Suche aufrufen
© & Design
Markus Dippold
letzte Aktualisierung:
29. Mai 2013
Kritik, Meinungen & Kommentare:
Homepage-Master
|
Star Trek - alles, was sich bewegt
Übersicht
Story
Sternzeit: unbekannt
Calvin Hudson, jetzt Mitglied des Maquis, glaubt, daß die Cardassianer ihren Kolonien in der Entmilitarisierten Zone Waffen schicken. Er wendet sich mit einem entsprechenden Hinweis an Sisko. Da sich Starfleet weigert, den Föderationskolonien in der EMZ die gleiche Unterstützung zu gewähren und dadurch gegen die Bestimmungen der kürzlich mit den Cardassianern geschlossenen Vereinbarung zu verstoßen, hat der Maquis Gul Dukat entführt, um mehr über die Waffenlieferungen zu erfahren. Die Maquisarden wollen verhindern, daß die Cardassianer in der EMZ weiteren Nachschub dieser Art bekommen. Was Dukat betrifft: Er streitet ab, irgend etwas von den Waffenlieferungen zu wissen. Legat Parn, ein hochrangiger Vertreter des Zentralkommandos, stattet Deep Space Nine einen unerwarteten Besuch ab. Er behauptet, Dukat sei für die illegalen Lieferungen verantwortlich. Er fügt hinzu, die cardassianischen Kolonisten bekämen inzwischen keine Waffen mehr, und der Maquis könne mit Dukat ganz nach Belieben verfahren. Sisko gelangt zu dem Schluß, daß Dukat und Hudson die Wahrheit sagten.
Nachdem er Dukat gefunden und befreit hat, berichtet ihm Sisko von seinem Gespräch mit Parn. Dukat muß sich der bitteren Erkenntnis stellen, daß ihn das Zentralkommando als Sündenbock verwenden will. Er trifft eine Übereinkunft mit Sisko und erklärt sich bereit, einen Beweis dafür zu finden, daß die Waffenlieferungen auf die Initiative des Zentralkommandos zurückgehen. Dafür soll Sisko den Maquis aufhalten. Der Kommandant von Deep Space Nine ist einverstanden. Kurze Zeit später entdecken sie einen xepolitischen Frachter, der Waffen zur EMZ bringen wollte. Als Gegenleistung verhindert Sisko einen Angriff des Maquis auf ein mutmaßliches Waffendepot der Cardassianer.
Credits
Regie: | Corey Allen |
Drehbuch: | Ira Steven Behr |
Story: | Rick Berman, Michael Piller, Jeri Taylor, Ira Steven Behr |
PCode: | 441 |
Erstausstrahlung: | USA: 01.05.1994; Deutschland: 26.09.1994 |
Hauptrollen: | Benjamin ›Ben‹ Lafayette Sisko (Avery Brooks)
Kira Nerys (Nana Visitor)
Odo (René Auberjonois)
Jadzia Dax (Terry Farrell)
Julian Subatoi Bashir (Alexander Siddig)
Miles Edward O'Brien (Colm Meaney)
Jake Sisko (Cirroc Lofton)
Quark (Armin Shimerman)
Amaros, Maquis (Tony Plana)
Legate Parn, Mitglied des cardassianischen Zentralkommandos (John Schuck)
Vize-Admiral Alynna Nechayev (Natalija Nogulich)
Sakonna, Vulkanierin beim Maquis (Bertila Damas)
Drofo Awa, Xepolite (Michael Bell)
Kobb, Maquis auf Volan II (Amanda Carlin)
Dukat, cardassianischer Gul (Marc Alaimo)
Calvin ›Cal‹ Hudson, Maquis (Bernie Casey)
Niles, Maquis (Michael Rose)
Maquis (Christopher Doyle)
|
Mit dem Maquis, jener Widerstandsgruppe in der Entmilitarisierten Zone zwischen der Föderation und den Cardassianern, wird eine Gruppierung eingeführt, die es unter Gene Roddenberry nicht gegeben hätte: ehemalige Mitglieder der Föderation, die sich gegen ihre eigenen Gesetze und Richtlinien stellen. Auch wenn diese Richtung zweifellos Roddenberrys Vision widerspricht, ist sie von großer Bedeutung für Deep Space Nine, da sich die Konflikte nun verlagern können und nicht unentwegt auf dem Verhältnis zwischen Bajor und Cardassia Prime basieren müssen.
