Gelber Sack: Der Landkreis auf Zick-Zack-Kurs
Betrifft: "Abfuhr für den Gelben Sack", NN von 12. November
Bei dieser Diskussion kommt wieder klar zum Ausdruck, dass sich auch bei uns die Politiker nicht mehr an das erinnern, was sie letztendlich im Februar 2003 beschlossen haben, nämlich alles zu unternehmen, damit bei nächster Möglichkeit auf das Holsystem "gelber Sack" umgestellt werden kann.
Nur durch diesen Beschluss des Kreistages hat sich auf der Forchheimer OB Franz Stumpf davon abbringen lassen, zu diesem Thema auf die Initiierung einer Bürgerentscheids zu bestehen.
Ohne, dass jetzt neue Argumente vorgebracht wurden, hat jetzt der Kreisausschuss vorgeschlagen, das bisherige Bringsystem beizubehalten. Bei diesem Zick-Zack-Kurs braucht man sich nicht wundern, wenn immer mehr Bürger von der Politk- und Parteienverdrossenheit angesteckt werden.
Verwunderlich stimmt auch die Anmerkung von Frau Limmer, dass der gelbe Sack genau soviel Platz brauche wie die sortierten Wertstoffe. Anscheinend ist Frau Limmer durch das Holsystem in Ebermannstadt nicht bewusst, was die Bürger in Forchheim alles trennen müssen. Neben Plastik sortiert nach Folien klein, Folien groß, Mischkunststoffe, Plister, PET-Flaschen und Hohlkörper gibt es auch noch Styropor, Weißblech, Aluminium und Tetrapak.
Es ist doch wohl unumstritten, dass man hierfür einfach mehr Platz benötigt. Wie aber soll das gerade in Mietwohnungen derart differenziert getrennt werden (Platzproblem, hygienisches Problem) und wie sollen gerade ältere Menschen und Leute ohne Auto ihre Wertstoffe zur Entsorgung bringen. Den einzigen Vorteil des Bringsystems sehe ich darin, dass man am Wertstoffhof Leute trifft, die einem ansonsten nicht über den Weg laufen, und mit denen man dann über den "Schwachsinn Wertstoff" schimpfen kann.
Wie geht's nun weiter? Anscheinend muss jetzt ein sicherlich teurer Bürgerentscheid initiiert werden, damit der Kreistag das vertritt, was der Bürger eigentlich will, nämlich den gelben Sack.
Des Weiteren müsste geklärt werden, ob zwei Wertstoffsysteme in einem Landkreis überhaupt im Rahmen der Gleichbehandlung aller Bürger rechtlich zulässig sind.
Der Kreistag sollte sich mal mit der Frage befassen, warum alle, die den gelben Sack haben, diesen nicht mehr missen wollen.
Werner Burkard
Forchheim
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