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Kreisumweltpolitiker sagen ja zum Gelben Sack
Ab 1. Januar 2010 kommen Leichtverpackungen in die großen und robusten Beutel - SPD war für die Tonne
FORCHHEIM (mol) - Das Ende des seit Anfang der 90er Jahre geltenden Bringsystem in der Abfallbeseitigung ist jetzt konkret abzusehen. Mit Beginn des Jahres 2010 werden im Landkreis Forchheim die Leichtverpackungen nur noch gesammelt und abgefahren im Gelben Sack, den man vor der Haustür bereitstellen muss.
Der Umweltausschuss hat den Beschlussorganen des Kreistages jetzt eindeutige Empfehlungen in diese Richtung gegeben. Und damit einen seit Jahren anhaltenden Streit um die rationalste Entsorgungsart beendet. Der Gelbe Sack, sagte im Umweltausschuss der Ebermannstädter Bürgermeister Franz-Josef Kraus (CSU), der in seiner Kommune mit diesem zurzeit Tests durchführt, die noch bis 2009 befristet sind, sei "eine wichtige Errungenschaft" in der Abfallbeseitigung, die man "den Bürgern nicht länger vorenthalten" dürfe. In Ebermannstadt habe man nur gute Erfahrungen mit dem System gemacht.
Ein "Auslaufmodell"?
In dem Gremium herrschte Konsens über den Ausstieg aus dem Bringsystem. Die SPD war zwar für das Holsystem, jedoch gegen den Gelben Sack. Ihre beiden Vertreter setzten sich dafür ein, die Gelbe Tonne einzuführen. Dazu der Langensendelbacher Bürgermeister Wolfgang Fees: "Es muss uns darum gehen, ein System zu wählen, das eine dauerhafte Lösung verspricht." Der Abfall solle komplett gesammelt werden. Fraktionschefin Angelika Limmer hatte schon vor einem Jahr für ihre Partei die Richtung vorgegeben und den Sack als "Auslaufmodell" bezeichnet.
Fees hatte vor allem die Sorge, dass bei der Bereitstellung der großen vollen Säcke das Straßenbild beeinträchtigt werden könne, sollte es zu starken Windstößen kommen. Deswegen müsse man vor einer politischen Entscheidung erst vor Ort abklären, welche Möglichkeiten der Abfallbeseitigung verträglicher seien. Die Tonne sei jedenfalls besser, weil sich darin auch Metalle sammeln ließen.
Doch für die Grünen ergibt sich aus der Ausschussempfehlung an den Kreistag kein zwingender Grund, ewig am Gelben Sack zu kleben. Susanne Diekmann glaubt vielmehr, dass sich ein Umstieg auf die Tonne jederzeit problemlos realisieren lasse und dass man durch den Beschluss jetzt nichts verlieren werde.
Der Gelbe Sack soll, wie die Papiertonne, die man beibehalten will, alle vier Wochen abgeholt werden, verspricht das Duale System Deutschland (DSD). Das Unternehmen des Grünen Punktes kündigte ferner an, dass nicht nur leichte Kunststoffe, sondern auch Dosen im Gelben Sack, der kostenlos abgegeben wird, gesammelt werden. Dann könne man die entsprechenden Container an den Wertstoffhöfen einziehen.
Auch das Wertstoffmobil wäre letztlich entbehrlich. Noch nicht geklärt ist indes der endgültige Umgang mit Nichtverpackungsstoffen. Beim Recycling kann man sie zum Beispiel in Brennstoff verwandeln und so Energie gewinnen. Abfallberaterin Susanne Fiebiger sagte, für Ersatzbrennstoffe brauche man aber eine Endlagerung und genügend Kunden. Ihr Amt sei bemüht, nach Möglichkeiten für die Endlagerung von EBS-Stoffen zu suchen.
Berge von Plastik-Abfall lagern auf dem Betriebshof der Forchheimer Entsorgungsfirma Fritsche GmbH. Foto: Pfrogner
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