. Aber ich bemühe mich darum.

Ich habe zu der Thematik diesen Leserbrief geschrieben, diesen sowohl an die Redaktion des FT als auch der NN gesandt.

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