Diese Tatsache ist aber nur ein erfreulicher Nebeneffekt, der eigendliche Grund für die Einführung des Maquis war rein kommerzieller Natur, da hiermit ein wesentlicher Grundstein für den Nachfolger von The Next Generation gelegt wurde, und auch in Voyager sollen die Maquis vorkommen. Wie sehr die Episode auf diese kommende Serie zugeschnitten wurde, zeigt sich daran, daß Rick Berman, Michael Piller und Jeri Taylor am Drehbuch beteiligt sind. Alle drei sollten kurz darauf als Produzenten von Voyager in Erscheinung treten.
Der Maquis war zunächst nur eine einzelne Episode, erst während der Handlungsbesprechung nahm die Handlung extreme Dimensionen an, die einen Zweiteiler notwendig machten. Damit wurden aber gleichzeitig mehrere Handlungsstränge in den Zweiteiler gepackt, die das ganze insbesondere wegen des fiktiven politischen Aspekts jeder Handlung der beteiligten Gruppen ein wenig unübersichtlich machen.
Diese Doppelepisode brachte ein Wiedersehen mit Marc Alaimo in seiner Rolle als Gul Dukat.
John Schuck, der hier wieder als Legate Parn zu sehen war, wirkte bereits als klingonsicher Botschafter in "Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart" und in "Star Trek VI: Das unentdeckte Land" mit.
Für die Rolle des Cal Hudson wurde Bernie Casey unter Vertrag genommen, der vor seiner Schauspielerkarriere sein Geld als Profi-Football-Spieler verdient hatte. Sisko und Cal waren Persönlichkeiten, die sich in nichts nachstanden. Es hat Spaß gemacht, zu sehen wie die Beziehung der beiden verlaufen ist.
Auch die Rolle der Vulkanierin Sakoona war sehr sehenswert. Sie wird von Bertila Damas gespielt.
Der Maquis ist auch in anderen Star Trek-Serien ein beliebtes Thema. Ro Laren läuft in The Next Generation über, bei Voyager besteht bekanntlich ein nicht geringer Teil der Crew aus Maquisarden.
Fehler und Ungereimtheiten
| Handlung: |
|
| Zu Beginn der Episode meint Hudson Sisko gegenüber, der Vertrag mit den Cardassianern sei nur ein Stück Papier. Die Maquisarden scheinen unter sehr schweren Bedingungen zu leben. Wann haben wir zum letzten Mal ein Stück Papier an Bord von Deep Space Nine gesehen? (Andererseits: Vielleicht handelt es sich nur um eine Redensart, die noch nicht aus dem allgemeinen Sprachgebrauch verschwunden ist.) |
| Es ist interessant, daß Legat Parn den ganzen weiten Weg nach Deep Space Nine kommt, um nicht einmal fünf Minuten lang mit Sisko zu reden. Es erscheint auch seltsam, daß Sisko Kira zur Luftschleuse schickt, um den Besucher zu empfangen. (In diesem Fall wäre die Präsenz eines Starfleet-Offiziers angemessener gewesen. Oder handelte es sich vieileicht um einen bewußt von Sisko herbeigeführten Affront?) Außerdem: Ist es nicht erstaunlich, daß sich Legat Parn ohne die Begleitung von Leibwächtern an Bord einer bajoranischen Raumstation wagt? |
| Es findet ein faszinierender Dialog statt zwischen Quark und einer Vulkanierin namens Sakonna. Zu der betreffenden Szene kommt es, während sie beide in einer Gefängniszelle sitzen. (Ein Gefängnis, in dem sowohl Männer als auch Frauen untergebracht werden. Eine tolle Idee! Dadurch wird die Haft etwas angenehmer.) Bei dem Gespräch erklärt Quark, warum der Frieden derzeit recht billig zu haben ist. Der Dialog ist sehr gut, aber er wirft eine Frage auf: Warum bemüht sich Quark so sehr um den Frieden? Sicher, die Erwerbsregel 35 lautet: ›Frieden ist gut fürs Geschäft.‹ Aber vergessen Sie nicht die Erwerbsregel 34, in der es heißt: ›Krieg ist gut fürs Geschäft.‹ Das gilt insbesondere für einen Ferengi wie Quark, der Waffen besorgen kann. Oder versucht er, sich eine Haftentlassung auf Bewährung zu verdienen? |
