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Markus Dippold

letzte Aktualisierung:
29. Mai 2013

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Ebay-Story
Erpressung oder Wahrheit?
Eine Laserdisk, angeblich TOP ZUSTAND
Die Auktion: 4186720176_3

Man achte auf die Auktionsbeschreibung ("TOP ZUSTAND", "keine Kratzer oder sonstiges!!!!!" mit ganz vielen Ausrufezeichen).

So, ich bin also Schuld. Wie schön, wenn man immer alles auf den Käufer schieben kann. Das neue EU-Recht macht's möglich. So werde ich jeden Schrott los. Alles als supertoll anpreisen, nimmt der Käufer keine Versandversicherung, wird der Defekt auf den Käufer geschoben (beim Versand passiert und eine Rücknahme gibt es laut Kleingedrucktem generell nicht mehr).
Besteht der Käufer auf die Versandversicherung, ist das Teil zu Hause runtergefallen (oder der Hund hat reingebissen) und kann LEIIIIIIDER nicht mehr versandt werden. Sowas aber auch. Man muß sich das mal richtig überlegen! Selbst wenn man eine Versandversicherung abgeschlossen hat, ist der Verkäufer nicht verpflichtet, den Artikel zurückzunehmen. Ich frage mich dann auch, wie das dann abgewickelt werden soll (sofern der Verkäufer den Artikel zurücknimmt und selbst bei der Post vorstellig werden will)? Schickt man den Artikel auf Kosten des Verkäufers zurück und wartet dann ein Jahr oder länger auf die Rückerstattung aller Kosten? Wer sagt, daß sich der Verkäufer bei günstigen Artikeln auch wirklich darum bemüht und nicht einen auf Lau macht, weil er denkt, daß der Käufer weger der paar Euro schon keinen Aufstand machen werde?

Und Erpressung? Ich glaube, es hakt ... - eine reine Revanche-Bewertung, mehr auch nicht.

Sieht man sich die "Gegenbewertungen" von dem bazar_looser mal genauer an, so scheint er sehr schnell beleidigt zu sein. Selbst auf neutrale Bewertungen wird er fast schon ausfällig und haut nur mit negativen Bewertungen so um sich.

Aber zu den Fakten.

Erstens:

Was soll man von einer Verpackung halten, die aus einer dünnen Plastikhülle besteht, die mit lediglich drei schmalen Streifen Tesafilm oben zugeklebt ist?
Versand ohne Versicherung hin oder her, ich kann zumindest erwarten, daß eine Laserdisk ordentlich verpackt wird. Zwei dieser Streifen waren beim Erhalt der Sendung bereits zerrissen, der dritte war angerissen.
Nun, es soll sich jeder selbst ein Bild von der Verpackung machen, ob diese für eine Doppel-Laserdisk angemessen ist. Bei den rot umkreisten Stellen sind die Klebestreifen, mit denen die ganze Verpackung verschlossen war. Warum hat eigentlich nicht gleich die Briefmarke auf die Laserdisk-Hülle geklebt?

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Zweitens:

Die Erklärung, wie die schwarzen Streifen auf die Laserdisk kommen, ist mir der Verkäufer bis heute schuldig geblieben. Sieht aus wie von einem Folienstift oder etwas ähnlichem.
(Wahrscheinlich kommt der Typ jetzt auch gleich auf die Idee, ich hätte die Striche selbst reingemacht.)
Wenn man auf der Laserdisk genau hinsieht (ist auf dem Bild nicht erkennbar wegen der Spiegelungen), sieht es auch so aus, als wären die Striche komplett durchgezogen gewesen und wieder wegpoliert worden.

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Klar, die Post hat die Sendung aufgemacht und darauf herumgemalt (wodurch sich wohl auch die miese Verpackung erklären lassen würde).

Drittens:

Was die Kratzer betrifft, der Fotobeweis ist hier etwas schwierig, weil es sich einfach nicht so fotographieren läß, daß man das auch vernünftig sehen kann.
Fakt ist: Auf der ersten Seite sind kleine Kratzer, kann ich verschmerzen.
Auf der zweiten Seite sind die Kratzer schon mehr und vor allem auch größer. Und dann ist da auch noch eine Stelle, die so aussieht, als wäre etwas darauf gefallen oder die Laserdisk ist mal auf eine Ecke der Player-Schublade gefallen (ca. 5mm im Durchmesser, ist eine blinde Stelle). Ich habe CDs, bei denen mir das schon passiert ist, diese Stellen sehen bei den CDs exakt genauso aus.
Auf Seite drei sind ausnahmsweise keine Kratzer, dafür sind hier wieder die schwarzen Striche am Rand.
Seite vier ist glücklicherweise unbespielt.

So, was wollte ich?

Ich wäre damit einverstanden gewesen, wenn er mir die Häfte des Kaufpreises erstattet hätte (EUR 3.75). Doch nach einigem Hin und Her hat er mir zwei Euro angeboten und ist darüberhinaus unverschämt geworden (ich hätte die Laserdisks selbst fallen lassen, weil er auf meinen Fotos, allerdings andere als hier, eine Stauchung erkannt haben wollte). Da waren mit die zwei Euro auch egal. So nicht, nicht mit mir!

Tja, ich für meinen Teil glaube, daß eine Laserdisk, die angeblich einen TOP ZUSTAND hat, weder Kratzer, noch Striche irgendeiner Art noch blinde Stellen (woher auch immer) aufweisen sollte.
Mittlerweile verkommt Ebay immer mehr zu einem Markplatz für Trödler, Powerseller (was hat das noch mit Auktionen zu tun?) und Schrotthändlern, die sich alle hübsch auf das lächerliche EU-Recht für Privatverkäufe stützen können. Man sollte bei Verkäufern, die das in ihren Auktionen drinstehen haben, prinzipiell nichts mehr kaufen. Es paßt einfach nicht zur Philosophie einer Auktionsplattform für Artikel von privat zu privat.
Früher, ja, da war alles anders. Da hat ein Verkäufer auch mal auf eigene Kosten Speicherriegel zurückgenommen, weil es einfach die falschen waren (wenn auch ersteigert auf Grund der mißverständlichen Beschreibung). Ich wußte damals nicht, daß es EDO-RAMS auch in SDRAM-Bauform mit 168 Pins gibt (habe PS/2-Module mit 72 Pins erwartet). Das ist Ebay, wie es sein sollte.