Warten vor den Listen
Große Resonanz auf Bürgerbegehren für den gelben Sack
FORCHHEIM. Wo kann ich unterschreiben? Mit dieser Frage wandten sich am vergangenen Samstag fortwährend Bürger an die örtlichen Politiker am Infostand gegenüber dem Rathaus. Geduldig warteten sie bis sie in die Listen ihren Wunsch nach dem gelben Sack bekunden konnten.
In den letzten Tagen kamen so viele Anrufe ins Rathaus von Bürgern, die wissen wollten, wo die Listen zur Unterschrift ausliegen. Dieses Bürgerinteresse habe ihn, Franz Stumpf, letztendlich motiviert, sich mit an die Spitze der Initiative zu stellen, bekundete Forchheims Stadtoberhaupt am Info-Stand.
Viele Unterzeichner waren dafür extra in die Innenstadt gefahren. Selbst der starke Regen in der Frühe hielt die Leute nicht davon ab.
Desöfteren wird ins Feld geführt, dass der Reinheitsgrad beim Gelben Sack viel geringer sei als bei Wertstoffhöfen. Dies ist im Prinzip richtig, urteilte Pressesprecher Michael Scherer, der seinerzeit als Kreisrat für das bisherige Konzept gestimmt hatte.
Die praktischen Erfahrungen im Stadtgebiet zeigten aber anderes. In dicht bebauten Gebieten mit mehr oder weniger anonymen Bewohnern erbrächten die Wertstoffhöfe fast keine Anlieferungen. Im Gegenteil würden sie oft als Müllkippen missbraucht. Zu oft habe er schon an seiner Anlieferungsstelle neben den Containern hingeworfenen Müll sehen müssen.
Bei kleinen Wohnungen in Mietshäusern fehle oft der Platz, die verschiedenen Behälter für die Trennung aufzustellen, hält er den Bewohnern zu Gute.
"In Ebermannstadt haben sich die Bürger an den Gelben Sack gewöhnt. Sie wollen ihn behalten", weiß Bürgermeister Franz Josef Kraus. Deshalb hat er sich auch an die Spitze des Bürgerbegehrens gestellt. Am Forchheimer Innenstadt-Infostand stand er den ganzen Vormittag dabei, um die interessenten über den genauen Ablauf zu informieren.
Eine der häufigsten Fragen war, wie man die Gelben säcke erhält. "Sie werden mit der Müllabfuhr ausgeteilt", kann er Fragende beruhigen. Abholen bei einer Dienststelle hätten sie als genauso aufwändig empfunden, wie das Bringsystem zu den Wertstoffhöfen.
Das Verfahren zum Bürgerbegehren war bestens organisiert. Für alle Landkreisgemeinden waren gesonderte Listen vorbereitet, die dann den Kommunalverwaltungen zugeleitet werden, um die Wahlberechtigung zu prüfen. Denn das Bürgerbegehren hat nur dann Erfolg, wenn mindestens 5 Prozent der Wahlberechtigten unterzeichnen.
Dieses Ziel von rund 4300 Unterschriften dürfte ohne Schwierigkeiten erreicht werden. Allein in Ebermannstadt wurde in der letzten Woche 2500 Mal unterschrieben, berichtete Kraus. Dabei waren Listen in den Außenorten noch gar nicht mitgezählt.
In Forchheim gab es am Samstag noch einen zweiten Info-Stand am Globus. In Heroldsbach sammelte Bürgermeister Richard J. Gügel vordem Einkaufsmarkt und hat Listen in den Geschäften und Gaststätten auslegen lassen. Auch dort gab es überall positive Resonanz.
Großer Andrang herrschte am Unterschriftentisch für den gelben Sack. Foto: Lindner
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