| Das Weltall ist groß. Wirklich groß. So groß, daß sich manchmal Probleme für eine Science Fiction-Serie ergeben. Am Ende der Episode beschließt Sisko, mit drei Runabouts aufzubrechen und zwei Maquis-Schiffe daran zu hindern, eine cardassianische Kolonie anzugreifen. Eine Außenaufnahme zeigt die drei kleinen Raumer zusammen im All. Klar, es wurde Sensoren im Sonnensystem verteilt, um die Ortung zu erleichtern. Aber wie dem auch sei: Könnten die Runabouts nicht trotzdem mit Patrouillenflügen beginnen, um Hudson und seine Freunde zu finden? Statt dessen drängen sie sich wie Küken zusammen, die Wärme suchen. Noch rätselhafter wird die Sache in Hinsicht auf das Verhalten von Hudson und Co. Die beiden Maquis-Schiffe fliegen bis zu den Runabouts, bevor sie abdrehen. Kurz darauf scheint sich Hudson darüber zu ärgern, daß Sisko einen Traktorstrahl auf sein Schiff gerichtet hat. So was passiert eben, wenn man bis auf Traktorstrahl-Reichweite heranfliegt. |
| Es stellt sich die Frage, wie es Dukat nach dieser Episode erging. Das Zentralkommando hatte bereits beschlossen, ihn wegen der Waffenlieferungen an die cardassianischen Kolonisten in der EMZ zu verurteilen. Er reagierte darauf, indem er das Zentralkommando als wahren Verantwortlichen entlarvte. Es ist zweifelhaft, ob sich daraus Vorteile für seine berufliche Laufbahn ergeben. |
| Am Ende der Episode teilt Sisko Kira mit, Starfleet Command hätte ihm gratuliert. Kira spricht von einem verdienten Lob - immerhin hat Sisko einen Krieg verhindert. Doch da ist er nicht so sicher. Er fragt sich, ob er das Unvermeidliche nur ein wenig hinausgezögert hat. Nun, Commander: Sie haben das Unvermeidliche tatsächlich nur hinausgezögert. Vielleicht wäre die Situation ein wenig besser, wenn er Hudson gefangengenommen hätte, anstatt ihn entkommen zu lassen. Aber davon einmal abgesehen: Das eigentliche Problem liegt nicht bei Sisko, sondern bei den Diplomaten, die bei den Verhandlungen mit Cardassia so viele Zugeständnisse machten und einen absolut dämlichen Vertrag unterschrieben! Wenn sich wirklich nicht mehr erreichen ließ... Dann geht hin und sagt den Kolonisten in der EMZ, daß sie keine Bürger der Föderation mehr sind und allein zurechtkommen müssen. |
|
| Geräte und Ausrüstung: |
|
| Bevor wir zum nächsten Punkt kommen, muß zunächst der Hintergrund erläutert werden. In der vorherigen Episode wurde Dukat vom Maquis entführt. An Bord von Deep Space Nine stellt man fest, daß zur betreffenden Zeit nur zwei Schiffe die Station verließen. Eins flog durchs Wurmloch, das andere nicht. Sisko vermutet, daß sich Dukat in jenem Raumschiff befindet, das nicht durchs Wurmloch flog. O'Brien identifiziert die Warpsignatur und gibt Sisko die Daten des Anfangskurses. Um das Schiff zu finden, veranlaßt Sisko einen allgemeinen Alarm und übermittelt allen Einheiten in Kom-Reichweite die Warpsignatur des gesuchten Raumers. Er hofft, daß irgendwann und irgendwo eine Ortung gelingt. Auf dem Weg zur EMZ empfängt Sisko eine Nachricht von O'Brien: Das gesuchte Schiff wurde tatsächlich geortet. Die neuen Kursdaten erlauben es Sisko und Kira, das Ziel der Maquisarden festzustellen: ein Asteroid der Klasse M. Doch dort bleibt die Suche nach Dukat ohne Erfolg, denn ein Shuttle brachte ihn fort. Können Sie bis hierher folgen?
