Gelber Sack ohne Chance
Umweltausschuss empfiehlt die Beibehaltung des Bring-Systems
FORCHHEIM. "Das Bringsystem hat sich bewährt, gravierende Nachteile sind nicht bekannt". Wolfgang Fees, Bürgermeister von Langensendelbach, brachte die vorherrschende Meinung im Ausschuss für Umwelt und Naturschutz auf den Punkt. Bring- statt Hol-System, das soll auch ab 2007 im Landkreis gelten.
von Michael Wuttke
2003 hatte der Kreistag beschlossen, dass 2005 bezüglich des Wertstoff-Erfassungssystems des Landkreises Forchheim die Umstellung auf Hol-System angestrebt wird. Das heißt, der Bürger bringt seine Wertstoffe nicht mehr selbst zu den Wertstoffhöfen und Containerinseln, sondern packt sie in den Gelben Sack, der vor der Haustür abgeholt wird.
Der Ausschuss hat eine andere Empfehlung gegeben, der Kreistag wird Ende November endgütlig entscheiden. Kreisrat und Bürgermeister Christian Meier, Eggloffstein, lobte als Sprecher der CSU die Entsorgungsfreude und Trennungsdisziplin der Landkreisbürger. Forchheim bewege sich da im Spitzenfeld der Landkreise.
Das bewährte System "in aller Konsequenz" so weiterzuführen, forderte für die SPD Wolfgang Fees. Die Abteilung Abfallwirtschaft des Kreises sollte aber die Entsorgungstechnik weiter beobachten, vielleicht ergäben sich einmal bessere und preisgünstigerere Alternativen. "Für Vorschlag zwei" plädierte auch Rose Stark für die Fraktionsgemeinschaft.
Vorschlag eins wäre der Gelbe Sack für die Erfassung der Leichtverpackungen gewesen (plus Einführung der Papiertonne bei Reduzierung der Wertstoffhöfe und Wegfall der Wertstoffmobile).
Die (eine) Gegenstimme kam vom Kreisrat und Bürgermeister Richard Gügel (FW). "Das Bringsystem hat sich nicht bewährt, sondern man hat sich daran gewöhnt", argumentierte er. Und weiter: "Die, die den Gelben Sack haben, geben ihn nicht mehr her." Man müsse an die älteren Mitbürger denken, für die das Bringen der Wertstoffe beschwerlich sei.
Das Bringsystem des Landkreises steht auf folgenden Säulen:
- 34 Wertstoffhöfe plus drei privatwirtschaftlich betriebenene der Firma Fritsche;
- Zwei Wertstoffmobile mit wöchentlich 71 Stationen in 15 Gemeinden;
- 71 Wertstoffmobil-Stationen;
- 86 Containerinseln in 21 Gemeinden. Nur Ebermannstadt setzt für die Sammlung von Leichtverpackungen den Gelben Sack ein.
Stau am Müllheizwerk in Bamberg
Der Leiter der Deponie Gosberg, Gerhard Raab, informierte die Kreisräte über den gegenwärtigen Engpass beim Müllheizkraftwerk bamberg, hauptsächlilch dadurch verrusacht, dass eine seit 1. Juni geltende strengere EU-Richtlinie hinsichtlich verwertbarar Brennstoffe greift. Der ausgefallene Ofen (der FT berichtete) sei inzwischen repariert und wieder in Betrieb genommen.
In Bamberg kommt es zu großen Wartezeiten, und es könne notwendig werden, dass die Deponie Gosberg als Zwischenlager für Matrial dienen muss, das in Bamberg verbrannt werden soll.
Spitze im Trennen und Bringen von Wertstoffen sind die Landkreisbürger. Deshalb soll das bewährte System beibehalten werden. Foto: roe
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