Wenden wir uns nun der aktuellen Episode zu. Nach der Rückkehr zur Raumstation weist Sisko O'Brien an, nach dem Shuttle zu suchen, das den Asteroiden mit Dukat an Bord verließ. Allein in der Ops, weit von der EMZ entfernt und ohne die Hilfe eines anderen Schiffes gelingt es O'Brien, den Kurs des Shuttles zu ermitteln, das Dukat fortbrachte. Ihm genügt die Warpspur, die es zurückließ. Einen Augenblick! Wenn O'Brien ganz allein ein Shuttle finden kann - wieso brauchte er in der vorherigen Episode Hilfe bei der Lokalisierung eines Raumschiffs? |
| In dieser Episode verhaftet Odo Quark für kurze Zeit wegen seiner Waffengeschäfte mit dem Maquis. In einer Szene meint Sisko scherzhaft, der Constable solle den Ferengi für immer einsperren. Odo scheint dafür die richtige Zelle gewählt zu haben. In einer Szene sehen wir, daß sie keine Kontrollen für die Deaktivierung des Kraftfelds im Eingang aufweist! |
| Die Luftschleusen der Promenade erscheinen mir ein wenig seltsam. Sind sie wie große Turbolifte? Als Legat Parn die Station verläßt, betritt er eine solche Luftschleuse und dreht sich um, während die Tür zurollt. Er scheint zu erwarten, daß sich die Schleusenkammer in Bewegung setzt. Andererseits: Vielleicht verabschieden sich Cardassianer auf diese Weise. |
| Während des Verhörs durch die Maquisarden - angeblich Bürger der Föderation - trägt Dukat cardassianische Handschellen. (Wenn man die Vorlieben der Cardassianer berücksichtigt, könnte man vermuten, daß ihre Handschellen stabiler sind als ihre Starfleet-Äquivalente. Aber trotzdem sollte man der Ansicht sein: ›Kauft Produkte der Föderation!‹ Das gilt auch für jene Dinge, die man braucht, um Gefangene an der Flucht zu hindern. Es geht hier schließlich um Arbeitsplätze!) |
| Sisko versucht erneut, Hudson zu einer Rückkehr in den Schoß von Starfleet zu überreden: Als er nach Volan III fliegt, nimmt er eine Tasche mit, die Calvins Uniform enthält. Doch Hudson zeigt keine Reue, holt einen Phaser hervor und desintegriert sowohl die Tasche als auch ihren Inhalt. Hudson läuft also mit einem auf Desintegration justierten Phaser in der Hosentasche durch die Gegend. Interessant. |
|
| Probleme mit Kontinuität und Produktion: |
|
| Legat Parn weist erstaunliche Ähnlichkeit mit dem klingonischen Botschafter auf, den wir zu Beginn von "Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart" sehen. Na so was. |
| Nach ihrer Rückkehr zur Raumstation scheint Kira eine wilde Party veranstaltet zu haben. Als sie Sisko nach seinem ermutigenden Gespräch mit Admiral Nechajew gegenübertritt, stellen wir fest: Sie trägt nicht nur die Krageninsignien verkehrt herum, sondern auch den Insignienkommunikator. (Vermutlich hat sie sich in aller Eile angezogen!) |
|
|